während des kalten Krieges wurden den Ostblockländern immer pingelig deren Menschenrechtsverletzungen unter die Nase gerieben. Andererseits ging und geht man mit islamischen Ländern anders um, z.B. ist Saudi-Arabien einer der engsten Verbündeten des Westens, obwohl es mindestens so totalitär-unfrei ist wie die Sowjetunion es seinerzeit war.
Wird da mit zweierlei Maß gemessen, oder haben Länder, in denen die Bevölkerungsmehrheit selbst tatsächlich keine Freiheit und Menschenrechte im westlichen Sinne will, ein „Menschenrecht, die Menschenrechte nicht beachten zu müssen“?
Ich meine: Warum tritt die Opposition in Birma, das ja auch ein aussereuropäisches nicht-christliches Land ist, für Menschenrechte ein, während die Opposition z.B. in Ägypten für mehr Islamisierung, also mehr Unfreiheit, eintritt?
Spielen mehrheitlich islamische Länder eine „Sonderrolle“ in der Welt?
Also ein Grund ist auf jedenfall das Fremdinteresse.
Saudiarabiens Regime ist sozusagen US-gestützt und somit laufen da keine von den USA unterstützten nennenswerte Rebellen/Opposition herum.
Da die Al-Ghaeede (=EL-qaida) eigentlich eine US-Bande war, hat Russland, China oder Iran/Indien keine Gruppe, die es gegen die USA unterstützen könnte. Diese müsste erst aufgebaut werden und da sieht es durch die Historische Strenge schlecht aus.
Sehen wir uns z.B. den Sudan oder Birma an, so wird schnell klar wer hier diese Gruppen unterstützt bzw. sogar Waffen liefert - also USA/der Westen. Dagegen versucht der Iran bzw. China die regierende Partei durch Bündnistreue zu schützen.
Der Iran selbst ist noch viel komplizierter. Da das Land eine sehr schwere und wechselseitige Geschichte hatte, sind dort historischbedingt bereits viele starke Ansätze früherer Auseinandersetzungen vorhanden, denen man sich bedienen kann. Die Kommunisten/Sozialisten, die einst von den Soviets gegen die prowestliche Monarchie unterstützt wurden, sind nicht ganz von der Bildfläche verschwunden. Die USA hatte zwar durch die Stärkung der Mullahs nach der Revolution einst das Ziel diese Gruppen und damit den stärkeren Einfluß Rußlands zurückzudrängen, doch durch die Abkehr Irans hin zu Indien (und damit Russland und China) sind nun wieder diese Gruppen von stärkerer Interesse für den Westen. Da die Demokratie einst vom Westen selbst zerschmettert wurde, als der Westen wiederholt den Schah gewaltsam zurück brachte, glaubt man hier nicht ernsthaft an eine gute Partnerschaft und somit ist diese Gruppierung ohne Unterstützung und kann sich damit kaum eine bedeutende Rolle/Anhängerschaft im Land sichern. Ohnehin geht es dem Westen und den anderen Weltmächten hier und anderswo in erster Linie eher darum das Land zu schwächen und erst dann darum einen stabilen Sitz im Lande zu bekommen.
Andere Religionen, die als Opposition dienen könnten sind ja auch im christl. Ländern kaum durchsetzungsfähig.
Durch die Zwangsislamisierung im Iran und der Umgebung wurden Zoroastrier/Parsen, Budhisten und andere stark dezimiert. Man wird sicherlich auch hier kaum ursprungliche Religionen finden.
Die Kulturprägende Religion/Ideologie verschließt Tür und Tor und erschwert anders denkende Gruppen ernsthaft fuß zu fassen.
Wenn es also zu einer bedeutende Opposition kommt, ist wohl fast immer ein verstärkter Fremdeinfluß von Nöten. Wie z.B die Invasion der Opposition in Kuba oder Iran, die jedoch von den Regimen abgewehrt wurden.
Der Islam selbst war und ist harmlos wie auch die christl. Lehre. Weder der Chefterrorist Jesus noch Mohammed habe die Eroberungs und Zwangsbekehrung anderer Völker gefordert. Es steht im Koran sogar, dass ein jedes Volk sein Buch und seine Religion erhalten habe und parallel mit anderen Glauben wetteifern soll. Doch Nachfolgern, die auch noch im Spielball politischen Interesses fremder Mächte waren, hat es wohl kaum interessiert.
