Ist das Eset Update auf die neueste Version kostenlos?

Hallo liebe Forengemeinde,

auf meinem Laptop ist ESET NOD32 Antivirus installiert. Seit einiger Zeit ploppt nun immer ein Fenster auf, dass ich auf die neueste Version aktualisieren könnte um neue Funktionen zu erhalten.

Frage 1: Ist das kostenpflichtig?

Frage 2: Bleiben nach einem eventuellen Update die Einstellungen erhalten? Mir wurde das alles bei dem Einrichten des Laptops nach meinen Bedürfnissen voreingestellt. Von daher wäre es wünschenswert, wenn diese Einstellungen alle so blieben.

Danke schonmal und allen einen schönen Tag.
Maternus

Warum?

Mach das einfach weg. Egal, ob kostenlos oder nicht, das Ding ist mehr als flüssig - überflüssig.

Der eingebaute Virenschutz von Win10 ist genauso gut (oder schlecht), kostet nichts, sendet nicht mehr Daten nach Hause als Windows das ohnehin shcon tut, verhindert keine Updates und schafft auch keine zusätzlichen Einfalltore für Schadsoftware.

Viele hier kennen den Text schon:

Warum Virenscanner böse sind

Du denkst bestimmt „Ich gebe jedes Jahr soviel Geld für Sicherheitssoftware aus, also bin ich bestimmt super geschützt.“ So funktioniert es nicht. Derlei „Sicherheitssoftware“ hat im besten Fall eine Wirkung bei allem, was sich ausschließlich lokal bei dir abspielt. Sie schützt nicht vor Datendiebstahl durch Hakerangriffe bei Adobe, Dropbox, Kickstarter oder sonstwem.

Aber selbst der lokale Schutz durch Virenscanner ist extrem begrenzt, denn die Virensignaturen hängen den eigentlichen Bedrohungen immer hinterher. Also bist du in den ersten Stunden einer Bedrohung durch deinen Virenschutz überhaupt nicht ein bisschen geschützt. Im Gegenteil sind Virenscanner selbst Einfallstor für Schädlinge. Der Grund liegt darin, dass Virenscanner tief ins System eingreifen, um sämtliche Datei- und Netzwerkzugriffe über den Scanner umzuleiten. Sämtlicher Dreck kommt also - prinzipbedingt - an einer Software vorbei, die höchste Rechte auf dem betroffenen System hat. Es lohnt sich also durchaus, das als Angriffsvektor auszunutzen.

Glaubst du nicht? Hier mal ein paar Lücken in Antivirenscannern der näheren Vergangenheit, die als Einfallstor für Schädlinge verwendet werden konnten:

Aber das ist leider noch nicht alles. Da die Scanner mit höchsten Rechten laufen, dürfen die auch Systemdateien löschen und damit das System mutwillig kaputt machen. Warum sie das tun sollten fragst du? Schau selbst.

Und dann gibt es noch die Virenscanner, die schon Schadsoftware mitbringen oder selbst welche sind:

Jetzt sagst du bestimmt, dass du den Virenschutz für unverzichtbar hältst und dir die Meinung von Hinz und Kunz egal ist, weil du ja Erfahrung hast und so. Fragen wir also die klugen Köpfe:

Jetzt sagst du bestimmt: "Wie soll das nur gehen ohne Virenscanner? Was, wenn ich einen Verdacht auf Virenbefall habe? Dann brauche ich doch einen on-demand Scanner!"

