Ist der Duden kanonisiert?

Hallo Wissende!

Gilt alles, was im Duden steht als sakrosankt? Oder besser gesagt (geschrieben), welches ist das Werk, worauf man sich verlassen kann?
Im Duden steht zum Beispiel, dass ‚am‘ auch für ‚auf dem‘ (österreichisch) steht. Dies ist aus dem Dialekt entnommen und meiner Meinung nach grundfalsch. Wenn dann vielleicht der Berliner Dialekt auch berücksichtigt wird, werden wir dann Dativ und Akkusativ auch verwechseln dürfen?

Danke für die Antworten!

Gollum

Hallo,

Nein. Der Duden ist deskriptiv, nicht präskriptiv.
Er beschreibt die deutsche Sprache lediglich in ihrer aktuellen Form, definiert sie aber nicht.

Gruß,
Steve

Im Duden steht dann „landschaftlich“, das heißt, dass in bestimmten Regionen so gesprochen wird. Bin/ habe oder zu/ nach sind typisch dafür, in Süddeutschland wird das anders benutzt als in Nordeutschland. „Ich gehe nach Oma“, in Salzgitter ist das richtig, anderenorts schüttelt man sich, wenn man das hört.

Was richtiges und was gutes Deutsch ist, ist noch eine ganz andere Frage.

das heißt „nache Omma“ - zumindest im Ruhrgebiet.

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Im Pott meinst du :grin:

Ich wohne leider auch in ner Gegend wo man „nach Real“ fährt oder sagt: „ich komm mal her“
Ich sagt dann immer: „Joo, ich fahr auch nach Real zu Celle“

Am schönsten ist aber immer noch „viertel nach“ und viertel vor"…

lässt sich aber überhaupt nicht mit den übrigen angesprochen regionalen Abweichungen vom Standarddeutschen vergleichen, weil die durchgehend auf die sich füllende Stunde bezogene und die teils auf die letzte, teils auf die nächste volle Stunde bezogene Zählung der Viertelstunden beide standardsprachlich korrekt sind - auch wenn ihre bevorzugte Verwendung ziemlich deutlich den niederdeutschen vom hochdeutschen Sprachraum abgrenzt.

Schöne Grüße

MM

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Tja - un wie isset denn dann, wenn Rapid zum Freundschaftsspiel in den Pott geladen wird: Spielen die dann auf Schalke oder an Schalke?

Hallo,

„An“ wird (oder wurde Ich kenn mich mit der aktuellen Mode nicht aus) bevorzugt auf Speisekarten der gehobeneren Klasse anstelle von „mit“ verwendet.

Gruß
Jörg Zabel

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Ja - da ist es allerdings nicht landschaftlich oder regional bedingt, sondern es kommt von einem willkürlich Wort für Wort wiedergegebenen französischen „à“, das besonders elegant kulinarisch klingen soll, ebenso wie das „von“: Der Dialog von lauwarmen Wachtelbrüstchen an seinem Bett von Marktgemüsen der Saison wäre gänzlich richtig, wenn dort de und à stünde und natürlich auch der ganze Rest auf Französisch geschrieben wäre.

Mir ging es mit diesem Jüxelein eher um das eingangs wiedergegebene ‚am‘.

Schöne Grüße

MM

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jaja hast ja Recht :innocent:

ich finds nur immer wieder amüsant wie man das "viertel xh"und „dreiviertel xh“ in den dunkeldeutschen Raum ansiedelt und partout keine Bruchrechnung kann… bei „halb xh“ aber wieder rechnen kann. :confused:

in Gelsenkirchen?!

In Süddeutschland, das ja nun partout nicht dunkel ist, sondern strahlend hell leuchtet, sagt man das aber genau so. Und von Dunkeldeutschland sind es auch die weniger dunklen Regionen, in denen man so spricht!

Currywurst an Pommes.

Gruß
Dirk

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völlig richtig…aber das erklär mal einem Niedersachsen!