Unser Haus BJ 1937 wird gerade kernsaniert. Es stellt sich nun die Frage, ob eine Fußbodenheizung im EG machbar/sinnvoll ist. Über der vorhandenen Betondecke sind leider nur noch 13,5cm „Luft“. Ein Ausgleich von Unebenheiten ist über 4 cm notwendig (habe mal etwas von einer Perlite-Zement-Mischung gehört - sinnvoll?). Das Parkett benötigt ca 1,5 cm.
-> 8 cm nur noch für Heizung + Dämmung + Isolierung
-> für die Isolierung nach unten ist kein Platz mehr, oder?
Ist es richtig oder ein Ammenmärchen, dass die Isolierung nach unten keine Rolle spielt, wenn darunter Räume sind, die mit ca. 18°C beheizt werden (was bei uns der Fall ist)?
Gruß, Energierausch
Hallo
Zu beachten sind maßgeblich die Anforderungen der EnEV. Nur leider sind das immer mal Forderungen die bezüglich der baulichen Gegebenheiten nicht umzusetzen sind…
Wenn sich darunter Räume befinden die beheizt werden, ist in der Tat eine Dämmung nicht zwingend erforderlich, denn die Dämmung soll ja dafür sorgen das die Wärme dort hin gelangt wo sie BENÖTIGT wird.
Als Grundregel ist aber zu beachten das Warm immer nach Kalt „geht“. Sind somit Räume unterhalb die weniger stark beheizt werden, hat man immer etwas Wärmeverlust.
Was sagt denn der ausführende Heizungsbauer dazu, irgend jemand muss doch die Planung machen, sprich Auslegung der Fussbodenheizung und hydraulischer Abgleich des Systems in Bezug auf die Rohrlängen und Verlegeabstand.
Wenn drunter beheizt, wird meist auf Dämmung zurückgegriffen aus Gründen des Schallschutzes.
4-5cm Estrich sind meist nötig als Rohrüberdeckung, denn Rest würde ich persönlich mit einer guten Dämmung ausführen. Zusätzlich benötigt das Heizrohr ja auch eine Systemplatte zur Verlegung, die haben ja auch unterschiedliche Bauhöhen.
Wie gesagt, muss ordentlich den baulichen Gegebenheiten angepasst werden.
Sollte die Dämmung nicht ausreichen, bleibt immer noch die Alternative die Decken der unterliegenden Räume zu dämmen.
MfG
Nelsont
Hallo Energierausch,
es ist wichtig und sinnvoll eine Dämmung unter die Fußbodenheizung einzubringen. Es reicht, wenn man eine druckfeste Polyurethan oder eine XPS Platte von 30 mm einsetzt. Die Platten sind extrem hat und bieten eine hochwertige Isolierleistung. Ratsam ist es eine Alufolie auf der Seite der Fußbodenheizung zu haben.
Es gibt auch fertige PUR oder XPS Platten, die gleich mit einer markierten Alufolie beklebt sind. Hier können Sie die Schläuche der Fußboden genau verlegen. Achten Sie darauf, dass die Paltten Stufenfalze oder Nut und Feder haben, denn sonst haben Sie Kältebrücken.
Um klar zumachen, dass der Betonboden isoliert werden muss, sollten Sie an den Innenwände die Temperatur messen. Sie werden sehen, dass der Betonboden am Rand die Temeratur übernimmt.
Ich hoffe Sie kommen mit den Erklärungen klar.
MFG
ATISO
Hallo Energierausch,
eine FB Heizung ist immer eine gute Idee, schon allein wegen der geringeren Energiekosten und dem angenehmen Körpergefühl bei Bodenwärme. Acht Zentimeter Aufbau sind wirklich nicht viel, aber sollte in Ihrem Fall machbar sein. Die Überdeckung der Heizschlangen sollte 35 mm betragen und der Schlauch selber ist ca 20 mm dick, bleiben also 20-25 mm für die Bodenisolierung und Folie. Wie Sie schreiben haben Sie einen beheizten Keller, daher sollte die dünne Isolierschicht für den Boden ausreichen, eine Wärme reflektierende Schicht oder Folie würde ich direkt unter den Heizschlangen einbringen.
Damit ist Ihre Frage betreffs des Ammenmärchen eigentlich beantwortet, es spielt schon eine Rolle, aber eine untergeordnete. Die Bodenisolierung soll in erster Linie einen Wärmeaustausch mit dem kalten Fundament unterbinden.
Viel Spaß im neuen alten Haus.
Hallo,
Die Dämmung unter der FBH spielt sehr wohl eine Rolle, denn die Wärme die die Rohre abgeben sollen ja dem Raum zugefügt werden für den sie bestimmt ist. Andernfalls würden sie die Rohdecke mitheizen.
Für den Aufbau empfehle ich ihnen:
www.bekotec-therm.de
durch den geringen Aufbau der FBH bleibt noch etwas mehr Platz für die Dämmung und dem Ausgleich.
Bezüglich der Ausgleichsschicht haben sie volkommen richtig gehört, Polystyrol-Zementgemisch (Leichtbeton) ist ideal zum ausgleichen von Unebenheiten (www.thermotec.de).
MfG
Estrochef
Und was ist wenn die unteren Mieter nicht mehr heizen?
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Hallo aus berlin,
sorry, dass ich jetzt erst antworte. bin durch meinen beruf nicht vorher ans net gekommen.
eine isolierung zu den räumen darunter würde ich immer setzen.
- es soll ja der raum beheizt werden, für den die thermostate geöffnet sind und nicht zusätzlich die darunter liegende decke. energie landet dort, wo sie eigentlich nicht benötigt wird.
- ist der estrich mit dem boden darunter oder gar mit der wand verbunden, werden sämtliche laufgeräusche, schieben von stühlen, etc. direkt in die gesamte bausubstanz übertragen. es wird so ein recht lautes haus werden. eine trittschallisolierung von nur 4 cm bringt da schon eine ganze menge.
als höhenausgleich kann man eine perliteschüttung nehmen, die unter der eigentlichen trittschalldämmung dort eingebracht wird, wo der boden sich absenkt. diese schüttung dämmt zugleich. wird darauf wenigerwert gelegt, kann man auch einfachen estrichkies mit wenig zement erdfeucht anmischen und auf den boden aufbringen. dann hat man im gesamten geschoß eine glatte fläche, auf der die isolierung aufgebracht werden kann.daruf wird eine dampfsperre ausgelegt und wiederum darauf - weil schön dünn - trockenestrichplatten. die gibt es in verschiedenen festigkeiten, als gipsfaserplatte ( fermacell ) bis hin zu perlconboard-platten, die aus glasfaserarmiertem hochverfestigten beton sind. dicke beide komponenten, die es übrigens auch schon mit aufgeklebter dämmung gibt ( die hier aber nicht als schallisolation taugt ). auf diesen nun stabilen boden, der gefliest oder mit teppich, holz und anderem belegt werden könnte, wird eine dünnbett fußbodenheizung aufgebracht. es gibt sie als 2 cm dicke platten, in denen die aufnahme für die heizschleifen eingefräst sind. sind diese mit rohren verlegt, wird darauf lediglich ein vergüteter fliesspachtel ausgegossen, der die rohre einbindet und abdeckt. darauf kann dann gefliest, etc. werden. . .
viel erfolg
mattes