So kann man wohl sicher davon ausgehen, dass nicht nur die heiligen drei Könige aus Persien(IRan) mit der Absicht ins römisch besetzten Israel gewandert waren, sondern auch die christl. Anfänge gegen den von Rom gesicherten klassischen jüdischen Kirchenapparat sich starke Unterstützung erhoffen durften.
Auch der Islam ist bekanntlich aus dem Christentum hervorgegangen. Der Prophet war in christl. Medina, wo ihn ein Christ zum Bibel bekehrte und ihn mit der Botschaft vertraut machte. Er sah in Mohammed den Auferstandenen Propheten, auf den er gewartet hatte. So dann kehrte er mit der Karawane seines Onkels wieder nach Mekka zurück und die Geschichte nahm seinen lauf.
Da Mohammed kein Fürst war, mußte er sich Macht durch Heirat verschaffen. So gingen von unten nach oben immer mehr schwache und dann starke Fürsten in die Knie und übergaben ihre Töchter.
Persien war nicht untätig und versuchte mehrmals das Blatt zu wenden, vergebens. Die Geschichte der Menschen mit den Elephanten, die die heilige Stadt zerstören wollten und von Raben mit steinen beworfen wurden ging in den Koran ein. Vermutlich war es nur ein Sandsturm, wie so oft bei den Überlieferungen.
Klar ist, dass die Araber schwer zu leiden hatten und stark dezimiert wurden. Als der Prophet starb, brannte wie bei allen Religionen der Nachfolgekampf aus. Zwar soll er laut den Schiiten seinen Neffen Ali ernannt haben, die ehemaligen entmachteten Fürsten behaupteten jedenfalls nichts davon zu wissen und drängten die Familie mit der Zeit aus dem Einflußgebiet Mekka hinaus. Um den Glauben zu verbreiten oder ihre eigene Macht, gingen sie auf Eroberung. Wer diese undisziplinierten Hirten und Händler befähigte das große persische Imperium derartig schnell und massiv zu überrennen bleibt offen.
Jedenfalls wurde ich meinen, dass alles was ein Volk sich ohne Fremdeinfluß erarbeitet vielleicht mehr mit Menschenrechte gemein hat oder welches werden könnte, als dieses ewige Grenzüberschreiten um seine eigene Ideologie und Interesse unter irgendeinem Vorwand zu verbreiten.
Gibt es da vielleicht noch andere Antworten?
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Weder der Chefterrorist Jesus noch Mohammed habe die
Eroberungs und Zwangsbekehrung anderer Völker gefordert. Es
steht im Koran sogar, dass ein jedes Volk sein Buch und seine
Religion erhalten habe und parallel mit anderen Glauben
wetteifern soll.
Das ist zwar nicht ganz das Thema, aber: Mohammed hat doch, gemäss dem, was Muslime selbst überliefern, Krieg gegen die „Ungläubigen“ („Götzen-Diener“) gefordert, während Jesus, laut Bibel, lediglich zur Mission aufgefordert hat. Oder behauptest du, dass Mohammed für den Tod keines einzigen Menschen verantwortlich war? Geht es dir um die Ermittlung der Wahrheit, oder um „Political Correctness“?
zum Einen gab es auch während des kalten Krieges genug blutrünstige Diktatoren, die mehr oder weniger Teil des „freien Westens“ waren wie z. B. Franco (Spanien), Salazar (Portugal)oder die griechischen Obristen, zum Anderen ist Deine Behauptung, daß eine islamisch geprägte Regierung automatisch weniger Freiheit ggü. angeblich säkularen Regierungen bedeutet, in dieser Absolutheit sehr fragwürdig, auch in Bezug auf Ägypten.
Deine Frage nach dem „Mehrheitsrecht auf Unfreiheit“ läßt sich für jeden, der für die Menschenrechte eintritt, ganz klar mit NEIN beantworten. Schließlich umfassen Menschenrechte als ethische Maxime immer und überall einen unveräußerlichen und unabdingbaren Kern, der gerade auch Minderheitenrechte beinhaltet.
Die angebliche kulturelle Relativität der Menschenrechte („im westlichen Sinne“)ist ein Argument, das sehr gerne von Regierenden und/oder totalitär Denkenden benutzt wird. Die meisten davon haben allen Grund, sich vor jeglicher Abstimmung/Wahl zu fürchten.
In welch gefährlichem Fahrwasser man sich mit diesen beiden Argumentationssträngen bewegt, wird vielleicht klarer, wenn man berücksichtigt, daß sich - nicht nur, aber auch - die Nazis beider je nach Opportunität bedient haben, indem sie einerseits sich auf einen angeblichen überwältigenden Volkswillen beriefen und andererseits die parlamentarische Demokratie als „undeutsch“ diffamierten.
