Ist die Begründung für die Gasumlage plausibel?

Da kann ich Dich trösten. „Wir“ hätten noch größere Fehler machen können. Ein Einmarsch in der Ukraine zum Beispiel, damit „wir“ „unsere Werte“ nicht nur am Hindukusch sondern auch am Dnepr „verteidigt“ hätten. Aber eine direkte Auseinandersetzung mit Russland war dann wohl auch der ehemaligen Friedenspartei und ihren Koalitionspartnern zu riskant.

Also haben sie sich „nur“ auf einen Wirtschaftkrieg mit einem unserer größten Rohstofflieferanten (Link) eingelassen.

Das Gute an den steigenden Einkaufspreisen der Rohstoffe für Deutschland, am vermutlichen Wegbrechen einiger Wirtschaftszweige ist der Abbau des Exportüberschusses, der uns ja seit vielen Jahren von allen Seiten vorgeworfen wurde. Wenn dann der Chinese und der Ami (der es ja ohnehin in den letzten Jahrzehnten schon tat) vorschreiben, wie wir unsere Gesellschaft umzubauen haben, wo wir zu sparen haben, was wir zu privatisieren haben und was wir an sie verkaufen sollen, werden vielleicht einige verstehen, warum Griechen, Spanier und Portugiesen so einen Hass auf deutsch Politiker haben.

Aber um auch noch auf die Eingangsfrage zu antworten: ja, die Umlage ist plausibel. Sie folgt dem Motto der deutschen Regierungen seit vielen Jahrzehnten: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Und das hat sogar ein Deutscher erfunden! (Ja, ok. Er hats erkannt und formuliert.)

Das ist das Geld,

Ich vermute mal, dass sich dein „Das“ auf die 0,23€/kWh bezieht. Aber dieses Geld trägt doch nicht dazu bei, die Verluste der Gasimporteure teilweise zu decken, sondern das soll ja die Umlage tun. Wenn du aber die Umlage damit gemeint hast, warum hast du das nicht klar formuliert?

Was die Leute nicht zu begreifen scheinen,

Es hat ja schon einige Unternehmenspleiten gegeben oder es hätte sie ohne staatliche Unterstützung. Deshalb verstehe ich nicht, wie du darauf kommst, dass die Leute das nicht begreifen.

, das eine Versorgungspflicht hat und deswegen Gas kaufen muss,

Ja, Verträge sind dazu da, um eingehalten zu werden. Das ist jetzt nicht Ungewöhnliches.
Ich nehme an, dass niemand z.B. Uniper gezwungen hat, mit Gas zu handeln und es überwiegend aus Russland zu beziehen. Dass unternehmerische Risiken, die eingegangen werden, nicht zuletzt um Gewinne zu maximieren, vom Verbraucher oder Steuerzahler übernommen werden sollen, stößt vielmehr oft auf Unverständnis. Oder dass vielleicht Wingas, eine 100%ige Gazprom-Tochter von der Umlage profitiert, weil Gazprom sich nicht an Verträge hält.

für die Leute, die jetzt über die Preiserhöhung durch die Umlage meckern.

Ich mecker nicht über die Preiserhöhung aufgrund der Umlage, sondern frage mich, wer von der Preiserhöhung vor der Umlage profitiert und ob diejenigen nicht an der Unterstützung notleidender Gasimporteure beteiligt werden könnten/sollten.

Ach Pierre,

du gibst doch die Propaganda der Grünen und der SPD wieder -.-
Was hätte Deutschland machen sollen: Einfach nur Waffen liefern und sonst nichts!

Aber so wird es leider folgende Folgen in den nächsten Monaten geben:

  • Waren werden teurer.
  • Gas und Strom Preise werden sich um ein vielfaches erhöhen
  • die Mieten werden steigen

Selbst wir überlegen ob wir die Miete nicht erhöhen müssen und dass obwohl wir seit 40!!! Jahren die Mieten nicht mehr erhöht haben und wir lieber auf soziale Gerechtigkeit achten (selbst als wir vor 6 Jahren die Wohnung für 45.000 Euro renoviert haben, haben wir die Miete nicht erhöht).

