Hallo!
Hallo, mein Sohn (8) hat Schwierigkeiten in der Schule. Er
nimmt nicht am Unterricht teil, bringt sein Schulmaterial
nicht mit, sodas er seine Hausaufgaben machen kann,schreibt
sie selten ins Hausaufgabenheft und hat viel Streit mit seinen
Mitschülern.
Hört sich nach einem ziemlich normalen 8jährigen an.
Er hat ein IQ von 108
Was hat der IQ mit schlechtem Benehmen zu tun?
und ist sehr Sensibel und
Feinfühlig.
Auch das sollte nicht Anlaß für das oben beschriebene Fehlverhalten sein.
Er soll die 2. Klasse wiederholen, obwohl das an
seinem Verhalten nichts ändert.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Kinder werden älter und zum Glück meist auch vernünftiger. Und wenn er nicht am Unterricht richtig teilnimmt, muss er ja die Klasse auf jeden Fall wiederholen, der Stoff fehlt ihm ja sonst.
Es wurde ein leichtes ADHS Diagnostiziert und bekommt täglich
10 mg Methylphenidat.
So eine Medikation ohne begleitende Verhaltens-Therapie halte ich persönlich für einen groben Behandlungsfehler.
http://www.jugendhilfeportal.de/index.php?id=8&tx_fk…
Mein letzter Ausweg ist ihn in ein Internat zu schicken,das er
am Wochenende zu Hause ist.
Letzer Ausweg nach was? Nach einem IQ-Test und der ADHS-Diagnose?
Klar kann man anhand einer so kurz formulierten Anfrage nicht wissen, wer hier richtig liegt, aber als Gegenstimme lag mir sinngemäß die Antwort vom Wiz genau so auf der Zunge.
Meine Antwort hätte kurz und überspitzt gelautet: Wie wäre es mit weniger Therapie und Diagnostik durch Dritte und mehr Erziehungstätigkeit der Eltern? Das ist auch nicht so teuer wie ein Internat.
Aber natürlich anstrengender.
Und mal ganz gut gemeint und zur Erklärung: Euer Kind ist mit Eigenschaften ausgestattet, die sich u.U. nicht ändern lassen. Aber Ihr könnt dem Kind beibringen, damit im Leben klar zu kommen. Ihn ständig mit Gründen (fast hätte ich Ausreden geschrieben) in Schutz zu nehmen, hilft ihm nicht weiter. Später im Leben wird auch niemand darauf Rücksicht nehmen, dass er evtl. sensibel sein könnte. Wenn er sich daneben benimmt, wird er von seiner Umgebung abgestraft. Das sollte er so früh wie möglich lernen, das wird später nicht einfacher.
In in Schutzräume zu packen, halte ich da nicht für hilfreich.
Die Methoden, die Du beschreibst, kann ich nur unterstreichen. Sicher gibt es pädagogisch ausgefeilteres, aber ein Beispiel:
In der 5. Klasse unseres Sohnes müssen Kinder nicht eingeklebte Arbeitsblätter abschreiben. Völlig stumpfsinnig, sicher und über den Sinn von ganzseitig eingeklebten Kopien kann man sicher streiten. Und das haben viele Eltern auch getan. Aber was soll ich sagen: Nachdem fast jeder einmal ein Arbeitsblatt abgeschrieben hat, funktioniert das mit dem Einkleben einwandfrei. Das ist hart, aber fair, die Kinder wissen ja, woran sie sind.
Es gibt Regeln und wenn man sich an die hält, kommt man gut durch’s Leben (von gerechtfertigtem zivilen Ungehorsam rede ich hier ausdrücklich nicht, sondern von sinnvollen Regeln). Wenn ich in der Ortschaft 80 fahre, kann ich hinterher auch nicht sagen"Ich bin so sensibel und so hochbegabt, drücken sie doch ein Auge zu" (Manche probieren das sicher, auch mit anderen Ausreden), aber bezahlen müssen so ziemlich alle.
Falls Du den Beiträge völlig unzutreffend findest, musst Du Dir den Schuh ja nicht anziehen. Aber mal nachzudenken, ob vielleicht was Wahres dran ist, ist sicher sinnvoll.
Grüße
kernig