Dieser Satz (bzw. dieser Teil eines Satzes) ist richtig.
Das geht auch mit ‚es‘, aber dann muss beide Male ‚es‘ stehen.
(die sagen, dass man es erst zu schätzen weiß, wenn man es eine Weile entbehren muss)
Hm, ob das grammatikalisch gesehen zwingend notwendig ist, weiß ich eigentlich gar nicht, aber besser wäre es wohl. Ganz falsch sind die beiden letzten Sätze (bzw. Teile von Sätzen) wahrscheinlich nicht.
Falsch ist auf jeden Fall diese Version:
Der Satz ginge aber so:
die sagen, dass man erst zu schätzen weiß, was man eine Weile entbehren muss
Das wäre für mich überhaupt die beste Version.
Da ist das ‚was man eine Weile entbehren muss‘ das Objekt zum Nebensatz ‚dass man erst zu schätzen weiß‘
Das kann kann Relativsatz sein. Ein Relativsatz verlangt ein Relativpronomen und ein Komma dafür.
Sie sagen, dass
Du sagst, dass
Frau Merkel sagt, dass
Was nach „dass“ folgt ist ein Relativsatz. Was aber vor dem Relativsatz steht, ist schlicht und einfach ein kurzer Hauptsatz. Der Artikel „die“ oder wie Gudrun schreibt das Pronomen „sie“ sind nicht anaphorisch, sondern kataphorisch.
Oh nein. ein dass-Satz ist kein Relativsatz, sondern ein sog. Objektsatz. Er ist das Objekt zu „sagen“
Du hast den „kurzen Hauptsatz“ aber klein angefangen mit „die …“. Somit war es naheliegend, das Ganze als ein Bruchstück aufzufassen, in dem das „die“ Relativpronomen ist. Etwa
„Das sind die, die sagen, dass …, wenn …“
Der Artikel „die“ oder wie Gudrun schreibt das Pronomen „sie“ sind nicht anaphorisch, sondern kataphorisch.
Keineswegs! Dein Beispiel in der einzig sinnvollen Variante kann nur so lauten:
„Sie sagen, dass man das erst zu schätzen weiß, wenn man es eine Weile entbehren muss“
oder
„Sie sagen, dass man es erst zu schätzen weiß, wenn man es eine Weile entbehren muss“
Hier ist das „Sie“ nicht kataphorisch, sondern anaphorisch, denn es bezieht sich auf Personen, die vorher erwähnt sein müssen.
Der dass-Satz ist dann Objekt(neben)satz. Darin bezieht sich das „das“ bzw. „es“ anaphorisch auf irgendeinen Inhalt, der ebenfalls vorher erwähnt worden sein muß. Und der wenn-Satz ist ein sog. Attributsatz, der dem dass-Satz untergeordnet ist: Das Objekt „es“ darin bezieht sich wiederum anaphorisch auf das „das/es“ im vorhergehenden dass-Satz. Daher kann in dem wenn-Satz nur „es“ stehen und nicht „das“.
du schreibst „das“ bzw. „es“ bezieht sich anaphorisch auf irgendeinen Inhalt, der ebenfalls vorher erwähnt worden sein muß.
Ich dachte aber, dass „das“ nur kataphorisch verwendet werden kann und „es“ sowohl kataphorisch als auch anaphorisch
Wenn „das“ im ersten Teil des Satzes anaphorisch ist, dann kann ich auch im zweiten Teil sowohl „es“, als auch „das“ verwenden und sagen, dass sich das zweite „das“ anaphorisch auf das erste „das“ bezieht.
Du hast recht. Ich meinte, dass die Relativsätze auch eine Nebenform von Nebensätzen sind. Ich weiß nicht, aber man könnte vielleicht sprachgeschichtlich tief in die Sprachkiste eingreifen und sagen, dass das „dass“ auch mal irgendwann ein Relativpronomen war oder irgendwelche Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit Relativpronomen hatte.
Kataphorisch ist „das“ in dem von @Simsy_Mone erwähnten Vorschlag:
„Sie sagen, dass man erst das zu schätzen weiß, was man eine Weile entbehren muß“
Allerdings enthält dieser Satz (in dem man übrigens das „das“ weglassen kann) ja eine ganz andere Aussage als dein Beispiel. Mit dieser Bedeutung kann man dein Beispiel ebenfalls umformulieren:
„Sie sagen, dass man etwas erst zu schätzen weiß, wenn man es eine Weile entbehren muß“
…
Kannst du, ja. Aber das ist dann keine Sache der Grammatik, sondern des Stils. Es hört sich schlicht gruselig an.