Ist ein zweiter Hund nur etwas Negatives f. Ersth?

…hund?

Oder halten sich positive Aspekte (größeres Rudel = mehr Schutz)
und negative Faktoren die Waage?

Wenn ein zweiter Hund für den ersten nur mehr Stress bedeutet, möchte ich glaube ich keinen weiteren in der Familie.

Liebe Grüße

-BABSI-

Hallo Babsi,

da gibt’s keine allgemeingültige Aussage. Es gibt Hunde, die lieben das Rudelleben. Und es gibt solche, die sind alleine 100 Mal glücklicher. Wissen tut man es meist erst, wenn man es ausprobiert hat.

Es lässt sich noch nicht mal behaupten, dass Hunde, die im Rudel gelebt haben - wie ehemalige Straßenhunde - gerne einen Artgenossen hätten. Unter Umständen waren sie immer der Underdog, der, der immer die Prügel abkriegte und beim Fressen stets zu kurz kam.

Andrerseits kann es aber auch sein, dass die Hunde sich selbst genug sind, und der Mensch in ihrer Beziehungshierarchie unter „Ferner liefen“ rangiert. Das passiert häufig, wenn man Geschwister zusammen aufzieht. Ein echtes Problem kann es aber auch bei Jagdhunden werden - und hier sind die Podencos nicht zu unterschätzen. Im Team jagt es sich nämlich gleich nochmal so gut und ist vom Menschen quasi nicht mehr kontrollierbar.

Heißt: Nicht immer macht das, was den Hunden gefällt, auch tatsächlich im Zusammenleben mit dem Menschen Sinn. Zumindest nicht für den Menschen :smile:. Manches Hundepaar ist nahezu symbiotisch miteinander verbunden - den Menschen braucht es dabei nicht wirklich.

Zwei Hunde sind immer schwerer zu kontrollieren als einer. Sei es beim Jagen oder bei der Begegnung mit anderen Hunden: Da entwickelt sich schnell eine Eigendynamik, die man als Mensch gut in den Griff kriegen muss, wenn man nicht ständig Stress haben will.

Wenn man im Voraus zumindest eine Einschätzung treffen will, ob der eigene Hund einen Artgenossen möchte oder nicht, sollte man einen Blick auf das Verhalten gegenüber fremden Hunden werfen. Herrscht da keine uneingeschränkte Begeisterung, dann kann man das durchaus als Indiz dafür werten, dass der Wauwau lieber alleiniger Streichelempfänger bleibt.

Auch Hunde mit Beute- und/oder Futteraggression sind eher nicht die Idealbesetzung für eine Haltung im Rudel.

Ich hatte eine Bordercollie-Hündin in meinem 5er-Rudel, die von Anfang an nie einen Zweifel daran gelassen hat, dass der Rest der Meute für sie absolut verzichtbar gewesen wäre. Das hat sich in den 8 Jahren, die sie bei mir lebte, nie geändert. Ähnliches gilt für den Briard und den Südrussischen Owtscharka - was für einen Herdenschutzhund aber nicht ungewöhnlich ist.

Summa summarum könnte ich für mein Rudel sagen, dass die Jagdhunde mit dem Rudelleben glücklicher sind als die Hütehunde - Allgemeingültigkeit hat das aber selbstverständlich nicht.

Und: Man muss ganz klar sehen, dass die Zuwendung bei nur einem Hund für diesen deutlich höher ausfällt als wenn man die auf zwei und mehr Hunde verteilen muss. Das beginnt beim Streicheln und endet beim Arbeiten. Gerade bei mehreren Hunden kommt es aber darauf an, dass die Hunde im Gehorsam stehen - und das erreicht man nur über intensives Einzeltraining. Die Zeit muss man finden.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo erneut :smile:,

wenn du die Faktoren von Jule von unten beachtest, wie gute Unterordnung beider Hunde und auch Einzeltraining, dann kann ein zweiter Hund durchaus eine Bereicherung sein. Wichtig ist einfach, dass du nicht zwei „Problemhunde“ hast. Wenn dein erster Hund schon auffällig ist und dir viel Arbeit bei der Erziehung macht, dann ist das nicht empfehlenswert. Wenn das aber alles reibungslos läuft, gibt es dort, wenn sich beide Hunde verstehen, keinerlei bedenken. Oftmals haben die Hunde dadurch einfach auch etwas mehr Beschäftigung, was, wenn du es richtig einsetzt, dir weniger „Arbeit“ in der spielerischen Unterhaltung macht.
Natürlich ist der finanzielle Hintergrund zu beachten. Die Tiere können krank werden, grade auch im Alter. Hast du den finanziellen Hintergrund Tierarztbesuche, Impfungen, Fressen etc. für zwei Hunde? Dann: why not?

LG

Hallo Jule

vielen Dank für deine Einschätzung.

Ein echtes Problem kann es aber auch bei Jagdhunden werden - und hier sind die Podencos nicht zu unterschätzen. Im Team jagt es sich nämlich gleich nochmalso gut und ist vom Menschen quasi nicht mehr kontrollierbar.

Darüber sind wir uns im Klaren. Ein reiner Podenco ist unsere erste nicht. Ich finde sie hat nur geringe Ähnlichkeit mit der Rasse auch wenn es sehr viele versch. Variationen gibt. Die Fellsprenkelung ist wie beim dt. Drahthaar aber sie wesentlich zierlicher im Gesicht. Wie ein Rauhhaarpodenco mit Dt. Drahthaar Fell oder so ähnlich. Keiner weiß genau, was für Rassen in unserer Ersthündin drin sind (Podenco, Drahthaar, Pointer, ir. Wolfshund…) Da wird munter geraten von Tierärzten, Passanten, Hundetrainer. Keiner weiß es so genau. Aber ein Jagdhund ist auf jeden Fall drin.

Mittlerweile haben wir auch einen anderen Hund im Focus als die Hündin.
Wir wollten auch usprünglich einen Rüden, doch es gab einen Infofehler von Seiten des spanischen Tierheims bezüglich des Geschlechts von unserem erwählten Hund. Daher meine Frage ob zwei Hündinnen auch miteinander klarkommen. Nun denken wir, dass wir doch bei einem Rüden als Zweithund bleiben.

Jetzt brauchen wir nur noch eine große Portion Glück. Der Rüde, den wir uns als Zweithund vorstellen könnten, soll laut aktueller Anzeige noch fröhlich in seiner Pflegestelle eine halbe Stunde Autofahrt von uns sitzen. Wir hoffen so sehr, dass er noch nicht vermittelt ist!
Das ist jedenfalls der absolute Wahnsinn, denn wir haben die Tierheimanzeigen in den letzten 8 Wochen nur so gewälzt und nichts passendes gefunden und auf einmal, gestern spät Abend dann die Anzeige!

Liebe Grüße

-BABSI-