Inzest... Inzucht

hallo,
Frage an die Biologen: z.Zt. gibt es im Religionsbrett eine Diskussion ob Inzest (Inzucht) bei Menschen zu genetischen, negativen Auswirkungen führen kann.
Ich bin so informiert, dass die Gefahr eine negativen, genetischen Veränderung überdurchschnittlich hoch ist.
Beispiel hier: Bluterkrankheit.
Es geht also um Reproduktion zwischen Bruder und Schwester, Vater und Tochter, Mutter und … usw.
Also nicht die moralische Seite, nur die biologische.
Causa

Hallo Causa.

Es gibt Gene, die für teilweise schlimme Erbkrankheiten verantwortlich sind.
Ein Teil dieser Gene vererbt sich rezessiv, das heißt, die Krankheit tritt im Phänotyp (Erscheinungsbild) nicht auf, wenn das kranke Gen durch ein gesundes „gedeckelt“ wird.

Bei der Paarung von nahen Verwandten ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass beide Partner das kranke Gen geerbt haben und weiter vererben, sehr hoch. Deshalb kann Inzucht leichter zu kranken Nachkommen führen.

Ein weiterer Aspekt ist das bei nahen Verwandten sehr ähnliche Immunsystem.

Wir sind eigentlich von Natur aus so programmiert, dass wir uns einen Partner mit möglichst unterschiedlichem Immunsystem suchen. Das ist bei nahen Verwandten meist nicht der Fall.

Bei fortlaufender Inzucht ist natürlich auch noch eine Verarmung des Genpools zu berücksichtigen, die es den einzelnen Individuen erschwert, sich an neue Umweltbedingungen anzupassen.

Für kurze Zeit kann Inzucht, verbunden mit rigoroser Selektion, allerdings auch nützlich sein, indem sie positive Eigenschaften verstärkt hervor bringt.

Die menschliche Art ist das Ergebnis einer sehr starken Inzucht in der Entstehungszeit. Nach neueren Erkenntnissen soll das Fortbestehen der Menschheit mindestens einmal von einer einzigen Frau getragen worden sein.

Gruß, Nemo.

Hallo Nemo,
danke!
Entspricht genau meiner Kenntnis.
Nur dass ich es nicht so schön beschrieben habe! :smile:
Causa

Die menschliche Art ist das Ergebnis einer sehr starken
Inzucht in der Entstehungszeit. Nach neueren Erkenntnissen
soll das Fortbestehen der Menschheit mindestens einmal von
einer einzigen Frau getragen worden sein.

die sache mit der mitochondrienmutter?
EINE frau scheint mir da aber sehr stark gekürzt.
eine kleine population scheint aber in der tat der fall zu sein.

lg
tilli