Hi Guvo!
Ist Intoleranz moralisch grundsätzlich schlecht?
Ja, moralisch gesehen ist Intoleranz grundsätzlich schlecht!
I., bedeutet Unduldsamkeit, Andersdenkende oder Andersgläubige nicht zu dulden. Es ist eine Frage der Ethik, keine der aktuellen Situation in der wir leben! Es bedingt(!) eine moralische Welt! Das ist der Haken an der Frage! In einer Welt, die sich einen Dreck um ethische Fragen stellt, wie z.B. Nazis, ist es unmöglich nach solchen Regeln zu leben. Das funktioniert nur auf einer Basis der Gegenseitigkeit.
Wenn man die Beiträge hier liest geht einen das Herz auf! 
Betrachtet man dagegen, nehmen wir das aktuelle Beispiel Osama Bin Laden, der behauptet: Die USA sind die Inkarnation des Bösen, man kann sich nicht mit ihnen verständigen, man kann sie nur bekämpfen/töten! Wie sollte man da tolerant sein? Solche Ansichten drängen einen an den Abgrund. Nicht einmal ein Jesus Christus könnte das, der würde zwar zum Mätyrer und die Rache seinem Vater überlassen, aber tolerieren könnte er eine solche Einstellung auch nicht.
Eine moralische oder ethische Frage bedingt halt einfach auch die Prämisse einer ethischen Gesellschaft. Wenn zwei Vereine gegeneinander einen sportlichen Wettkampf austragen, dann funktioniert das moralisch, d.h. sportlich nur, wenn sich beide Seiten dran halten. Ggf. eben durch einen neutralen Schiedsrichter geleitet. Eine moralische Frage kannst du nicht in eine unmoralische Gesellschaft hineinprojizieren.
Wie verhält es sich denn mit der Haltung des „Ich finde das
nicht gut.“?
In einer moralischen Gesellschaft, würde man dieses „ich finde das nicht gut“, mit dem konstruktiven „so finde ich das besser“, weiterführen. Der tolerante Gegenüber sähe seinen Vorteil, vorausgesetzt er wäre da!
Es dürfte jedem zugestanden sein, das zu sagen. Von daher
dürfte Intoleranz mit Toleranz grundsätzlich gleichbedeutend
sein, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Dies steht nicht im
Widerspruch zu Akzeptanz, zu Respekt (insbesondere die
Menschenrechte) und zu Solidarität.
Das gefällt mir gut und zeigt einen Weg aus einer intoleranten in eine tolerante Gesellschaft.
Rechtsverletzungen wären demnach nicht Ausdruck von Intoleranz
sondern von Missachtungen oder Despektierlichkeiten. Von daher
dürfe Intoleranz keine stoisch und primitive Verhaltensweise
sein. Es ist vielmehr eine notwendige Option, um sich
gegenüber Destruktivem argumentativ, also in umfassender
Weise, abgrenzen zu können.
Sinngemäß kann ich dem zustimmen, nur wirst du mit den Begriffsdefinitionen Schwierigkeiten kriegen. Ein altes Problem!
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen. Das Problem besteht darin, die
Gesellschaft in diesem Fall die Menschheit auf einen Nenner zu bringen!
Husserl hat dieses Problem, auf die Philosophie übertragen einmal so beantwortet:
„Weltanschauungen können streiten, Wissenschaft kann entscheiden und ihre Entscheidung trägt den Stempel der Ewigkeit.“
Er suchte das Heil in der wissenschaftlichen Philosophie. Die „Wahrheit“ ist hier Schiedsrichter und die Wissenschaft hält die Regeln! Man braucht halt etwas absolutes!
Viele Grüße
Junktor