Isolationsfehler durch Wasser?

Hallo,

ich war heute arbeiten… das mal vorweg.

Bei einem Kunde löste seit heute morgen ein FI aus (30mA).
Übeltäter: Stromkreis Wohnzimmer.
Nach längerer Suche war dann die Leitung identifiziert:
Leitung vom Thermostat der Fußbodenheizung zu den Stellventilen im Heizkreisverteiler.
Diese also an beiden Enden komplett abgeklemmt und durchgemessen:
blau-braun 0,03Mohm
braun-gelb/grün >99MOhm
blau-gelb/grün >99Mohm

blau oder braun gegen einen anderen, angeschlossenen Schutzleiter: 0,2MOhm / 0,3Mohm

Bei längerer Messung mit 500V steigt die Messspannung und der angezeigte Riso kontinuierlich, nach 30s schon 0,15MOhm erreicht.

Hier scheint es also eine Verbindung von braun und blau zum Erdpotenzial zu geben, welche durch Feuchtigkeit entsteht. Die Feuchtigkeit wird durch längeres Messen verdampft/elektrolysiert, daher der steigende Widerstand.

Nun ist das ein 1 Jahr alter Neubau und die Leitung geht über die Betondecke in einem Stück vom Thermostat zum Heizkreisverteiler. Am HKV ist alles trocken, alles dicht.

Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist die, dass die Leitung seit längerer Zeit im Nassen liegt. Das würde aber bedeuten, dass irgendwo Wasser in den Bereich unter dem Estrich eindringt. Die FBH hat keinen Wasserverlust, sagt der Kunde.

Die Konsequenz wäre, Fliesen abzutragen, den Estrich an einigen Stellen aufzuprockeln und sich durch die Dämmung zur Betondecke vorzuarbeiten.
Eine sehr ärgerliche Sache.
Daher die Frage:

Kann sich einer von euch eine andere Ursache als Feuchtigkeit vorstellen? Ich nicht. Schließlich sollte der Bereich unter dem Estrich eigentlich furztrocken sein, wird ja seit einem Jahr beheizt.

Leider kann ich Ihnen die Lösung zu Ihrem Problem nicht präsentieren, da Sie, wie ich meine festzustellen, ein Fachmann sind. Aber folgende Erfahrung sollte Sie enregen nicht nur das Problem in der Feuchtigkeit zu suchen. Bei meinen Schwiegereltern machte eine Deckenlampe Probleme, mal glimmte sie nur, mal blinzelte sie, mal flog die Sicherung raus.
Als Ursache konnte ich dann Induktionsströme in den Zuleitungen feststellen, die in Rohre verlegt waren. Die Ummantelungen der verlegten Leitungen waren leitend geworden und die Induktionsspannungen waren abhängig von den Abständen, der in den Rohren schwingenden Leitungen. Einfache Abhilfe erreichte ich durch Einziehen von Leitungen mit qualitativen Ummantlungen.
Möchte nicht hoffen, dass in Ihrem Fall die Elektiker ursprünglichen minderwertiges Material verwendet haben. Können Sie eventuell mal, wenigstens zum Übergang, eine separate Leitung auf Putz verlegen?

Wünsche Ihnen viel Erfolg und angenehme Feiertage.

Leider kann ich Ihnen die Lösung zu Ihrem Problem nicht
präsentieren, da Sie, wie ich meine festzustellen, ein
Fachmann sind.

Richtig, aber auch die benötigen mal eine Bestätigung, bevor sie Arbeiten veranlassen die kostenintensiv sind.

Im Übrigen wurdest du vom automatischen Expertenzuweisungs-Computer von w-w-w der Frage zugeordnet, ohne dass ich darauf einen Einfluss hatte.
Zusätzlich wurden Experten angeschrieben, die sich mit „Freie Energie, Reines Wasser“, „Belebung von Wasser“ (Esoterik), „Leben als Paradies verwirklichen“, „Verkehr Luft Wasser Bahn Auto“ beschäftigen.

