Ist ein Arbeitnehmer verpflichtet, an Mahlzeiten teilzunehmen und diese zu bezahlen?

Können PflegerInnen (im Angestelltenverhältnis)  in einer ambulanten (Alten-)Wohngruppe (die als Solidaritätsgemeinschaft gilt) dazu verpflichtet werden, 30 Cent die Stunde für Mahlzeiten zu bezahlen, obwohl sie diese aus ethischen und finanziellen Gründen ablehnen?

…verpflichtet, an Mahlzeiten teilzunehmen

Nein. ganz sicher ist niemand verpflichtet die angebotenen Mahlzeiten auch zu verspeisen.

und diese zu bezahlen?

Erste Frage: Was steht dazu im Arbeitsvertrag oder sonstigen Vereinbarungen, die Bestandteil des Arbeitsvertrags sind?

Nicht? Dann muss man auch nichts bezahlen.

Sollte etwas hinsichtlich dieser Geschichte geregelt sein, wäre es hilfreich, wenn der genaue Wortlaut bekannt wäre…

(Auch kein) Hallo!

Wenn das Sozialtherapeutische/geriatrische Pflegekonzept darauf basiert, dass die Mahlzeiten gemeinsam und unter Begleitung einer Pflegekraft eingenommen werden, dürfte das wohl Bestandteil des Arbeitsvertrages sein! Sowas weiß man eigentlich, wenn man ihn unterschreibt und sich über den Inhalt seiner Tätigkeit informiert.

Wenn man im Rahmen seiner Tätigkeit und der vorgenannten arbeitsvertraglichen Pflichten Mahlzeiten erhält (bzw. zur Verfügung gestellt bekommt), können diese Kosten selbstverständlich auf das Arbeitsentgelt angerechnet werden, wenn es sich nicht um zusätzliche Sachbezüge handelt. Ob das tarifrechtlich so in Ordnung ist, kann einem seine Gewerkschaft oder seine Personalvertretung sagen.

Es zwingt einen dann immer noch niemanden, das gleiche zu essen, aber man sollte sich als Arbeitnehmer schon überlegen, wie man das dann „sozialverträglich“ ausgleicht.

Gruß vom
Schnabel

vielen Dank für die Antwort! Im Arbeitsvertrag steht nichts dazu. Vorher haben die MitarbeiterInnen auf selbstständigen-Basis im Verein gearbeitet. Es gibt verschiedene Teams und von der Geschäftsstelle heißt es, die Regelung der Bezahlung der Mahlzeiten ist Team-Entscheid. Die Teamleitung meint, in diesem Team muss jeder bezahlen, ansonsten soll man sich an die Geschäftsstelle wenden.

Entschuldige das vergessene „Hallo“! :wink: und danke für die Antwort! (ich habe mich hier eben erst angemeldet und freue mich, dass jemand reagiert hat…(weiß aber noch nicht genau, wie es hier läuft)

wie „normen“ schon geschrieben (ich weiß nicht, ob die Antwort für jeden ersichtlich ist: „Im Arbeitsvertrag steht nichts dazu. Vorher haben die MitarbeiterInnen auf selbstständigen-Basis im Verein gearbeitet. Es gibt verschiedene Teams und von der Geschäftsstelle heißt es, die Regelung der Bezahlung der Mahlzeiten ist Team-Entscheid. Die Teamleitung meint, in diesem Team muss jeder bezahlen, ansonsten soll man sich an die Geschäftsstelle wenden.“ (in einen anderen Team ist es zum Beispiel möglich, für ein in Bar Essen zu bezahlen.) Ich frage mich, ob man dahin gehen kann und irgendWIE begründen, dass das nicht rechtens ist.
(Als Veganer*in ist es schwierig zu vereinbaren, Fleischkonsum zu unterstützen…)
Danke für den Tipp mit der Gewerkschaft! Noch nie angestellt gewesen zu sein, kann auch heißen, keine Ahnung von eigenen Rechten und Pflichten zu haben.

netter Gruß von F.

Hallo Franziska!

