Internat und Kosten

Hallo, mein Sohn (8) hat Schwierigkeiten in der Schule. Er nimmt nicht am Unterricht teil, bringt sein Schulmaterial nicht mit, sodas er seine Hausaufgaben machen kann,schreibt sie selten ins Hausaufgabenheft und hat viel Streit mit seinen Mitschülern.Er hat ein IQ von 108 und ist sehr Sensibel und Feinfühlig.Er soll die 2. Klasse wiederholen, obwohl das an seinem Verhalten nichts ändert.
Es wurde ein leichtes ADHS Diagnostiziert und bekommt täglich 10 mg Methylphenidat.
Mein letzter Ausweg ist ihn in ein Internat zu schicken,das er am Wochenende zu Hause ist.
Kann mir jemand sagen wo ich das richtige Internat finden kann und wo ich dafür finanzielle Unterstützung bekomme?
Ich wohne in Oberfranken

Danke im Voraus für jede Information

Hallo,

Hallo, mein Sohn (8) hat Schwierigkeiten in der Schule. Er
nimmt nicht am Unterricht teil, bringt sein Schulmaterial
nicht mit, sodas er seine Hausaufgaben machen kann,schreibt
sie selten ins Hausaufgabenheft und hat viel Streit mit seinen
Mitschülern.

Hat er denn auch Stress zu Hause, oder nur in der Schule?
Hast Du mal mit ihm gesprochen woran das liegen könnte?
Hast Du Dir selber Gedanken darüber gemacht, woran es liegen könnte?
Gibt es einen „Notfallplan“ in der Schule?

Er hat ein IQ von 108 und ist sehr Sensibel und

Feinfühlig.Er soll die 2. Klasse wiederholen, obwohl das an
seinem Verhalten nichts ändert.

Ob die Wiederholung nichts an seinem Verhalten ändert, kannst Du ja noch gar nicht wissen! Er wird sein Verhalten ändern - die Frage ist nur warum er es ändert und in welche Richtung die Veränderung gehen wird.
Das Wiederholen wird ihm nicht schmecken. Mit 8 Jahren ist er für die zweite Klasse bereits im oberen Altersbereich. Im nächsten Schuljahr wäre er der absolut Älteste.
Ich persönlich halte nichts davon ein Kind in der ersten oder zweiten Klasse wiederholen zu lassen. Insbesondere dann nicht, wenn eine Verhaltensauffälligkeit vorliegt.
Wenn Du seinen IQ kennst und darüber hinaus auch noch Medikamente wegen einer leichten ADHS bekommst, dann wart ihr wohl beim Kinderpsychologen und beim Kinderarzt. Was sagen sie denn dazu?

Ich finde ihr lasst das Kind ziemlich allein auf’m Flur stehen!

Mein letzter Ausweg ist ihn in ein Internat zu schicken,das er
am Wochenende zu Hause ist.

Wieso der letzte Ausweg? Was kann denn ein Internat leisten, was Du nicht kannst? Da wird er noch mehr auf sich alleine gestellt sein.

Schicke den Jungen zur Therapie (Gruppenergo).
Mache einen Termin mit der Klassenlehrerin und bespreche mit ihr das Problem LÖSUNGSORIENTIERT, d.h. was kann die Schule leisten (zusehen, dass er seine Sachen einpackt, die Hausaufgaben aufschreibt). Was kannst Du leisten (mit ihm die Schulaufgaben und zusätzliche Übungsaufgaben machen, ihm beim Freundefinden helfen, Sport treiben (am besten Mannschaftssport), Instrument lernen (da muss man auch diszipliniert üben).

Ich finde nicht, dass Dein Sohn auf ein Internat sollte - ihr müsst erst mal alle Hausaufgaben machen und die Ursache seines Verhaltens herausfinden.

Viele Grüße

Hallo,

Hallo, mein Sohn (8) hat Schwierigkeiten in der Schule. Er
nimmt nicht am Unterricht teil, bringt sein Schulmaterial
nicht mit, sodas er seine Hausaufgaben machen kann,schreibt
sie selten ins Hausaufgabenheft und hat viel Streit mit seinen
Mitschülern.

