Intoleranz

Hallo,

Schreibt man das „Neudeutsch“ jetzt nicht mit Doppel „ll“ ?

Nö. Im Duden steht „To|le|ranz“. Das ‚|‘ ist kein ‚l‘, sondern Indikator für die Silbentrennung. Sonst hieße es nämlich folgerichtig Tollelranz …

Jedenfalls liest man das hier neuerdings öfter so geschrieben.

Ja, vor allem im Esoterikbrett. Da mag das auch angehen …

Ich will es mal so formulieren: Klarheit des Ausdrucks ist die Kardinaltugend des Philosophierenden - sie ist ein (wenn auch nicht notwendig untrügliches) Anzeichen für Klarheit des Denkens und für den Willen, das Gedachte unmißverständlich mitzuteilen. Dabei ist es allemal hilfreich, sich grammatischer und orthographischer Konventionen zu bedienen.

Um auch gleich noch die zeit- und zivilisationskritische Keule zu schwingen: der allgemein zu beobachtende Verfall sprachlicher und literarischer Kompetenz ist das vielleicht deutlichste Symptom des Autismus, den wir einer Medienkultur verdanken, deren raison d’être das passive (möglichst kostenpflichtige) Konsumieren ist, nicht das aktive Kommunizieren.

Auch ich bin, wie sagte das Aust so schön: "Ein staatlich
verordneter Legastheniker!

Immerhin einer, der weiss, wie man ‚Legastheniker‘ schreibt. So schlimm kann es also noch nicht sein …

Freundliche Grüße,
Ralf

„Im Namen der Toleranz müßten wir dann das Recht in Anspruch
nehmen, die Intoleranz nicht zu dulden“

  • Sir Karl Popper

In der Tat. Es macht wenig Sinn, Toleranz als hehres Ideal ohne Wenn und Aber zu fordern. Toleranz findet ihre Grenze dort, wo sie sich selbst gefährdet - dort, wo sie Intoleranz toleriert.

Das Dilemma wird vielleicht deutlicher, wenn man Toleranz nicht nur unter dem Gesichtspunkt einer persönlichen Tugend betrachtet, sondern vor allem als Forderung, die an eine humane Gesellschaft zu stellen ist. Hier kommt man dann recht schnell zur Frage, wieviel Toleranz eine Gesellschaft verträgt, ohne Gefahr zu laufen, ihre Identität (womöglich als humane und weitgehend tolerante Gesellschaft) zu verlieren. D.h. es muss immer wieder die Frage gestellt werden, was diese Gesellschaft in ihrem Bestand gefährdet und somit nach ihrem Selbstverständnis intolerabel ist.

Natürlich heisst dies auch, die Frage zu stellen, wie offen und bereit zu Veränderungen die Gesellschaft ist und sein sollte; wieviel Intoleranz ihr selbst gegenüber sie als notwendig und für ihre Weiterentwicklung förderlich (und somit tolerabel) erachtet. Intoleranz ist an sich ein unzuverlässiger Schutzmechanismus. Ohne ein wohlkalkuliertes Maß an Toleranz erstarrt und versteinert eine Gesellschaft und wird schließlich zusammenbrechen, weil sie sich veränderten Bedingungen nicht mehr anpassen kann.

Eine Gesellschaft ist im Laufe ihrer Entwicklung mithin gefordert, ständig neu zu definieren, was sie für unverzichtbar hält und wo die Grenzen ihrer Toleranz sind. Uneingeschränkte Toleranz mag eine persönliche Option für jemanden sein, der bereit und fähig ist, für seine Ideale zu sterben. Für eine Gesellschaft ist uneingeschränkte Toleranz jedenfalls nicht akzeptabel - sie wäre ihr Todesurteil, ebenso wie uneingeschränkte Intoleranz.

