Deutschland exportiert 7 % mehr, als die gesamte USA. Wir müssten doch extrem reich sein.
Wo kommen nur die ganzen Probleme her: leere Staatkassen; klagende Firmen, dass sie am Hungertuch nagen und deswegen „Arbeitsplätze freistellen“ müssen…
Da widerspricht sich doch einiges!?
grüße
Raimund
Hallo,
Deutschland exportiert 7 % mehr, als die gesamte USA.
Wir müssten doch extrem reich sein.
Wo kommen nur die ganzen Probleme her: leere Staatkassen;
klagende Firmen, dass sie am Hungertuch nagen und deswegen
„Arbeitsplätze freistellen“ müssen…
Da widerspricht sich doch einiges!?
Die Staatskassen sind wirklich leer.
Bleibt nur übrig, daß die Firmen lügen. Man muß nur laut genug jammern, dann glaubt es auch jemand.
cu Rainer
Deutschland exportiert 7 % mehr, als die gesamte USA.
Wir müssten doch extrem reich sein.
Wo kommen nur die ganzen Probleme her: leere Staatkassen;
klagende Firmen, dass sie am Hungertuch nagen und deswegen
„Arbeitsplätze freistellen“ müssen…
Da widerspricht sich doch einiges!?
Erstens ist Umsatz nicht gleich Gewinn und zweitens macht die Wirtschaft nicht nur Export aus, sondern auch u.a. Inlandsnachfrage.
Gruß,
Christian
Hallo Raimund,
Deutschland wird halt immer mehr zum Lohnsteuerstaat.
http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m9807.pdf
siehe Kapitel Historische Verschiebung.
Klar, dass da die öffentlichen Kassen leer sind.
Gruß, Joe
dann mal gut zuhören:
Hi!
Deutschland exportiert 7 % mehr, als die gesamte USA.
Wir müssten doch extrem reich sein.
Zunächst sagen die höheren Exporte nichts über die Gewinne aus, die damit gemacht werden. Weiter sagt es nichts aus über die Inlandsnachfrage. Wenn man also die schlechte Inlandsnachfrage und den Zwang zum Export, auch bei schlechten Exportpreisen in eine Relation bringt, dann kommt man schnell zur Wirtschaftslage in Deutschland. Ich frage mich nur, warum das gerne bezweifelt wird?
Wo kommen nur die ganzen Probleme her: leere Staatkassen;
klagende Firmen, dass sie am Hungertuch nagen und deswegen
„Arbeitsplätze freistellen“ müssen…
Das könnte ich dir erklären, aber du willst die Antworten sicher nicht hören. Du willst uns eher weiß machen, daß die Wirtschaft boomt und sich dumm und dusselig verdient.
Da widerspricht sich doch einiges!?
Nein, es widerspricht sich nichts. Den Unternehmen geht es nicht gut. Die hohen Kosten im Inland machen Gewinne im Ausland kleiner. Die Inlandsnachfrage ist gering. Die Beschäftigung ist gering. Die Staatsausgaben, insbesondere für Soziales, sind hoch. Will sagen: die Arbeitgeberbelastung ist zu hoch und das Arbeitnehmergehalt netto zu gering. Hier nur ein Zahlenbeispiel, das die Krux verdeutlichen soll (Beispiel: Arbeitnehmer, Steuer-Klasse I, keine Kinder, rk, gesetzlich versichert):
Monatliches Bruttogehalt: 2500.00 €
Monatliches Nettogehalt: 1453.69 €
Arbeitgeberbelastung: 3032.50 €
Gruß,
Klaus
die Antwort habe ich erwartet…
doch die ist nur in der Theorie richtig.
Hallo Christian,
kannst Du Dir einen Produzenten vorstellen, der aus sozialem Denken exportiert? Wohl kaum! Hier geht´s um knallhartes Geschäft. Nehmen wir an, D würde die Weltmarktpreise unterbieten, um ins Geschäft zu kommen. Das ist natürlich nicht die schnelle Mar… der schnelle Euro. Doch Gewinn ist immer drin. Nun stell Dir das Größenverhältnis D zur USA vor. Wie oft passt D in die USA? sagen wir mal 20 mal?
Also ist der Gewinn für so ein kleines Land wie D enorm.
