Ist das ein Tick?

Wir haben zwei Hunde, einer ist ein Welpe, sehr brav. Der andere ein ausgewachsener Mischling, auch sehr brav.

Dieser Mischling möchte den ganzen lieben langen Tag nur das man ihn den Ball schmeisst.
Den fängt er dann wie Dirk Nowitzki, gleich in der Luft, oder er fängt in ab wie Oliver Kahn, wir sagen schon immer das war ein „Kahn“ oder „Novitzki“.
Wir gehen täglich mehrmals spazieren, auserdem haben wir einen sehr grossen Garten, ca. 2000m2.
Man könnte den Hund den ganzen Tag jagen mit den Ball, er würd ihn immer wieder bringen, damit man ihn schmeisst.
Ist das normal?Sie hat schon kein Gramm Fett mehr auf den Rippen, die ist nur noch muskulös.

Habt ihr auch solche Hunde?

Gruss
Dani

gumo
ich habe auch eine „wilde hummel“. und sie ist auch sehr dünn.
sie geht 4 mal die woche joggen, treibt pferde, läuft ab und zu am pferd mit, fährt 4mal die woche 5 km am fahrrad und tobt noch ungemein viel. sie ist aber erst 1,5 jahre.
ich mache es so, das ich ihr „zwangsruhe tage verordne“ dh ich gehe nur zum geschäfte machen vor die tür und es wird auch wenig gespielt.
und ein großer faktor ist auch das geliebte futter, da ist aber jeder anderer meinung welches am besten ist.
gruß kb

also unser Hund der ist sowas von drahtig,kein Gramm Fett. Ist eh klar, die läuft ja nur. Das ist ein Hund, abgesehen das sie gern Ball spielt, wo ich mir die Hand ins Feuer legen traute, das die niemanden was tun würde.
Sie ist nämlich bis das auf den Ball, ne Schlaftablette…

Den Spruch:
Mein Hund tut nix, gibts nicht

Wer diesen von seinem Hund behauptet handelt fahrlässig.
Was wenn ein kleines Kind plötzlich den Ball nimmt? oder vorher fängt?
Der Hund schnappt aus versehen das Kind statt den Ball, beißt aber dennoch im Sinne des Gesetzes.

Und ja in dem du deinem Hund das Spiel anbietest förderst du noch seine Affinität und damit seinen Stress.
Es mag zwar süß sein, letztlich aber schadest du deinem Hund durch Stressauslösung mehr als wenn du ihn zur Ruhe kommen läßt und das Spiel mit dem Ball reduzierst. Ein Tick ist es meines Erachtens nicht ganz.
Für mich zählt dazu eher Schwanzjagen etc.

Steffen

Hallo,

so etwas kann eine Art Zwangsverhalten sein. Dann spult der Hund bei einem bestimmten Reiz (=Ball) ein bestimmtes Verhalten zwanghaft ab. Er zeigt dann u.U. auch eine Art Entzugserscheinungen, wenn er das Verhalten nicht zeigen darf bzw. der Reiz nicht kommt.

Einige Besitzer interpretieren das nicht richtig und sind ganz stolz auf ihren Hund, nennen ihn „Balljunkie“ und freuen sich, dass er so leicht zu beschäftigen ist.

In Wirklichkeit ist Ballzwang ein Zeichen massiver geistiger Unterforderung. Der Hund braucht Abwechslung z.B. Suchspiele, Treibball, Agility … Ich empfehle hier Lektüre von Jan Nijboer & Co.

Spazierengehen ist für den Hund zwar gut und nötig, bietet aber keine geistige Auslastung. Im Garten beschäftigt sich ein Hund auch nicht selbst, Garten ist zwar nett, aber bietet keinen geistigen Anspruch. Wenn außer Gassi, Ball und Garten für den Hund bei Euch nichts geboten wird, dann würde ich sagen, dieser Hund ist unterfordert und zeigt das durch beginnendes Zwangsverhalten.

Gruß,

Myriam

Hallöchen!

