Isolierter Draht ohne Korrosion?

In meiner Regenwasser-Zisterne verwende ich derzeit als Sensoren für den Füllstand isolierten Klingeldraht (Cu), welcher, in einem Plastikrohr geführt, alle ca. 40 cm durch ein Loch nach außen geführt wird. Diese „Fühler“ sind mit einer Elektronik verbunden, welche per LED die Höhe des Wasserstandes anzeigt.
Leider passiert es regelmäßig 1x pro Jahr, daß die abisolierten Enden, bedingt durch den geringen Stromfluß, korrodieren und sich allmählich ganz auflösen. In Kürze werde ich nun den Drahtstrang komplett erneuern müssen, da durch diese regelmäßigen Einkürzungen die herausstehenden Enden zu kurz geworden snd.
Deshalb meine Frage: Gibt es eine Alternative zu diesem von mir verwendeten Kupferdraht? Das Metall sollte nicht korrodieren, und die Stärke eines Klingeldrahtes wäre vollkommen ausreichend.

Ich danke für Eure Tips!

Karl

Hallo Karl,

als Draht wirst du nichts geeignetes kriegen, und es wäre auch unwirtschaftlich: Gold oder Platin wären sehr viel beständiger, aber dann macht man natürlich nicht die ganze Zuleitung auch aus Gold. Du solltest also also Mess-Elektrode etwas Geeignetes vorne dran setzen, etwa einen gut vergoldeten Kontakt aus einem Stecker, und mit Giessharz, Schrumpfschlauch usw. dafür sorgen, dass nur vergoldete Teile herausschauen. Edelstahl ginge auch, ist aber schlecht zu löten.

Zweitens ist wahrscheinlich deine Elektronik ungeeignet: so eine Messung darf nicht mit Gleichstrom arbeiten, weil das immer zur Auflösung auf einer Seite der Messstrecke führt. Hier sollte man die Leitfähigkeit nur mit Wechselspannung messen.

Gruss Reinhard

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Hallo Reinhard,

vielen Dank für Deine Antwort!

Du solltest also also Mess-Elektrode
etwas Geeignetes vorne dran setzen, etwa einen gut vergoldeten
Kontakt aus einem Stecker,

Wo findet man solche?

und mit Giessharz […] usw. dafür sorgen, dass nur vergoldete Teile herausschauen.

Dann könnte ich nach dem Einziehen der Drähte mit den angelöteten Goldkontakten das ganze Installationsrohr (14 mm Durchmesser) mit Gießharz ausgießen, um das Ganze wasserdicht zu machen.

Edelstahl ginge auch, ist aber schlecht zu löten.

Gibt es isolierten Edelstahldraht, und löst sich dieser strombedingt nicht auf? In diesem Fall könnte ich mir die Goldkontakte und das Ausgießen ersparen.
Der Anschluß am oberen Ende (weit oberhalb des Wasserspiegels) wäre mittels Lüsterklemmen möglich, müßte also nicht gelötet werden.

Zweitens ist wahrscheinlich deine Elektronik ungeeignet: so
eine Messung darf nicht mit Gleichstrom arbeiten, weil das
immer zur Auflösung auf einer Seite der Messstrecke führt.

Nun ja, die hab ich nun mal - mittlerweile seit 10 Jahren - ,und bis auf diese Korrosionsprobleme gib es keinerlei Schwierigkeiten. Außerdem kann ich beim Niedrigstwasserstand (kurz bevor die Pumpe trockenzulaufen droht) per Magnetventil eine Noteinspeisung mit Frischwasser vornehmen.

Gruß
Karl

Hallo,

Du solltest also also Mess-Elektrode
etwas Geeignetes vorne dran setzen, etwa einen gut vergoldeten
Kontakt aus einem Stecker,

Wo findet man solche?

z.B. in einem alten Modem- oder Parallel-Drucker-Stecker, aber die sind von jämmerlicher Qualität. Ich würde mal in einem Geschäft schauen, die HIFI-Stecker haben, z.B. Cinch, da gibt es genügend Verrückte, die auch die teuersten Ausführungen mit ganz dick Gold kaufen. Es sollte ein massiver Stift sein, kein gerolltes Blech (genau anschauen), sonst wird das nicht dicht. Alternativ könntest du auch deinen Ehering in Stücke sägen oder einen Juwelier fragen.

Dann könnte ich nach dem Einziehen der Drähte mit den
angelöteten Goldkontakten das ganze Installationsrohr (14 mm
Durchmesser) mit Gießharz ausgießen, um das Ganze wasserdicht
zu machen.

Würde ich nicht, dann kannst du nie mehr was auswechseln. Denk an Murphy.

Gibt es isolierten Edelstahldraht, und löst sich dieser
strombedingt nicht auf? In diesem Fall könnte ich mir die
Goldkontakte und das Ausgießen ersparen.

Nicht dass ich wüsste (Natürlich gibt es grundsätzlich alles - wenn die NASA für die nächste Mondlandung sowas braucht, stellt es schon jemand her. Aber nicht im nächsten Laden zu kaufen).

Eine Idee dazu: besorg dir Edelstahl-Schaftschrauben, also solche, bei denen das Gewinde nicht bis zum Kopf geht, sonst wird es nämlich nicht dicht. Mit 2 Muttern kannst du eine Drahtschlinge festschrauben und dann das Ganze mit Schrumpfschlauch usw. bis zum Schaft abdichten. Muss ja nicht schön sein.