Hallo X- Strom!
Wenn das Schutzrohr vom Heizungskeller bis ins Wohnzimmer durchgehend ist, dann könnte sich im Rohr Kondensat bilden (kalte Betondecke)
Frohe Weihnachten
airblue21

Bei einem Kunde löste seit heute morgen ein FI aus (30mA). Übeltäter: Stromkreis Wohnzimmer. Nach längerer Suche war dann die Leitung identifiziert: Leitung vom Thermostat der Fußbodenheizung zu den Stellventilen im Heizkreisverteiler.
Diese also an beiden Enden komplett abgeklemmt und durchgemessen:
blau-braun 0,03Mohm
braun-gelb/grün >99MOhm
blau-gelb/grün >99Mohm

blau oder braun gegen einen anderen, angeschlossenen Schutzleiter: 0,2MOhm / 0,3Mohm

Bei längerer Messung mit 500V steigt die Messspannung und der angezeigte Riso kontinuierlich, nach 30s schon 0,15MOhm erreicht.

Hier scheint es also eine Verbindung von braun und blau zum Erdpotenzial zu geben, welche durch Feuchtigkeit entsteht. Die Feuchtigkeit wird durch längeres Messen
verdampft/elektrolysiert, daher der steigende Widerstand…

Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist die, dass die Leitung seit längerer Zeit im Nassen liegt. Das würde aber bedeuten, dass irgendwo Wasser in den Bereich unter dem Estrich eindringt. Die FBH hat keinen Wasserverlust, sagt der Kunde.

Hallo X-Strom,

Feuchtigkeit alleine kann ich mir als Ursache auch nicht vorstellen. Wir haben übliche PVC-Mantelleitungen schon Monate lang in Wasser getestet (Adern gegen Wasserbad) und deren Isolationseigenschaften waren immer noch sehr gut.

Ich tippe eher auf eine Beschädigung der Isolation, z. B. durch einen Nagel oder einen harten Gegenstand, und dass der Leckstrom nicht durch Feuchtigkeit sondern durch Wärme beeinflusst wird, die Kunststoff-Isolation wird bei Wärme weicher.

Als Schnell- und Zwischenlösung würde ich vorübergehend eine neue Leitung auf dem Boden verlegen und erst mal ein paar Tage prüfen, ob wirklich kein Wasser austritt und die Heizung damit normal arbeitet. Außerdem hat man mehr Zeit nach Ursachen zu suchen.

Prinzipiell kann man mit hohen Frequenzen ungefähr orten, in welcher Entfernung der Feinschluss vorliegt, das ist aber relativ aufwändig und bei 30 kOhm nicht unbedingt erfolgreich, denn die Hochfrequenz-Impedanz üblicher Installationsleitungen liegt um 100 Ohm und die Verluste der PVC-Isolation sind relativ hoch.

Liegt die Leitung im Estrich oder im Beton und dieser wurde mit einem Rüttler verdichtet?
Dieses Verfahren ist für normale Steuerleitungen verboten, weil es sehr häufig zu Isolationsdefekten führt.

Bernhard

Hallo,

die Leitung wurde auf der Rohbetondecke verlegt, in einfachen Schutzrohen (nicht durchgängig/austauschbar, die Rohre dienen nur als Schutz vor Beschädigung. Ich weiß, dass es auch Kollegen gibt, die NYM direkt mit Montageband auf dem Beton verlegen, aber das ist nicht mein Ding). Diese Decke ist die Bodenplatte des Hauses. Während der Bauphase gab es bereits einen starken Wassereinbruch wegen einer unsachgemäßen/fehlenden Eindichtung von Fensterbänken (bodentiefe Fenster), welche aber nachgebessert wurde.

Dabei bildeten sich Wasserlachen/Pfützen an den leichten Senken der Bodenplatte. Genau dort läuft auch die betroffene Leitung her.

Wenn nur die Leitung beschädigt wäre, wie kann dann Strom zum Erdreich abfließen?
Würden zwei blanke Kupferadern auf dem Beton liegen (wie gesagt: Seit einem Jahr beheiztes Haus), dann würde man kaum so geringe Widerstände messen. Auch das stetige Ansteigen des Widerstands währen der Messung habe ich bisher nur bei Feuchtigkeit beobachtet. Eine Riso Messung der Neuanlage hatte damals >99,9MOhm.

