Hallo,
ich habe mal gehört, dass es in der Sprache der Inuit ein Wort für
folgenden Ausdruck gibt: „derjenige, der die Eskimorolle (im Kajak)
nicht kann“. Nun würde ich gerne wissen, wie dieser lautet?
Weiß das jemand?
Grüße Tobias Kurth
Hallo,
ich habe mal gehört, dass es in der Sprache der Inuit ein Wort für
folgenden Ausdruck gibt: „derjenige, der die Eskimorolle (im Kajak)
nicht kann“. Nun würde ich gerne wissen, wie dieser lautet?
Weiß das jemand?
Grüße Tobias Kurth
Hi Tobias,
„derjenige, der die Eskimorolle (im
Kajak)
nicht kann“.
Ertrunkener?!
Gandalf
bitte nicht zu ernst nehmen
Hallo, Tobias,
ich habe mal gehört,
Jaja, man hört auch, dass die Inuit zwei Dutzend Wörter für Schnee hätten, und doch ist das ein reines Missverständnis, das von einen Ethnologen in die Welt gesetzt und seither millionenfach kolportiert wird.
Siehe da:
_Schnee
Eskimos haben hundert Wörter für Schnee
Die Eskimos haben nur zwei Wörter für Schnee: »quanik« für Schnee, der liegt, und »aput« für Schnee, der fällt. Die übrigen Wörter sind Ableitungen dieser Stämme (so wie »Pulverschnee«, »Tiefschnee«, »Schneeregen«, »Schneewehe«, »Schneeflocke«, »Schneematsch« oder »Schneetreiben« alle vom gleichen deutschen Wortstamm »Schnee« abgeleitet sind) oder Übersetzungsfehler: Das Eskimowort »igluksak«, angeblich »Schnee zum Bauen eines Iglus«, ist eine einfache Zusammensetzung von »iglu« (= Haus) und »ksak« (= Material); es heißt also richtig »Material zum Bau eines Hauses« und kann außer Schnee auch Holz und Stein bedeuten (die meisten Eskimos leben in Holz- und Steinhäusern, nicht in Iglus, siehe auch das Stichwort »Iglu« in Band 1). Genauso heißt das Eskimowort »saumavag«, angeblich »schneebedeckt«, in Wahrheit einfach nur »bedeckt«, ob mit Sand, Kuhmist oder Schnee spielt dabei keine Rolle.
Inklusive aller Wörter, die irgendwie mit Schnee zu tun haben, kommt man in der Eskimosprache auf rund ein Dutzend unterschiedlicher Begriffe, ungefähr so viele wie im Deutschen.
Lit.: B.L. Wharf: Sprache-Denken-Wirklichkeit, Reinbek 1963; G.P. Pullum: »The great eskimo vocabulary hoax«, Natural Language and Linguistic Theory 1989 (deutsche Übersetzung in: Weltwoche, März 1996); G.A. Miller: Wörter - Streifzüge durch die Psycholinguistik, Heidelberg 1993; Stichwort vorgeschlagen von Regina Bolz und Ernst-Peter Fischer.
[Lexikon: Schnee, S. 2. Das digitale Lexikon der populären Irrtümer, S. 1365 (vgl. LexPI Bd. 2, S. 302)]_
Ob es sich nicht auch bei deinem Wort auch um so einen Irrtum handelt?
Beste Grüße Fritz
*kicher*
Ertrunkener?!
Wischst Du bitte meinen Monitor wieder sauber? Den habe ich eben vor Lachen mit Weinschorle vollgespuckt…
Aber jetzt mal ernsthaft: mal nach Inuxina brüllen bzw. die Frage an BelRia stellen, die leitet sie dann an Inux weiter - der weiß sowas!
Grüßlis
Renee
Hallo, Tobias,
[…]
Ob es sich nicht auch bei deinem Wort auch um so einen Irrtum
handelt?