Gruss Reinhard

Eine Idee dazu: besorg dir Edelstahl-Schaftschrauben, also
solche, bei denen das Gewinde nicht bis zum Kopf geht, sonst
wird es nämlich nicht dicht. Mit 2 Muttern kannst du eine
Drahtschlinge festschrauben und dann das Ganze mit
Schrumpfschlauch usw. bis zum Schaft abdichten. Muss ja nicht
schön sein.

Hallo Reinhard!

Ja, gute Idee, danke für diesen Tip, werde ihn demnächst realisieren, wenn ich die entspr. Schrauben aufgetrieben habe!
Inzwischen habe ich die Stromversorgung meiner Elektronik so umgebaut, daß diese nur dann mit Strom versorgt wird, wenn der Druckschalter zu geringen Wasserdruck in der Leitung signalisiert. Somit sind die Fühler in der Zisterne immer nur dann aktiv, wenn die Pumpe läuft. Dies dürfte m.E. die Korrosion der CU-Drähte (und später der Edelstahlschrauben) erheblich verlangsamen.

Gruß
Karl

Hallo,
die Diskussion ist zwar schon ein paar Tage alt, doch ich hatte genau dieses Problem.
Ich habe mir Elektroden aus Edelstahl gebastelt. Man nehme Edelstahldraht, DM 1mm (vom Schweisser gratis zu bekommen!). Dieser wird, bis auf die Kontaktfläche isoliert (Schrumpfschlauch und Heisskleber) auf ein PVC-Rohr (Elektroinstall.) mittels Kabelbinder angebracht. Das ganze muß länger als der Wasserstand sein. Die Elektrodenlänge sind ja bekannt (Niveau-Überwachung oder einfach Ein/Aus). Am Ende des jetzt konstruierten Stabes schließt du per Quetschverschraubung oder Lüsterklemme (in einer regendichten Abzweigdose) deine alte Leitung an. Ergebnis: kein Streß mehr und absolut billig zu fertigen. Diese Dinger setzt ich schon seit Jahren privat ein (Regenwasser) und beruflich (Niveaukontrolle von Leimen und anderen ekligen Flüssigkeiten).
Gruß,
Siggi

Danke für Deine Antwort, Siggi!

Wenn ich das richtig verstehe, so gibt es diesen Edelstahldraht nur _ohne_ Isolierung. Den ziehst Du in einen Schrumpfschlauch ein und erhitzt diesen dann, richtig?
Wo bekommt man solche Schrumpfschläuche von der Rolle? Ich benötige nämlich so „Pi mal Daumen“ an die 15m, da meine Zisterne ca. 3,5 m tief ist und ich mehrere Sensoren in versch. Tiefen anbringen möchte.

Andere Frage: Was machst Du mit dem Heißkleber? Tropfst Du diesen in das Ende des Schrumpfschlauches (vor der Kontaktfläche), um den Zwischenraum Schrumpfschlauch-Stahldraht abzudichten?

Gruß
Karl

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Hallo,
die Diskussion ist zwar schon ein paar Tage alt, doch ich
hatte genau dieses Problem.
Ich habe mir Elektroden aus Edelstahl gebastelt. Man nehme
Edelstahldraht, DM 1mm (vom Schweisser gratis zu bekommen!).
Dieser wird, bis auf die Kontaktfläche isoliert
(Schrumpfschlauch und Heisskleber) auf ein PVC-Rohr
(Elektroinstall.) mittels Kabelbinder angebracht. Das ganze
muß länger als der Wasserstand sein. Die Elektrodenlänge sind
ja bekannt (Niveau-Überwachung oder einfach Ein/Aus). Am Ende
des jetzt konstruierten Stabes schließt du per

Hallo Karl,

leider komme ich erst jetzt zu einer Antwort; sorry.

Danke für Deine Antwort, Siggi! ### :smile:)

Wenn ich das richtig verstehe, so gibt es diesen
Edelstahldraht nur _ohne_ Isolierung. ### Ja. ###Den ziehst Du in einen
Schrumpfschlauch ein und erhitzt diesen dann, richtig? ### Ja. ###
Wo bekommt man solche Schrumpfschläuche von der Rolle? Ich
benötige nämlich so „Pi mal Daumen“ an die 15m, da meine
Zisterne ca. 3,5 m tief ist und ich mehrere Sensoren in
versch. Tiefen anbringen möchte. ### z.B. bei Conrad als Meterware. Da der Durchmesser vor dem Schrumpfen ca. 2 bis 3 mm ist, ist das ganze auch noch preiswert. Alternativ: Kurze Stückchen Stahldraht für den Kontakt, normale Kupferlitze daran und dann gut isolieren. Die Übergänge Stahl auf Schrumpfschlauch, bzw. Stahl auf Kupfer lassen sich mittels Heisskleber super wasserdicht versiegeln. Dafür ist es. ###

Andere Frage: Was machst Du mit dem Heißkleber? Tropfst Du
diesen in das Ende des Schrumpfschlauches (vor der
Kontaktfläche), um den Zwischenraum
Schrumpfschlauch-Stahldraht abzudichten? ### siehe oben. Er dient als Zusatzisolierung damit mir kein Wasser zwischen Elektrode und Schlauch eindringen kann. ###

Gruß
Karl

Gruß, Siggi. (Falls Du noch weitere Fragen hast maile mich direkt an. Ich sehe nicht jeden Tag so tief hier im Brett nach.)