Klopp mal einen Nagel quer durch eine Leitung in die Wand: Ohne Feuchtigkeit hast du da keine Widerstände von 0,03 MOhm (Kurzschluss innerhalb der Leitung ist natürlich möglich). Und Feuchtigkeit hat im Bereich zwischen Rohfußboden und Dämmung nichts verloren, oder?

Tippe auch auf Fehler
Hallo X-Strom,

im abgeklemmenten Zustand haben Braun UND Blau haben gegeneinander UND gegen fremde Schutzleiter einen Schluss, nicht aber gegen den eigenen. Daher würde ich wie Bernhard auf einen echten Fehler (z.B. Nagel) tippen, sonst wäre für mich nicht erklärlich, warum nur 2 von 3 Adern betroffen sind.

Statt Hochfrequenzverfahren zur Fehlstellenortung hier evt. die Möglichkeit, 10A über die eine Ader (z.B. braun) zu jagen und dann hochohmig (ggf. 4-Draht) die 3 Spannungen zu messen (A und B jeweils die Enden der Leitungen):
Ug : Braun-A gegen Braun-B
Ua: Blau-A gegen Braun-A
Ub: Blau-B gegen Braun-B

mit Ug = Ua + Ub als Konstrolle und Ua / Ug = relative Entfernung vom Ende-A sollte dann der Fehlerpunkt ermittelt werden können. Ggf. kontrolle ob Thermospannungen oder galvanische Spannungen ohne Stromfluss in Braun den Wert verfälschen.

Wenn das Kabel über 2 Räume geht, würde man in Deinem Fall natürlich nur an einem Ende einspeisen und messen und dazu den Schutzleiter am anderen Ende mit Braun verbinden (also dann 10A über Schutzleiter-Braun). Es ergäbe sich dann als relative Entfernung vom Ende A : Ua/(Ug/2)

Gruß
achim

Hallo,

wer hat die Anlage installiert? Jener sollte auch dafür die Verantwortung/Kosten übernehmen.

Der Beton ist längst abgebunden und Restfeucht kann ich mir nicht vorstellen. Anderfalls wäre wohl jede „2“ Anlage betroffen. Es kann sich hierbei nur um ein Sonderfall handeln.

Es kann sein, dann an irgendeiner Stelle Wasser (an/in den Reglern) austritt. Aber so wenig, dass es keine Auswirkung hat, die man messen kann.

Kann der Regler ausgetauscht werden? Einfach mal von einem anderen Zimmer wechseln. Oder das Wohnzimmerthermostat auf einen anderen Heizungsring zum Testen klemmen.
Sonst würde ich das Thermostat abklemmen, eine neue Leiting anklemmen und diese zum Testen über den Flur verlegen.

Die Detailmessung mir Ohmen etc. würde ich gar nicht machen. Bringt offensichtlich auch nichts.

Wie oft tritt der Fehler auf? Wenn es nur bepsielsweise nur 1mal im Monat passiert, sollte man keine Fließen aufklopfen. Zumal nicht sicher ist, das es an der Leitung liegt.

Ich kenne Geräte, die genau lokaliesern können, auf welcher Höhe die Störung ist. So etwas gibt es für den Erdbereich für Starkstrom. Ob soetwas auch für die Hausinstallation gibt, weiß ich nicht.

Es gibt immer wieder mal Phänomene die man sich nicht erklären kann. :wink:

Ansonsten Trick 17 anwenden; den FI zu überbrücken. :wink:

Gruß

Chris

… Während der Bauphase gab es bereits einen starken Wassereinbruch …
Dabei bildeten sich Wasserlachen/Pfützen an den leichten Senken der Bodenplatte. Genau dort läuft auch die betroffene Leitung her.
Wenn nur die Leitung beschädigt wäre, wie kann dann Strom zum Erdreich abfließen?

Beim Abbinden von Beton werden je nach Betonart Salze frei, die in sehr hoher Konzentration manchmal sogar sichtbare Ausblühungen zeigen. Alle Salze haben chemisch betrachtet Ionenbindungen und die geladenen Ionen können sich in Flüssigkeit gelöst bewegen und damit elektrischen Strom leiten. (Alle Salze sind gut wasserlöslich und alle Salzlösungen sind elektrisch leitend.) Das klappt auch bereits bei geringer Feuchtigkeit.

