ISDN nachträglich einbauen

Guten Abend.

Wir hatten bis jetzt zu Hause immer eine Analoge Telefonleitung und möchten demnächst auf ISDN umsteigen.
In unserem Haus befinden sich zwei Telefonboxen. Wir würden gerne noch mehrere einbauen.
In unserem „Vorratsraum“ befinden sich zwei Geräte der Telekom an der Wand. Beide sind allerdings „fest verschlossen“ (bzw. vor einfachem öffnen geschützt). An die Kabel, die dort hinein und hinaus gehen kommt man nicht dran, sie alle in dicken Plastikrohren liegen.
Wir haben zwei TAE-Boxen im Haus und würden diese dann gerne an die ISDN Anlage anschließen. Zusätzlich würden wir gerne noch weitere TAE-Boxen in anderen Räumen hinzufügen.

Meine Fragen:

  • Wo muss ich nach den Kabelenden der bereits vorhandenen TAE-Boxen suchen? Bei den Telekomkästen, oder woanders?
  • Sind ISDN Leitungen parallel oder in Serie geschaltet? Kann ich von einer bestehenden TAE-Box eine Abzweigung legen und im nächsten Zimmer eine neue TAE-Box anbauen, oder ist dann die Zuordnung von Anrufen mit der Telefonanlage nicht mehr möglich?
  • Wie kann man am einfachsten neue TAE-Boxen anbauen, sodass sie trotzdem mit ISDN nutzbar werden? Ich habe wahrscheinlich keinen Plan über die Elektroinstallation im Haus. Wie kann ich prüfen wo Kabel „hinfließen“ (es gibt sehr viele „Plastikboxen“ in den Wänden, wo man die Abdeckung öffnen kann und einfach nur Kabel findet…)?

Vielen Dank für Antworten im Voraus!

Viele Grüße und frohe Weihnachten

Julian

Für analoge Telefone benötigt man 2 Drähte, für ISDN-Telefone benötigt man 4 Drähte. Die ISDN-Apparate kann man in Reihe ( also hintereinander ) schalten oder auch sternförmig von einem zentralen Punkt aus verschalten. Am letzten Apparat einer Strecke ist ein Busabschluss anzuschließen ( 2 Widerstände a 100 Ohm ). Bei sternförmiger Verkabelung brauchst Du also mehrere dieser Abschlusswiderstände ( gibt es auch als Stecker, den man dann parallel zum Telefon in die UAE-BUS-Dose einstecken kann > Hinweis: ISDN-Apparate haben standardmäßig keine TAE-Stecker sondern RJ45 = Westernplug ( diese Stecker, ähnlich wie beim Netzwerkkabel am Computer ).
Wenn jedoch eine ISDN-Anlage genutzt werden soll, dann ist nahe der ISDN-Anlage ein NTBA zu montieren; hier werden die 2 Drähte von der TELEKOM ankommend angeschlossen und abgehend dann die TK-Anlage und von dort abgehend je nach Nutzung die 4-adrigen ISDN-Telefon ( siehe oben ) oder aber analoge Apparate angeschlossen; bei separaten analogen Apparaten=eigene Nummer je Apparat ist jedoch keine Reihenschaltung möglich; hier werden immer 2 Drähte je Apparat benötigt ( Ausnahme : mehrere analoge Apparate sollen direkt parallel betrieben werden ( ! Mithörer ist verboten )

Für analoge Telefone benötigt man 2 Drähte, für ISDN-Telefone
benötigt man 4 Drähte. Die ISDN-Apparate kann man in Reihe (
also hintereinander ) schalten oder auch sternförmig von einem
zentralen Punkt aus verschalten. Am letzten Apparat einer
Strecke ist ein Busabschluss anzuschließen ( 2 Widerstände a
100 Ohm ). Bei sternförmiger Verkabelung brauchst Du also
mehrere dieser Abschlusswiderstände

Also bei einem Stern aus z.B. 8 Strecken dann 8 Abschlusswiderstände?