Er ist 8! Da klappt die Schule noch nicht unbedingt reibungslos, muss auch nicht. Das ist noch Zeit zum Eingewöhnen. Das machen die anderen in der Klasse doch auch nicht alle perfekt, oder?

Er hat ein IQ von 108 und ist sehr Sensibel und

Feinfühlig.Er soll die 2. Klasse wiederholen, obwohl das an
seinem Verhalten nichts ändert.

Woher bist Du so sicher, dass das an seinem Verhalten nichts ändert? Er wird älter und lernt dazu. Vielleicht hilft ihm ein bißchen mehr Zeit. Der IQ sagt lang nicht alles, aber zumindest, dass er an sich in der Lage ist, den Schulstoff zu bewältigen.
Andernfalls würde ich ev. eine Therapie vorschlagen (hierzu aber einen Kinderarzt fragen, am besten auch noch anderweitig schlau machen).
Womöglich reicht schon ein Sportverein. Bewegung tut Not in dem Alter und fördert die Konzentrationsfähigkeit und Mannschaftssport lehrt zusätzlich Zusammenarbeit und den Umgang mit anderen.

Es wurde ein leichtes ADHS Diagnostiziert und bekommt täglich
10 mg Methylphenidat.

Damit kenne ich mich nicht aus, bin aber eher skeptisch bei leichtem ADHS - die Grenze zum Normalen ist arg verwaschen.

Mein letzter Ausweg ist ihn in ein Internat zu schicken,das er
am Wochenende zu Hause ist.

Letzter Ausweg?
Verstehe jetzt nicht, weshalb bei Schulproblemen eines 2.Klässlers das Internat der letzte Ausweg sein soll?
Drei Jahre vorm Schulabschluss kann ich mir solche Notlage vorstellen. Für Grundschüler nicht.

Kann mir jemand sagen wo ich das richtige Internat finden kann
und wo ich dafür finanzielle Unterstützung bekomme?
Ich wohne in Oberfranken

Meinst Du wirklich, dein Kind wird glücklich sein, wenn es während der Woche nicht nach Hause darf?
Falls nicht: denkst Du ein unglückliches Kind lernt gut?

Mein Neffe war auf Wunsch seines Vaters ein knappes halbes Jahr im Internat (mit 11) und hat schließlich so herzerweichend gejammert, sich nebenbei schulisch garnicht verbessert, dass die Mutter interveniert und den Sohn retour genommen hat. Das ist eine Weile her und aus dem Jungen ist inzwischen ohne Internat durchaus was geworden.

Einen 8jährigen ins Internat schicken finde ich happig, geht verm. garnicht, weil Internate mangels Bedarf kaum Grundschulunterricht anbieten.

Gruß, Hovke

Methylphenidat
Hallo

Andernfalls würde ich ev. eine Therapie vorschlagen (hierzu aber einen Kinderarzt fragen, am besten auch noch anderweitig schlau machen).

Wobei aber bei einem Kind mit Problemen meistens die ganze Familie mittherapiert werden muss.

Es wurde ein leichtes ADHS Diagnostiziert und bekommt täglich 10 mg Methylphenidat.

Damit kenne ich mich nicht aus, bin aber eher skeptisch bei leichtem ADHS - die Grenze zum Normalen ist arg verwaschen.

Lies dir mal den Wikipedia-Artikel zu Methylphenidat durch. Da steht unter anderem:

  • „Die ausschließlich medikamentöse Behandlung mit Methylphenidat ist normalerweise nicht ausreichend und als unsachgemäß zu betrachten.“
    Kriegt er noch andere ärztliche Behandlung außer dem Medikament?

Außerdem:

  • „Die Diagnose darf sich nicht allein auf das Vorhandensein von Symptome stützen, sondern muss auf einer vollständige Anamnese und Untersuchung des Patienten anhand der DSM-IV-Kriterien oder der ICD-10-Richtlinien basieren“
    Was hat denn der Arzt für eine Untersuchung gemacht?

