Ist die Polizei faul oder unterbesetzt ?

Hallo,
ich habe gelesen, dass die Aufklärungsquote bei „Mord“
laut wiki bei knapp 98% liegt,
die bei Vergewaltigung aber bei nur 78% (laut welt.de).
Gründe?
Bzw. der Grund liegt auf der Hand, bei Mord wird aufwendiger
ermittelt, aber bedeutet dies nicht dass es zuwenig Kriminalbeamte
gibt ?

Gruss

Hi,

Gründe?

unterschiedliche Verbrechen und deshalb auch unterschiedliche Aufklaerungsraten?
Morde sind ja doch recht haeufig Beziehungstaten. Vergewaltigunen eventuell nicht.
Eventuell zeigen Vergewaltigungsopfer die Straftat nicht immer umgehend an, das macht die Ermittlungen auch nicht einfacher.

Der Schluss, dass diese zwei Zahlen nur etwas mit dem Ermittlungsaufwand zu tun haben koennen greift etwas kurz. Aber wenn jemand mit so einer Ueberschrift posted, dann ist Provokation ja auch eines der Ziele, oder?

Gruss
rantanplan

P.S.: Meine Aussagen oben sind nur Vermutungen, wie die Statistiken da aussehen weiss ich nicht. Ich wollte nur aufzeigen, dass die Gruende auch beim Verbrechen und nicht nur bei der Polizei gesucht werden koennen.

Jep, Provokation war das Ziel.
Ich hätte gerne Raub genommen, aber da hab ich keine
Zahlen gefunden, nur dass sie recht niedrig sind.

Gruss

Aufklärungsquoten
Hallo,

auch für dich wäre die Lektüre der PKS empfehlenswert:
http://www.bka.de/pks/pks2008/

Übrigens ist die deutsche Polizei mit ihrer Aufklärungsquote im Internationalen Vergleich sehr gut. Ich kenne andere europäische Staaten, in denen die Aufklärungsquote bei Mord z.B. nur bei 50 % liegt, Raubdelikte werden nur zu 10 % aufgeklärt.

Gruss

Iru

Hallo,

wenn das Kantinenessen hier ziemlich beschissen schmeckt, bringt es mir wenig zu wissen, dass es woanders noch schlechter ist :wink:

Es spricht definitiv für die deutsche Polizei, dass sie hohe Aufklärungsquoten hat, das möchte ich auch gar nicht herunterreden, aber was ich so (speziell von Frauen und Rentnern) höre, ist es mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl nicht sehr weit her. Wobei Sicherheitsgefühl und Aufklärungsquote immernoch zwei ganz andere Paar Stiefel sind.

Viele Grüße,
d.

Hallo,

78% finde ich gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass das Opfer den Täter oft gar nicht kennt, aufgrund seines Schockzustandes den Täter oft nicht richtig beschreiben kann und das Opfer oft, wegen eines Schamgefühls, erst sehr spät zur Anzeige bringt.

Alles Dinge, die bei Mord ganz anders liegen.

Das macht es natürlich für die 22%, die nicht aufgeklärt werden nicht besser.

Gruß
Lawrence

Wobei Sicherheitsgefühl und Aufklärungsquote immer noch zwei ganz andere Paar Stiefel sind

Und wobei Sicherheitsgefühl und Sicherheit auch zwei ganz verschiedene Paar Stiefel sind. Du schreibst zu Recht „subjektiv“.

Gruss

Iru

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Hi,

deine Polemik mal außen vor gelassen: in beiden Fällen handelt es sich fast immer um Beziehungstaten, also Opfer und Täter kennen sich - sei es sehr nah (Familie, Kollegen, engster Freundeskreis, Geschäftspartner), so dass sich bei Ermittlungen im nahen Umfeld oft sehr schnell Ungereimtheiten bei einer Person ergeben und sich dadurch Ermittlungsansätze konzentrieren.
Oder sei es im erweiterten Umfeld, also Nachbarn, Vereinskollegen etc., vielleicht gibt es im erweiterten sozialen Umfeld Menschen, die ein Motiv zu der Tat haben könnten oder schon mal mit vergleichbaren taten auffällig wurden.

Unwiederlegbare Beweise wie DNA-Spuren, neben anderen Mikrospuren und auch offensichtliche Beweise tun dann ein Übriges zu Befragungen, in denen sich Verdächtige dann nicht zweifelsfrei erklären können. Wer lügt, zeigt womöglich auffällige Reaktionen oder hat vorgefertigte Antworten. Oder nennt unter dem Stress der Befragung Details, die ihm seitens der Beamten nicht genannt wurden und die Täterwissen darstellen. Oder jemand kann irgendwelche Verletzungen oder Verhaltensweisen nicht plausibel erklären - zum Beispiel auffälliges Interesse am Geschehen oder ein auffällig verändertes Verhalten, z. B. vermehrter Alkoholkonsum, Unruhe etc.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sowohl objektive Beweise wie auch erdrückende Befragungen die Wahrheit schnell ans Licht bringen, ist sehr hoch.

Nun wird sich ein Mordopfer nie gegen Ermittlungen wehren, d. h. wenn das Opfeer gefunden wird, setzt sich der Ermittlungsapparat in Bewegung.
Vergewaltigungsopfer verzichten aus Scham, weil sie sich selber schuldig fühlen oder unter Schock stehen, mitunter ganz auf eine Anzeige oder machen sie erst nach längerer Zeit, wo dann aber keine eindeutigen Spuren (Sperma etc.) mehr vorhanden sind und der Nachweis einer Täterschaft schwieriger wird.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

Nun wird sich ein Mordopfer nie gegen Ermittlungen wehren, d. h. wenn das Opfer gefunden wird, setzt sich der Ermittlungsapparat in Bewegung.

Richtig. Das Problem an Mordermittlungen ist aber, dass von der Vielzahl der Morde nur wenige tatsächlich bekannt werden. Es ist einfacher, einen totenscheinausstellenden Hausarzt hinters Licht zuführen als einen ausgebufften forensischen Mediziner oder Kriminalbeamten. Wie sagt man so schön: … wenn für jeden unerkannten Ermordeten ein Lichtlein brennen würde, wären die Friedhöfe hell erleuchtet…
Wenn erst einmal Zweifel am natürlichen Tod vorhanden sind, dann läuft eine gewaltige Maschinerie an, aber wenn nicht… Ruhe in Frieden.

Gruss

Iru

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Hallo,

aufgrund seines
Schockzustandes den Täter oft nicht richtig beschreiben kann
und das Opfer oft, wegen eines Schamgefühls, erst sehr spät
zur Anzeige bringt.

Alles Dinge, die bei Mord ganz anders liegen.

Stimmt. Mordopfer beschreiben ihre Mörder oft sehr treffend - und leiden selten unter Schamgefühle.

Tut mir leid - war einfach zu verlockend :smile:))

Gruß Bombadil2

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