Ist die Demokratie überholt?

Die Demokratie wird in (Ober)Österreich nicht bis in die letzte Konsequenz praktiziert, denn wenn ein Landeshauptmann sinngemäß sagt: „Es ist ein Unding, notwendige Sachen, die in der Bevölkerung keine breite Mehrheit finden, einer Volksbefragung zuzuführen“ (es ging im Konkreten um die Volksabstimmung über den Bau des Musiktheaters, das von der Bevölkerung nicht akzeptiert wird), dann kommt mir der Verdacht, dass in vielen Belangen über unsere Köpfe hinweg gegen unseren Willen zu unserem „Wohl“ entschieden wird - wir werden zwangsbeglückt.

Hält man uns für unmündig? blöd? nicht entscheidungsfähig?

Ist das Volk nicht fähig, in einer konsequenten Demokratie zu leben?

Wahrscheinlich habt Ihr über das Thema Demokratie eh schon x mal wochenlang diskutiert (ich schau sonst nie in dieses Brett), mir ist es nur grade mal aufgestoßen und da wollte ich es loswerden…

Hanna

Servus Hanna,
also das Thema ist mir eindeutig zu hoch. Deswegen schalte ich das Zukunftsradio Ö 605 ein.

Es ist der 1. April im Jahre 2050 und in einem kleinen Wiener Kaffeehaus sitzen zwei grauhaarige ältere Herren.
Der eine schaut über seine Brillengläser und murmelt: „Joseffele, Servus, wie geht’s?“
„Gute Reaktion, Herbertele.“ murmelt der andere, „ich sitz schon sein einer halben Stunde da, weißt Du was für ein Tag heute ist?“
„Hmm, ich weiß nicht, der Geburtstag von Bruno Kreisky?“
„Ja, nein, das heißt, ich weiß nicht, aber vor genau 40 Jahren hat es im Parlament die Abstimmung über Volksabstimmungen gegeben.“
„Richtig! Ja, weißt Du noch, wir waren glühende Befürworter für mehr Demokratie…“
„Ja, und sie ist gut ausgegangen, 90% waren dafür.“
„Und eine Woche später ist das Parlament geschlossen und beleidigt zurückgetreten.“
„Und dann waren wir eine echte Demokratie – 8 Millionen Volksvertreter, das war lustig.“
„Naja, nicht ganz 8 Millionen. Das Burgenland ist Ungarn, Vorarlberg der Schweiz, und Linz Dänemark beigetreten, Du weißt ja, man wollte noch mal über das Musiktheater…“
„Ja die Feiglinge, keine Lust auf echte Demokratie…“
Die beiden stellen die Schachfiguren auf. Jetzt mußte ich Joseffele tadeln. „Du weißt doch, seit der letzten Schachabstimmung kommen die Herzasse neben die Dame.“
„Stimmt, blöd, daß die Kartenspielerfraktion gewonnen hat, aber das war schon eine spannende Zeit, vor allem als die Steuern abgeschafft wurden…“
„Ja, natürlich hatten wir in kürzester Zeit ein größeres Staatsdefizit als die USA und Rußland zusammen.“
„Hat aber nichts gemacht, denn bei der nächsten Abstimmung haben wir das Geld abgeschafft. Hättest Du gedacht, daß es so viele Besitzlose in Österreich gegeben hat?“
„Schach“ „40“ „zudreht, und Schach ist doch lustiger geworden, was zählt mehr, Schachmatt oder 66?“
„Ja, aber nur eines ist dumm- in diesem Kaffeehaus bekommt man schon seit Jahren keinen Kaffee mehr.“
„Naja, das mußt du einsehen, wenn’s dafür kein Geld gibt, wer soll dann kellnerieren?“
„Auf der anderen Straßenseite gibt’s noch ein echtes Kaffeehaus mit Kaffee.“
„Ja, aber wie kommen wir dorthin? Seit in Städten eine Mindestgeschwindigkeit für Autos von 130 km/h beschlossen wurde, trau ich mich nicht mehr über die Straße zu gehen.“

So jetzt schalte ich unser Zukunftsradio wieder aus. Joseffele und Herbertele sind ohnehin mit dem Kaffeehaus angemessenen leisen Schnarchtönen sanft eingeschlummert. Ohne Kaffee können sie sich eben nur eine Stunde wachhalten. Das Zuhören bei Ö605 hat mich wie immer nachdenklich gestimmt, bin aber dennoch für mehr Volksabstimmungen.

Servus
Herbert

lieber Herbert,

hat heute eindeutig dich und deinen Joseffele zum Liebling meiner Familie gekürt.
es gab keine Gegenstimme.
Bitte mach weiter so,

Kerbi

Hallo liebe Hanna,

Wenn eine Volksabstimmung über ein Musiktheater oder einer Oper auf parteipolitischen Beinen steht wie gerade in OÖ. halte ich es auch für sinnlos. Viele alte Kulturschätze würden heute nicht zu besichtigen sein, wenn man das Volk gefragt hätte.
Ich war im September 2000 eine Woche in Berlin und habe mich in diese Stadt verliebt. Das Alte und daneben Hypermoderne war für mich ein Erlebnis. Ich habe 8 Bücher nur mit Häusern - Schlössern - Theatern - Kirchen von Berlin.
Und frag einen Berliner - die schimpfen!! Frage die Bundesbürger ob sie diese Geldmengen für Berlin wollen ???
Frage die Touristen wie begeistert sie sind.

Ich war für die Oper im Berg und habe das auch laut gesagt.
Ich wurde im Büro, im weiteren Bekanntenkreis und auch in der Familie halb gesteinigt mit hirnlosen Gegenargumenten.
Ein kleiner Auszug
Zuerst eine dritte Donaubrücke …
wenn die Regierung die Rezeptgebühren erhöhen stimme ich gegen die Oper…
solange bei den Zufahrtswegen nach Linz Stau ist - solls keine Oper geben…
wir brauchen zuerst Krankenhäuser…
ich will vorher eine billigere Wohnung…

Auf meine Frage wer im laufenden Jahr wieoft in der Oper war -
KEINER - ich war vier mal.

Hätten wir beim Brucknerhaus, beim Ars Electronika Center, sogar bei einer „Klangwolke“ eine Volksabstimmung gehabt - wir hätten nichts von dem.

Erkläre mal einen „Politikverdrossenen“ wieso es ein Budget für Kultur gibt und das dieses nicht verlagert wird für Spitalsbauten oder Straßenbau.

Solang die Parteien (vorrangig) und die Bürger nicht reif sind für eine Volksabstimmung in OÖ wäre es mir lieber es gebe keine.