Wir hatten das „Problem“ auch. Unsere Hündin ist im Grunde ihres Herzens auch Ballverrückt, und würde wohl auch hinter dem runden Ding herrennen, bis sie umfällt. Es war dann auch so, dass sie Beim gassi gehen immer den Ball mitgenommen (und selbst getragen) hat. Sie ist dann damit zwar auch schnüffeln gegangen usw, aber irgendwie war es doch zuviel des Guten. Haben wir ihr das verwehrt, hat sie sich unterwegs eben eine Stock oder irgendwas anderes gesucht, das sie tragen kann. Hatten wir den Ball mit, und haben ihn dann in die Tasche gesteckt, schawenzelte Hundchen nur noch um uns herum. Da kam dann ständig der Kontrollblick, ob wir den Ball nicht vielleicht doch wieder auspacken. Von entspanntem Spaziergang hatte das dann kaum noch was.
Wir sind dann irgendwann strikt dagegen vorgegangen, weil wir das gefühl hatten, der Hund kann sich gar nicht mehr richtig entspannen. Sie hat dann eine Woche kompletten „Ballentzug“ bekommen, und sobald sie versucht hat, unterwegs was ins Maul zu nehmen wurde konzequent durchgegriffen. Am 3. Tag, hat sie nur noch halbherzig versucht, andere Sachen aufzunehmen.
Nach einer Woche kam der Ball wieder „ins Spiel“. Aber keine ganz unkontrollierten Wurfspiele mehr (bei uns aber aus dem Grund, weil wir gleichzeitig gegen ihre sehr aufputschende Art vorgehen wollten), sondern verstärkt mit Übungen zur Steadyness verbunden (also zB sie muss sie ablegen, und ich werfe oder verstecke den Ball, erst dann darf sie ihn holen oder ich hole ihn gar selbst etc). Dann wurde das Ding wieder weggepackt, und Suri kann das nun auch gut akzeptieren. Und sie geht auch viel entspannter Gassi, und benimmt sich auch zuhause entspannter.
Ich denke wir haben jetzt ein ausgeglichenes Ballverhältnis bei unserem Hund erreicht, und so ist es auch ok.
lieben gruß
aj

Hunde brauchen auch Ruhe
Hallo Dani,

wie viel (Zwangs-)Ruhe gönnst Du den Hunden (besonders dem Welpen)?

Ich habe hier einen BC-Mix, der 24 Stunden beschäftigt werden könnte, ohne dass er eine offensichtliche Müdigkeit zeigte, aber er ist definitiv müde, und wenn ich ihm keine Zwangsruhe (er kann auch jederzeit raus auf ein recht großes Grundstück) verordne, überdreht er genauso wie Kinder, die nicht ins Bett wollen.

Gerade gestern war mal wieder ein gutes Beispiel: Morgens 6.30 kurzer Spaziergang, da es so heiß und schwül war: um 10 Uhr eine Stunde zum Schwimmen (d.h. ca. 30m am Stück pro Apportiergang), anschließend noch etwas Ball spielen, aber danach ist er auch KO gewesen. Dann Anruf meiner Freundin, ob sie ihren Hund (der beste Kumpel meines Hundes) vorbeibringen könnte. Ich sagte: Wenn, dann in einer Stunde, mein Hund braucht Auszeit. Dann kamen sie: vier Stunden Halli-Galli: jagen, spielen (Bälle, Stöcke), tollen, in Garten-Teich springen etc.

Selbst als alle weg waren, kam er erst zur Ruhe, als ich mich mit ihm aufs Sofa gesetzt habe. Heute Früh war er immer noch total müde! Er hätte gestern auch noch weitergemacht - stundenlang. Ständig kam er gestern Abend noch mit einem Stock oder Ball bei mir an - und war überhaupt nicht mehr aufnahmefähig: total überdreht.

Lange Rede - kurzer Sinn: Es wird so häufig drauf hingewiesen, dass Hunde Bewegung und Beschäftigung etc. benötigen, unbetont bleibt aber häufig, dass Hunde schlicht auch Ruhe brauchen.

Irgendwann muss eben auch mal Schluss sein mit Ball, Stock etc. Die Konzentration lässt nach und Trainingseinheiten sind kaum mehr möglich.

Besonders da Du noch einen Welpen hast: Verordne Ruhephasen, nutze die aktiven Momente zum Trainieren und lass ihnen dann noch Zeit zum Rumtollen.

Manchmal ist eben weniger auch mehr.

Viele Grüße

Kathleen

Mein hund macht das auch immer…
denke mir manchmal das muss doch langsam langweilig werden weil ich dazu iwann immer in die gleiche richtung werfe, aber nein das geht dann stunden so…

Meine ist auch auf alles was rollt verrückt!

hahaha ja das kenne ich