Würden zwei blanke Kupferadern auf dem Beton liegen (wie gesagt: Seit einem Jahr beheiztes Haus), dann würde man kaum so geringe Widerstände messen.

Ja, wenn wenn völlig trocken und salzfrei.

Auch das stetige Ansteigen des Widerstands währen der Messung habe ich bisher nur bei Feuchtigkeit beobachtet. Eine Riso Messung der Neuanlage hatte damals >99,9MOhm.

Falls Salze mit im Spiel sind genügt relativ geringe Feuchtigkeit und die kann vielleicht doch noch irgendwo eingeschlossen sein.

Klopp mal einen Nagel quer durch eine Leitung in die Wand. Ohne Feuchtigkeit hast du da keine Widerstände von 0,03 MOhm (Kurzschluss innerhalb der Leitung ist natürlich möglich).

Die kann immer noch im Rohr eingeschlossen sein. Beton ist ziemlich dicht gegen Feuchtigkeit. Mir scheint deine Annahme, dass Feuchtigkeit mit im Spiel ist, ziemlich plausibel.

Wenn mindestens eine Isolation der Leitung (Mantel- + Aderisolation) noch intakt wäre, kann der Feinschluss nicht auftreten. An irgendeiner Stelle müssen beide Isolatoren versagt haben. Und wenn auch zwischen zwei Adern der Widerstand zu gering ist, müssen auch zwei Aderisolationen versagt haben. Es müssen also drei Isolatoren versagt haben. Und weil andere Adern noch gut isolieren halte ich einen Materialfehler der Aderisolation für sehr unwahrscheinlich.

Falls der „Isolationszerstörer“ ein Nagel o. ä. ist, dessen Oberfläche nun langsam immer mehr verrostet, wird dessen Einfluss immer stärker werden: Metalloxide u. ä. Verbindungen nehmen ein größeres Volumen ein als das Metall selbst, der Zerstörer wächst also.

Wenn der Beton mit einem Rüttler verdichtet wurde, hat vielleicht ein Kieselstein die Isolatoren zerstört.

Und Feuchtigkeit hat im Bereich zwischen Rohfußboden und Dämmung nichts verloren, oder?

Die kann man aber nicht ganz ausschließen, Beton trocknet sehr langsam. Anderseits dürfte Feuchtigkeit „normale“ PVC-isolierte Mantelleitungen nicht so stark negativ beeinflussen.

Zur Fehler-Lokalisation:
Die Spannungsteiler-Methode, die achim beschrieben hat, müsste auch funktioneren, um den Fehlerort zu lokalisieren. Das Hochstrom-Netzteil muss dabei potentialfreie Ausgänge haben.

Viel Erfolg

Bernhard

hi

ich war heute arbeiten… das mal vorweg.

Beileid oder Glückwunsch, je nachdem was besser passt

wie ist denn mittlerweile der Stand der Dinge, das interessiert mich auch

blau-braun 0,03Mohm

hört sich verdammt nach einem Gedankenfehler von dir an und du hast einen immer noch angeschlossenen Motor hier gemessen
Kannst du das ausschliessen?
Es ist schon ein sehr seltsamer Zufall, wenn beide Adern genau gleichstark von dem „Nagel“ getroffen wären

  1. Ein ansteigender Isolationswert auf der Anzeige ist normal und hat

ganz sicher nichts mit „verdampfender Feuchtigkeit“ zu tun!

So wie du die Messergebnisse zitierst, ist das Kabel im Beton ganz einfach angescheuert worden, das ist keine Sensation

Wenn du einen Gedankenfehler absolut sicher ausschliessen kannst, und wirklich beide Adern blau und Braun exakt gleichstark getroffen wurden, dann mach die Entfernungsmessung mit dem Hochstromverfahren wie beschrieben wurde.
Dann könntest du das Ende des Leerrohres wenigstens abschätzen, an dem das Kabel beschädigt ist.
Dort an den Enden knickt es ja nach oben ab.
Und das leerrohr kannst du ja demnach noch benutzen, um möglichst (hoffentlich) nur eine einzige Fliese aufzuklopfen

erfahren wir die Auflösung noch?
(übrigens erneut verdammt gute Antworten hier gewesen, bin begeistert! So macht das Forum richtig Spass)