Liebe Grüße
Kerbi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Liebe Kerbi,
danke für die Blumen :smile:)))
ich lasse die beiden sicher wieder zu Wort kommen - wenn auch in unregelmäßigen Abständen.

liebe Grüße an Dich und Deine Familie
Servus
Herbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Traurig, traurig…
…aber Du - nein, das Zukunftsradio :wink: hat recht.

Weißt Du, ich mach mir öfter mal Gedanken darüber, wie sehr wir fähig sind, das Richtige zu tun, auch wenn es nicht angenehm ist.

Da fällt mir ein, ich hab dieses Thema schon mal behandelt hier im Forum *malschnellimarchivsuch* Ah, da ist es ja! Hab ich damals in Psychologie gepostet:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Du brauchst auf diesen Artikel nicht zu antworten, Du könntest es ja auch gar nicht. Es soll Dir nur meine Gedanken zeigen.

Jetzt mach ich noch einen anderen Exkurs, und zwar in die Religion: Immer wieder mal, wenn ich mit Leuten gesprochen habe, haben sie gesagt, sie wollen ein selbstbestimmtes Leben führen und sich nix von einem Gott vorschreiben lassen. Und keiner von denen hat mein Argument akzeptiert, dass Gott vielleicht den besseren Überblick hat und deshalb besser weiß, was uns gut tut als wir selbst. Konsequenter Weise hätten sie dann, so wie Du im Zukunftsradio gehört hast, jegliche „Bevormundung“ durch den Staat ebenso ablehnen müssen.
Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist (und nicht in allen Bereichen zum Besten des Volkes entscheidet), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten des Menschen entscheidet (dieser Entscheidung kann man sich nun anschließen oder ihr entgegen handeln, weil Gott ja niemanden zu seinem Glück zwingt!), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Liebe Grüße

Hanna

P.S. In welches Brett sollen wir mit dieser Diskussion übersiedeln???

…vielleicht…
…weils ihn nicht gibt?
grüße, rené

Servus Hanna,
also das Thema ist mir eindeutig zu hoch. Deswegen schalte ich
das Zukunftsradio Ö 605 ein.

Es ist der 1. April im Jahre 2050 und in einem kleinen Wiener
Kaffeehaus sitzen zwei grauhaarige ältere Herren.
Der eine schaut über seine Brillengläser und murmelt:
„Joseffele, Servus, wie geht’s?“
„Gute Reaktion, Herbertele.“ murmelt der andere, „ich sitz
schon sein einer halben Stunde da, weißt Du was für ein Tag
heute ist?“
„Hmm, ich weiß nicht, der Geburtstag von Bruno Kreisky?“
„Ja, nein, das heißt, ich weiß nicht, aber vor genau 40 Jahren
hat es im Parlament die Abstimmung über Volksabstimmungen
gegeben.“
„Richtig! Ja, weißt Du noch, wir waren glühende Befürworter
für mehr Demokratie…“
„Ja, und sie ist gut ausgegangen, 90% waren dafür.“
„Und eine Woche später ist das Parlament geschlossen und
beleidigt zurückgetreten.“
„Und dann waren wir eine echte Demokratie – 8 Millionen
Volksvertreter, das war lustig.“
„Naja, nicht ganz 8 Millionen. Das Burgenland ist Ungarn,
Vorarlberg der Schweiz, und Linz Dänemark beigetreten, Du
weißt ja, man wollte noch mal über das Musiktheater…“
„Ja die Feiglinge, keine Lust auf echte Demokratie…“
Die beiden stellen die Schachfiguren auf. Jetzt mußte ich
Joseffele tadeln. „Du weißt doch, seit der letzten
Schachabstimmung kommen die Herzasse neben die Dame.“
„Stimmt, blöd, daß die Kartenspielerfraktion gewonnen hat,
aber das war schon eine spannende Zeit, vor allem als die
Steuern abgeschafft wurden…“
„Ja, natürlich hatten wir in kürzester Zeit ein größeres
Staatsdefizit als die USA und Rußland zusammen.“
„Hat aber nichts gemacht, denn bei der nächsten Abstimmung
haben wir das Geld abgeschafft. Hättest Du gedacht, daß es so
viele Besitzlose in Österreich gegeben hat?“
„Schach“ „40“ „zudreht, und Schach ist doch lustiger geworden,
was zählt mehr, Schachmatt oder 66?“
„Ja, aber nur eines ist dumm- in diesem Kaffeehaus bekommt man
schon seit Jahren keinen Kaffee mehr.“
„Naja, das mußt du einsehen, wenn’s dafür kein Geld gibt, wer
soll dann kellnerieren?“
„Auf der anderen Straßenseite gibt’s noch ein echtes
Kaffeehaus mit Kaffee.“
„Ja, aber wie kommen wir dorthin? Seit in Städten eine
Mindestgeschwindigkeit für Autos von 130 km/h beschlossen
wurde, trau ich mich nicht mehr über die Straße zu gehen.“

So jetzt schalte ich unser Zukunftsradio wieder aus. Joseffele
und Herbertele sind ohnehin mit dem Kaffeehaus angemessenen
leisen Schnarchtönen sanft eingeschlummert. Ohne Kaffee können
sie sich eben nur eine Stunde wachhalten. Das Zuhören bei Ö605
hat mich wie immer nachdenklich gestimmt, bin aber dennoch für
mehr Volksabstimmungen.

…denn diese netten Geschichten lassen erkennen WIE makaber Politik oft ist.

Good luck in OE.

Bye
Hans

Servus
Herbert

Traurig? warum?
Servus Hanna :smile:

…aber Du - nein, das Zukunftsradio :wink: hat recht.

Ja, gleich vorneweg, ich bin eigentlich für mehr Volksabstimmungen. Allerdings kann ich nur jeden, der über Gesellschaft Politik u. ä. nachdenkt, raten das Zukunftsradio in Gedanken einzuschalten. Ein Schritt zurück, Humor einschalten… Ist schon ganz witzig, was dabei herauskommt.

Weißt Du, ich mach mir öfter mal Gedanken darüber, wie sehr
wir fähig sind, das Richtige zu tun, auch wenn es nicht
angenehm ist.

Da fällt mir ein, ich hab dieses Thema schon mal behandelt
hier im Forum *malschnellimarchivsuch* Ah, da ist es ja! Hab
ich damals in Psychologie gepostet:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Du brauchst auf diesen Artikel nicht zu antworten,

möchte ich aber gerne, gibt ja selten was, wo ich nicht gerne meinen Senf dazugebe :wink: war ja eine interessante Diskussion. Zum Thema Vernunft: Was ist vernünftig? Muß man selbst Vernunft besitzen, um das zu entscheiden? Wenn ich mich selbst ansehe, dann kann ich nur sagen, bei mir steht’s bestenfalls 50:50 Vernunft gegen Unvernunft. Zwar vermeide ich Tabakgenuß Hasch und andere Drogen und Alkohol trinke ich nur in relativ bescheidenen Mengen, dafür esse ich zu viel und unvernünftig. Zwar fahre ich nicht zu schnell (wenn ich ein Auto hab) und halte genügend Abstand, dafür fahre ich zuweilen unkonzentriert und lasse mich gerne ablenken. Das ließe sich noch fortsetzen, Finanzen usw… Also, hab ich als bestenfalls 50 % Vernünftiger das recht über Vernunft zu reden?