Inlandsverkauf? Das ist das geringste Geschäft.Stell Dir nur mal VW vor: ich schätze (habe keine Zahlen) dass VW im Ausland 15 mal mehr verkauft, als in D - niedrig eingeschätzt. Also wieder ein gewaltiger Gewinn.
Nein, einer der Gründe: dass es zu viele Steuer-Schlupflöcher für solche Firmen gibt. Daimler zahlt m.W. so gut wie keine Steuern. Jetzt haben sie großzügig erklärt, sie werden wieder Steuer zahlen. Wer´s glaubt, wird seelig!
Wie schreibt Norman Lemke, Vorstand der RWB AG (Trainforce): „es dominiert Negativberichterstattung, Kritik wird zur Manie. Der weltweite Erfolg und das große Potential hiesiger Unternehmen wird schlicht nicht mehr zur Kenntnis genommen. Aber wahscheinlich sind wir auch Weltmeister in überzogener Selbstkritik.“
Da gebe ich ihm Recht.
Wir suchen nicht nach dem Guten, wir suchen krampfhaft nach dem Negativen. Und so ist auch unsere gesamte Einstellung.
Grüße
Raimund
Stammtischparolen
[die Antwort war erwartet]
doch die ist nur in der Theorie richtig.
Bitte Raimund, erzähle mir nichts über die Praxis. Das ist irgendwie albern.
kannst Du Dir einen Produzenten vorstellen, der aus sozialem
Denken exportiert? Wohl kaum! Hier geht´s um knallhartes
Geschäft.
Genau. Die Rendite liegt bei den Exportgiganten im deutschen Mittelstand größtenteils näher an null als an zehn Prozent. Grund: Die hohen Lohnkosten und die umfangreichen Folgeleistungen, die inzwischen zu erbringen sind (Service, Ersatzteile usw.).
Nun stell Dir das Größenverhältnis D zur USA vor.
Wie oft passt D in die USA? sagen wir mal 20 mal?
Was ist los? Das US-BIP ist knapp 5 mal so groß wie das deutsche. Deutschland ist traditionell exportlasting, die USA weitaus weniger.
Also ist der Gewinn für so ein kleines Land wie D enorm.
Inlandsverkauf? Das ist das geringste Geschäft.
Die deutsche Inlandsnachfrage ist ungefähr 2,5 mal so hoch wie der Export.
Nein, einer der Gründe: dass es zu viele Steuer-Schlupflöcher
für solche Firmen gibt.
Daran sind nicht die Unternehmen schuld, sondern die Regierung, die irgendwas rumfummelt und sich dann über die Folgen wundert. Die Senkung der Kapitalertragssteuern hat die deutschen Kommunen rd. 20 Mrd. Euro gekostet, nur weil man es verpennt hat, eine Übergangsregelung zu konstruieren, die derart monströse Steuerrückerstattungen verhindert hätte.
„es dominiert Negativberichterstattung, Kritik wird zur
Manie. Der weltweite Erfolg und das große Potential hiesiger
Unternehmen wird schlicht nicht mehr zur Kenntnis genommen.
Aber wahscheinlich sind wir auch Weltmeister in überzogener
Selbstkritik.“
Da gebe ich ihm Recht.
Wir suchen nicht nach dem Guten, wir suchen krampfhaft nach
dem Negativen. Und so ist auch unsere gesamte Einstellung.
Das hört sich an wie Schröder, der jede Kritik von sich weist und sie als reines „schlechtreden“ darstellt. Die Lage in Deutschland ist schlimm, das hat mit der Einstllung nichts zu tun.
Ich erinnere mich an den Moderator Friedhelm Busch, der sagte „wir leiden und leiden und wzar auf dem höchsten Niveau der Welt.“ Das war 1998. Inzwischen sind wir rund zehn Plätze auf den einschlägigen Listen bzgl. der Wettbewerbsfähigkeit zurückgefallen, ähnliches gilt für die Liste bzgl. der landstypischen Korruption.
Ausländische Investitionen fließen in die Niederlande, nach Österreich und Tschechien. Deutsche Unternehmen verlegen ihre Betriebsstätten nach Osteueropa (hattest Du neulich nicht auch einen Fall in Deiner Umgebung?) usw.
Das sind Tatsachen und nicht irgendwelches negatives Gerede.
