Internationaler Zahlungsverkehr

Hallo,

wir haben deutschlandintern ein System aus Bankleitzahl und Kontonummer, und damit ist jedermanns Konto eindeutig identifiziert. Andere Länder werden auf gleiche oder ähnliche Weise ein ebenso eindeutiges System haben.

Warumm muss im internationalen Zahlungsverkehr nun eine IBAN und BIC angeben, und will ie EU jetzt 22-stellige Kontonummern? Wenn jedes Land sein bisheriges Nummernsystem weiterführt, und man schlichtweg eine Landeskennung davorsetzt, am einfachsten die durch das Internet bereits bekannten zwei Buchstaben, ist doch weltweit jedes Konto eindeutig identifiziert. Falls man keine Buchstaben in den Kontonummern haben will, müsste man hat einen Zahlencode für jedes Land festlegen. Da es aber nur rund 250 Länder gibt, hätte der nur drei Ziffern nötig. Die könnte man sich zu der eigenen Nummer ja noch problemlos dazu merken.

Warum umständlich, wenn es auch einfach geht?

Grüße
Carsten

Aber fast genau so wird es doch gehandhabt beim IBAN

Länderkennzeichen 2 Stellen
Prüfziffern 2 Stellen
Bankleitzahl 8 Stellen (war schon immer in DE so)
Kontonummer 10 Stellen (war schon immer in DE so, auch wenn oft die 0 vorne weg gelassen wurden)

In anderen Ländern ist der IBAN länger oder kürzer

Hallo,

so: mein Konto bei der DIBA (geändert, aber Stellenzahl stimmt):

Konto 0909090909 = 10 Stellen
B L Z 50010517 = 8 Stellen
Land DE = 2 Stellen

Macht 20 Stellen. Stimmt, als ich von 22 hörte war ich so erschrocken, dass ich gar nicht nachgezählt habe, dass das bisher auch fast 22 sind. Allerdings bin ich die Zahlen gewohnt, benutze sei ja ständig, die EU fordert aber laut Presseangaben eine neue 22-stellige Nummer, und die Bundesregierung will sich dafür einsetzen, dass wir weiter die gewohnten benutzen dürfen.

Carsten

Hallo,

wie schon gesagt wurde, es handelt sich um keine neue Nummer, sondern um eine Kombination von Länderkennzeichen, Prüfziffer, deiner bisherigen Bankleitzahl und deiner bisherigen Kontonummer. Und ob das überhaupt für Inlands-Überweisungen kommt, ist noch nicht entschieden.

und das schöne ist, dass auf meiner Schweizer Kundenkarte längst der IBAN steht obwohl die gar nicht in der EU sind^^

Hallo Carsten, die IBAN-Nummer für ein Konto in Deutschland ist immer 23-stellig, fängt an mit DE, dann folgt eine zweistellige Prüfziffer, BLZ und Kontonummer werden anschliessend angegeben. Gruss, BGGMW

Moin,

Und ob das überhaupt für Inlands-Überweisungen
kommt, ist noch nicht entschieden.

es will zwar eigentlich keiner, der Bearbeitungsaufwand von beleghaften SEPA-Überweisungen ist um ein Vielfaches höher, deswegen haben auch die Banken keinen Spaß daran, aber dass es kommt, ist IMHO keine Frage, nur noch wann.

Grüße,
-Efchen

Nochmal Hallo Carsten, ich muss mich verbessern, natürlich 22stellig.
Sorry, BGGMW

Moin,

wir haben deutschlandintern ein System aus Bankleitzahl und
Kontonummer, und damit ist jedermanns Konto eindeutig
identifiziert. Andere Länder werden auf gleiche oder ähnliche
Weise ein ebenso eindeutiges System haben.

Genau. Die großen Länder haben auch Bankleitzahlen, die kleinen (Andorra z.B.) haben nur Konten.

Falls man keine Buchstaben in den
Kontonummern haben will

Es gibt einige Länder, die bereits jetzt Buchstaben in ihren nationalen Kontonummern haben, IIRC z.B. Italien.

Warum umständlich, wenn es auch einfach geht?

Es wurde ja schon gesagt, dass es gar nicht umständlich ist, weil man sich eigentlich nur seine eigene Prüfziffer merken muss.

Und selbst das ist bei den eigenen Überweisungen eigentlich überflüssig, je nachdem wie die Bank das umsetzt. Bei Online-Überweisungen muss man seine Bankverbindung ohnehin nicht mehr angeben, überweist man beleghaft, sollte die Bank die Überweisung trotzdem ausführen, wenn die Prüfziffer fehlt.

Genauso könnten die Banken (SEPA-)Überweisungsbelege so drucken lassen, dass an der richtigen Stelle in der Auftraggeber-IBAN bereits die hauseigene BLZ vorgedruckt ist (und das DE auch). Der Kunde müsste dann nur noch seine Kontonummer eintragen, die Prüfziffer ist quasi irrelevant (die Kontonummer selbst enthält ja auch noch eine Prüfziffer und die Auftraggeberkonten sind der eigenen Bank ja bekannt).