Und zur Bestimmung / Selbstbestimmung: Als relativ dummes Erdenbürgerlein, kann ich nicht alles bedenken und beachten, und wenn ich es könnte, andere können es sicher nicht. Da bin ich ganz froh, daß es Gesetze gibt, an die wir uns halten müssen. (Anarchisten haben wohl nie das Zukunftsradio eingeschaltet)

Jetzt mach ich noch einen anderen Exkurs, und zwar in die
Religion: Immer wieder mal, wenn ich mit Leuten gesprochen
habe, haben sie gesagt, sie wollen ein selbstbestimmtes Leben
führen und sich nix von einem Gott vorschreiben lassen. Und
keiner von denen hat mein Argument akzeptiert, dass Gott
vielleicht den besseren Überblick hat und deshalb besser weiß,
was uns gut tut als wir selbst.

Meiner Meinung nach will sind wir in unserem jüdisch-christlichen Glauben ja selbstbestimmt. Jeder hat ja die Möglichkeit, richtig oder falsch, selbst zu entscheiden. Die Bibel kann uns den Weg weisen, selbstverständlich mit der Drohung vor Strafe (Hölle) und der Belohnung (Himmel). Aber auch, wer nur unser weltliches Leben im Auge hat, die Bergbredigt weist uns den Weg für den Himmel auf Erden – in zwischenmenschlicher Beziehung.

Konsequenter Weise hätten sie
dann, so wie Du im Zukunftsradio gehört hast, jegliche
„Bevormundung“ durch den Staat ebenso ablehnen müssen.
Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(und nicht in allen Bereichen zum Besten des Volkes
entscheidet), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (dieser Entscheidung kann man sich
nun anschließen oder ihr entgegen handeln, weil Gott ja
niemanden zu seinem Glück zwingt!), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Ja, ich hatte schon die Hand am Knopf, habs aber dann doch ausgelassen. Über die Frage habe ich eine Nacht vergehen lassen, begebe ich mich doch endgültig aufs Glatteis. Mit einem ‚vielleicht‘ kann ich mich möglicherweise noch irgendwo am Ufer festhalten. Also, vielleicht fehlt den Menschen ein Vorbild? So wie Mutter Theresa? Mir fallen da ein paar österreichische Bischöfe als Kontrast ein… Der Vatikan ist eine der reichsten (ich hätte jetzt beinahe Firmen geschrieben) Vereinigungen in Italien.
Selig die Armen denn ihnen gehört das Himmelreich…
Eine Freundin von mir hat gemeint, der Vatikan sollte alle seine weltlichen Besitztümer verkaufen und damit den Armen helfen. Dem Papst auf einem Holzthron werden die Menschen dann wieder zuhören. In Wien gibt es da durchaus Beispiele, wie man es richtig macht. Z. B. die Jesuitenkirche in Wien-Lainz, ihre Kirche ist durchaus voll.

Liebe Grüße

Hanna

P.S. In welches Brett sollen wir mit dieser Diskussion
übersiedeln???

Oh, da gebe es schon ein paar… aber ich schreibe ohnehin dauernd an den Mottos der Bretter vorbei, also können wir doch gleich hier bleiben…

Liebe Grüße
Servus
Herbert

Servus Hans,
danke, da es in der Politik immer unfreiwilligen Humor durch Selbstüberschätzung u. ä. geben wird, haben die beiden sicher noch viel zu lästern - und ich vielleicht die Chance das Buch vollzukriegen…

Servus
Herbert

…denn diese netten Geschichten lassen erkennen WIE
makaber Politik oft ist.

Good luck in OE.

Bye
Hans

Servus
Herbert

HI.

Denke, dass DAS Buch dann grosse Freude macht.

Verleger hats ja schon, oder ?

Bye
Hans

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Was positives
Servus Hanna,

ich wollte das Thema noch einmal betrachten, diesmal von der positiven Seite. Überall in der Kirche gibt es positive Beispiele, (geht mal in die Wotrubakirche in Wien). Überall wo Geistliche authentisch sind, wo Menschen sich angesprochen fühlen, wo ihnen geholfen wird, da hören sie auch Gottes Wort.

Servus
Herbert

Jetzt mach ich noch einen anderen Exkurs, und zwar in die
Religion: Immer wieder mal, wenn ich mit Leuten gesprochen
habe, haben sie gesagt, sie wollen ein selbstbestimmtes Leben
führen und sich nix von einem Gott vorschreiben lassen. Und
keiner von denen hat mein Argument akzeptiert, dass Gott
vielleicht den besseren Überblick hat und deshalb besser weiß,
was uns gut tut als wir selbst. Konsequenter Weise hätten sie
dann, so wie Du im Zukunftsradio gehört hast, jegliche
„Bevormundung“ durch den Staat ebenso ablehnen müssen.
Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(und nicht in allen Bereichen zum Besten des Volkes
entscheidet), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (dieser Entscheidung kann man sich
nun anschließen oder ihr entgegen handeln, weil Gott ja
niemanden zu seinem Glück zwingt!), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Liebe Grüße

Hanna

P.S. In welches Brett sollen wir mit dieser Diskussion
übersiedeln???

Servus Hans,

HI.

Denke, dass DAS Buch dann grosse Freude macht.

hoffe, daß dann ein paar Leser auch so denken…

Verleger hats ja schon, oder ?

an sowas hab ich noch gar nicht gedacht - vielleicht wenn ich das halbe Buch vollhab?

Servus
Herbert

Bye
Hans

Zukunftsradio für alle!
Hallo Herbert,

jetzt hab ich mich mal mächtig über den Think Tank von Dir abgehaut. Ich hoff, Du sammelst wirklich akribisch Deine Werke (und sicherst sie auch auf einem zweiten Datenträger!!! *winkmitdemschrebergarten*

…aber Du - nein, das Zukunftsradio :wink: hat recht.

Ja, gleich vorneweg, ich bin eigentlich für mehr
Volksabstimmungen.

Ja. Ich auch. Wie es in der Schweiz gehandhabt wird, taugt mir. In Ö wird so oft am Volk vorbeientschieden, und die Politiker glauben noch, uns einen Gefallen getan zu haben! Und da geht es jetzt nicht um notwendige unpopuläre Maßnahmen, sondern um Dinge, wo sie wirklich glauben, uns damit glücklich zu machen!

