Irre kommunal: Berlin wählt heute

Liebe Freunde des freien Wahlrechts,
ist das eigentlich noch kommunal zu nennen, wenn in Berlin Wahlen sind? :wink:
Sie sollen ja einen stärkeren Einfluss auf die Bundes-Politik haben als andere Wahlen, munkelt man.
Was denkt Ihr darüber?
fragt
Branden

Hi,

ich komme zwar nicht aus Berlin, aber was solls. Ich halte es bei Wahlen mit Volker Pispers: Egal was man wählt, es ändert sich nichts. Die da oben sind wie Scheisse am Schuh, man wird sie nicht los (O-Ton Pispers).

Recht hat er.

Gruss,

Herb

Hallo Branden,

Sie sollen ja einen stärkeren Einfluss auf die Bundes-Politik
haben als andere Wahlen, munkelt man.
Was denkt Ihr darüber?

Nun, ich bin ja ein eingefleischter Berlin-Hasser, eines der wenigen Themen (in meiner Wahrnehmung), bei dem wir uns nicht so einig sind.

Ich möchte nur soviel sagen: Alle modernen Demokratien, und damit meine ich jetzt demokratische Staaten, die in der Neuzeit gegründet wurden, habe mit Bedacht ihre größten und wichtigsten Städte nicht zu ihren Hauptstädten gemacht. So ist die Hauptstadt von Australien eben nicht Sydney, die der USA eben nicht New York, die Brasiliens eben nicht Rio und auch der Regierungssitz der Niederlande befindet sich eben nicht in Amsterdam.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar

Nun, ich bin ja ein eingefleischter Berlin-Hasser, eines der
wenigen Themen (in meiner Wahrnehmung), bei dem wir uns nicht
so einig sind.

Naja, ich bin auch sehr ambivalent meiner Heimatstadt gegenüber. Eine Art Hassliebe, möchte ich mal sagen.

Ich möchte nur soviel sagen: Alle modernen Demokratien, und
damit meine ich jetzt demokratische Staaten, die in der
Neuzeit gegründet wurden, habe mit Bedacht ihre größten
und wichtigsten Städte nicht zu ihren Hauptstädten
gemacht.

Ja, da ist was dran. Vielleicht hätte man 1990 eine der schöneren ostdeutschen Städte zur Hauptstadt machen sollen, z.B. Potsdam.
Gruß,
Branden

Hallo Branden,

ehrlich gesagt wüsste ich keinen Grund, warum ich eine Wahl in Berlin wichtiger nehmen sollte als z.B. eine Wahl im Saarland. Beide „Länder“ sind (unter anderen) schlicht überflüssig …

Grüße
Jürgen

Beide „Länder“ sind (unter anderen) schlicht überflüssig …

Gehst du da nur nach rein ökonomischen Gesichtspunkten, Jürgen?

Hi Herb

Egal was man wählt, es ändert
sich nichts. Die da oben sind wie Scheisse am Schuh, man wird
sie nicht los (O-Ton Pispers).

Naja, der Einfluss, den man ausübt, mag gering sein, aber warum sollte man ihn ganz aus der Hand geben?
meint
Branden

Moin moin,

Ja, da ist was dran. Vielleicht hätte man 1990 eine der
schöneren ostdeutschen Städte zur Hauptstadt machen sollen,
z.B. Potsdam.
Gruß,
Branden

also wenn schon Kleinstadt, dann vielleicht Bonn, die hatten den Job schon mal. Dann wäre der Umzug auch günstiger gewesen.

Potsdam halte ich bei aller Begeisterung für die Stadt für eher ungeeignet, dazu ist die Stadt eben zu nah an Berlin. Wenn du jemals in Neuss warst, weisst Du, was ich befürchte. Zu nah an Düsseldorf ist diese Stadt eigentlich nur ein Wohnort der Düsseldorfer geworden, die kein eigenes Leben hat (meine Beobachtungen sind allerdings schon drei Jahre alt, sollte sich das geändert haben, dann sorry.)
Andererseits ist Bonn auch nur ein Vorort von Köln, seltsamerweise hat das Hauptstadtimage dieses nicht gestört.

Vielleicht gebe ich auch nur einfach Blödsinn von mir.

Gruß

ALex

P.S. Zum Ausgangsposting: Wenn die Wahl in Berlin wichtiger wäre als andere, dann würde mich das wundern. Dann hätte sie eine Art Signalwirkung gehabt, und die letzte war Rot-Rot, was irgendwie niemand als Signal haben wollte (bei so schönen Signalfarben). Warten wir ab, wie es heute weiter geht.

Hi,

ich komme zwar nicht aus Berlin, aber was solls. Ich halte es
bei Wahlen mit Volker Pispers: Egal was man wählt, es ändert
sich nichts. Die da oben sind wie Scheisse am Schuh, man wird
sie nicht los (O-Ton Pispers).

Recht hat er.

Und weil ne Menge Leute so gedacht haben, ist die Scheisse jetzt braun. Welche Überraschung!

Wer nicht wählt, hat das Recht zur politischen Meinungsbekundung verloren. Nicht rechtlich, aber bei politischen Diskussionen mit mir, was allerdings zugegebenermaßen nicht wirklich störend ist.

Gruß

ALex

Hi ho,

hm, um beim Vergleich von Pispers zu bleiben: Bei Scheisse am Schuh hilft nicht das gelegentliche Abstreifen am Gras. Besser ist, mal so richtig zu Wasser und Bürste zu greifen und das Zeug so loszuwerden.

Also sprich: Aktiver an der Politik teilnehmen und nicht alles stillschweigend hinnehmen. Nur ist das halt furchtbar unbequem…

Ist jetzt klarer geworden was ich meine?

Grüsse,

Herb

Hallo Herb

Also sprich: Aktiver an der Politik teilnehmen und nicht alles
stillschweigend hinnehmen. Nur ist das halt furchtbar
unbequem…

Das Unbequeme mag eine Sache sein, aber was ich bei aktiver Politik mehr fürchte, ist das Öde, das Langweilige. Mich persönlich nervt dieses kleinkarierte Gequatsche un dieses Emotionsarmut bei den ganzen Treffen und Sitzungen, egal ob Bundestag oder Sabine Christiansen oder sonstwo. Das würde mich persönlich abhalten, da mitzumischen. Ansonsten hab ich das schon ein paar mal überlegt. Aber wahrscheinlich ist meine Art zu denken, auch nicht ganz so angesagt in politisch-ökonomisch argumentierenden Kreisen. Einer der wenigen Politiker, die ich nach wie vor „verstehe“, ist Daniel Cohn-Bendit.
Gruß,
Branden

Ist jetzt klarer geworden was ich meine?

Grüsse,

Herb

Hallo Branden,

Was denkt Ihr darüber?

ich denke Berlin ist ein Test für Rot-Rot auf Bundesebene.
Wenn es irgendwie möglich ist (vielleicht mit den Grünen) wird es auf Bundesebene gemacht. Auch wenn man ev. den Vorsitzenden austauschen muss (Einer steht schon in den Startlöchern).
Es erinnert mich an die 80er und 90er Jahre in denen Rot-Grün auch erst auf Landesebene getestet wurde. Die heiligen Eide „niemals auf Bundesebene“ sind 2009 genau so viel Wert wie einst 1998.

Gruß Joe,
derdiegroßekoalitionimbundablehnt