Hallo Fritz,
schon möglich, vielleicht heißt das Wort auch einfach nur „Kajakrollennichtkönner“ übersetzt. Und wenn man schonmal einen Text auf Inuktitut oder einer anderen Inuitsprache gesehen hat, dann weiß man wie lang so ein Wort sein kann… Beispiel: http://www.ia.gl/ - schlimm, oder?
Uiuiuiui, André,
das wenn mans lesen könnte!
Fritz
off topic
Hallo, Tobias,
schon möglich, vielleicht heißt das Wort auch einfach nur
„Kajakrollennichtkönner“ übersetzt.
- André
Inuit kann ich zwar nicht - aber warum sollen die dafuer kein Wort haben?
Die Japaner haben ein Wort, dass uebersetzt ‚running away water‘ heisst. Gemeint
sind die Spiegelungen auf der Asphaltstrasse, die von Weitem wie Wasser
ausssehen - kommt man naeher, merkt man dass Irrtum - aber weiter vorne
erscheinen halt immer mehr. Daher ‚running away…‘.
Gib mir dafuer mal nen Wort im Deutschen oder Englischen!
Gruss aus Dublin,
Isabel
Inuit is PC correct … *sigh*
…
Hooooold your horses…
Jaja, man hört auch, dass die Inuit zwei Dutzend Wörter für
Schnee hätten, und doch ist das ein reines Missverständnis,
das von einen Ethnologen in die Welt gesetzt und seither
millionenfach kolportiert wird.
Das Missverstaendnis ist selbst ein Missverstaendnis :
es waren zwei bedeutende anthropologische Linguisten : Mr. Franz Boas and Benjamin Lee Wharf die wesentliche Buecher ueber das Thema geschrieben hatten.
Die Eskimos haben nur zwei Wörter für Schnee: »quanik« für
Schnee, der liegt,
Inkorrekt:
Das Yup’ik Wort fuer ‚Schee der liegt‘ = aniu ( Schnee am Boden); auch :qanikcaq
Das Yup’ik Wort fuer ‚Schneeflocke‘ = ‚qanuk‘.
und »aput« für Schnee, der fällt.
Inkorrekt:
Das Yup’ik Wort fuer ‚fallender Schnee‘ =
qanir…= ‚es schneit‘
qanunge-…=‚es schneit‘[Nunivak]
qanugglir-…=‚to snow‘ [Nunivak]
übrigen Wörter sind Ableitungen dieser Stämme (so wie
»Pulverschnee«, »Tiefschnee«, »Schneeregen«, »Schneewehe«,
»Schneeflocke«, »Schneematsch« oder »Schneetreiben« alle vom
gleichen deutschen Wortstamm »Schnee« abgeleitet sind) …
pirta…=‚Schneesturm‘
pircir…= schneestuermen’
pirtuk…=‚Schneesturm‘
cellallir-, cellarrlir-…=‚es schneit heftig‘
pir(e)t(e)pag- =…=‚es schneetuermt heftig‘
pirrelvag-…=‚es schneetuermt heftig‘
utvak…= zugeformter Schneeblock
qengaruk…= Schneebank
qanisqineq…= Schnee auf Wasser schwimmend
nutaryuk …= frischer Schnee (auf Grund liegend)
qetrar-…= Schnee der eine Kruste gebildet hat
qerretrar-…= Schnee mit Kruste
muruaneq …= weicher, tiefer Schnee
qanikcaq…= Schnne der auf dem Boden liegt
Just man’s opinion
Heinz Augustin
[‘Inuit’ist eine von 5 Eskimo Sprachen]
Statt 'viele fuer Schnee , haette es besser Lexems fuer ‚Schnee‘ heissen sollen.