&Tschüß
Wolfgang
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Die Wahrheit natürlich. und die lautet: sowohl Jesus, als auch Mohammed waren bereits lange tot, als die Verbreitung stattfand und die Botschaft der Bücher als solche zusammengetragen wurden und als Buch verherrlicht! Zudem konnte Mohammed noch nicht einmal schreiben! Er diktierte sein wissen angeblich Ali, so heißt es im nachhinein. Vielleicht hat Ali es ja dann selbst geschrieben und überhaupt, woher hätte der Prophet wissen können wie oder was Ali da schreibt. Er waisenjunge konnte doch gar nicht lesen und war zu jenerzeit recht zurückgezogen und isoliert.
Zu deiner Frage eine Ergänzung:
Um nicht zu vergessen, der Lenin wurde ja auch - so heißt es - mit Absicht ins Zsarenreicht zurückgeschickt um dort seine Ideologie zu verbreiten, die man hier im Westen eigentlich selbst nicht wollte!
Es ging wohl nur darum Russland ins Bürgerkrieg zu stürzen um sich dann die Beute selbst anzueignen. Welche Beute? Russland wurde Zeitlang vom Westen mit Waffen und Know unterstützt um sich brutalst über Persische Provinzen her zu machen.
So fielen damals die ehemaligen Sovietrepubliken größtenteils den Russen zu. Wo waren da die Menschenrechte oder die Moral? Die gibt es wohl nur im Grundgesetz. Ich denke man kann deine Frage wohl eher verallgemeinern, denn in den letzten Kriegen sind Christen ebenso beteiligt und die Menschenrechte verstehen auch die Budhisten und Hinduisten sehr gut umzusetzen.
Vielleicht sollte man hierzulande mehr aufklärung statt eigene verherrlichung zu betreiben, damit nicht immer alles in einem Topf landet. Denn der Islam ist auch sehr Fascettenreich. Und meist sind es genau jene harmlos erscheinende und sich selbst als friedliebend und demokratisch bezeichnende Sekten, die meiner Meinung nach die schlimmsten sind. Ich denke da an die Sufis, Ismaeliten(=Assassin), die freien Wanderprädiger oder die Bahai’s. Sehr friedliche Erscheinungsbild, aber ich finde sie sind falsch und man erkennt nicht sofort was sie wirklich beabsichtigen. So schauen sie zu wie unrecht an Kindern geschieht oder quälen sogar selbst Tiere. Es geht ihnen noch mehr um ihre eigenen Interessen als manch ein aggressiv erscheinender und kurzschlußartig denkender klassischer Sunnit, der glaubt für andere einspringen zu müssen. Nur ein Beispiel, die es auch im Christentum gibt.
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Desweiteren, sind die Götzendiener jenerzeeit die Araber selbst gemeint! Da verweist der Prophet selbst auf die Götzen die immer wieder in Kaaba aufgestellet wurden, sobald er an Macht und Anhänger verlor. Er zerschlug die Götzen und sagte den Fürsten, die das Volk in Stämmen auf einander hetzten den Kampf an. Jedoch mit Kampf muß man bei der Übersetzung vorsichtig sein. Mir ist nicht bekannt, dass der Prophet jemandem erschlug!
Die übersetzung ins neue arabische ist schon problematisch, aber in anderen Sprachen erstrecht, ganz nach belieben und denkverhalten des Übersetzers.
Ausserdem haben die Wörter schon früher viele Bedeutungen gehabt. Und das in jeder mir bekannten Sprache.
Was verstehst Du eigentl. unter Mission? Missionarisirung haben die Kreuzritter wohl auch korrekt umgesetzt und vorallem in den richtigen Ländern? Mission hat auch seine harte Seiten, oder?
Da schreibt der Prophet selbst, dass seine Botschaft von jedem anders verstanden werden kann, je nachdem woran er glaubt und was er glauben will.
Desweiteren wurden auch die Schriften Zarathustras erst nach seinem Tode wie die Mohammeds von überall her zusammengetragen und auch im nachhinein erweitert und als Buch verfasst. Die Eroberungen der Perser/iraner waren somit auch nicht vom Propheten durchgeführt.
Auch Buddha ist nicht verantwortlich für die brutale Eroberungsgeschichte und die Massaker seiner Anhänger, oder hast Du da was anderes gehört?