Allerdings kann ich nur jeden, der über
Gesellschaft Politik u. ä. nachdenkt, raten das Zukunftsradio
in Gedanken einzuschalten. Ein Schritt zurück, Humor
einschalten… Ist schon ganz witzig, was dabei herauskommt.

Zukunftsradio einschalten - eine Wochenstunde ab der 5. Schulstufe - und die Leute würden tatsächlich denken lernen! Ich beantrage hiermit die Änderung des Lehrplanes! Um den didaktisch-methodischen Aufbau des Unterrichtes machen wir uns dann gleich ganz furchtbar viele Gedanken!

Du brauchst auf diesen Artikel nicht zu antworten,

möchte ich aber gerne, gibt ja selten was, wo ich nicht gerne
meinen Senf dazugebe :wink: war ja eine interessante Diskussion.

Naja, dann lass Dir was einfallen, wie Du auf diesen Artikel trotzdem antworten kannst! Mal sehen, welche Lösungsvorschläge Du hast!

Zum Thema Vernunft: Was ist vernünftig? Muß man selbst
Vernunft besitzen, um das zu entscheiden? Wenn ich mich selbst
ansehe, dann kann ich nur sagen, bei mir steht’s bestenfalls
50:50 Vernunft gegen Unvernunft.

Ha! Herbert, soooo einfach ist die Rechnung aber nicht! Denn Du bist ganz besonders viel, wirklich überdurchschnittlich viel unvernünftig! Glaub mir, ich weiß es! *g* Das bedeutet aber auch, dass Du ganz unglaublich viel vernünftig bist, viel mehr als der Durchschnittsmensch. Du weißt mehr über Vernunft als die Meisten, die ich kenne, deshalb traue ich es Dir auch zu, zu entscheiden, was vernünftig und was unvernünftig ist.

Zwar vermeide ich Tabakgenuß
Hasch und andere Drogen und Alkohol trinke ich nur in relativ
bescheidenen Mengen, dafür esse ich zu viel und unvernünftig.
(…) usw… Also, hab ich als bestenfalls
50 % Vernünftiger das recht über Vernunft zu reden?

Naja, da Du so viel mehr Vernunft hast als viele andere und auch das Unvernünftige als solches erkennst(!!!), finde ich doch, dass Du das Recht hast, über Vernunft zu reden.

Und zur Bestimmung / Selbstbestimmung: Als relativ dummes
Erdenbürgerlein, kann ich nicht alles bedenken und beachten,
und wenn ich es könnte, andere können es sicher nicht. Da bin
ich ganz froh, daß es Gesetze gibt, an die wir uns halten
müssen.

Irgendwie hast Du recht. Gäbe es keine Schulpflicht - würde ich meinen Kindern alles beibringen, was sie benötigen?

(Anarchisten haben wohl nie das Zukunftsradio
eingeschaltet)

Zukunftsradio zum Pflichtgegenstand erheben! Es gibt so viel Lebenswichtiges, das in der Schule nicht vermittelt wird, und die teilweise restlos überforderten Eltern können es auch ihren Kindern nicht mehr beibringen, deshalb hab ich schon vor langem den Gegenstand „Lebenskunde“ erfunden, wo man alles das lernt, was zum Überleben notwendig ist. Verkehrserziehung, Erste Hilfe, Verhalten im Brandfall etc. wird bis jetzt nur so zwischendurch und nebenbei unterrichtet. Aber da müsste den Kindern ja noch viel mehr beigebracht werden. Schau mal, da gabs eine junge Mami, mit dem zweiten Kind schwanger, die fuhr mit dem Schlauchboot auf den Pleschingersee hinaus. Das zweijährige Töchterchen war mit im Boot. Der Papa fuhr derweil mit dem Fahrrad eine Runde um den See. Die Kleine beugte sich plötzlich über den Bootsrand, verlor das Gleichgewicht und versank in den Fluten. Die Mutter sprang in Angst um ihr Kind nach - und beide ertranken.

Niemand hatte ihr geraten, ihrem Kind IMMER, wenn es am, im oder auf dem Wasser ist, Schwimmflügerl anzulegen. Und sie selbst hatte die Gefahr nicht erkannt.

Aber da gibts noch sooo vieles mehr!!! Und das weißt Du, als besonders vernünftiger Mensch, natürlich besonders gut!

Meiner Meinung nach will sind wir in unserem
jüdisch-christlichen Glauben ja selbstbestimmt. Jeder hat ja
die Möglichkeit, richtig oder falsch, selbst zu entscheiden.

Ja, da stimme ich Dir zu.

Die Bibel kann uns den Weg weisen, selbstverständlich mit der
Drohung vor Strafe (Hölle) und der Belohnung (Himmel). Aber
auch, wer nur unser weltliches Leben im Auge hat, die
Bergbredigt weist uns den Weg für den Himmel auf Erden – in
zwischenmenschlicher Beziehung.

Traurig, traurig, dass wir uns nicht daran halten!

Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(…), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (…), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Ja, ich hatte schon die Hand am Knopf, habs aber dann doch
ausgelassen. Über die Frage habe ich eine Nacht vergehen
lassen, begebe ich mich doch endgültig aufs Glatteis.

Dass Dir mal ein Thema zu heikel sein könnte, hab ich mir nicht gedacht! Aber macht nix. Lieber ein ehrliches „Ich lass es lieber“ als ein hatschertes Zukunftsradio, das sich nur in einen Wirbel hineinredet.

Mit
einem ‚vielleicht‘ kann ich mich möglicherweise noch irgendwo
am Ufer festhalten.

Bittesehr, halt Dich fest!

Also, vielleicht fehlt den Menschen ein
Vorbild? So wie Mutter Theresa? Mir fallen da ein paar
österreichische Bischöfe als Kontrast ein… Der Vatikan ist
eine der reichsten (ich hätte jetzt beinahe Firmen
geschrieben) Vereinigungen in Italien.

Ja, mit Vorbildern lebt sichs leichter. Mir persönlich dient immer wieder Jesus als Vorbild, und immer wieder bin ich überrascht über sein Verhalten. So provokant, wie der war, so direkt, so ganz ohne diplomatisches Gefühl!!! Manchmal bleibt mir der Atem stocken, wenn ich lese, was der den Leuten alles an den Kopf geworfen hat. Sowas sagt man doch nicht!!! Und dann wieder, wenn ich sehe, wie er mit denen umgegangen ist, die es aufrichtig gemeint haben, wenn ich sehe, wie er trotz Hunger und Müdigkeit noch immer geduldig für andere da war statt sich saugrantig mal zurückzuziehen und auch an sich zu denken…
Ich glaube, wer ein Vorbild haben will, braucht nur die Bibel zu lesen, da stehts drin!

