Hallo Musicmaker,
ich habe deinen Beitrag etwas spät entdeckt, aber ich möchte dir dennoch gerne antworten, denn du bist nicht der erste, der Opfer dieser Masche wurde und bei weitem nicht der letzte, der deswegen nach Hilfe sucht.
Diese Taktik gehört nach meinem Wissen zum Nigeria-scam, zu deutsch Vorschussbetrug. Grundsätzlich geht es darum, dass das Ofer im Voraus eine Sach- oder Geldleistung erbringt und letztendlich die versprochene Gegenleistung nicht erhält.
Das wird natürlich nicht nur in Nigeria praktiziert, diese Art Betrug ist aber besonders im Westen Afrikas weit verbreitet. Die meisten Fälle, die mir unter die Augen gekommen sind, stammen auf den ersten Blick aus Nigeria, Côte d’Ivoire und Kamerun. Ob die Täter sich dort tatsächlich aufhalten, ist fraglich, oft wird das Opfer aufgefordert, das Geld an einen angeblichen „Treuhandservice“ in England oder der Schweiz zu senden. Dabei schrecken die Täter auch nicht davor zurück, eine Website eines Treuhandservices/einer Bank zu fälschen, die auf den ersten Blick wirklich echt aussehen. Oft reicht es aus, die Unternehmenswebsite auf Google zu suchen und zu vergleichen, gegebenenfalls auch bei dieser anzurufen (nicht bei der vom Verkäufer gesendeten Adresse)und nachzufragen.
Als Verkäufer beauftragt man eigentlich einen solchen Treuhandservice selbst.
Für dich kommen diese Ratschläge wohl etwas spät. So arglos hochwertige Gegenstände zu verschicken ist natürlich etwas dumm, aber die meisten hätten genauso gehandelt. Die Aussicht auf einen guten Gewinn macht uns völlig taub für das ungute Gefühl, was wir dabei haben.
Ich muss dir ehrlich sagen, dass du dein Geld wohl nicht bekommen wirst, da wird dir auch kein Anwalt helfen können. Für private Käufe/Verkäufe ohne haftende Website/Plattform gibt es kaum Absicherungen und strafrechtliche Verfolgung.
Mir tut es immer wieder Leid, wenn gutgläubige Menschen von moralisch verarmten Betrügern ausgenommen werden, aber oft muss es erst wehtun, damit man daraus lernt.