Viele Grüße

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Hallo,

Dank für die fachliche Ergänzung.
Aber ich denke, das Hauptproblem ist hier das Alter des Kindes in Bezug auf Internat, egal ob ADHS oder nicht.
M.E. sollte kein 8-jähriges Kind, zumindest keines, das taugliche Erziehungsberechtigte hat, in ein Internat gehen müssen.

Gruß, Hovke

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Hallo Hovke

M.E. sollte kein 8-jähriges Kind, zumindest keines, das taugliche Erziehungsberechtigte hat, in ein Internat gehen müssen.

Das finde ich auch, aber das hast du ja schon geschrieben.

Viele Grüße

Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
Moin!

Ich finde ihr lasst das Kind ziemlich allein auf’m Flur
stehen!

Die ADS-Diagnose ist so wunderbar zweideutig, denn sie bedeutet nicht nur, dass das Kind zu wenig Aufmerksamkeit aufbringen kann, sondern auch, dass es zu wenig Aufmerksamkeit bekommt.

Und hier soll nun der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben werden: Er wird ins Internat geschickt.

Ich finde nicht, dass Dein Sohn auf ein Internat sollte - ihr
müsst erst mal alle Hausaufgaben machen und die Ursache seines
Verhaltens herausfinden.

Ja, also Familientherapie und nicht alles auf den Jungen abschieben.

just my 2 cents

lg noigierich

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Hallo,

sorry, wenn ich das jetzt mal gleich so gerade heraus und deutlich schreibe: Aber wo ist dein Part in der ganzen Geschichte? Die ganze Darstellung macht sehr den Eindruck, als ob alle und jeder dafür Sorge zu tragen hat, dass das Kind „funktioniert“, nur Du nicht. Und jetzt soll es daher ganz aus deiner eigenen erzieherischen Verantwortung in fremde Hände gegeben werden, und nur am - von allen schulischen Sorgen freien - Wochenende in eine dann heile Familienwelt kommen.

Ganz ehrlich, ich halte nichts von diesen ganzen Beschreibungen ach so sensibler und feinfühliger ungezogener Bengel, die zwecks Schutzes überforderter Elternteile auf ADHS diagnostiziert und mit Medikamenten handhabbar gemacht werden. Das ist hier mal wieder so eine stereotype Geschichte lt. deiner bisherigen Darstellung, wie man hier viel zu viele sieht, die bei mir einfach deutliche Zweifel daran aufkommen lassen, ob es hier wirklich um ein extrem auffälliges und anders nicht behandelbares Kind geht, oder ob hier nicht einfach nur ein schnelles Patentrezept gesucht wird, Verantwortung an andere abzugeben, die eigenen Hände sich in Zukunft nicht mehr dreckig machen zu müssen, und sie später dann in Unschuld zu waschen, wenn auch andere keine Erfolge haben (man selbst hat ja mit der Übertragung der Verantwortung auf andere alles getan).

Ja, Kindererziehung ist gelegentlich ein Sch…job, man möchte die Kleinen gerne auch mal hin und wieder an die Wand nageln, man gerät an Grenzen. Nicht alles läuft wunschgemäß wie in der Fernsehwerbung wo brave Kinder nur süße kleine Streiche spielen, über die Mama verzückt den Kopf ein wenig schüttelt, und dann gegen höfliches Danke die Schokolade rüber reicht. Wenn Sohnemann sich seine Hausaufgaben nicht aufschreibt, dann gibt es Mittel und Wege ihm dies klar zu machen, ebenso wie vergessene Materialien. Da spricht man dann eben mit Lehrern, und lässt sich die Einträge im Hausaufgabenheft abzeichnen, holt den Bengel ggf. mal eine Woche direkt aus der Klasse ab, oder telefoniert eben die Freunde ab, bis ihm das zu blöd und peinlich wird, …

