Seit ein paar Tagen geht mir ein wohlbekanntes Fernsehbild und die folgende Frage nicht aus dem Kopf: In der afrikanischen Savanne pirscht sich ein hungriger Löwe an eine Gruppe Beutetiere heran und setzt zum gegebenen Zeitpunkt zum Spurt auf sein Mittagsmahl an. Dieses kann ihm aber mit eleganten Sprüngen entkommen. Etwas außer Puste trottet Simba als zweiter Sieger vom Platz und legt sich wieder in den nächsten Schatten. Nun meine Frage: Ist er nach seinem Misserfolg zunächst enttäuscht, sauer und evtl. aggressiv gegenüber Familienmitgliedern oder völlig gleichmütig, weil er überhaupt nicht fähig ist, über sein Pech nachzudenken? Ist er fähig sich neue Jagdstrategien auszudenken?
Über eine oder mehrere Antworten würde ich mich sehr freuen !
also mein kleines Zwerg-Löwchen (6 Monate alt) hebt jedesmal an, ganz abgrundtief verzweifelt gottserbärmlich zu jammern, zu wehklagen und laut zu zetern, wenn er mal wieder die Hummel nicht gekriegt hat. Daraus schliese ich, dass es höchstwahrscheinlich irgendwie doch zu einer gewissen Frustration gekommen sein muss.
Hallo!
Einerseits sind Tiere - insbesondere so doch einigermassen hochentwickelte wie Raubkatzen - definitiv zu Gefühlen fähig
Das geht sicher auch über die „einfachen“ Schutzreaktionen wie heiss/piekst, also Pfote wieder wegnehmen hinaus, also sowas wie Ärger, Angst, Wut… gibt es sicher auch bei Leos…
Was aber - denke ich - davon zu trennen ist, ist UNSERE (menschliche) Interpretation bzw. Umgangsweise damit (Schuldzuweisungen, Entschuldigungsgründe, Trösterchen usw…)
Ein Löwe mag sich auch mal am Nächsten, gerne auch mal schwächeren (im Rudel oder an der Gehegeeinrichtung usw.) abreagieren, aber zu denken, die Antilope hab ich jetzt nicht gekriegt, weil „mir die Sonne ins Gesicht scheint“ oder „das Gras heute viel zu grün war“, glaub ich jetzt doch nicht… )
Zu Thema Gefühlen bei Löwen wurde ja schon einiges gesagt.
Was ich noch anmerken wollte: Löwen haben bei der Jagd eine Erfolgsquote von höchstens 30%. Daraus folgt daß der im Durchschnitt 3 Mal losrennen muß, bis es Frühstück gibt. Daraus wiederrum folgt, daß dem Löwen sowas wohl praktisch täglich passiert. Und genau an dieser Stelle, fragt man sich dann: Wenn der Löwe sich bei jedem Fehlschlag lange damit aufhält und rumärgert, bleibtd er wohl immer Hungrig.
Der Löwe „denkt“ sich wohl höchstens „Sch…, Ok, wo ist die nächste Beute“.
vielen Dank für Eure Antworten auf diese nicht gerade weltbewegende Frage. Hat mich halt einfach mal interessiert. Übrigens ein großes Lob für die „Macher“ von „www“. Ich schau jeden Tag mal rein, man kann immer wieder was dabei lernen, von Leuten, denen man sonst im Leben nie begegnen würde !