Ideale oder undifferenzierte Einstufungen nach dem Muster Toleranz = gut, Intoleranz = schlecht sind da wenig hilfreich, da sind eher konkrete Festlegungen erforderlich. Somit definiert die Gesellschaft also auch ständig neu, was ‚Toleranz‘ in ihrem konventionellen (= auf Übereinkunft beruhenden) Verständnis ist. Die meisten Menschen dürften sich zB schwer tun, die Inhaftierung eines Lustmörders als ‚intolerant‘ zu begreifen - auch wenn es das in des Wortes idealer Bedeutung ist. ‚Toleranz‘ und ‚Intoleranz‘ sind nach meiner Auffassung grundsätzlich wertfreie Begriffe, deren konkreter Bedeutungsgehalt zudem in Abhängigkeit vom Entwicklungsstand der Gesellschaft veränderlich ist.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,

Ich will es mal so formulieren: Klarheit des Ausdrucks ist die
Kardinaltugend des Philosophierenden - sie ist ein (wenn auch
nicht notwendig untrügliches) Anzeichen für Klarheit des
Denkens und für den Willen, das Gedachte unmißverständlich
mitzuteilen. Dabei ist es allemal hilfreich, sich
grammatischer und orthographischer Konventionen zu bedienen.

Um auch gleich noch die zeit- und zivilisationskritische Keule
zu schwingen: der allgemein zu beobachtende Verfall
sprachlicher und literarischer Kompetenz ist das vielleicht
deutlichste Symptom des Autismus, den wir einer Medienkultur
verdanken, deren raison d’être das passive (möglichst
kostenpflichtige) Konsumieren ist, nicht das aktive
Kommunizieren.

Danke! Aber ich möchte dir versichern, mein Geist war willig, aber das Fleisch (bzw. meine Finger) …

Ich glaube damit können wir auch die (langsam peinliche) Diskussion um meinen Rechtschreibefehler beenden, oder? :wink:

Gruß,
Hannes

„Braunärsche“ = Andersdenkende

Auf die Idee scheint nie jemand zu kommen…
Wie gesagt, das schließt nicht aus, dass es sich dabei auch um
„Falschdenkende“ handeln kann.

So seh ich das:
Toleranz sollte Moralübergreifend begriffen werden bzw. sich
nicht der aktuellen Moral unterordnen lassen…
Objektive und neutrale Sicht statt ideologisch und politisch
gefärbte sind doch bei der Bewertung ausschlaggebend.
Abstrahieren hilft dabei.

Toleranz hat nix mit Moral zu tun? Das finde ich eine sehr seltsame Idee.
Du predigst die grenzenlose Toleranz. Die Toleranz gegenüber Mördern und Kriegstreibern. Nach deinen Grundsätzen müsste man auch Kinderschänder tolerieren oder Amokläufer.
Dazu fällt mir dann nur noch der Spruch ein: Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.
Die Freiheit des einen hört dort auf, wo er den anderen schädigt. Das tun Braunärsche in Worten und Taten. Daher keine Toleranz gegenüber diesen.

Livia

Hallo,

Toleranz hat nix mit Moral zu tun? Das finde ich eine sehr
seltsame Idee.

Moralvorstellungen ändern sich. Toleranz halte ich dagegen für etwas absoluter. Mit Moral selber hat das schon zu tun, gemeint war aber die Loslösung von einzelnen (zb. aktuellen) Vorstellungen.

Du predigst die grenzenlose Toleranz. Die Toleranz gegenüber
Mördern und Kriegstreibern.

Ja?

Die Freiheit des einen hört dort auf, wo er den anderen
schädigt. Das tun Braunärsche in Worten und Taten. Daher keine
Toleranz gegenüber diesen.

Womit ihre Freiheit eingeschränkt werden soll…Aber allein die Formulierung „~ärsche“ zeugt nicht davon, als würde man Andersdenkende auch nur akzeptieren. Entgegen den eigenen Forderungen…Die Schwierigkeit dabei: Man hat nimmt sich selbst die Grundlage für diese Forderungen. Wer „A raus“ schreit, muss auch „B raus“ akzeptieren.

Wie tolerant man ist, muss jeder selber wissen. Ich will nur immer mal wieder darauf hinweisen, dass vermeintliches tolerantes Denken nicht immer wirklich welches ist.

