Guten Tag,
ich besuche dieses Semester ein Seminar zum Thema Finanzkrise. Vor kurzem hatten wir dort eine Sitzung, die das außenwirtschaftliche Verhältnis zwischen China und den USA zum Thema hatte. Demnach sollen die Chinesen aufgrund ihres export-getriebenen Wirtschaftswachstums eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entwicklung der Finanzkrise gespielt haben. Tenor: Die chinesische Zentralbank betreibt „schmutziges Floating“ und hält so den Wert ihrer Währung ggü. dem Dollar niedrig, um weiter billig exportieren zu können. Das Handelsbilanzdefizit der USA steigt unaufhörlich, großer Profiteur sind eben u.a. die Chinesen.
Mir stellt sich jetzt allerdings die Frage, inwieweit dieser Ansatz eine Tiefenerklärung der Finanzkrise darstellen kann? Wenn ich den Dozenten richtig verstanden habe wurden dadurch die Zinsen/Renditeerwartungen in den USA geschmälert, so dass die Banken sich genötigt sahen, neue Finanzinstrumente auf den Markt zu bringen (Stichwort Subprime-Kredite). Diese führten ja letztlich u.a. zum großen Knall im Herbst 2008.
Haltet ihr das für weit hergeholt oder fallen euch vielleicht sogar weitere Argumente ein? Über Anregungen würde ich mich sehr freuen