Mit anderen Worten: Was meinst du eigentlich was Vermieter tun die diesen Kodex nicht folgen?

Nehmen wir mal unsere Nachbarn: Unsere beiden lieben Nachbarn kaufen sich jedes Jahr jeweils ein 4-10 Familienhaus, weil sie keine Ahnung haben was sie vor lauter Geld mit dem Geld machen sollen und des sind beides Ärzte…

Die scharren regelrecht mit den Hufen und wollen die Mieten um ein vielfaches erhöhen.

Zur Frage:
Plausibel ja, aber gerecht nein!

1 Like

Die Leute, deren Verträge mit Preisgarantie auslaufen.
Mein Nachbar gehört dazu, er wird jetzt in der Grundversorgung das Dreifache bezahlen wie ich mit einem Vertrag, der noch bis Ende des Jahres eine Preisgarantie von unter 7 ct/kWh hat.

Das ist extrem ungerecht, also werde ich demnächst wegen der Umlage 2,5 ct/kWh mehr bezahlen (die Preisgarantie umfasst nicht solche Umlagen) und damit anteilig dafür sorgen, dass meine Stadtwerke das Gas etwa preiswerter beschaffen können und mein Nachbar dann (hoffentlich) am Ende weniger bezahlt.

So lautet meine Milchmädchenrechnung.

Das ist bei Uniper nicht der Fall. Das Unternehmen gehört zu 75% dem finnischen Staat, welcher keinen Cent in der Krise beiträgt.
Die Gasumlage unterstützt das „finnische“ Unternehmen, weil sonst unabhängig von russischen Gaslieferungen die Gasversorgung hierzulande relativ kurzfristig und grundsätzlich wegen „Insolvenz“ des Unternehmens gefährdet wäre.

1 Like

Du meinst, Uniper kann einfach die Belieferung einstellen, wenn die Preise nicht mehr auskömmlich sind?

Wenn die Zahlungen an die Lieferanten nicht mehr erfolgen, wird Uniper nicht mehr liefern können!

Anders lässt sich der Quatsch, den manche Leute verbreiten, nicht mehr erklären, wenn man die bewusste Verbreitung von Falschinformationen ausschließt.

Diejenigen, die das Gas liefern, das die Importeure importieren. Die wird man wohl kaum dazu bringen können, das Geld, das sie nun zusätzlich verdienen, an den deutschen Staat oder die deutschen Verbraucher zu spenden.

Wie gesagt: die Alternative ist ganz einfach. Man lässt das ganze laufen und wenn die ersten Gaslieferanten die Lieferungen aufgrund von Zahlungsunfähigkeit einstellen, wird gefroren. Dann ist es zumindest dauerhaft billiger.

Das ist zwar richtig und wurde auch bereits mehrfach gesagt, aber das ist ja keine Antwort auf meine Frage.

1 Like

Wenn der Laden (Uniper) nicht bezahlen kann, wird er Insolvenz anmelden und die Belieferung einstellen (müssen), weil ihm niemand mehr liefert. Was ist daran unverständlich?
Diese Argumentation ist übrigens die schlichte Begründung für die Gasumlage. Nur keines dieser Unternehmen insolvent gehen lassen, weil Russland sonst trotz Lieferbereitschaft diese Lieferungen wegen fehlender Zahlungen einstellen würde/könnte/wird. Mittels Umlage soll teures Gas von anderen Lieferanten ermöglicht werden ohne Insolvenz von beispielsweise Uniper.
Aber wie bereits beim Tankrabatt fehlt jegliche Transparenz. Es wird nicht geklärt oder festgelegt, ob und in welchem Umfang Gas von anderen Lieferanten bezogen wird. Ist auch nicht großartig notwendig, weil ab Oktober die Gaspreise dieser Lieferanten wie Uniper gegenüber Stadtwerken freigegeben werden. Wie diese dann mit ihren Kunden Endverbraucher umgehen, wird sich erweisen.