Noch was in diese Richtung:

_Aktive Toleranz

Toleranz im positiven Sinn und als Grundwert freier, pluralistisch ausgerichteter Gesellschaften bedeutet absolute geistige Offenheit bezüglich der Option einer möglichen Akzeptanz des tolerierten Sachverhaltes in der Zukunft. Beim positiven Tolerieren wird eine abschließende Bewertung des tolerierten „Einflusses“ nicht nur durch entsprechende Reaktionen nicht zum Ausdruck gebracht, sondern eine Beurteilung unterbleibt auch bewusst im Geiste.

Die Gründe dafür bilden auch die charakterliche Grundlage toleranter Menschen: Ein toleranter Mensch ist sich im sokratischen Sinne über die Grenzen des eigenen Wissens bewusst, insbesondere lässt er eine intuitive Gefühlsreaktion, die oft auf Grund von allgegenwärtigen Vorurteilen oder Stereotypien ins Bewußtsein gelangt, nicht als Grundlage für eine abschließende Bewertung gelten. Das Nicht-Nachgeben gegenüber solchen Gefühlslagen wird zu einer charakterprägenden Übung, die das Entstehen dieser irrational negativen Gefühlsreaktionen in der Zukunft vermindert und die tolerante Grundhaltung dieses Menschen festigt.
[…]
Zur Charaktereigenschaft der Toleranz gehört Non-Akzeptanz gegenüber Intoleranz unbedingt mit hinzu (siehe Aktive Toleranz).
Toleranz ohne diese Fähigkeit zur Non-Akzeptanz entspricht ziemlich genau dem anderen Gegenteil der Toleranz: der Ignoranz._
http://toleranz.adlexikon.de/Toleranz.shtml

Daniel

Hallo Ralf!

Ich will es mal so formulieren: Klarheit des Ausdrucks ist die
Kardinaltugend des Philosophierenden - sie ist ein (wenn auch
nicht notwendig untrügliches) Anzeichen für Klarheit des
Denkens und für den Willen, das Gedachte unmißverständlich
mitzuteilen. Dabei ist es allemal hilfreich, sich
grammatischer und orthographischer Konventionen zu bedienen.

Da möchte ich mit Kant dagegenhalten, der sagte:
„Manches Buch wäre viel deutlicher geworden, wenn es nicht so gar deutlich hätte werden sollen.“
(Kritik der reinen Vernunft, A XIX)
Es gibt für alles eine Grenze der Vernunft, des Sinn- und Nutzvollen.
Eine Verhältnismäßigkeit der Mittel und ein Differenzieren nach Einsatzgebiet! Zwischen einem semantischen Philologenkongreß und einem auf zwischenmenschlichem Austausch ausgerichteten Internetforum würde ich schon noch differenzieren. Die Kausalität sollte Rezeption sein.

Um auch gleich noch die zeit- und zivilisationskritische Keule
zu schwingen: der allgemein zu beobachtende Verfall
sprachlicher und literarischer Kompetenz ist das vielleicht
deutlichste Symptom des Autismus, den wir einer Medienkultur
verdanken, deren raison d’être das passive (möglichst
kostenpflichtige) Konsumieren ist, nicht das aktive
Kommunizieren.

Das halte ich wiederum für falsch:
Gerade erst diese neuen Medien geben dem „Sichausdrückenwollenden“ ein Forum! Ein Schweigender macht keine Fehler! Deiner Analyse fehlt der Vergleich, den du nicht zu erbringen im Stande bist! Wenn du nämlich von Verfall sprichst, indiziert das, dass dies einmal anders gewesen wäre! Oder willst du eine elitäre Minderheit generalisieren? Was ein fataler Irrtum wäre, gemessen am Kollektiv! Geistige Elite sollte ihre Kompetenz durch Vorbildcharakter demonstrieren, nicht durch pedantische Schulmeisterei, welche engagierte Leute nur vergrault, imho kontraproduktiv ist!

Immerhin einer, der weiss, wie man ‚Legastheniker‘ schreibt.
So schlimm kann es also noch nicht sein …

Um nur ja keinen Fehler zu machen, habe ich im Tuden nachgeschlagen!