Als Veganer*in ist es schwierig zu vereinbaren, Fleischkonsum
zu unterstützen…)

Sich in bestimmter Weise zu ernähren, ist eine individuelle Entscheidung, die jeder für sich trifft. Aber auch nur für sich. Dabei sollte man sich hüten, am Arbeitsplatz für was auch immer zu missionieren.

Niemand kann dich zwingen, bestimmte Dinge zu essen. Wird auch niemand versuchen. Von daher ist doch alles gut. Du willst aber trotzdem wegen 30 Cent pro Stunde oder 2,40 € am Tag ein Faß aufmachen. „Is scho recht“, aber klug geht anders.

Wollte ich für vegane Ernährung werben, würde ich gelegentlich mal hier und da einen kleinen veganen Snack anbieten. Natürlich ohne missionarische Reden oder auch nur Erwähnung veganer Ernährung. Wenn du dann irgendwann hörst „fein, Franziska hat wieder was Leckeres mitgebracht“, ist das Umfeld vielleicht bereit, wöchentlich einen vegetarischen Tag einzulegen. Wenn nicht aus Überzeugung, dann eben, weil es gut schmeckt. Vegan wäre aber ein nur schwer umzusetzender Anspruch, weil viele völlig unverdächtige Produkte Zutaten tierischen Ursprungs enthalten.

Gruß
Wolfgang

vielen Dank für die Antwort! Im Arbeitsvertrag steht nichts
dazu.

Also gibt es keine gültige Vereinbarung darüber, womit auch keine Verpflichtung etwas zu bezahlen besteht.

von der Geschäftsstelle heißt es, die
Regelung der Bezahlung der Mahlzeiten ist Team-Entscheid. Die

Seit wann entscheiden denn die Kollegen mehrheitlich darüber, was ein Mitarbeiter zu zahlen hat?

Teamleitung meint, in diesem Team muss jeder bezahlen,
ansonsten soll man sich an die Geschäftsstelle wenden.

Man muss sich nirgendwo hin wenden. Das Geld wird einfach nicht bezahlt. Sollte es einfach abgezogen werden, würde ich einen Gang vor das Arbeitsgericht nicht scheuen.

Hallo,

wie Wolfgang schon treffend schrieb…man sollte es sich überlegen,wegen

2,40 € am Tage (also 48 € im Monat) ein „Faß“ aufzumachen.

Für ein Kantinenessen ist das ein guter Preis,es gibt wesentliche teuere…

Und niemand zwingt einen ja,sich Fleisch auf den Teller legen zu lassen.

Da man beim AG anscheinend viel Wert auf TEAM(Geist) legt,würde ich mir das 3mal
überlegen,hier die Welle zu machen…
denn immer daran denken… Jeder ist ersetzbar

wie Wolfgang schon treffend schrieb…man sollte es sich
überlegen,wegen

2,40 € am Tage (also 48 € im Monat) ein „Faß“ aufzumachen.

48 Euro ist für einige Arbeitnehmer viel Geld. Insbesondere, wenn es für etwas bezahlt oder vielmehr abgepresst wird, was man nicht in Anspruch nimmt.

Für ein Kantinenessen ist das ein guter Preis,es gibt
wesentliche teuere…

Und des wegen muss man dem Zwang nachgeben?

Und niemand zwingt einen ja,sich Fleisch auf den Teller legen
zu lassen.

Wer bestellt im Steakhouse ein Rumpsteak für 19,90 Euro um dann nur das Knoblauchbrot und die Kräuterbutter zu verzehren?

Da man beim AG anscheinend viel Wert auf TEAM(Geist)
legt,würde ich mir das 3mal
überlegen,hier die Welle zu machen…
denn immer daran denken… Jeder ist ersetzbar

Ah ja. Dazu gibt es ja eine Studie:

http://www.der-postillon.com/2013/04/studie-vorgehal…

Du meinst also, dass man sich jedem noch so absurden Forderungen unterwerfen sollte, nur weil der Arbeitgeber das fordert und den AN sonst irgendwie (Mobbing o.ä.) entsorgen könnte? Welchem Arbeitgeberverband sitzt Du vor?

