Natürlich ist Bulgarien „schön“, reich an landschaftlichen, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten und durchaus eine Reise wert; einstellen allerdings solltest Du Dich einerseits auf eine ziemlich kuriose Mischung aus „beinahe mittelalterlich“ (vor allem in ländlichen Gegenden), verfallenem (oder verfallendem) „Ostblockprotz“ und zeitgemäßer Moderne, andererseits auf ein Land, in dem die Uhren von „Sauberkeit, Rechtsstaatlichkeit und Zuverläßigkeit (zumindest nach dem Empfinden des deutschen Durchschnittsbürgers)“ ein wenig anders (um nicht zu sagen, befremdlich, allerdings auch gemütlicher) ticken. Auch ein vorheriges Erlernen der dort gebräuchlichen kyrillischen Schriftzeichen ist zu empfehlen und bei geplanter Frequentierung von Nebenstraßen solltest Du auf gute Federung und größere Bodenfreiheit Deines Wagens achten. Deutsch wurde (aus Tourismusgründen) in einigen Schulen als Zweitsprache unterrichtet, weshalb man damit in Tourismusgegenden und entlang der Haupttransitstrecken durchaus weiterkommt, ansonsten sind Kenntnisse in Russisch oder Serbokroatisch (gegebenenfalls Türkisch) ebenso dienlich.
Im Allgemeinen sind die Leute in Bulgarien sehr freundlich, zuvorkommend und gastfreundlich, allerdings auch nicht abgeneigt, „Unwissende“ ein wenig abzuzocken; „Bakshish“ rules…wie eigentlich überall auf dem Balkan oder im Vorderen Orient.
Die Kriminalität ist zwar (vor allem in den großen Städten) hoch, stellt aber nicht wirklich ein Problem dar, allerdings ist Vorsicht vor „freiem Campen“ geboten (viele Bulgaren bieten auf Nachfrage „private Unterkünfte“, natürlich „schwarz“ und „steuerfrei“ an, eine preiswertere und oft bessere Alternative zu Hotels und sicherer als „wildes Campen“).
Wie schon erwähnt, ein durchaus „sehens- und empfehlenswertes“ Land, wenn man bereit ist, Abstriche von den „üblichen deutschen Torismuserwartungen“ zu machen.
Gruß
nicolai