{1. lexeme – a minimal unit (as a word or stem) in the lexicon of a language …}
Auch :
“”Roughly, a lexeme can be
thought of as an independent vocabulary item or dictionary entry……It’s
especially important to count lexemes rather than words when talking about
Eskimo languages. That’s because they are inflectionally so complicated
that each single noun lexeme may have about 280 distinct inflected forms,
while each verb lexeme may have over 1000! “”
In Bezug auf die verschiedenen Inuit Lexeme Begriffe fuer Schnee sei dieser Vermerk von Bedeutung:
“”2. The indeterminacy and difficulty of this question is due to the fact
that words don’t merely match pre-existing things in the world. Rather,
they shape and encapsulate ideas about things–how they are categorized
(compare dog vs. canine), how we are interacting with them (compare sheep
vs. mutton), how the word functions grammatically (compare the noun cow vs.
the adjective bovine), and how we wish to represent our attitudes about
them (compare critter vs. varmint). It was in connection with this point
that discussion of Eskimo words for snow first arose (in the writings of
two major 20th Century anthropological linguists, Franz Boas and Benjamin
Lee Whorf). Unfortunately, their point has been pretty much missed by
those who insist on counting.””
Dass Eskimos , die sein tausenden von Jahren im Schnee und Eis Environment ihr Ueberleben bestreiten ,eine Anzahl verschiedener Lexeme Begriffe haben ,um ‘Schnee’ zu beschreiben , [wie von den anthropologischen Sprachwissenschaftlern Franz Boas und Benjamin Lee Whorf aufgezeichnet] verwundert mich nicht. Schliesslich koennen Beduinen von Hand 40 verschiedene Staerken Kamelhaar unterscheiden. ( National Geographic)
Siehe auch : http://www.princeton.edu/~browning/snow.html
Just one man’s opinion.
Heinz Augustin
Hi Tobias,
„derjenige, der die Eskimorolle (im Kajak) nicht kann“.
das ist der ka’rolnit. Dann ist da auch noch der Arme, der die Rolle zwar kann, sich dabei aber immer eine Beule am Kopf holt: wa’serflach.
Gruß Ralf
Heinz, du erschütterst mein Weltbild!
Nach deinen Worten kann man den Lexika nicht mehr trauen!
Wie soll man mit dieser Unsicherheit leben?
Aber was ist nun mit dem „Kajakrollennichtkönner“?
Hast du dazu nichts gefunden?
Fritz
Hallo André,
Und wenn man schonmal
einen Text auf Inuktitut oder einer anderen Inuitsprache
gesehen hat, dann weiß man wie lang so ein Wort sein kann…
Beispiel: http://www.ia.gl/ - schlimm, oder?
Wobei man natürlich bedenken sollte, daß Inuktitut zu den polysynthetischen Sprachen gehört, und sich daher hinter einem „Wort“ auch schon mal ein ganzer Satz odewr Satzteil verbergen kann…davon ab sind gerade wir Deutschen ja auch nicht gerade für die Kürze unserer Wörter bekannt
Gruß Kubi
Hallo Tobias!
Das war nicht ganz so einfach, aber halt dich fest, hier kommt dein Wort:
kinngusaasinnaanngitsoq
Die einzelnen Teile (die man so alleine aber nicht verwenden kann) bedeuten:
Kinngusa(a) = Wendung/Rolle
sinna(anng) = der/die kann nicht
itsoq = er/sie
Ähnliche Wörter sind:
kinngusaqattaarneq = Unterweisung einer Kajakwende (saqattaa = nochmal und nochmal; rneq = machen)
kinngusaqattaarpoq = Eine Kajakwende vormachen (oder auch sich darin üben)
Zur Aussprache:
k=g
s=immer stimmlos
q=dumpfes k (aus dem Hals)
p=b
Das ist also „der, der die Eskimorolle nicht kann“ auf Grönländisch. In
Kanada sind die Stammwörter grundsätzlich die gleichen, aber die
beschreibenden Anhänge sind anders. Ich hoffe ich konnte dir helfen.
alles Gute
Ole