Selig die Armen denn ihnen gehört das Himmelreich…
Eine Freundin von mir hat gemeint, der Vatikan sollte alle
seine weltlichen Besitztümer verkaufen und damit den Armen
helfen. Dem Papst auf einem Holzthron werden die Menschen dann
wieder zuhören.

Ja, ich kenn da einen, der in einem katholischen Kloster zur Armut und zu Freudenverzicht erzogen worden war, und dann besuchte er einmal den Vatikan. Und ganz überrascht stellte er fest: „Der Papst glaubt ja selbst nicht, was er predigt!“

In Wien gibt es da durchaus Beispiele, wie man
es richtig macht. Z. B. die Jesuitenkirche in Wien-Lainz, ihre
Kirche ist durchaus voll.

Deren Rezept würd mich interessieren! :wink:

P.S. In welches Brett sollen wir mit dieser Diskussion
übersiedeln???

Oh, da gebe es schon ein paar… aber ich schreibe ohnehin
dauernd an den Mottos der Bretter vorbei, also können wir doch
gleich hier bleiben…

Hast Du nicht Angst, von den MODs gerüffelt zu werden? Also, wenn mir jetzt bezüglich dieses Threads einer was sagt, dann red ich mich jetzt ganz einfach auf Dich raus! *michüberdieguteausredefreu*

Liebe Grüße

Hanna

Servus Hanna,

jetzt hab ich mich mal mächtig über den Think Tank von Dir
abgehaut. Ich hoff, Du sammelst wirklich akribisch Deine Werke
(und sicherst sie auch auf einem zweiten Datenträger!!!
*winkmitdemschrebergarten*

ja, wird ich machen – ich brenn das ganze auf CD-ROM. Bei meinen ersten Versuchen hab ich erfahren, warum das (ver)brennen heißt…

…aber Du - nein, das Zukunftsradio :wink: hat recht.

Ja, gleich vorneweg, ich bin eigentlich für mehr
Volksabstimmungen.

Ja. Ich auch. Wie es in der Schweiz gehandhabt wird, taugt
mir.

Ja, die Schweizer Demokratie ist da schon ein Vorbild. Mich wundert dann immer, daß die Schweizer nicht so viel von ihr halten. Aber vielleicht liest ja ein Schweizer mit, und mag seinen Senf dazugeben?

In Ö wird so oft am Volk vorbeientschieden, und die
Politiker glauben noch, uns einen Gefallen getan zu haben! Und
da geht es jetzt nicht um notwendige unpopuläre Maßnahmen,
sondern um Dinge, wo sie wirklich glauben, uns damit glücklich
zu machen!

Ja, so isses. Oft geht’s ja um so Sachen wie Konferenzzentrum Blaumilch äh, Donauinsel und eben das Musiktheater uvm. Welche Themen könnten wir noch per Volksabstimmung beschließen?

Allerdings kann ich nur jeden, der über
Gesellschaft Politik u. ä. nachdenkt, raten das Zukunftsradio
in Gedanken einzuschalten. Ein Schritt zurück, Humor
einschalten… Ist schon ganz witzig, was dabei herauskommt.

Zukunftsradio einschalten - eine Wochenstunde ab der 5.
Schulstufe - und die Leute würden tatsächlich denken lernen!
Ich beantrage hiermit die Änderung des Lehrplanes! Um den
didaktisch-methodischen Aufbau des Unterrichtes machen wir uns
dann gleich ganz furchtbar viele Gedanken!

Zukunftsradio als Lehrgegenstand :wink: Mathe, Physik, Zukunftsradio, Englisch… Also jetzt muß ich gestehen, das Zukunftsradio Ö 605 ist nicht meine Erfindung, wie aufmerksame Zuhörer des Guglhupfs vielleicht wissen.

Du brauchst auf diesen Artikel nicht zu antworten,

möchte ich aber gerne, gibt ja selten was, wo ich nicht gerne
meinen Senf dazugebe :wink: war ja eine interessante Diskussion.

Naja, dann lass Dir was einfallen, wie Du auf diesen Artikel
trotzdem antworten kannst! Mal sehen, welche Lösungsvorschläge
Du hast!

Naja, ich hab mir nur ein bißchen was rausgenommen:

Zum Thema Vernunft: Was ist vernünftig? Muß man selbst
Vernunft besitzen, um das zu entscheiden? Wenn ich mich selbst
ansehe, dann kann ich nur sagen, bei mir steht’s bestenfalls
50:50 Vernunft gegen Unvernunft.

Ha! Herbert, soooo einfach ist die Rechnung aber nicht!

Nicht???

Denn
Du bist ganz besonders viel, wirklich überdurchschnittlich
viel unvernünftig! Glaub mir, ich weiß es! *g* Das bedeutet
aber auch, dass Du ganz unglaublich viel vernünftig bist, viel
mehr als der Durchschnittsmensch. Du weißt mehr über Vernunft
als die Meisten, die ich kenne, deshalb traue ich es Dir auch
zu, zu entscheiden, was vernünftig und was unvernünftig ist.

Moment ist nicht minus plus plus, nein minus minus plus, das posten wir besser im Mathebrett, die kennen sich dort aus… Aber es ist schon ein Unterschied, ob man was über Vernunft weiß, oder auch vernünftig handelt.

Zwar vermeide ich Tabakgenuß
Hasch und andere Drogen und Alkohol trinke ich nur in relativ
bescheidenen Mengen, dafür esse ich zu viel und unvernünftig.
(…) usw… Also, hab ich als bestenfalls
50 % Vernünftiger das recht über Vernunft zu reden?

Naja, da Du so viel mehr Vernunft hast als viele andere und
auch das Unvernünftige als solches erkennst(!!!), finde ich
doch, dass Du das Recht hast, über Vernunft zu reden.

Ja, eben. Aber, wäre ich ein vernünftiger Mensch würde ich um McD… u ä einen großen Bogen machen… aber Du machst mir Mut, über Vernunft zu reden – darf halt niemanden erzählen, daß ich hin und wieder MAD lese, sonst nimmt mich niemand ernst…

Und zur Bestimmung / Selbstbestimmung: Als relativ dummes
Erdenbürgerlein, kann ich nicht alles bedenken und beachten,
und wenn ich es könnte, andere können es sicher nicht. Da bin
ich ganz froh, daß es Gesetze gibt, an die wir uns halten
müssen.

Irgendwie hast Du recht. Gäbe es keine Schulpflicht - würde
ich meinen Kindern alles beibringen, was sie benötigen?

