Ich habe vor kurzem auch 2 alte 20-Liter-Kanister mit Benzin übernommen, das aus der ersten Hälfte der 80er des letzten Jahrhunderts stammte. Der Treibstoff war noch verbleit und daher nicht für einen Katalysatorwagen geeignet. Ich habe beide Kannister in den Tank (der fast leer war) eines VW-Käfer des Jahrgangs 1984 gekippt, den motor gestartet und bin vom Hof gefahren. Nach etwa 80km Fahrstrecke hatte ich mein Ziel erreicht und den Eindruck gewonnen, daß der Käfer so gut wie lange nicht mehr läuft.
Nun ist der Käfer ein in Krafststoff-Fragen sehr anspruchsloses Auto; fast 30 Jahre alter Kraftstoff in einem modernen Auto würde wahrscheinlich nicht mehr vernünftig zünden, weil die leichtflüchtigen Bestandteile aus dem Kraftstoff heraus diffundiert sein dürften. Wenn der Sprit bleifrei ist, würde ich ihn in kleinen Dosen frischen Kraftstoff zusetzen und langsam verfahren. Für Wettbewerbe oder für Zugfahrzeuge, die in Richtung Alpenkamm unterwegs sind, ist das sicher nicht empfehlenswert.
Für Diesel gelten grundsätzlich die gleichen Aussagen, allerdings deutlich abgeschwächter. Uralt-Diesel würde ich (wenn die Herkunft bekannt und aus West-Europa ist) bedenkenlos auch in einem modernen Dieselmotor einsetzen…