Sauber an dem vorbei, um das es ging:

[quote=„C_Punkt, post:26, topic:9504032, full:true“]

Kannst du die Versorgungspflicht von Uniper belegen?

Insolvenz.

Ich verstehe deine Nachfragen nicht…

Geil! Die einen werfen mir vor, dass ich ein „Lumpenpazifist“ sei, weil ich den Krieg ablehne (sowohl den Bürgerkrieg, als auch den Aggressionskrieg, den Informationskrieg, den Stellvertreterkrieg und den Wirtschaftskrieg). Die anderen werfen mir genau das Gegenteil vor.

Passt zur derzeitigen Situation, die wir, mit anderem Thema, schon in der Corona-Krisen-Zeit gesehen und von dort nahtlos übernommen haben: man trennt unterkomplex in schwarz und weiß, beschimpft sich gegenseitig und die lachenden Dritten kommen vor lauter Gelächter und Geldzählen kaum noch in den Schlaf.

Ich verstehe nicht, wo da die kausale Kette mit Bezug zur Gasumlage ist. Und das meine ich wörtlich. Ich verstehe es nicht, vielleicht bist Du so freundlich, es mir zu erklären.

1 Like

Du meinst also, dass Uniper nur liefern muss, wenn es dem Unternehmen gerade passt?

OK, dann sind wir so weit durch hier.

Gas und Co. sind Nebenkosten, die werdet ihr sicherlich weiterbelasten.

Respekt.

Solange ich nichts anderes habe: Ja!

Was haltet ihr eigentlich von dem Vorschlag, für dem Winter 22/23 die Heizkostenverordnung dahingehend zu ändern, dass mindestens 80% der Kosten nach dem gemessenen Verbrauch zu berechnen sind, um beim jeweiligen Mieter die Eigenverantwortung für die Kosten zu stärken?

2 Like

Das Ergebnis dürfte von Haus zu Haus sehr unterschiedlich ausfallen. Bei dem Mehrfamilienhaus, in dem ich wohne (Baujahr Mitte der 1970er, gedämmte Betonplatten) war es schon immer so, dass die Mittelwohnungen ihre Heizungen praktisch abstellen konnten und von unten und oben geheizt wurden. Aus diesem Grunde hat man sich auch bei uns für 50/50-Umlage entschieden.

Wenn die Wohnungen untereinander besser gedämmt wären, könnte mit persönlicher Einstellung natürlich auch mehr Verantwortung übernehmen.

1 Like

Das fände ich in meinem Fall unsolidarisch. Ich habe eine komplett eingebaute Wohnung mit nur einer Außenwand, und ringsum wohnen Rentner hohen Alters, die einen höheren Wärmebedarf zum Wohlfühlen haben. Das führt dazu, dass ich in 5 Jahren an ungefähr 10 Tagen die Heizung im Wohnzimmer an hatte, Dank Flächenumlage beteilige ich mich dennoch an den Heizkosten. Ginge es nur nach Verbrauch, würde ich am meisten profitieren, aber hätte es am wenigsten nötig.

Generell macht es in größeren Wohnblöcken einen Unterschied, wie viele Außenwände die Wohnung hat und ob drunter und drüber beheizte Wohnungen sind oder nicht.

1 Like

Hast Du mal die Idee gehabt, Dir §§ 241ff BGB zu Gemüte zu führen?

Wenn ja: Gute Idee - mach mal! Die einschlägigen Einzelheiten aus dem HGB sind in diesem Zusammenhang nicht so bedeutend.

1 Like

Man wird ja doch immer wieder überrascht.