Interpretation Radioaktivitätsmessungen Radrate

Hallo,

habe mir einen Radrate geliehen (ist kein Geiger-Müller-Zählrohr, sondern ist eine elektronische Lösung, um Alpha-/Beta- und Gammastrahlung zu messen).

Ich habe einige Dinge gemessen, die leichte Radioaktivität enthalten könnten, z.B. alte Kristallgläser, Fliesen und Granit.
Nun weiß ich leider nicht, was ich mit den ohnehin nur wenigen Werten anfangen soll.

Beschreibung: Ich lege das Gerät auf den Gegenstand -> es zählt von oben (bsp. Wert 300) runter auf Null, klickt dann etwa alle 20 s und zeigt auf diesen Klick hin Werte zwischen 6 und 18 clicks per minute an (entspricht etwa 0,3 bis 1 µS/h).

Meine Frage hierzu: Was habe ich nun überhaupt gemessen? Strahlung, die von diesen Gegenständen ausgeht oder habe ich die ohnehin überall vorhandene natürliche Strahung gemessen?
Es wird bei den besagten Gegenständen nämlich nicht durchgängig „geklickt“, sondern der Wert geht etwa alle 20 s ganz auf Null. Wenn diese strahlen, müsste da nicht konstant eine gewisse Klickrate erfüllt sein oder dürfte auch hier die Klickrate zwischendurch bei Null sein?
oder habe ich hierbei nur einfach die zufällig vorbeikommende :wink: Hintergrundstrahlung gemessen bzw. Radon (im schlecht gelüfteten Keller)?

Würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

Ich bedanke mich schon mal herzlich im Voraus!

Hallo!

Immerhin hast Du erkannt, wie problematisch eine solche Messung ist. Will man die Strahlungsleistung eines Gegenstandes rauskriegen, so ist es mitnichten damit getan, mit einem Geiger-Zähler (oder einem entsprechenden Gerät) die Zählrate aufzunehmen, denn die Zählrate hängt von vielen Dingen ab.

Zum einen spuckt der Nulleffekt hinein (nicht: Hintergrundstrahlung - das ist was anderes und kann mit einem Geiger-Zähler nicht beobachtet werden). Zum anderen werden durch den Zähler gar nicht alle Strahlen erfasst, sondern nur jene, die in einen bestimmten Raumwinkel abgegeben werden. Bei sehr hohen Zählraten (das ist bei Dir nicht der Fall) spielt auch die Totzeit des Messgeräts eine Rolle.

Um wenigstens abschätzen zu können, wie groß der Nulleffekt im Vergleich zu dem untersuchten Gegenstand ist, Kannst Du einfach die Zählrate über der bunten Fliese bzw. ohne bunte Fliese messen und die Messwerte vergleichen.

Vermutlich kannst Du an dem Messgerät auch die Messdauer einstellen. Es kann sinnvoll sein, über ein längeres Intervall als 20s zu messen.

Michael

Guten Tag,

Bei
sehr hohen Zählraten (das ist bei Dir nicht der Fall) spielt
auch die Totzeit des Messgeräts eine Rolle.

Das gibts zum Glück bei dieser Art Halbleiter-Geigerzähler nicht.
Totzeiten gibts nur beim Geiger-Müller-Zählrohr.

einfach die Zählrate über der bunten Fliese bzw. ohne bunte
Fliese messen und die Messwerte vergleichen.

Genau das würde ich auch empfehlen.
Bei so geringer Strahlung hilft es nur die Ticks, Knackse oder Blitze über ca. 1 Minute selbst zu zählen. Bei so geringer Strahlung kann man diese nicht zuverlässig am Display ablesen.
Ist halt ein günstiver „Volks-Geigerzähler“. Der hat einen Ein-/Aus-Schalter, keine besonderen Einstellmöglichkeiten oder so.