BTW: In den ach so tollen 70ern gab es an einer recht konservativen, sehr kleinen und überschaubaren Grundschule noch so genannte Strafzettel für jede vergessene Hausaufgabe. Eher konservative Eltern nahmen einen solchen von ihnen gegenzuzeichnenden Strafzettel zum Anlass für mehr oder weniger deutliche Erziehungsmaßnahmen (über das Thema gewaltfreie Erziehung brauchen wir hier nicht zu diskutieren, das ist eine andere Baustelle). Fakt ist, dass es an dieser Schule vergessene Hausaufgaben praktisch nicht gab (und damals gab es auch noch keine Hausaufgabenhefte, jeder Schüler war ab dem 1. Tag dafür verantwortlich sich selbst Methoden zu überlegen, die Aufgaben zu markieren, …) Einzige Ausnahme blieb in einem Jahrgang ein Schüler, dessen Eltern diese Zettel offenbar am A… vorbei gingen. Irgendwann kam ein moderner junger Lehrer - dessen Verdienste um Schule und Schüler groß sind, und dessen Leistung ich mit folgender Aussage keineswegs gering reden will. Dieser Lehrer verbannte den A5-Ordner mit den Strafzetteln am ersten Tag publikumswirksam gleich in die unterste Schreibtischschublade. Und sofort schnellte die Zahl der „vergessenen“ Hausaufgaben - nicht in besorgniserregende Höhen - hoch. Ach ja, ADHS war damals noch nicht erfunden, und wer den Unterricht störte durfte gerne mal stehen, wanderte in die Ecke oder vor die Tür, bekam eine Strafarbeit und ggf. auch noch einen der berühmten Zettel dazu. So war geordneter Unterricht möglich, und getobt wurde Nachmittags im Wald oder auf der Straße.

Gruß vom Wiz

Hi,
du könntest ein Belohnungssystem aufbauen.
Wenn er seinen Schulranzen für den nächsten Tag richtig gepackt hat gibt es einen Stern. Für 20 Sterne gibt es dann eine kleine Belohnung…(die sich aber dein Sohn selber aussucht, nicht du, sonst ist es kein Anreiz).
Wenn die Hausaufgaben vollständig im HH stehen gibt es auch einen Stern…etc.etc…

Ganz wichtig - wenn dein Sohn die Klasse wiederholt sprich gleich mit der Lehrerin, geh regelmässig! in die Sprechstunde und knüpfe Kontakt zu anderen Eltern damit du jemanden hast bei dem du nachfragen kannst.
Ausserdem sollte die ganze Familie meiner Meinung nach mit deinem Sohn zur Erziehungsberatung oder Familientherapie gehen weil die Situation zwischen euch schon ganz schön eskaliert ist.

Zum Thema Internat: ich war mit 12 Jahren im Internat und es war absolut schrecklich. Von seinen Eltern abgeschoben zu werden ist die Höchststrafe. Ausserdem war es im Internat wie im Knast - allen Mist den ich bis dahin nicht kannte habe ich von den anderen Schülern gelernt.
Es mag Kinder geben die es im Internat gut fanden - aber sicher nicht mit 8 Jahren und wenn man als Strafe für schlechtes Verhalten von zu Hause weg muss.

viele Grüße
Susanne

Hallo,

zunächst: Finanzielle Unterstützung für eine Internatsunterbringung wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit vergessen können. Die Jugendämter und Sozialhilfeträger zahlen für so etwas nicht.

Manche Internate vergeben Stipendien für besonders begabte und engagierte Schüler, zu denen dein Sohn zumindest in Bezug auf sein Engagement nicht gehören dürfte. Zudem werden Stipendien - wenn überhaupt - in erster Linie an weiterführenden Schulen vergeben, die noch dazu recht teuer sind. Im Grundschulbereich wirst du das kaum finden.

Möglicherweise wird dein Vorhaben also bereits an den Finanzen scheitern. Nähere Infos gibt es hier:
http://www.internate-portal.de/internate/bayern-c2.html

Über die Probleme, die ein Achtjähriger kriegen kann, wenn er so früh in einem Internat lander, wurde schon geschrieben.

