ich wollte nicht wissen, warum die Invasion in der Normandie
stattfand, sondern
warum fand sie statt in der Gegend von Caen? Zur Auswahl
standen rd. 400 km Küste von Cherbourg bis Calais, warum
landeten die Alliierten gerade am A… der Welt, am Rande des
Hitlerimperiums, weit weg vom Zentrum Paris bzw, der Deutschen
Grenze?
Von der Normandieküste bis Paris ist es nicht weiter als von Calais.
Allerdings waren die Befestigungen bei Calais deutlich stärker.
Nach meiner Vermutung eigenen sich gar nicht so viele
Küstenabschnitte. Man braucht zig km zusammenhängendes
Strandgebiet, die Küste muß einen geeigneten Zuschnitt haben,
damit Soldaten und Material angelandet werden können etc.
Genau.
Weil die Heeresleitung außer Hitler nicht an eine Invasion um
Calais glaubte - zu offensichtlich, deshalb stationierte man
die Deutschen Verbände nach dem Gieskannenprinzip, dünn und
gleichmäßig über die Küste verteilt.
Insbesondere stationierte man die Panzerdivisionen nicht küstennah, und dies auf Veranlassung Hitlers, der „flexibel“ bleiben wollte. Sie wurden dann, nachdem sie Hitler endlich für den Einsatz freigegeben hatte, beim Anmarsch aus der Luft zerschlagen. Hätten sie am 6. oder 7. Juni eingegriffen, wäre die Invasion zusammengebrochen.
Hätten damals die
Deutchen schon Operation Research gekonnt, hätte doch ein
fähiger Generalstabler die für eine Invasion günstigen
Küstenabschnitte im voraus bestimmen können, die dann
besonders zu schützen waren.
Ich glaube nicht, dass der auch damals noch beste Generalstab der Welt Operations Research brauchte, um sich darüber klar zu werden, wo die möglichen Landeabschnitte sein würden und wie das jeweilige Gelände optimal zu verteidigen war. Das Problem war eher der größte Feldherr aller Zeiten. Und Ressourcenknappheit beim Bau von Befestigungsanlagen.
Es war sowieso unverständlich, warum die Vorbereitungen der
Alliierten niemandem aufgefallen sind. England und Schottland
waren doch überzogen mit Übungsgelände, auf dem die
kampfunerfahrenen GIs ausgebildet wurden und die Armada von
Transportschiffen in den engl. Häfen der Kanalküste konnten
doch auch nicht verborgen geblieben sein.
Im Gegenteil, die Allierten wussten aus Geheimdienstquellen, dass Hitler der Idee von einer Landung bei Calais anhing, und taten darum alles, ihn darin zu bestärken. So wurden komplette Geisterarmeen aus Sperrholz in Kent aufgestellt.
In welchen Kanalhäfen die Schiffe bereitlagen, war, wie du selbst gesagt hast, als Indikator dagegen untauglich, denn im Armelkanal war es bei der aliierten See- und Luftherrschaft egal, ob die Überfahrt vier oder acht Stunden dauerte. Das Problem war allenfalls, dass die Sommernächte kurz sind und man nach Einbruch der Dunkelheit losfahren und vor Morgengrauen vor der Küste sein wollte, um die Deutschen nicht vorzuwarnen.
Was vergebliche Liebesmüh war, denn nun kam der deutsche Geheimdienst ins Spiel, der natürlich auch nicht untätig geblieben war und genau wusste, mit welchem Funkspruch an die Resistance die Invasion eingeläutet würde. Das Problem war wieder nur Adolf, der das für einen „jüdischen Bluff“ oder sowas hielt.
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Gruß
smalbop