Stimmt. Is ja nur ein Beispiel. Mir macht es großen Spaß über Regeln und das Einhalten oder Nichteinhalten der selben nachzudenken. Schule, Militär, Straßenverkehr, Firmen. Ich halte auch das rebellieren gegen Regeln für sehr wichtig. Probieren wir hier den kleinen Aufstand, indem wir ganz einfach am Motto vom Brett vorbeischreiben. Schaun wir mal, wie die MOD’s reagieren. (Is a bissi unfair, wir kennen ja die MOD’s)

(Anarchisten haben wohl nie das Zukunftsradio
eingeschaltet)

Zukunftsradio zum Pflichtgegenstand erheben! Es gibt so viel
Lebenswichtiges, das in der Schule nicht vermittelt wird, und
die teilweise restlos überforderten Eltern können es auch
ihren Kindern nicht mehr beibringen, deshalb hab ich schon vor
langem den Gegenstand „Lebenskunde“ erfunden, wo man alles das
lernt, was zum Überleben notwendig ist. Verkehrserziehung,
Erste Hilfe, Verhalten im Brandfall etc. wird bis jetzt nur so
zwischendurch und nebenbei unterrichtet. Aber da müsste den
Kindern ja noch viel mehr beigebracht werden. Schau mal, da
gabs eine junge Mami, mit dem zweiten Kind schwanger, die fuhr
mit dem Schlauchboot auf den Pleschingersee hinaus. Das
zweijährige Töchterchen war mit im Boot. Der Papa fuhr derweil
mit dem Fahrrad eine Runde um den See. Die Kleine beugte sich
plötzlich über den Bootsrand, verlor das Gleichgewicht und
versank in den Fluten. Die Mutter sprang in Angst um ihr Kind
nach - und beide ertranken.

Niemand hatte ihr geraten, ihrem Kind IMMER, wenn es am, im
oder auf dem Wasser ist, Schwimmflügerl anzulegen. Und sie
selbst hatte die Gefahr nicht erkannt.

Aber da gibts noch sooo vieles mehr!!! Und das weißt Du, als
besonders vernünftiger Mensch, natürlich besonders gut!

Besonders vernünftig :wink: naja… Aber da gibt’s natürlich ein paar Dinge, wie Sicherheitsgurte und so weiter. Viel wichtiger ist, wie bringt man es den kleinen (und uns großen) Kindern bei, vernünftig zu handeln? Daß das Umgehen von Gesetzten in unserer heutigen Zeit nur allzu menschlich ist, hatten wir ja schon. Aber wie erkennen wir welche Gesetze sinnvoll sind, und welche nicht? Und wie bringen wir es unseren Kindern bei?

Meiner Meinung nach will sind wir in unserem
jüdisch-christlichen Glauben ja selbstbestimmt. Jeder hat ja
die Möglichkeit, richtig oder falsch, selbst zu entscheiden.

Ja, da stimme ich Dir zu.

Die Bibel kann uns den Weg weisen, selbstverständlich mit der
Drohung vor Strafe (Hölle) und der Belohnung (Himmel). Aber
auch, wer nur unser weltliches Leben im Auge hat, die
Bergbredigt weist uns den Weg für den Himmel auf Erden – in
zwischenmenschlicher Beziehung.

Traurig, traurig, dass wir uns nicht daran halten!

Noch ein Geständnis (schon das zweite in diesem Posting). Es war die Bergpredigt, die mich wieder für die Religion eingenommen hat. Das ist Vernunft. Er hat damit alte jüdische Gesetze verdeutlicht.

Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(…), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (…), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Ja, ich hatte schon die Hand am Knopf, habs aber dann doch
ausgelassen. Über die Frage habe ich eine Nacht vergehen
lassen, begebe ich mich doch endgültig aufs Glatteis.

Dass Dir mal ein Thema zu heikel sein könnte, hab ich mir
nicht gedacht! Aber macht nix. Lieber ein ehrliches „Ich lass
es lieber“ als ein hatschertes Zukunftsradio, das sich nur in
einen Wirbel hineinredet.

Ja, eh. Ich bin nicht so mutig, wie Herbertele und Joseffele. Ich kann den beiden in den Mund legen, was ich so nicht sagen oder schreiben würde. (Außerdem können die beiden besser Schachspielen als ich) aber auch da gibt es Grenzen, wie z. B. Religion.

Mit
einem ‚vielleicht‘ kann ich mich möglicherweise noch irgendwo
am Ufer festhalten.

Bittesehr, halt Dich fest!

Und wie!

Also, vielleicht fehlt den Menschen ein
Vorbild? So wie Mutter Theresa? Mir fallen da ein paar
österreichische Bischöfe als Kontrast ein… Der Vatikan ist
eine der reichsten (ich hätte jetzt beinahe Firmen
geschrieben) Vereinigungen in Italien.

Ja, mit Vorbildern lebt sichs leichter. Mir persönlich dient
immer wieder Jesus als Vorbild, und immer wieder bin ich
überrascht über sein Verhalten. So provokant, wie der war, so
direkt, so ganz ohne diplomatisches Gefühl!!! Manchmal bleibt
mir der Atem stocken, wenn ich lese, was der den Leuten alles
an den Kopf geworfen hat. Sowas sagt man doch nicht!!! Und
dann wieder, wenn ich sehe, wie er mit denen umgegangen ist,
die es aufrichtig gemeint haben, wenn ich sehe, wie er trotz
Hunger und Müdigkeit noch immer geduldig für andere da war
statt sich saugrantig mal zurückzuziehen und auch an sich zu
denken…

Ja, Jesus ist schon ein Vorbild. Die, oder ich erlaube mir ‚wir‘ Kinder zu sagen, brauchen oft ein menschliches Vorbild. Da können Pfarrer oder Religionslehrer sein. Oder in meinem Fall ein Initiator einer Hilfsorganisation. Er ist ein alter Sozi und hat mit Religion nicht viel am Hut. Und doch ist er Jesus näher, als so mancher Bischof.

Und da sind wir wieder beim Ungehorsam. Jesus hat nach den jüdischen Gesetzen gelebt und hat gegen damalige Gepflogenheiten rebelliert. Das vergessen viele. Ein echtes Vorbild.

Ich glaube, wer ein Vorbild haben will, braucht nur die Bibel
zu lesen, da stehts drin!

Gebe ich Dir natürlich recht. Aber man muß erstmal lernen, sie zu lesen.

Selig die Armen denn ihnen gehört das Himmelreich…
Eine Freundin von mir hat gemeint, der Vatikan sollte alle
seine weltlichen Besitztümer verkaufen und damit den Armen
helfen. Dem Papst auf einem Holzthron werden die Menschen dann
wieder zuhören.