Gruß an alle

blau-braun 0,03Mohm

hört sich verdammt nach einem Gedankenfehler von dir an und du
hast einen immer noch angeschlossenen Motor hier gemessen
Kannst du das ausschliessen?
Es ist schon ein sehr seltsamer Zufall, wenn beide Adern genau
gleichstark von dem „Nagel“ getroffen wären

Genannt wurde der Isolationswiderstand zwischen den beiden Adern.
Und eine an beiden Enden vollständig abgeklemmte Leitung muss auch zwischen Leitern, zwischen denen man in der Regel keinen Riso misst, extrem hochohmig sein.

  1. Ein ansteigender Isolationswert auf der Anzeige ist normal
    und hat

ganz sicher nichts mit „verdampfender Feuchtigkeit“ zu tun!

Übliche Fehler sind ja gerade Feuchtigkeitsfehler, daher hat man ja üblicherweise auch den ansteigenden Wert von Messspannung und Widerstand. Wenn man z.B. eine schadhafte Wicklung hat, dann habe ich so ein Verhalten noch nicht beobachten können.

So wie du die Messergebnisse zitierst, ist das Kabel im Beton
ganz einfach angescheuert worden, das ist keine Sensation

Warum fließt Strom in einen längst abgebundenen, trockenen Beton oder in eine Wand?

Kurz und gut:
Heute morgen wurde das Geheimnis gelüftet:

  1. Ein Nagel, der in die Wand direkt über der Sockelleiste eingeschlagen wird, zeigt im Bereich des vermuteten Wassereinbruchs 0,12MOhm gegen Schutzleiter einer Steckdose. An einer anderen Außenwand eingeschlagen hat er 1,4MOhm. Dieses Messergebnis hat mich in der Annahme bekräftigt, dass die Wand dort „feuchte Füße“ hat.

  2. Fliese abngestemmt, Estrich aufgestemmt, Styropor und Folien weggemacht, Rohbetondecke freigelegt:
    Die Decke IST NASS. Nicht so nass, dass eine Pfütze da wäre, aber so nass, dass die Folie zwischen Betondecke und Styropor beschlagen ist und die Decke sich deutlich nass anfühlt und ein Blatt Löschpapier beim Andrücken sofort dunkel wird.

Nach Aussage des Hochbauers, mit dem ich das heute zusammen gemacht habe, ist 1,5 Jahre nach dem Gießen der Decke und ein Jahr, nachdem der Bau „dicht gemacht“ wurde (Fenster drin) dies leider nicht mehr normal. Es wird jetzt erstmal beobachtet, ob das noch eingeschlossene Feuchtigkeit ist (dann würde der freigelegte Beton langsam abtrocknen) oder ob da Wasser nachströmt.

Zur Leitung selber:
Ich weiß, dass es Kollegen gibt, die Leitungen einfach direkt auf dem Beton verlegen, ohne Schutz, ohne Rohr.
Ich weiß auch, dass es Kollegen gibt, die Leitungen komplett austauschbar in durchgehenden Rohren verlegen.

Nun, die erste Variante ist mir viel zu pfuschig.
Die zweite zu aufwändig.
An der Stelle gehen z.B. fünf Leitungen am Fußboden her.
Zuleitung, Wegleitung, Thermostat, Außensteckdose, Außenleuchte.
Fünf Leerrohre an der Wand hochzuführen, an der selben Stelle, das ist nicht praktikabel.
Also verlege ich an den Wänden mit Gipspflastern und Haltefedern (aus Kunststoff), dann ab Übergang auf dem Fußboden in starrem Rohr. Stellen, wo die Leitungen Bögen machen oder wo Leitungen abgehen, schütze ich dann durch Gipspfladen.