Es wird momentan ein wenig mehr Wind um die Sache gemacht, als unbedingt nötig. Wir befinden uns nunmal seit einiger Zeit auf dem Weg zu einem vereinten Europa und da ist es immer schwer, sich von einigen Dingen trennen zu müssen. Im Zahlungsverkehr wird sich für den Kunden nicht wirklich viel ändern, da gibt es andere Bereiche, wo man sich mehr über die EU aufregen könnte :smile:

Grüße,
-Efchen

Hallo,

Es wird momentan ein wenig mehr Wind um die Sache gemacht, als
unbedingt nötig. Wir befinden uns nunmal seit einiger Zeit auf
dem Weg zu einem vereinten Europa und da ist es immer schwer,
sich von einigen Dingen trennen zu müssen.

die Frage ist doch, wieso man die IBAN im Inlandszahlungsverkehr, der bei Privatkunden auch in Zeiten von Ebay & Konsorten immer noch > 95 % ausmachen dürfte, verwenden müssen sollte, wenn die BLZ und Kontonummer vollkommen ausreichen.

Das ist wieder so eine Veranstaltung bei der die Technik den Kunden sagt, was sie zu tun und zu lassen haben, weil die Technik es dann leichter hat. Passend dazu: nach einer Softwareumstellung vor ein paar Jahren wurden Kontoumsätze nach dem Schema JJJJMMTT bezeichnet, anstatt mit dem für Menschen einfacheren Format TT.MM.JJJJ. Die Begründung war, daß das die EDV nicht anders hinbekommt. Selten so etwas blödes gehört. Nach ungefähr fünf Jahren war der Spuk dann vorbei.

Gruß
Christian

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die Frage ist doch, wieso man die IBAN im
Inlandszahlungsverkehr verwenden müssen sollte, wenn die BLZ
und Kontonummer vollkommen ausreichen.

Weil man die nationalen Überweisungsbelege abschaffen und nur noch die SEPA-Vordrucke verwenden will. Zumindest ist das sicher einer der Gründe.

Das ist wieder so eine Veranstaltung bei der die Technik den
Kunden sagt, was sie zu tun und zu lassen haben, weil die
Technik es dann leichter hat.

Das ist sicher richtig, aber eine Technik, die es leichter hat, versagt weniger. Und die Vorstellung eine Software erstellen zu müssen, die die verschiedenen nationalen Kontonummern berücksichtigt (Anzahl Stellen der BLZ/Konto prüfen, prüfen ob es überhaupt BLZ gibt, prüfen der nationalen Prüfziffern, etc.) ist absurd. Es macht keinen Sinn, dass Deutschland die Prüfziffernverfahren aller anderen Länder kennen muss. Wenn ich dabei allein an die 134 deutschen denke, wird mir schlecht.
So hat man eine einheitliche Kontonummer (nämlich die IBAN) für alle, die mit EINEM Prüfziffernverfahren ausgestattet ist (ISO 7064).

Schema JJJJMMTT
Die Begründung war, daß das die EDV nicht anders hinbekommt.
Selten so etwas blödes gehört.

In der Tat. Das Format ist sicher leichter, insbesondere beim Sortieren, aber wenn die EDV dass nicht schafft, ein anderes Format einfach umzustellen, dann gehören die Programmierer entlassen :smile:

Aber so einfach ist es halt bei den Kontonummern nicht (s.o. Prüfziffern). Und wer würde das bezahlen, wenn ich jetzt von den zig teilnehmenden Ländern alle Prüfziffernverfahren programmieren müsste? Meine Kunden, die Banken und Sparkassen. Und an wen würden die das weitergeben…?

Nach ungefähr fünf Jahren war der Spuk dann
vorbei.

Das wird hier wohl (leider) nicht so sein. Da müsste Deutschland schon aus der EU austreten. Daran, dass SEPA auch für nationale Überweisungen und Lastschriften Einzug halten wird, wird sich IMHO nichts ändern.

Grüße,
-Efchen

Hi,

Daran, dass SEPA auch
für nationale Überweisungen und Lastschriften Einzug halten
wird, wird sich IMHO nichts ändern.

das fände ich auch gar nicht schlimm, hätte man das nur gleich komplett richtig umgesetzt: Statt bisher BLZ + Kto. in Zukunft die IBAN anzugeben, macht für mich keinen Unterschied; aber den überflüssigen BIC noch extra angeben zu müssen, finde ich lächerlich.

Viele Grüße,

Andreas

Hallo Carsten,

dein Beitrag ist zwar schon etwas her, trotzdem denke ich noch einige Infos für dich zu haben.

Die Nutzung von IBAN und BIC hängt mit der Umsetzung der PSD-Bestimmungen in Deutschland zusammen.
Mehr dazu: http://www.bfinance.de/content/view/14813/1000011/

In anderen Ländern (z.B. USA) werden IBAN und BIC noch nicht konsequent genutzt. Auf kurz oder lang wird es aber auch da eine Einigung/Änderung geben. Die Vorteile der Einführung einer weltweit einheitlichen Zuordnung von Konten liegt ganz klar darin, das sowohl Kosten (für Bank und Kunden) verringert werden und die ausführung der Zahlungen beschleunigt wird.

Lg Lyserk