Bleibt die Suche nach Alternativen: Ich könnte mir eventuell eine Montessorischule vorstellen. Hier siehst du, wo du eine solche finden kannst.
http://www.montessori.rothenburg.de/montis.htm

Dort gibt es kleinere Klassen, eine intensivere Betreuung der Kinder und die Möglichkeit, stärker auf individuelle Probleme einzugehen, als in der Regelschule. Allerdings baut Montessori stark auf die Eigenmotivation der Kinder - und wenn es nicht gelingt, diese bei deinem Sohn zu wecken, wird er wohl auch dort nicht wirklich erfolgreich sein.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

volle Zustimmung, wobei ich bei der Montessorischule so meine Zweifel habe. Die sind natürlich jede für sich zu sehen, aber wie das bei eigentlich allen benamsten glückseelig machenden Konzepten so ist, ist da eben genau dieses Konzept, und wer da nicht rein passt, wird schnell als nicht beglückt werden wollend abgestempelt. Ich habe das in einem ganz ähnlichen Fall gerade hier im Umfeld mit einem entsprechenden Kindergarten erlebt. Erst: „Wir sind die allein glückseelig machenden Helfer aller unverstandenen Kinder“, und als da jemand auf dem Wege nicht kurzfristig Erfolge zeigte, kam gleich die Kündigung mit entsprechend saftigen Formulierungen und Unwerturteilen über einen Dreijährigen, wie man sie selbst in Jugendgerichtsurteilen nur selten findet.

Gruß vom Wiz

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Hallo Wiz,

das ist das Problem aller Schulkonzepte - und zwar der herkömmlichen wie der alternativen gleichermaßen: Ihre tatsächliche Qualität ist entscheidend von den Menschen abhängig, die sie mit Leben füllen.

Ich kenne ganz hervorragende Regelschulen und miserabel geführte alternative - und das Ganze jeweils auch umgekehrt.

Montessori habe ich deswegen vorgeschlagen, weil es von der grundsätzlichen Ausrichtung her Möglichkeiten bietet, die man (ebenfalls grundsätzlich) in Regelschulen nicht vorfindet.

Das größte Problem sehe ich persönlich aber in der fehlenden Eigenmotivation des Jungen. Wenn es nicht gelingt, diese zu wecken, wird es gerade auch bei Montessori eng. Dennoch würde ich persönlich einer solchen (oder ähnlichen) Schullösung den Vorzug vor einer Internatsunterbringung geben. Mit acht Jahren scheint mir das nicht die beste Idee zu sein.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

auch da bin ich grundsätzlich bei Dir. Was mich an diesen „benamsten Konzepten“ nur immer besonders stört ist, dass sie sich auf irgendeinen Herrn … oder Frau … berufen, die schon eine Weile unter der Erde liegen, und daher nicht so an einer allgemeinen Fortentwicklung in der Pädagogik teilnehmen, wie Einrichtungen, die tastächlich „nur“ von der Qualität des aktuell vorhandenen Personals abhängig sind.

Vielleicht bin ich da etwas überempfindlich, aber wenn irgendwelche Konzepte/Programme von Herrn/Frau … von anno irgendwas daher kommen, ggf. noch eigenes Spielzeug, Spiele, Rituale, Lieder, … mitbringen, und Eltern ganz und gar dem Genius von Herrn/Frau … in pseudoreligiöser Verehrung anhängen, dann wird mir immer ganz anders.

Und da hat mich mein aktuelles Beispiel mit dem Kindergarten mal wieder bestärkt, wo sofort auf massive Ausgrenzung gesetzt wurde, als jemand auf das Kontept nicht ansprang. Und wenn ich mir hier vor Ort den entsprechenden Verein mit der Schule ansehe, weiß ich auch nie, ob ich lachen oder weinen soll.