Jetzt bin ích erstmal auf Stand-By. Die Stellventile arbeiten zur Zeit über das Thermostat „Flur“, da die Schiebetür Flur/WZ sowieso fast immer offen steht kein großes Problem.
Die Schadstelle der Leitung selber haben wir heute nicht freigelegt, da sie im Übergangsbereich Fußboden / Wand liegt und die dortige Fliese sich nicht leicht austauschen ließe. Sollte eine größere Sanierung fällig werden, kann ich sehen, warum die Leitung aufgegeben hat. Vermutlich eine Beschädigung des Mantels während der Bauphase, welche ohne Feuchtigkleit nie aufgefallen wäre. Die Übergabemessungen waren ja auch optimal. (Klar, ich kann nur bis zum Thermostat-Relais messen, was L betrifft, aber jetzt ist ja auch N betroffen und schmeißt mir 0,nochwas MOhm gegen PE hin).

Das Haus hat erst die letzten Wochen ringsum die Einfassung durch Schotter und Wege bekommen, vielleicht dringt nun auch kein Wasser mehr ein. Das soll aber nicht mein Problem sein.

Ich muss mir nur überlegen, wie ich die Fehlstelle der Leitung beheben kann.
Vermutlich - ohne abstemmen weiterer Fliesen - gar nicht.
Dann schwenke ich halt auf Kleinspannung um. Einen Minitrafo kann ich in der Schalterdose platzieren, dann gehe ich mit 8V AC auf die Leitung und im Heizkreisverteiler wird ein Relais gesetzt. Bei 8V AC sind die zig Kiloohm egal, ebenso werde ich keine galvanischen Probleme bekommen (Erodierung der Leiter), da eben AC und kein DC und die Feuchtigkeit wird ja auch bekämpft werden.

So ganz dolle fand ich die Antworten übrigens nicht.
Ihr habt mich ganz schön verunsichert.
Schließlich habe ich mir aber nochmal gesagt:
Ganz egal, was die Leitung beschädigt hat oder wie der Schaden aussieht:
Wenn über 30mA an einer Schadstelle gegen die Gebäudemasse fließen, dann kann das nur gehen, wenn da was feucht ist. Ein bisschen Feuchtigkeit ist ja normal, schließlich haben Raum- und Außenluft ja auch Feuchtigkeit.
Klarheit und Entschlossenheit bekam ich, als ich einen 70mm Hakennagel voll in eine Wand geschlagen hatte und da eben auf Grund der naürlichen Restfeuchtigkeit die 1,2MOHm hatte. Das ist aber mehrere Größenordnungen höher als das, was die Leitungsfehlstelle hat.

Insofern kann ich sogar recht glücklich sein, dass die Leitung kaputt war. Sonst hätte man erst die Feuchtigkeit unterm Estrich und die aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden in diesem Bereich entdeckt, wenn schon masisve Schimmelschäden da wären.

Hallo Achim,

ich habe weiter oben einen langen, sehr langen Artikel geschrieben, was heute entdeckt worden ist.

Ich möchte mich aber mal für deinen Tip mit der Ortungsmethode bedanken, denn gestern, vor der Fliesenabstemmaktion, habe ich mittels 12V Halogentrafo und vier 35W Lampen diese Methode angewandt.

Rechnerisch (Spannungsfall) kam ich auf 9,2m Leitungslänge. Das kam schon mal hin!

Die Spannungen waren leider nicht so konstant und eindeutig messbar, wie erhofft. Je nachdem, welche Adern ich maß, kam ich auf 0,8m bis 1,8m vom Leitungsende. Mein Verdacht ist die Stelle, wo die Leitung aus der Wandverlegung in die Fußbodenverlegung übergeht. Diese liegt etwa 1,4m vom Leitungsende entfernt.

Dort komme ich erst dran, wenn wir eine auf Maß geschnittene Fliese und eine Fußleistenfliese entferne. Das soll erstmal nicht gemacht werden. Ich will natürlich selber sehen, wie die Schadstelle aussieht. Denn Wasser alleine macht eine NYM nicht nach 1 Jahr kaputt. NYM im Erdreich hält ja auch in der Regel ein paar Jahre (habe ich selber nie gemacht, durfte aber schon öfter FI-Auslösungen suchen, die genau daran lagen).

hi

eine lose Gedankensammlung, wie ich vorgehen würde (morgen könnte ich meine Gedanken besser sortieren, heute nicht mehr)

  1. häng dich nicht am Wasser auf, es mag eine Rolle bei den Messergebnissen spielen,
    bei der Lösung aber nicht, führt dich nur in die Irre. Was hast du mit Schimmel unterm Estrich zu tun?
    Das Kabel ist einfach an 2 Adern angeschürft, egal ob die Stelle nun feucht ist oder nicht, das Kabel ist trotzdem beschädigt!

