Irrtüml.falsches Ticket gelöst->40 Euro! Was nun?

Hallo zusammen,

ich hatte eben ein „tolles“ Erlebnis und weiß nun nicht genau, wie ich am besten reagieren soll.

Es geht darum, dass ich im Regionalzug zwischen Bochum und Düsseldorf-Flughafen unterwegs war. Hierzu hatte ich ein Mehrfahrten-Regionalticket (VRR) entwertet. Beim Abstempeln bin ich davon ausgegangen, dass ich dieses schon für Fahrten zwischen Bochum und D-Flughafen verwendet hatte, gekauft hatte ich das schon vor etwa einem Jahr. Leider war dem nicht so. Es war ein anderes Mehrfahrtenticket, welches für die Strecke Bochum-Duisburg gültig war. Ich fahre sehr oft mit der Bahn und in diesem Fall war ich wirklich im Irrtum. Der von mir verwendete Fahrschein war nur bis Duisburg gültig. Der Kontrolleur kam natürlich zwischen Duisburg Hbf und der nächsten Station (meiner Endstation), Düsseldorf-Flughafen. Genau hier war der Fahrschein ungültig, was für mich aus obigen Gründen nicht klar war.

Nun wurde ich wie ein ganz normaler Schwarzfahrer behandelt: Ausweis vorlegen, alles notiert, bitte 40 Euro innerhalb von 7 Tagen überweisen, alle Fahrgäste waren voll auf mich konzentriert. Wie schön.

Kann ich jetzt eigentlich irgendwas machen und mich mal erklären? Es war ganz und gar nicht meine Absicht, etwas falsch zu machen oder die Bahn um Fahrgeld zu prellen. Ich habe mich einfach nur vertan. Der Kontrolleur hat sein Ding durchgezogen, fasst hätte ich noch den Ausstieg verpasst. Gibt es eine Anlaufstelle, an die man sich wenden kann? Ich hatte in meinem Leben bisher noch nie ein Problem mit einem ungültigen oder nicht vorhandenen Ticket.

Es wäre nett, wenn Ihr mir helfen könntet. Wie schnell man doch zum „Straftäter“ werden kann.

Viele Grüße und vielen Dank im Voraus!

Gadocha

Hallo,

Kann ich jetzt eigentlich irgendwas machen und mich mal
erklären?

Tatsache ist doch, daß Du keinen gültigen Fahrausweis bei Dir hattest. Ich sehe irgendwie keinen Ansatz, daran jetzt noch etwas zu ändern.

Gruß
Christian

Naja, vielleicht hat ja jemand Erfahrungen mit der Widerspruchsstelle oder so gemacht, und das wurde auf Kulanz eingestellt. Ich kann denen so viele Fahrscheine zeigen, fahre ständig Bahn, da kann man sich ja vielleicht einmal vertun?

Ich verstehe ja, dass die Kontrolleure da ständig was erzählt bekommen. Aber im Nachhinein kann man doch möglicherweise noch die Angelegenheit erläutern?

Gruß

Gadocha

Hallo Gadocha,
wende dich an die Schlichtungsstelle Nahverkehr:
http://www.schlichtungsstelle-nahverkehr.de/UNIQ1323…
vielleicht können die dir zu einer akzeptablen Lösung verhelfen. Rein rechtlich bist Du wohl auf Kulanz angewiesen.

Viele Grüße
Marvin

Kontrollörwesen
Servus,

Grundregel in derlei Situationen ist: Dem Kontrolleur niemals Geld, immer die Personalien geben.

Wenn nachher die Post zu dem Thema kommt, kann man alles diskutieren, und vieles wird sich in Wohlgefallen auflösen.

Als ich mich mal in Frankfurt mit einem Kontrolleur angelegt habe, der einen Gast aus Argentinien bald daran gehindert hätte, seinen Heimflug noch zu kriegen, weil dieser mit den Abfahrtsbahnsteigen am Hauptbahnhof nicht zurechtgekommen war und deswegen mit einem seit einer halben Stunde abgelaufenen 24-Stunden-Ticket in der S-Bahn saß, hat der Kontrolletti mich und den Argentinier auf dem Bahnsteig am Flughafen ein bissel auf die Seite genommen, den Argentinier zu seinem Flugzeug geschickt und mir erklärt, dass die ganze Kontrolliererei keinen Sinn hätte, wenn er sich in der Bahn selber nicht gnadenlos und unberbittlich zeigte. Seine Kollegen vom Innendienst seien da viel kulanter, man wolle ja die Kundschaft nicht vergraulen.

_Und wann er dann no sucht,
i hab’ ja Zeit und wart’,
aa wann er scho schwitzt,
da bleib i dann hart.
Doch wenn er dann geständig is,
dann bin i aa net kleinlich,
dann druck’ i beide Augen zu,
weil eigentlich is’ mir peinlich.

Der Jagdinstinkt is befriedigt,
und i schick’ eam z’Haus.
Der waaß, dass des bei mir net einigeht,
weil: mir kommt kaner aus!

(W. Ambros: „Schwarzfahrer“)_

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

auf dem Zettel, den der Kontrolleur Dir mitgegeben hat, steht die Anlaufstelle drauf.

Da eine e-mail hinschicken mit Deinem Text, vielleicht hilfts. Antwort dauert Monate. Aber vorher brauchst nicht zahlen. manchmal schläfts auch ein.

Viel Glück

Barmer

Hallo,

also in München hättest du sehr schlechte Karten, zumindest in der S-Bahn.
Die Kontrolleure lassen keine Gründe gelten, und „Auge zudrücken“ ist schon gar nicht.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es : Gehe persönlich(!) so bald wie möglich zu der auf dem Ticket angegebenen Adresse und erzähle deine Geschichte.
Vielleicht hast du Glück und sie reduzieren es wenigstens auf 20,- €.

Widerspruch einlegen und nicht bezahlen ist keine so gute Idee.
Das führt nur dazu, dass es noch teurer wird (Mahngebühr).

Und tröste dich:
Bei einmal schwarzfahren verzichten die meisten Verkehrsunternehmen noch auf eine Anzeige(„Beförderungserschleichung“).

In München passiert das zB erst nach dem dritten Mal.

Viel Glück !
Heidi

Seit einem Jahr mache ich meinen Master, und habe somit als Studentin mein Semesterticket. What a relief!

Denn was meinst Du wie oft mir das vorher passiert ist? Und JEDES Mal habe ich mich ganz genauso gefühlt wie Du Dich.

Mit einem Abo-Ticket, das nur in bestimmten Zonen gültig ist, bin ich versehentlich um 1 Station aus der Zone rausgefahren. Vom Kontrolleur behandelt wie eine Straftäterin, und so, als hätte ich *überhaupt* kein Ticket.

Etc.

Ist mir nicht oft passiert, dass ich mich vertan habe - aber WENN ich mich vertan hatte, dann kam garantiert ein Kontrolleur.

Der ‚Beweis‘, dass das nicht meine Einbildung war: Seit ich das Semesterticket habe - das in ALLEN Zonen gültig ist - bin ich NICHT EIN EINZIGES MAL kontrolliert worden!

Murphy’s Law, we call that.

Aber was Dein Problem angeht: Ja, geh’ zu der Adresse & erklär’ Deine Situation. Wenn Du eine nette, verständnisvolle und kulante Person Dir gegenüber hast, kommst Du in Hamburg mit €2.50 weg (was man z.B. zahlen muss, wenn man ein Monatsticket besitzt, dies aber versehentlich nicht dabei hat). Mit ein bisschen Glück ist’s dort ähnlich.

Good luck,
Isabel