Sei gegrüßt
Junktor

Hallo Junktor,

Da möchte ich mit Kant dagegenhalten, der sagte:
„Manches Buch wäre viel deutlicher geworden, wenn es nicht so
gar deutlich hätte werden sollen.“
(Kritik der reinen Vernunft, A XIX)

"Denn die Hülfsmittel der Deutlichkeit helfen zwar in Teilen, zerstreuen aber öfters im Ganzen, indem sie den Leser nicht schnell genug zu Überschauung des Ganzen gelangen lassen … "

Mit ‚Deutlichkeit‘ ist hier doch wohl offensichtlich die Breite und Ausführlichkeit der Darstellung angesprochen - nicht das, was ich mit ‚Klarheit‘ gemeint hatte. Du berufst Dich hier zu Unrecht auf Kant.

Es gibt für alles eine Grenze der Vernunft, des Sinn- und
Nutzvollen.

Zugestanden.

Eine Verhältnismäßigkeit der Mittel und ein Differenzieren
nach Einsatzgebiet! Zwischen einem semantischen
Philologenkongreß und einem auf zwischenmenschlichem Austausch
ausgerichteten Internetforum würde ich schon noch
differenzieren. Die Kausalität sollte Rezeption sein.

Auch dies zugestanden. Es ging mir auch weniger ums Schulmeistern als um einen kleinen Scherz auf Hannes’ Kosten (er möge es mir nachsehen) - seine Einlassung als solche empfand ich ja durchaus als hilfreich. Aber für einen derart populären und oft bespöttelten orthographischen Lapsus ausgerechnet den Duden als Referenz zu bemühen - da konnte ich einfach nicht widerstehen. Sorry, aber ich fands komisch :wink:.

Um auch gleich noch die zeit- und zivilisationskritische Keule
zu schwingen: der allgemein zu beobachtende Verfall
sprachlicher und literarischer Kompetenz ist das vielleicht
deutlichste Symptom des Autismus, den wir einer Medienkultur
verdanken, deren raison d’être das passive (möglichst
kostenpflichtige) Konsumieren ist, nicht das aktive
Kommunizieren.

Das halte ich wiederum für falsch:
Gerade erst diese neuen Medien geben dem
„Sichausdrückenwollenden“ ein Forum!

Nun, dies scheint mir eine unzulässige Verallgemeinerung zu sein - das Schlagwort von den ‚Neuen Medien‘ habe ich gar nicht bemüht. Ich habe von einer ‚Medienkultur‘ gesprochen und vermag nicht recht zu sehen, wo etwa Kommerzfernsehen und Dudelfunk dem persönlichen Ausdruckswillen des Einzelnen Raum geben - es sei denn, Du siehst ‚Deutschland sucht den Superstar‘ als einen Beleg dafür an. Bei dem Medium, dessen wir beide uns hier bedienen, mag das etwas anders sein. Aber für die Medienkultur unserer Gesellschaft insgesamt ist dies wohl nicht repräsentativ.

Ein Schweigender macht
keine Fehler! Deiner Analyse fehlt der Vergleich, den du nicht
zu erbringen im Stande bist! Wenn du nämlich von Verfall
sprichst, indiziert das, dass dies einmal anders gewesen wäre!
Oder willst du eine elitäre Minderheit generalisieren? Was ein
fataler Irrtum wäre, gemessen am Kollektiv! Geistige Elite
sollte ihre Kompetenz durch Vorbildcharakter demonstrieren,
nicht durch pedantische Schulmeisterei, welche engagierte
Leute nur vergrault, imho kontraproduktiv ist!

Nun, zum ‚Schulmeistern‘ habe ich oben schon etwas gesagt. Ansonsten: wenn der öffentliche Diskurs heute auf einer breiteren Basis stattfindet als früher, ‚demokratischer‘ und weniger elitär geworden ist (trotz der weit verbreiteten Neigung zu passivem Konsumieren), ist dies zunächst einmal nach meinem Dafürhalten erfreulich. Dass dies seine formale Qualität beeinträchtigt, halte ich nicht für eine zwangsläufige Folge. Wenn diese Folge allerdings eintritt, ist die Frage nach den Ursachen m.E. durchaus legitim. Im Übrigen hatte ich durchaus bewusst überspitzt formuliert - ‚die Keule geschwungen‘. Bitte sieh mir die Grobschlächtigkeit nach.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf!