Noch was zu diesem Thread: Deine Interpretationen waren oberflächlich und zeugten von fehlendem Hintergrundwissen. Keine Ahnung zu haben ist nicht schlimm, aber dann fragt man vorher nach den Zusammenhängen und formuliert dann seine Thesen bzw. Kritik.
Gruß,
Christian
Was genau issn das ?
Hallo Raimund !
Deutschland exportiert 7 % mehr, als die gesamte USA.
Ist traditionell, dass Deutschland eher exportorientiert ist, zumindest wenn Du es an den USA misst. USA hat eine sehr stark ausgeprägte Binnennachfrage - ist bei dem Riesenmarkt nicht weiter verwunderlich. Deutschland exportiert viel in die EU. An Deiner Stelle würd ich - was den Exportvergleich und dadurch die Marktgröße betrifft - eher die EU mit den USA vergleichen. Da passt die Relation besser.
Wir müssten doch extrem reich sein.
Die 7% sagen gar nichts aus, aber auch schon rein gar nichts; weder welche Güter, noch welche Weltmarktpreise, noch wohin genau, noch welche Gewinne erwirtschaftet werden, noch …
Wo kommen nur die ganzen Probleme her: leere Staatkassen;
klagende Firmen, dass sie am Hungertuch nagen und deswegen
„Arbeitsplätze freistellen“ müssen…
Die Probleme haben vielerlei Ursachen. Deine angeführten 7% mehr Export haben damit wenig zu tun.
Da widerspricht sich doch einiges!?
Nein, das tut es nicht oder nur sehr, sehr wenig.
grüße
Raimund
Grüße zurück
Wolkenstein
Interessanter Text
Egal ob man den nun irgendwie widerlegt kriegt oder vollkommen zustimmen muss, liefert er in jedem Fall ein Indiz dafür, dass eine unterschiedliche Besteuerung von Gewinn und Lohn die tatsächlichen Verhältnisse verschleiern.
Wenn die Gesetzgebung den Kapitalfluss generell verkompliziert, welche Gruppierungen werden dann wohl davon profitieren?
Um noch auf die Originalfrage einzugehen:
Ich bin kein Agrarexperte, doch vermute ich, dass grundsätzlich eine hohe Bevölkerungsdichte wie in Deutschland einen Lebensmittelimport notwendig macht. Daraus ergäbe sich, dass der Export erst mit dem Import verglichen werden muss, um daraus auf den Wohlstand schließen zu können.
Die USA könnten sich aber mit Sicherheit komplett selbst versorgen, deshalb nutzt ein Vergleich mit ihrem Export überhaupt nicht, dieser ist sozusagen „irrelevant“.
Gruß,
Peter
Hört sich an, als wenn hier nur Arbeitgeber posten
Aber mal im ernst …
Unser Aussenhandelsüberschuß (Export - Import = AHÜ) liegr pro Kopf bei ca.1000$/Jahr. Bei den Amerikanern liegt er bei -1500$/Jahr.
Das sind Zahlen von 2001.
Nun will mir absolut nicht einleuchten, wie man das bei der Einschätzung unserer Wirtschaftslage ignorieren kann.
Aber nicht doch
Hört sich an, als wenn hier nur Arbeitgeber posten
Hi Torsten,
Aber mal im ernst …
ja, im Ernst. Wenn ich so überleg, sind überwiegend Arbeitnehmer am posten, allerdings hauptsächlich solche, die aus dem Wirtschaftsbereich kommen.
Unser Aussenhandelsüberschuß (Export - Import = AHÜ) liegr pro
Kopf bei ca.1000$/Jahr. Bei den Amerikanern liegt er bei
-1500$/Jahr.
Das sind Zahlen von 2001.
Nun will mir absolut nicht einleuchten, wie man das bei der
Einschätzung unserer Wirtschaftslage ignorieren kann.
Der Außenhandel, und der daraus resultierende Überschuß, ist nur ein kleiner Teil des Budgets. Die Löcher liegen ganz wo anders.
Und, wie ich weiter unten schon mal schrieb; bei den Amerikanern - riesiger Binnenmarkt - ist das Außenhandelsdefizit kein Problem. Der US-amerikanische Außenhandel ist traditionell vergleichsweise klein.
Grüße
Wolkenstein