Gruß vom Wiz

2 Like

Hallo Wiz,

… die schon eine Weile unter der Erde liegen, und daher nicht so an
einer allgemeinen Fortentwicklung in der Pädagogik teilnehmen,

Nunja. Die Alternativen im Vor- und Regelschulbereich sind da nicht unbedingt lebendiger, pädagogisch wertvoller oder sinnvoller :smile:. Wenn ich mir nur mal den Mist anschaue, der in etwa zwei Dritteln der Ganztagsschulen passiert…

… ggf. noch eigenes Spielzeug, Spiele, Rituale, Lieder, …

Montessorimaterial gehört so ziemlich zu den genialsten Dingen, die in Sachen Didaktik jemals erfunden wurden. Und die Qualität des Umgangs mit demselben hängt tatsächlich stark am Original. Mir graut hier eher vor den Möchtergern-Montessori-Versuchen, derer sich manche Einrichtungen befleißigen, weil sie sich aus Prestigegründen mit dem Etikett „Montessori“ schmücken wollen.

Das Problem, das du beschreibst, sehe ich eher darin, dass sich in alternativen Schulkonzepte auch verstärkt alternative Leute einfinden. Denen gemeinsam ist nicht selten ein exorbitanter Mangel am Willen zu Organisation und Struktur (welche nebenbei bemerkt ein Grundprinzip Montessoris ist), der einhergeht mit einer gewissen Neigung zu exaltiertem Verhalten.

Schöne Grüße,
Jule

Sterne OT
Hi

du könntest ein Belohnungssystem aufbauen. Wenn er seinen Schulranzen für den nächsten Tag richtig gepackt hat gibt es einen Stern.

Das ist ja fast wie bei wer-weiss-was! ^^

Für 20 Sterne gibt es dann eine kleine Belohnung.

Das nicht! :frowning:
Auch ein kleine Belohnung haben will! >:frowning:

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***** ***** ***** *****
–> Belohnung für die kleine Simsy

-))

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Hallo Wiz,

was Du schreibst kann stimmen - es kann aber auch ganz anders sein.
In die recht nackte Nachfrage soviel hinein zu interpretieren halte ich für übertrieben und angesichts des Wissens, das Du hast, für zu anklagend.
Es kann auch alles ganz anders sein, als Du es siehst - z.B. ein allein erziehendes Elternteil, dass im eigenen Job den Konkurrenzdruck mitkriegt und Angst hat, das Kind kriegt nie eine Chance, wenn es mit der Schule nicht richtig klappt.
Dazu diese ADHS-Diagnose, die Eltern ja auch verunsichern kann.

Das nur mal so, um den Tellerrand ein bißchen zu senken.

Gruß, Hovke

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Hallo!

Hallo, mein Sohn (8) hat Schwierigkeiten in der Schule. Er
nimmt nicht am Unterricht teil, bringt sein Schulmaterial
nicht mit, sodas er seine Hausaufgaben machen kann,schreibt
sie selten ins Hausaufgabenheft und hat viel Streit mit seinen
Mitschülern.

Hört sich nach einem ziemlich normalen 8jährigen an.

Er hat ein IQ von 108

Was hat der IQ mit schlechtem Benehmen zu tun?

und ist sehr Sensibel und
Feinfühlig.

Auch das sollte nicht Anlaß für das oben beschriebene Fehlverhalten sein.

Er soll die 2. Klasse wiederholen, obwohl das an
seinem Verhalten nichts ändert.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Kinder werden älter und zum Glück meist auch vernünftiger. Und wenn er nicht am Unterricht richtig teilnimmt, muss er ja die Klasse auf jeden Fall wiederholen, der Stoff fehlt ihm ja sonst.

Es wurde ein leichtes ADHS Diagnostiziert und bekommt täglich
10 mg Methylphenidat.

So eine Medikation ohne begleitende Verhaltens-Therapie halte ich persönlich für einen groben Behandlungsfehler.
http://www.jugendhilfeportal.de/index.php?id=8&tx_fk…

Mein letzter Ausweg ist ihn in ein Internat zu schicken,das er
am Wochenende zu Hause ist.