Mit ‚Deutlichkeit‘ ist hier doch wohl offensichtlich die
Breite und Ausführlichkeit der Darstellung angesprochen -
nicht das, was ich mit ‚Klarheit‘ gemeint hatte. Du berufst
Dich hier zu Unrecht auf Kant.

Ich meinte damit, dass man „grundsätzlich“ übers Ziel hinausschiessen kann, wenn man es allzu gut machen will!
Wenn ich dich noch ein wenig ärgern wollte würde ich jetzt Heidegger zitieren, der sagte:

„Das Sichverständlichmachen ist der Selbstmord der Philosophie“.

Aber das will ich natürlich nicht.

Nun, dies scheint mir eine unzulässige Verallgemeinerung zu
sein - das Schlagwort von den ‚Neuen Medien‘ habe ich gar
nicht bemüht. Ich habe von einer ‚Medienkultur‘ gesprochen und
vermag nicht recht zu sehen, wo etwa Kommerzfernsehen und
Dudelfunk dem persönlichen Ausdruckswillen des Einzelnen Raum
geben - es sei denn, Du siehst ‚Deutschland sucht den
Superstar‘ als einen Beleg dafür an. Bei dem Medium, dessen
wir beide uns hier bedienen, mag das etwas anders sein. Aber
für die Medienkultur unserer Gesellschaft insgesamt ist dies
wohl nicht repräsentativ.

Das wäre eine schöne Grundlage für eine Diskussion! Ich sehe hier halt allzu viel Klischees und Vorurteile. Nichts ist dem Menschen im Allgemeinen und dem Deutschen im Besonderen lieber, als sich selbst und seine Mitmenschen in ein schlechtes Licht zu rücken! Negatives wird bedenkenlos aufgenommen und bestätigt, während Positives die ganze Front des Skeptizismus zu überwinden hat. Deiner kritischen Haltung des Kommerzfernsehens gegenüber will ich ja gar nicht widersprechen!
Nur kann man nicht automatisch davon ausgehen, daß das früher „besser“ war! Die Medien haben sich lediglich transformiert. Um es mit einfachen Worten zu sagen: Es war früher nicht alles besser, sondern eher im Gegenteil! Wir sind nicht so schlecht, wie wir uns selbst gerne machen!

Ansonsten: wenn der öffentliche Diskurs heute auf einer
breiteren Basis stattfindet als früher, ‚demokratischer‘ und
weniger elitär geworden ist (trotz der weit verbreiteten
Neigung zu passivem Konsumieren), ist dies zunächst einmal
nach meinem Dafürhalten erfreulich. Dass dies seine formale
Qualität beeinträchtigt, halte ich nicht für eine
zwangsläufige Folge. Wenn diese Folge allerdings eintritt, ist
die Frage nach den Ursachen m.E. durchaus legitim. Im Übrigen
hatte ich durchaus bewusst überspitzt formuliert - ‚die Keule
geschwungen‘. Bitte sieh mir die Grobschlächtigkeit nach.

Ich sehe mit Freuden, daß wir uns grundsätzlich verstehen!

Herzliche Grüße
Junktor

Hallo Junktor,

„Das Sichverständlichmachen ist der Selbstmord der
Philosophie“.

Passt scho … auf Heideggers Philosophie :wink:. (SCNR)

Es wird Dich wohl kaum überraschen, wenn ich Dir verrate, dass ich kein Freund des ‚Jargons der Eigentlichkeit‘ bin. Nicht, dass ich Heidegger der Scharlatanerie zeihen möchte - die obige Sottise gründet nicht auf einer ernsthaften Auseinandersetzung mit ihm; es ist lediglich der (vielleicht verfehlte) Versuch eines Bonmots und ein leiser Verdacht, den ich da ausspreche. Das dunkle Raunen des Alten vom Todtnauberge hat mich bislang erfolgreich auf Abstand zu ihm gehalten. Als philosophischer Laie kann man sich glücklicherweise heraussuchen, was (respektive wen) man liest - und was oder wen nicht.

Freundliche Grüße,
Ralf

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