Ja, ich kenn da einen, der in einem katholischen Kloster zur
Armut und zu Freudenverzicht erzogen worden war, und dann
besuchte er einmal den Vatikan. Und ganz überrascht stellte er
fest: „Der Papst glaubt ja selbst nicht, was er predigt!“

Stimmt, wobei ich glaube, daß unser derzeitiger Papst zu sehr im eigenen System gefangen ist, um es zu ändern. (Wie auch Johannes/23.) Ich glaube, der Wille wäre da.

In Wien gibt es da durchaus Beispiele, wie man
es richtig macht. Z. B. die Jesuitenkirche in Wien-Lainz, ihre
Kirche ist durchaus voll.

Deren Rezept würd mich interessieren! :wink:

Kein Rezept. Einfach katholische Priester, die ein bißchen authentischer sind als andere. Man merkt daß sie die Menschen und Gott lieben.

P.S. In welches Brett sollen wir mit dieser Diskussion
übersiedeln???

Oh, da gebe es schon ein paar… aber ich schreibe ohnehin
dauernd an den Mottos der Bretter vorbei, also können wir doch
gleich hier bleiben…

Hast Du nicht Angst, von den MODs gerüffelt zu werden? Also,
wenn mir jetzt bezüglich dieses Threads einer was sagt, dann
red ich mich jetzt ganz einfach auf Dich raus!
*michüberdieguteausredefreu*

Hmmm, eine gute Ausrede… also… auf den anderen Brettern ist so viel los… da trau ich mich nicht hin … oder so … Nein, proben wir ruhig den Aufstand gegen Regeln und schauen, was passiert…

Also, liebe Grüße
und Servus
Herbert

Liebe Grüße

Hanna

Hallo Hanna!

Jetzt mach ich noch einen anderen Exkurs, und zwar in die
Religion: Immer wieder mal, wenn ich mit Leuten gesprochen
habe, haben sie gesagt, sie wollen ein selbstbestimmtes Leben
führen und sich nix von einem Gott vorschreiben lassen. Und
keiner von denen hat mein Argument akzeptiert, dass Gott
vielleicht den besseren Überblick hat und deshalb besser weiß,
was uns gut tut als wir selbst. Konsequenter Weise hätten sie
dann, so wie Du im Zukunftsradio gehört hast, jegliche
„Bevormundung“ durch den Staat ebenso ablehnen müssen.
Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(und nicht in allen Bereichen zum Besten des Volkes
entscheidet), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (dieser Entscheidung kann man sich
nun anschließen oder ihr entgegen handeln, weil Gott ja
niemanden zu seinem Glück zwingt!), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Ich vermute weil die Existenz eines Gottes nunmal angezweifelt werden kann, die unseres Bundeswolfis aber kaum (auch wenn er sich immer seltener zu Wort meldet). Außerdem ist wahrscheinlich jedem Menschen klar, daß der Staat irgendeine Form von Organisation braucht, die Anarchisten sind gottseidank in der Minderheit. Und solange die Religion in Österreich von so weltfremden Typen wie dem Kurti Krenn verbreitet werden, darf sich die Kirche nicht wundern wenn sie schon positiv überrascht ist, wenn die Anzahl der Kirchenaustritte in einem Jahr einmal nicht zunimmt (d.h. ja nix anderes, als dass die Geschwindigkeit mit der diese Gemeinschaft schrumpft bestenfalls nicht zunimmt!)
Wobei an mancher Weldfremdheit nicht die Leute schuld sind, die die kath. Kirche heute repräsentieren, sondern tatsächlich manche Botschaften der kath. Religion. Warum sollte eine Frau keine Priesterin sein dürfen? Wieviele Paare gibt es, die mit dem Sex bis zur Ehe laufen? Die Notwendigkeit der Gesetze sieht dagegen jeder ein! Aber die Kirche kann sich ja schon aus Prinzip nicht ändern, denn schließlich ist sie ja im Besitz der ultimativen göttlichen Weisheit. Und Gott irrt sich nicht, oder?

Servus,
ein anderer Herbert!

keine Priesterin sein dürfen? Wieviele Paare gibt es, die mit
dem Sex bis zur Ehe laufen? Die Notwendigkeit der Gesetze

vielleicht sollt´ ich mich ein bißchen mehr konzentrieren wenn ich was poste…

Hallo Herbert!

Ist schon seltsam: Eine menschliche Autorität, die fehlbar ist
(und nicht in allen Bereichen zum Besten des Volkes
entscheidet), wird ohne Hinterfragen akzeptiert, eine
göttliche Autorität, die unfehlbar ist und stets zum Besten
des Menschen entscheidet (dieser Entscheidung kann man sich
nun anschließen oder ihr entgegen handeln, weil Gott ja
niemanden zu seinem Glück zwingt!), wird rundwegs abgelehnt.

Kannst Du mir verraten, warum?
Vielleicht kannst Du wieder das Zukunftsradio einschalten?
*hoffendschau*

Ich vermute weil die Existenz eines Gottes nunmal angezweifelt
werden kann, die unseres Bundeswolfis aber kaum (auch wenn er
sich immer seltener zu Wort meldet).

Das könnte natürlich ein Grund sein.
Wenn jemand nicht weiß, dass es da einen Gott gibt, der ihn liebhat, wenn er sich also diesem Gott nicht anvertraut, wird er sich auch nicht nach dessen Richtlinien halten…
Da hast Du natürlich recht.
Aber in der breiten Bevölkerung ist doch noch immer ein Gottesglaube verbreitet - und selbst diese Leute… Nein, lassen wir das. Wenn sie wirklich Gott kennen würden, würden sie anders über ihn denken und würden die Sinnhaftigkeit seiner Gebote erkennen…

Außerdem ist
wahrscheinlich jedem Menschen klar, daß der Staat irgendeine
Form von Organisation braucht, die Anarchisten sind
gottseidank in der Minderheit.

Wem sei Dank? :wink:))

Und solange die Religion in
Österreich von so weltfremden Typen wie dem Kurti Krenn
verbreitet werden, darf sich die Kirche nicht wundern wenn sie
schon positiv überrascht ist, wenn die Anzahl der
Kirchenaustritte in einem Jahr einmal nicht zunimmt (d.h. ja
nix anderes, als dass die Geschwindigkeit mit der diese
Gemeinschaft schrumpft bestenfalls nicht zunimmt!)
Wobei an mancher Weldfremdheit nicht die Leute schuld sind,
die die kath. Kirche heute repräsentieren, sondern tatsächlich
manche Botschaften der kath. Religion. Warum sollte eine Frau
keine Priesterin sein dürfen? Wieviele Paare gibt es, die mit
dem Sex bis zur Ehe warten (Corr.Hanna)?
Die Notwendigkeit der Gesetze
sieht dagegen jeder ein!

Viele, zumindest einige Gesetze sind nicht so ganz durchschaubar - das war ja eines der Themen, über die ich im Psychologiebrett gepostet habe: Wenn ich mich zu meinem Schutz anschallen muss, warum muss ich nicht zu meinem Schutz auch Zigaretten meiden? etc.

