blau-braun 0,03Mohm
hört sich verdammt nach einem Gedankenfehler von dir an und du
hast einen immer noch angeschlossenen Motor hier gemessen
Kannst du das ausschliessen?
Es ist schon ein sehr seltsamer Zufall, wenn beide Adern genau
gleichstark von dem „Nagel“ getroffen wären
Genannt wurde der Isolationswiderstand zwischen den beiden Adern.
Und eine an beiden Enden vollständig abgeklemmte Leitung muss auch zwischen Leitern, zwischen denen man in der Regel keinen Riso misst, extrem hochohmig sein.
- Ein ansteigender Isolationswert auf der Anzeige ist normal
und hat
ganz sicher nichts mit „verdampfender Feuchtigkeit“ zu tun!
Übliche Fehler sind ja gerade Feuchtigkeitsfehler, daher hat man ja üblicherweise auch den ansteigenden Wert von Messspannung und Widerstand. Wenn man z.B. eine schadhafte Wicklung hat, dann habe ich so ein Verhalten noch nicht beobachten können.
So wie du die Messergebnisse zitierst, ist das Kabel im Beton
ganz einfach angescheuert worden, das ist keine Sensation
Warum fließt Strom in einen längst abgebundenen, trockenen Beton oder in eine Wand?
Kurz und gut:
Heute morgen wurde das Geheimnis gelüftet:
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Ein Nagel, der in die Wand direkt über der Sockelleiste eingeschlagen wird, zeigt im Bereich des vermuteten Wassereinbruchs 0,12MOhm gegen Schutzleiter einer Steckdose. An einer anderen Außenwand eingeschlagen hat er 1,4MOhm. Dieses Messergebnis hat mich in der Annahme bekräftigt, dass die Wand dort „feuchte Füße“ hat.
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Fliese abngestemmt, Estrich aufgestemmt, Styropor und Folien weggemacht, Rohbetondecke freigelegt:
Die Decke IST NASS. Nicht so nass, dass eine Pfütze da wäre, aber so nass, dass die Folie zwischen Betondecke und Styropor beschlagen ist und die Decke sich deutlich nass anfühlt und ein Blatt Löschpapier beim Andrücken sofort dunkel wird.
Nach Aussage des Hochbauers, mit dem ich das heute zusammen gemacht habe, ist 1,5 Jahre nach dem Gießen der Decke und ein Jahr, nachdem der Bau „dicht gemacht“ wurde (Fenster drin) dies leider nicht mehr normal. Es wird jetzt erstmal beobachtet, ob das noch eingeschlossene Feuchtigkeit ist (dann würde der freigelegte Beton langsam abtrocknen) oder ob da Wasser nachströmt.
Zur Leitung selber:
Ich weiß, dass es Kollegen gibt, die Leitungen einfach direkt auf dem Beton verlegen, ohne Schutz, ohne Rohr.
Ich weiß auch, dass es Kollegen gibt, die Leitungen komplett austauschbar in durchgehenden Rohren verlegen.
Nun, die erste Variante ist mir viel zu pfuschig.
Die zweite zu aufwändig.
An der Stelle gehen z.B. fünf Leitungen am Fußboden her.
Zuleitung, Wegleitung, Thermostat, Außensteckdose, Außenleuchte.
Fünf Leerrohre an der Wand hochzuführen, an der selben Stelle, das ist nicht praktikabel.
Also verlege ich an den Wänden mit Gipspflastern und Haltefedern (aus Kunststoff), dann ab Übergang auf dem Fußboden in starrem Rohr. Stellen, wo die Leitungen Bögen machen oder wo Leitungen abgehen, schütze ich dann durch Gipspfladen.
Jetzt bin ích erstmal auf Stand-By. Die Stellventile arbeiten zur Zeit über das Thermostat „Flur“, da die Schiebetür Flur/WZ sowieso fast immer offen steht kein großes Problem.
Die Schadstelle der Leitung selber haben wir heute nicht freigelegt, da sie im Übergangsbereich Fußboden / Wand liegt und die dortige Fliese sich nicht leicht austauschen ließe. Sollte eine größere Sanierung fällig werden, kann ich sehen, warum die Leitung aufgegeben hat. Vermutlich eine Beschädigung des Mantels während der Bauphase, welche ohne Feuchtigkleit nie aufgefallen wäre. Die Übergabemessungen waren ja auch optimal. (Klar, ich kann nur bis zum Thermostat-Relais messen, was L betrifft, aber jetzt ist ja auch N betroffen und schmeißt mir 0,nochwas MOhm gegen PE hin).
Das Haus hat erst die letzten Wochen ringsum die Einfassung durch Schotter und Wege bekommen, vielleicht dringt nun auch kein Wasser mehr ein. Das soll aber nicht mein Problem sein.
Ich muss mir nur überlegen, wie ich die Fehlstelle der Leitung beheben kann.
Vermutlich - ohne abstemmen weiterer Fliesen - gar nicht.
Dann schwenke ich halt auf Kleinspannung um. Einen Minitrafo kann ich in der Schalterdose platzieren, dann gehe ich mit 8V AC auf die Leitung und im Heizkreisverteiler wird ein Relais gesetzt. Bei 8V AC sind die zig Kiloohm egal, ebenso werde ich keine galvanischen Probleme bekommen (Erodierung der Leiter), da eben AC und kein DC und die Feuchtigkeit wird ja auch bekämpft werden.
So ganz dolle fand ich die Antworten übrigens nicht.
Ihr habt mich ganz schön verunsichert.
Schließlich habe ich mir aber nochmal gesagt:
Ganz egal, was die Leitung beschädigt hat oder wie der Schaden aussieht:
Wenn über 30mA an einer Schadstelle gegen die Gebäudemasse fließen, dann kann das nur gehen, wenn da was feucht ist. Ein bisschen Feuchtigkeit ist ja normal, schließlich haben Raum- und Außenluft ja auch Feuchtigkeit.
Klarheit und Entschlossenheit bekam ich, als ich einen 70mm Hakennagel voll in eine Wand geschlagen hatte und da eben auf Grund der naürlichen Restfeuchtigkeit die 1,2MOHm hatte. Das ist aber mehrere Größenordnungen höher als das, was die Leitungsfehlstelle hat.
Insofern kann ich sogar recht glücklich sein, dass die Leitung kaputt war. Sonst hätte man erst die Feuchtigkeit unterm Estrich und die aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden in diesem Bereich entdeckt, wenn schon masisve Schimmelschäden da wären.