Das kannst Du so nicht meinen. Steck mal 8 Widerstände ein und beobachte den Pegel. Da tut sich fast nix mehr.
Die ISDN Schnittstelle für Endgeräte heißt S0- BUS.
Ein korrekter BUS hat zwei Enden mit Abchlusswiderständen und über kurze Stichleitungen verbundene Endegeräte (TE) sowie einen „Speiser“ (NT), was ein interner S0 einer Telefonanlage oder ein NTBA sein kann.
Mehrere ISDN Telefone an einen NTBA zu hängen ist selten sinnvoll.
Eine Telefonanlage dagegen (fast) immer.

Wenn jedoch eine ISDN-Anlage genutzt werden soll, dann ist
nahe der ISDN-Anlage ein NTBA zu montieren;

Ein NTBA ist immer nötig. Und der muss keinesfalls „nahe“ an der Anlage sein, sondern darf auch gerne im Keller hängen, während die Anlage im Arbeitszimmer werkelt.

1 Like

Guten Abend.

Wir hatten bis jetzt zu Hause immer eine Analoge
Telefonleitung und möchten demnächst auf ISDN umsteigen.
In unserem Haus befinden sich zwei Telefonboxen.

TAE-Dosen.

Wir würden
gerne noch mehrere einbauen.

Das bedeutet dann wohl Leitungen legen oder - hoffentlich vorhandene - Leerohre benutzen.

In unserem „Vorratsraum“ befinden sich zwei Geräte der Telekom
an der Wand.

Anschlusskästen/Verteiler.
Einer für Telefon, der andere für Kabelfernsehen.

Beide sind allerdings „fest verschlossen“ (bzw.
vor einfachem öffnen geschützt).

Wenn man den meist größeren Kasten für Telefonie anschaut, dann erkennt man meist von unten die Rastnase, die angehoben werden muss, damit man den Deckel nach oben schieben kann. In Einfamilienhäusern sind diese Verteiler fast nie verschlossen. Das Öffnen kann sinnvoll sein, um zu sehen, was da an Leitungen ins Haus abgeht. Nur gucken, nix anpacken!

Wir haben zwei TAE-Boxen im Haus und würden diese dann gerne
an die ISDN Anlage anschließen. Zusätzlich würden wir gerne
noch weitere TAE-Boxen in anderen Räumen hinzufügen.

OK. Du benötigst eine ISDN-Telefonanlage zum Anschluss von analogen Endgeräten.

Meine Fragen:

  • Wo muss ich nach den Kabelenden der bereits vorhandenen
    TAE-Boxen suchen? Bei den Telekomkästen,

Vermutlich ja.

oder woanders?

  • Sind ISDN Leitungen parallel oder in Serie geschaltet?

Die ISDN Leitung ist bis zum Netzabschluss (NTBA) zweiadrig.
Der übliche Aufbau (mit DSL) ist hier dargestellt:
http://www.tocker.de/dsl/dsl.html

ich von einer bestehenden TAE-Box eine Abzweigung legen und im
nächsten Zimmer eine neue TAE-Box anbauen, oder ist dann die
Zuordnung von Anrufen mit der Telefonanlage nicht mehr
möglich?

Jedes analoge Telefon benötigt zwei exklusive Adern zur Telefonanlage.
Da in so ziemlich jedem Telefonkabel mindestens vier bis maximal einige hundert Adern drin sind, musst Du mal alles öffnen, bevor Du weißt, was geht.
Also nochmal kurz:
An einem zentralen Punkt wird „das Amt“ ankommen. Dort werden Splitter (nur bei DSL) und NTBA montiert. Vom NTBA geht es vieradrig zur Telefonanlage, von dort mit jeweils zwei Adern zu jedem analogen Telefon. Digitale ISDN Telefone sind aufwändiger in der Verdrahtung, kosten mehr und bringen verhälnismäßig wenig mehr Komfort.
(Man kann z.B. acht ISDN Telefone an einen sog. S0-Bus hängen, der nur am NTBA angeschlossen ist, also ohne Telefonanlage. Dann kann man aber nicht intern Telefonieren oder Weiterverbinden! Und schau Dir mal die Preise an…) Evtl. ist auch eine schnurlose DECT Anlage sinnvoll, dann kann man an eine Basis mehrere Mobilteile anmelden und mit jeweils eigenen Nummern betreiben.