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Hallo,

2,40 € am Tage (also 48 € im Monat) ein „Faß“ aufzumachen.
48 Euro ist für einige Arbeitnehmer viel Geld. Insbesondere, wenn es für etwas bezahlt
oder vielmehr abgepresst wird, was man nicht in Anspruch nimmt.

Für eine warme Mahlzeit ???..dann versuch du mal dir ein Mittagessen zu Hause für diesen Preis zuzubereiten…und dabei bitteschön ALLE Kosten einrechnen,nicht nur das Gemüse…

Für ein Kantinenessen ist das ein guter Preis,es gibt
wesentliche teuere…
Und des wegen muss man dem Zwang nachgeben?

Wieso Zwang ???..die Arbeitsbedingungen werden einem doch vor Vertragsabschluß genannt…

Und niemand zwingt einen ja,sich Fleisch auf den Teller legen
zu lassen.
Wer bestellt im Steakhouse ein Rumpsteak für 19,90 Euro um dann nur das :Knoblauchbrot und die Kräuterbutter zu verzehren?

Böse Zungen behaupten,das davon so manches Nobel-Restaurant lebt…:smile:

Da man beim AG anscheinend viel Wert auf TEAM(Geist)
legt,würde ich mir das 3mal
überlegen,hier die Welle zu machen…
denn immer daran denken…Jeder ist ersetzbar
Ah ja. Dazu gibt es ja eine Studie:
http://www.der-postillon.com/2013/04/studie-vorgehal

Das ist eine Karrikatur…und außerdem mit falschem Wert…:smile:

Die Erfolgsquote ist 99,8 Prozent…weil 2 laufen danach immer mit einem 3.Auge rum…

Du meinst also, dass man sich jedem noch so absurden Forderungen unterwerfen sollte, :nur weil der Arbeitgeber das fordert und den AN sonst irgendwie (Mobbing o.ä.)
entsorgen könnte? Welchem Arbeitgeberverband sitzt Du vor?

Was soll an einem verbilligtem Mittagessen absurd sein ??..
Ich kenne genug Leute,die froh wären,wenn es in ihrem Betrieb eine verbilligte Essensausgabe gäbe und sie sich nicht beim Döner um die Ecke für teures Geld den Mittagstisch holen müsten.

Achja,ein AG braucht kein Mobbing…der schmeisst dich auch so raus…:smile:

2,40 € am Tage (also 48 € im Monat) ein „Faß“ aufzumachen.
48 Euro ist für einige Arbeitnehmer viel Geld. Insbesondere, wenn es für etwas bezahlt
oder vielmehr abgepresst wird, was man nicht in Anspruch nimmt.

Für eine warme Mahlzeit ???..dann versuch du mal dir ein
Mittagessen zu Hause für diesen Preis zuzubereiten…und dabei
bitteschön ALLE Kosten einrechnen,nicht nur das Gemüse…

Ist das nun Dein übliches herum getrolle? Mag ja sein, dass 48 Euro im Monat für eine warme Mahlzeit täglich günstig sind. Nur ist es dann nicht mehr günstig, wenn man die warmen Mahlzeiten nicht in Anspruch nimmt. Was würdest Du sagen, wenn Dein Arbeitgeber Dir für nur 10 Euro im Monat ein Bett für den Mittagsschlaf abknöpft, 50 Euro für die Betreuung der Kinder, 50 Euro für die Benutzung des Fitnessstudios, 20 Euro für Psychotherapie usw usw.? Für sich gesehen, alles gute Preise. Nur: Ob man das in Anspruch nehmen möchte oder nicht, ist allein die Entscheidung des AN.

Für ein Kantinenessen ist das ein guter Preis,es gibt
wesentliche teuere…
Und des wegen muss man dem Zwang nachgeben?

Wieso Zwang ???..die Arbeitsbedingungen werden einem doch
vor Vertragsabschluß genannt…

Wie hier zu lesen ist, wurden keinerlei arbeitsvertragliche Regeln getroffen. Vielmehr haben die Kollegen kollektiv darüber abgestimmt, was wohl kaum eine Verpflichtung zur Zahlung begründet.