  1. Wenn du den Verdacht auf eine Schadsoftware hast, dann mach als allererstes alle Netzwerkkabel raus, wLAN am Router aus. Sonst kann es nämlich sein, dass in der Zeit deines Virenscans dein Rechner Teil eines Botnets wird und irgendwen angreift, etwa per denial of service. Oder dein Rechner verbreitet die Schadsoftware im internen Netz weiter. Lass das!
  2. Ein Scan, der von einem mutmaßlich infizierten System durchgeführt wird ist sinnlos, denn die Schadsoftware könnte den Scanner beenden oder die eigene Prüfung unterbinden. Du musst davon ausgehen, dass du deinem Rechner nicht mehr trauen kannst. Wenn schon scannen, dann mit einem anderen und vor allem sauberen Betriebssystem.
  3. Was willst du tun, wenn bei dem Scan was gefunden wird? Automatisch säubern/desinfizieren und wieder gut? Woher weißt du, dass deine Schadsoftware nicht irgendwelche Hintertüren in deinen Rechner eingebaut hat, über die er in 2 Tagen wiederkommt?
  4. Was willst du tun, wenn bei dem Scan nichts gefunden wird? Vertraust du deinem Rechner dann wieder? Woher weißt du, dass der eingesetzte Virenscanner deinen Virus schon kennt?

Fakt ist: Alleine der Verdacht eines Befalls mit Schadsoftware zerstört unwiederbringlich das Vertrauen, was du in den Rechner haben solltest. Scannen und Säubern nutzt diesbezüglich nichts. Die einzige Möglichkeit, wirklich Sicher zu gehen ist das vollständige neuaufsetzen und Rückspielen des letzten Backups, was VOR der vermuteten Infektion gemacht wurde. Ich wüsste nicht, wozu du dabei noch den Virenscanner brauchst.

Fazit: Virenscanner sind böse und gehören deinstalliert.

Aber wie kannst du dich nun schützen?

  1. Viren sind nichts anderes als Programme, die was böses wollen. Wenn wir es also schaffen, alle Programme zu verbieten, die wir nicht ausdrücklich wollen, hätten wir kein Problem. Das gibt es. Das nennt sich software restriction policies. Damit definierst du mit wenigen Klicks eine Liste erlaubter Software, alles andere darf einfach nicht starten. Um das zu bedienen empfehle ich den Restric’tor aus dem Hause Heise. Ist wirklich schnell gemacht und du hast das Problem Viren endgültig vom Hals.
  2. Das nutzt aber nichts, wenn du als Administrator unterwegs bist. Schränke deine eigenen Rechte soweit wie möglich ein. Wenn du nur surfst und Bürokram machst, reicht ein einfacher eingeschränkter Benutzer.
  3. Verwende immer sichere Passwörter zur Anmeldung an deinem Rechner. Verwende dabei unterschiedliche Passwörter für deinen eingeschränkten Benutzer und deinen Benutzer mit Administratorrechten.
  4. Schalte die Benutzerkontensteuerung auf höchste Stufe. Somit wirst du bei jeglichen Änderungen am System durch irgendwelche Programme vorher um Erlaubnis gefragt. Wenn dann also die Nachfrage nach dem Administratorpasswort kommt, drücke niemals unbedacht auf ja. Prüfe, ob du das gerade selbst verursacht hast und ob du verstehst, was der Computer vorhat. Wenn nicht, dann drücke nein.
  5. Mache immer alle Updates. Immer. Für Betriebssystem, für die Programme.
  6. Mache regelmäßig Backups deiner Daten. Regelmäßig ist nicht einmal im Jahr. Das ist eher einmal in der Woche oder einmal alle 2 Stunden. Das musst du selbst entscheiden, je nachdem wie wertvoll dir deine Daten sind. Stell dir immer vor, jemand klaut deinen Computer und dir bleibt nur das Backup. Wieviele Tage Datenverlust würdest du verkraften?
  7. Trenne die Backups von den richtigen Daten. Also wenn du auf eine externe Festplatte sicherst, dann stecke die nur zur Sicherung an und danach gleich wieder ab. Wenn der böse Virus kommt oder ein Blitzschlag deinen Computer grillt, dann wären die Backups sonst auch wieder in Gefahr. Was nicht am Computer steckt, kann so auch nicht kaputt gehen.
  8. Aber am wichtigsten ist und bleibt: Erst denken, dann klicken!