Letzer Ausweg nach was? Nach einem IQ-Test und der ADHS-Diagnose?

Klar kann man anhand einer so kurz formulierten Anfrage nicht wissen, wer hier richtig liegt, aber als Gegenstimme lag mir sinngemäß die Antwort vom Wiz genau so auf der Zunge.

Meine Antwort hätte kurz und überspitzt gelautet: Wie wäre es mit weniger Therapie und Diagnostik durch Dritte und mehr Erziehungstätigkeit der Eltern? Das ist auch nicht so teuer wie ein Internat.

Aber natürlich anstrengender.

Und mal ganz gut gemeint und zur Erklärung: Euer Kind ist mit Eigenschaften ausgestattet, die sich u.U. nicht ändern lassen. Aber Ihr könnt dem Kind beibringen, damit im Leben klar zu kommen. Ihn ständig mit Gründen (fast hätte ich Ausreden geschrieben) in Schutz zu nehmen, hilft ihm nicht weiter. Später im Leben wird auch niemand darauf Rücksicht nehmen, dass er evtl. sensibel sein könnte. Wenn er sich daneben benimmt, wird er von seiner Umgebung abgestraft. Das sollte er so früh wie möglich lernen, das wird später nicht einfacher.

In in Schutzräume zu packen, halte ich da nicht für hilfreich.

Die Methoden, die Du beschreibst, kann ich nur unterstreichen. Sicher gibt es pädagogisch ausgefeilteres, aber ein Beispiel:
In der 5. Klasse unseres Sohnes müssen Kinder nicht eingeklebte Arbeitsblätter abschreiben. Völlig stumpfsinnig, sicher und über den Sinn von ganzseitig eingeklebten Kopien kann man sicher streiten. Und das haben viele Eltern auch getan. Aber was soll ich sagen: Nachdem fast jeder einmal ein Arbeitsblatt abgeschrieben hat, funktioniert das mit dem Einkleben einwandfrei. Das ist hart, aber fair, die Kinder wissen ja, woran sie sind.

Es gibt Regeln und wenn man sich an die hält, kommt man gut durch’s Leben (von gerechtfertigtem zivilen Ungehorsam rede ich hier ausdrücklich nicht, sondern von sinnvollen Regeln). Wenn ich in der Ortschaft 80 fahre, kann ich hinterher auch nicht sagen"Ich bin so sensibel und so hochbegabt, drücken sie doch ein Auge zu" (Manche probieren das sicher, auch mit anderen Ausreden), aber bezahlen müssen so ziemlich alle.

Falls Du den Beiträge völlig unzutreffend findest, musst Du Dir den Schuh ja nicht anziehen. Aber mal nachzudenken, ob vielleicht was Wahres dran ist, ist sicher sinnvoll.

Grüße
kernig

Dazu diese ADHS-Diagnose, die Eltern ja auch verunsichern
kann.

Ja… wobei oftmals… und ich will es in dem Fall nicht unterstellen… viele Kinder von Arzt zu Arzt geschleppt werden, bis endlich einder die "Wunsch"diagnose ADHS stellt, womit die Eltern dann endlich die Ausrede gefunden haben, die SIE (nicht das Kind) brauchen…

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Hallo,

ich hatte extra geschrieben: „lt. deiner bisherigen Darstellung“

Natürlich kann alles ganz anders sein. Die Dame mag körperlich oder geistig behindert sein, sechs Finger an jeder Hand aber schon zehn Kinder erfolgreich groß gezogen haben, … Vielleicht lebt sie in Mexico oder auf dem Mond, … Vielleicht hat sie auch gar kein Kind und ist in Wirklichkeit ein Mann? Wer weiß?

Jeder muss hier angesichts knapper Sachverhaltsdarstellungen Annahmen treffen, und es liegt an jedem Fragenden, ggf. Dinge daraufhin richtig zu stellen, Informationen nachzuliefern, …

Es steht Dir doch frei eine Antwort unter eigenen Annahmen zu verfassen.

Gruß vom Wiz