Und niemand zwingt einen ja,sich Fleisch auf den Teller legen
zu lassen.
Wer bestellt im Steakhouse ein Rumpsteak für 19,90 Euro um dann nur das :Knoblauchbrot und die Kräuterbutter zu verzehren?

Böse Zungen behaupten,das davon so manches Nobel-Restaurant
lebt…:smile:

Du meinst also, dass man sich jedem noch so absurden Forderungen unterwerfen sollte, :nur weil der Arbeitgeber das fordert und den AN sonst irgendwie (Mobbing o.ä.)

entsorgen könnte? Welchem Arbeitgeberverband sitzt Du vor?

Was soll an einem verbilligtem Mittagessen absurd sein ??..

Absurd ist es, wenn der Mitarbeiter gegen seinen freien Willen verpflichtet wird, dafür zu zahlen.

Ich kenne genug Leute,die froh wären,wenn es in ihrem Betrieb
eine verbilligte Essensausgabe gäbe und sie sich nicht beim
Döner um die Ecke für teures Geld den Mittagstisch holen
müsten.

Sicher. Aber frag die mal, ob Sie sich auch einem Zwang dazu unterwerfen würden.

Hallo,

Ist das nun Dein übliches herum getrolle? Mag ja sein, dass 48 Euro im Monat für eine
warme Mahlzeit täglich günstig sind. Nur ist es dann nicht mehr günstig, wenn man die
warmen Mahlzeiten nicht in Anspruch nimmt. Was würdest Du sagen, wenn Dein
Arbeitgeber Dir für nur 10 Euro im Monat ein Bett für den Mittagsschlaf abknöpft, 50 Euro
für die Betreuung der Kinder, 50 Euro für die Benutzung des Fitnessstudios, 20 Euro für
Psychotherapie usw usw.? Für sich gesehen, alles gute Preise. Nur: Ob man das in
Anspruch nehmen möchte oder nicht, ist allein die Entscheidung des AN.

Bis auf das Bett gibt es sowas aber in vielen Firmen und ob ich sie dir „direkt“ abknöpfe oder das ganze (so wie es die Regel ist) als „Tolle Sozialleistung“ verkaufe und durch die Hintertür (weniger Gehalt oder niedrigerer Stundenlohn) reinhole…
Der AN wird nicht gefragt…

Wieso Zwang ???..die Arbeitsbedingungen werden einem doch
vor Vertragsabschluß genannt…
Wie hier zu lesen ist, wurden keinerlei arbeitsvertragliche Regeln getroffen. Vielmehr
haben die Kollegen kollektiv darüber abgestimmt, was wohl kaum eine Verpflichtung zur :Zahlung begründet.

Das stimmt nicht…siehe die Ausgangsfrage

Ich arbeite in der ambulanten Pflege. Bis jetzt haben die Mitglieder in unserem Verein selbstständig gearbeitet, seit diesem Jahr sind wir angestellt.
Wir haben ein „Wohnkaffee“, in dem unsere „KundInnen“ gemeinsam Mahlzeiten zu sich nehmen können. Wir galten bisher als eine Solidaritätsgemeinschaft, also waren die MitarbeiterInnen verpflichtet, sich an den Essensgeld zu beteidigen.

Ich bin jedoch Veganerin und möchte nicht mitessen, noch bezahlen. (erstens würde ich damit den Fleischkonsum unterstützen, zweitens sind 30 Cent pro Stunde viel Geld) Bin ich denn dazu verpflichtet, auch wenn ich im Verein jetzt angestellt bin? Gibt es da kein Weg vorbei?

Was soll an einem verbilligtem Mittagessen absurd sein ??..
Absurd ist es, wenn der Mitarbeiter gegen seinen freien Willen verpflichtet wird, dafür zu
zahlen.

Niemand zwingt ihn,da zu arbeiten…Arbeit ist nun einmal Prostitution,man „verkauft“ seinen Körper für Geld…und wie weit man dabei gehen will,entscheidet man einzig und alleine selber.