Mein Tipp: Mach alles runter, Windows schaltet automatisch seinen Defender ein. Der läuft wenigstens in einer Sandbox und hat zumindest eine kleinere Angriffsfläche. Schützen tut der dich natürlich genauso wenig wie alle anderen genannten Produkte.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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Hallo,

Bereits seit einigen Jahren gibt es keinen Grund mehr, für die Sicherheit eines Windows-PCs andere Programme zu benutzen, als die, die ab Werk dabei sind.

Derzeit sieht das Geschäftsmodell des Anbieters vor, dass man eine Nutzungslizenz für eine bestimmte Laufzeit erwirbt. Man bezahlt also nicht für eine gewisse Version, sondern zum Beispiel für die Nutzung für 3 Jahre. Bei vielen anderen Programmen bedeutet das, dass man jede neue Version kostenfrei herunter laden und nutzen darf - bis zum Ablauf des Vertragen.

Wer weiß das schon mit Sicherheit?!

Es ist ein Antivirenprogramm, was stellt man da alles ein? Wenn das Programm aber neue Funktionen bietet, sollte man ohnehin die Einstellungen überprüfen - alle.

Grüße
Pierre

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Nachschub

Ich halte ja die Microsoft-Office-Produkte tatsächlich für ein Einfallstor für Viren und Schadsoftware. Was liegt näher, als sie einmal richtig zu deaktivi(e)ren?

Viel Sapß noch…

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Habe ich schon eingebaut. Ich lese auch ab und an bei Heise. :slight_smile:

Zumindest die unverantwortlich mächtigen Makros gehören gesetzlich verboten. Es ist einfach nur noch verbrecherisch, eine kleine Textverarbeitung mit allen Möglichkeiten zur Systemmanipulation unter Rootrechten auszustatten. Und dann Laien den Mist als „Programmiersprache“ zu verkaufen. Und schlussendlich auch noch zu verhindern den Dreck abzuschalten.
Da muss man doch darauf schließen, dass die Trojanerverbreitung absichtlich geschieht.

Hallo Pierre,

hier kommt mein etwas verspätetes Dankeschön für die Antwort. Hilft mir weiter. Loderunner hat zwar viiiiieeeel geschrieben, warum dieser Virenschutz überflüssig ist, aber auf meine Frage ist er nicht eingegangen :wink:

Die Lizenz ist ein Jahr gültig. Dann werde ich mal aktulisieren. Früher hatte ich Kaspersky und da kam diese Nachfrage nach der Aktualisierung auf die neueste Version nicht.

Allen ein schönes Wochenende!

Gruß
Maternus

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Ich habe deine Fragen so beantwortet, dass eine sinnvolle Lösung für dich dabei rauskommt. Es ist im Leben nicht so, dass die direkte Antwort auf eine direkte Frage auch eine sinnvolle Lösung ergibt. Das sollte dir eigentlich bekannt sein.

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Hallo Loderunner,

ich möchte Dir ja gar nicht Deine fachliche Kompetenz absprechen. Das können gegebenfalls nur Mitforisten, die sich in der Materie auch gut auskennen. Aber an meiner Frage bist Du trotzdem meilenweit vorbeigeschlittert. Das eine sinnvolle Lösung für mich dabei herauskommt, ist lediglich Deine individuelle Meinung.

Hätte meine Frage gelautet: „Ist ein zusätzlicher Virenschutz nötig oder reicht der interne Microsoft-Virenschutz?“, dann wäre Deine Antwort super gewesen.

Das eine direkte Antwort auf meine Frage eine sinnvolle Lösung ergibt kann man ja an der Antwort von Pierre sehen. Meine 2 Fragen wurden jedenfalls dadurch klar und eindeutig beantwortet und ich habe das ESET Update auf die neue Version gestartet.

Schönes Wochenende
Maternus

Bin ich nicht, Aber leider bist du am Verständnis der Antwort vorbeigeschlittert.

Man kann halt nur dem helfen, der sich helfen lassen will.

Aber macht ja nichts, ist ja dein Problem, nicht meins.