Aber die Kirche kann sich ja schon
aus Prinzip nicht ändern, denn schließlich ist sie ja im
Besitz der ultimativen göttlichen Weisheit.

Tja, das ist in meinen Augen der größte Fehler der Kirche: Nimmt die Bibel, schneidet hier was weg, stückelt dort was an, dreht und wendet sichs, wie sies braucht und verkauft das dann als reinen göttlichen Willen.
Weißt Du, dass in der Bibel steht, dass ein Bischof verheiratet sein soll und sich zuerst als guter Familienvater beweisen soll, bevor er in das Bischofsamt erhoben wird? Weißt Du, dass in der Bibel steht, dass sich niemand „Vater“ nennen lassen soll, weil Gott diesen Ehrentitel für sich in Anspruch nimmt? Was soll ich dann einer Kirche glauben, die lauter „Ehrwürdige Väter“ und einen Papst hat???

Und Gott irrt sich nicht, oder?

Naja, dass Gott sich nicht irrt, davon geh ich mal aus.
Seine Leute, auch die ernstmeinenden, können sich allemal irren.
Weißt Du, dass auch in der Bibel steht, dass KEIN Mensch die volle Erkenntnis der Wahrheit hat? Somit kann auch KEINE Kirche, keine christliche Gruppierung oder sonstwer für sich beanspruchen, im Besitz der ultimativen göttlichen Weisheit zu sein.

Gruß an den anderen Herbert :wink:

Hanna

Servus Hanna!

Das könnte natürlich ein Grund sein.
Wenn jemand nicht weiß, dass es da einen Gott gibt, der ihn
liebhat, wenn er sich also diesem Gott nicht anvertraut, wird
er sich auch nicht nach dessen Richtlinien halten…
Da hast Du natürlich recht.
Aber in der breiten Bevölkerung ist doch noch immer ein
Gottesglaube verbreitet - und selbst diese Leute… Nein,
lassen wir das. Wenn sie wirklich Gott kennen würden, würden
sie anders über ihn denken und würden die Sinnhaftigkeit
seiner Gebote erkennen…

Niemand weiß dass es einen Gott gibt. Ich persönlich bin beispielsweise davon überzeugt, dass es keinen gibt, aber natürlich kann auch ich nichts wissen. Meiner Meinung nach gibt es aber keinen Grund an einen Gott zu glauben.
Ich glaube dass die meisten Menschen schon an eine höhere Instanz glauben, aber mit der konkreten Lehre der Kirche (wohlgemerkt der Kirche, nicht der Bibel, oder der Lehre Jesus etc.) einfach nichts anfangen können. Ich glaube dass bei uns so ziemlich jeder seine eigene Religion hat. Aber wegen eines gewissen gesellschaftlichen Zwanges und wegen dem Gewissen tritt man halt nicht aus der Kirche aus…

Außerdem ist
wahrscheinlich jedem Menschen klar, daß der Staat irgendeine
Form von Organisation braucht, die Anarchisten sind
gottseidank in der Minderheit.

Wem sei Dank? :wink:))

*g* - jaja, nur ein Sprichwort…

Viele, zumindest einige Gesetze sind nicht so ganz
durchschaubar - das war ja eines der Themen, über die ich im
Psychologiebrett gepostet habe: Wenn ich mich zu meinem Schutz
anschallen muss, warum muss ich nicht zu meinem Schutz auch
Zigaretten meiden? etc.

Hinter der Sache mit dem Anschnallen steckt mehr als die Sorge der Regierung um dein Wohl, Verletzungen nach einem Unfall bedingen meist eine Behandlung und diese ist mit Kosten verbunden, klingt brutal ist aber im Prinzip so…
Ein Verbot von Drogen führt zu nichts. Wozu hat die Prohibition in den USA geführt? Ich bin übrigens auch glühender Verfechter einer Drogenpolitik ála Grüne oder Lif. Aber solange rechtskonservative Kräfte in Ö (Helene Partik Pable: Drogen - Ich bin selbst Mutter *würg*) den Leuten einreden können, dass das schlecht ist und diese Parteien die Kinder vergiften wollen, wird sich so schnell nichts ändern. Die meisten Menschen denken nunmal nicht gern, es hilft nix.

Tja, das ist in meinen Augen der größte Fehler der Kirche:
Nimmt die Bibel, schneidet hier was weg, stückelt dort was an,
dreht und wendet sichs, wie sies braucht und verkauft das dann
als reinen göttlichen Willen.
Weißt Du, dass in der Bibel steht, dass ein Bischof
verheiratet sein soll und sich zuerst als guter Familienvater
beweisen soll, bevor er in das Bischofsamt erhoben wird? Weißt
Du, dass in der Bibel steht, dass sich niemand „Vater“ nennen
lassen soll, weil Gott diesen Ehrentitel für sich in Anspruch
nimmt? Was soll ich dann einer Kirche glauben, die lauter
„Ehrwürdige Väter“ und einen Papst hat???

Nein, das wußte ich nicht, bin echt überrascht. Dass sich die Kirche immerwieder viel so zusammengebastelt hat, wie es ihr gepaßt hat, habe ich gewußt, aber das mit den Bischöfen etc. verblüfft mich echt, vielleicht sollte ich diesen Schmöker doch mal lesen!

Und Gott irrt sich nicht, oder?

Naja, dass Gott sich nicht irrt, davon geh ich mal aus.
Seine Leute, auch die ernstmeinenden, können sich allemal
irren.
Weißt Du, dass auch in der Bibel steht, dass KEIN Mensch die
volle Erkenntnis der Wahrheit hat? Somit kann auch KEINE
Kirche, keine christliche Gruppierung oder sonstwer für sich
beanspruchen, im Besitz der ultimativen göttlichen Weisheit zu
sein.

Und wieder bin ich vom christlichen Glauben positiv überrascht. Wir können insofern froh sein, mit einer der vernünftigeren Religionen der Welt gesegnet zu sein, obwohl ich den Buddhismus gefühlsmäßig bevorzugen würde, ohne ihn näher zu kennen. Nicht nur weil es dort gar keinen Gott gibt…

Hanna

Herbert D.

P.S. Da wir sowieso schon total off-topic sind, ein genialer Film zu unserem Thema: „was die Menschen aus der Religion machten und machen“ ist: Dogma. Bin fast gestorben vor Lachen als ich den zum ersten mal gesehen habe…

Antwort im Religionsbrett!
Ich will die Geduld der MODs nicht überstrapazieren, liegt mir doch an beiden sehr viel, deshalb übersiedle ich unsere Diskussion ins Religionsbrett.

Hanna