Tschüss
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Die Trennung von Staat und Kirche ist ja auch in Deutschland noch nicht wirklich vollzogen, wenn man etwa an Unsitten , wie Kruzifixe in Klassenzimmern und Gerichtssälen, Religionsunterricht an staatlichen Schulen, das Eintreiben von Mitgliedsbeiträgen für Privatvereine in Form von sogenannter Kirchen-„Steuer“ und entsprechende Abschläge beim Arbeitslosengeld für Konfessionslose denkt.
Unvergessen ist mir auch der Ausspruch einer ägyptischen Schülerin aus meiner Zeit als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache: „Wenn eine Frau Ehebruch begeht, muss sie getötet werden.“
So steht’s nun mal geschrieben, basta! Ich habe damals mit Rücksicht auf die anderen Kursteilnehmer lieber nicht nachgebohrt und nicht gefragt, was ihrer religiösen Sichtweise nach mit einem Dieb zu geschehen habe. Da gehörte es vielleicht wirklich nicht hin.
Selbstverständlich gehört dieses Thema aber hierhin, ins Forum Religions-„Wissenschaft“!
Spielen mehrheitlich islamische Länder eine „Sonderrolle“ in
der Welt?
nö. Solange die Verbündeten der starken Staaten diesen nützlich sind, werden sie geduldet bis hofiert.
Daß dann der eine oder andere Staat eine islamische Ausprägung hat, ist Zufall.
Daß z.B. in China die Menschenrechte nicht allzu hoch gehängt sind, kümmert kaum einen, da kuschen auch Institutionen wie Guugel und Winzigweich, weil der potentielle Markt allzu attraktiv scheinen.
aber in China gab es 1989 zumindest eine Opposition die gezeigt hat, dass sie Demokratie und Menschenrechte will. Aber in islamischen Ländern bedeutet Opposition gleich Islamismus. D.h. die Menschen dort scheinen Menschenrechte und Demokratie gar nicht zu wollen.
Gruß Jasper.
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D.h. die Menschen dort scheinen Menschenrechte und Demokratie
gar nicht zu wollen.
aha - scheinen. Kannst Du das auch belegen?
In den meisten Ländern islamischer Religion sind die radikalen Islamisten eine, wen auch auffällige, Minderheit.
Die Antwort liegt wohl auch in den permanenten Angriffen christl. Länder und Erfahrungen der Geschichte, wie auch die Angst vor Konsequenzen für Familienangehörige oder die Karriere.
Verrückte gibt es immer und überall, die sich für politische oder religiöse Ziele gegen das Vorherrschende einsetzen, aber diese sind immer in Minderheit und agieren aus großem Hass, wenn sie nicht gerade massiv von Fremden Interessen unterstützt werden.
Im guten Beispiel Iran gibt es alle Sparten. Aber wenn Du z.B. auf entspr. Myspace-Profile schauen würdest (z.B. www.myspace.com/superadmiral oder die Seite des prince of iran reza pahlavi, Shirin Edbadi usw.), wird dir schnell klar, dass die Menschen Angst haben und immer gewöhnlich erst aufmarchieren, wenn bereits eine große Menge auf der Straße steht.
Und mit große Menge meine ich z.B. 10 Millionen auf einem Platz demonstrierend - bei Iran! 100000 oder 10000 wurden in der Vergangenheit einfach erschossen oder auseinander getrieben und dann ging die Verfolgung bis zum letzten Mann los. Bis sie alle im Knast und dann vor dem Erschießungskomando standen (lies das Buch v. Marina Nemat; sie erzählt genau das was Du erfragst und war sogar bei der Erschießung und Verfolgung …)
Zudem stellen sich selbst Regimefeinde hinter ihrem Land, wenn jene die sie bereits früher bedrohten und keine guten Absichten hatten, heute mit christl. Werten und Demokratie ihr Land zum Bürgerkrieg aufrufen! Das ist hier nicht anders.
Das Problem der Menschenrechte könnte meiner Meinung nach in den islam. Ländern nicht nur durch Übermut und Selbstlösigkeit der Anhängerschaft best. Persönlichkeiten gelöst werden sondern auch durch Gleichgewicht der Mächte hin zu islam. Ländern. Wenn die Bedrohungen nicht wären, würde ein jedes System von Innen aufgeweicht werden. Auch die Antiterrorgesetze hätten bei uns keine Chance und die Kirche hätte die Menschen in der Vergangenheit nicht gegen den Islam aufhetzen können.
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