An den Messungen kannst du das eh nicht unterscheiden.
Überleg mal selber.
braun gegen blau 0,3MOhm. braun gegen Erde 0,3MOhm und auch blau gegen Erde 0,3MOhm hat gar keinen Sinn!
Die Isolationsmessung ist nur eine Schätzung und lässt keine Schlüsse auf Feuchtigkeit zu! Vielleicht, vielleicht aber auch nicht

  1. Entscheidend ist hier doch die genaue Ortung der Fehlerstelle und die genaue Ortung des Kabelverlaufs!
    Davon hängt ab, wieviel Fliessen geöffnet werden müssen.

  2. Du hast einen Kabelsucher. Kannst du daran einen Kopfhörer anschliessen?
    Nur dadurch kannst du den Kabelverlauf unter Fliessen und Estrich auch wirklich „hören“
    Du schriebst, daß ihr zwar eine Fliese geöffnet habt, aber das Kabel habt ihr dabei nicht gefunden? Blöd.

  3. Dass du die Fehlerortung im Sinn von wilbert gemacht hast, hört sich für mich nicht ganz schlüssig an.
    Jage 10 oder 16 Ampere nur durch die braune Ader, messe den Gesamt-Spgs.abfall dabei auf der braunen Ader zB 1,0 Volt
    und messe die Spannung braun gegen blau an der (beidseitig offenen) blauen Ader an beiden Enden. Das müsste dann als Beispiel einmal 0,3V und am anderen Ende 0,7V ergeben oder ähnlich.
    Daraus kannst du die Entfernung von beiden Enden abschätzen.

Nur bei gleichzeitiger Kabelortung UND Fehlerortung hast du die Chance, nur EINE Fliese öffnen zu müssen. Scheint schon zu spät zu sein

  1. Ob das Betreiben des Kabels mit 8V zielführend ist, weiss ich nicht. Braun und Blau laufen gemeinsam über eine Betonkante, möglicherweise ist die Stelle auch noch nass.
    Könnte gutgehen oder auch nicht. Eine Fliese ist ja jetzt eh schon offen.

Wenn du es mit 8V versuchen willst, brenne die Fehlerstelle vorher aus, also jage eine Minute lang 16A über das Kabel. Wenn sich die Stelle dabei erhitzt, schmilzt das Kupfer an der Fehlerstelle um den entscheidenden hundertstel Millimeter weg, den du brauchst
Mach das mal und messe dann nochmal

Die Feuchtigkeit an der Fehlerstelle ist zwar eine Vermutung, aber keinesfalls sicher!
Verrenn dich da nicht. Die Messergebnisse lassen ebensogut auf eine Betonkante oder Metallschiene schliessen!

viel Erfolg!

Kurze Antwort:

  • es wurde bewusst eine Fliese geöffnet, wo die Leitung nicht ist. Denn diese Fliese ist leuicht ersetzbar. Es ging dabei zunächst nicht: Wo ist die Leitung, sondern: Ist der Boden feucht.

  • die Fehlerstelle habe ich doch genau nach diesem Verfahren lokalisiert. 11,5A drüber gejagt, GEsamtspannungsfall und Spannung der anderen Ader. Die Hochohmigkeit des Fehlers ergibt aber einen gewissen Messfehler. Es gibt aber nur eine Stelle, die in Frage kommt. Der Leitungsverlauf ist EXAKT bekannt. (Fotos habe ich)

Ich warte erstmal ab, was die Bauexperten nun machen zum Thema Nässe.

Wenn da mehr aufgestemmt werden wird, wird die Leitung repariert. Wenn nicht, dann halt Kleinspannung oder Funk. Ich werde ganz bestimmt nicht großflächig was aufkloppen, wenn ich durch „Wireless Wire“ einen adäquten Ersatz habe.