Nach dem schweren, aber interessanten, Text von Mister Philosophie (Kant), habe ich ne Frage, die ich gestern in einem Gespräch aufgeschnappt habe. Es war eine Diskussion über Fetische und andere Vorlieben. Folgend ging es darum, dass viele Menschen Dieses und als ekelig, abscheulig empfinden. Eine Person vertrat die Auffassung, dass sämtliche Ablehnung durch die Erziehung, die Gesellschaft, also durch die Umwelt erzeugt wird. Die andere Person vertrat die Meinung, dass es sowas wie natürliche Ekel gäbe, die als " Schutzmechanismus " ihre Notwendigkeit und ihren Ursprung hätten( Krankheiten etc ). Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören.
Hallo!
Beides. Es gibt wirklich Ekel, den wir instinktiv empfinden. Dazu gehört zum Beispiel der Ekel vor verdorbenem Fleisch oder auch der Geruch davon. Wir empfinden das instinktiv als ekelig,was uns davon abhält auf die Idee zu kommen es zu essen und uns versehentlich damit umzubringen. Dieser Schutzmechanismus ist bei allen Menschen gleich und es spielt keine Rolle, in welcher Gesellschaft sie aufwachsen.
Dieser natürlich Ekel beschränkt sich auf einige wenige Dinge, die unser Überleben sichern sollen.
Der Hauptteil des Ekels, den wir empfinden ist Gesellschaftlich geprägt. Zum Beispiel der Ekel vor Spinnen. Das erkennt man auch daran, dass Kinder für gewöhnlich keine Angst vor Spinnen haben.
Bei der Disskusion um Fetische würde ich sagen, dass ‚Ekel‘ in diesem Bereich wohl gesellschaftlich geprägt ist.
Lieben Gruß,
Manuela
Hallo!
Beides. Es gibt wirklich Ekel, den wir instinktiv empfinden.
Dazu gehört zum Beispiel der Ekel vor verdorbenem Fleisch oder
auch der Geruch davon. Wir empfinden das instinktiv als
ekelig,was uns davon abhält auf die Idee zu kommen es zu essen
und uns versehentlich damit umzubringen.
aber wie kann das festgestellt werden, wenn man von kind auf richtiges fleisch ist? wenn wir verdorbenes fleisch oefters essen wuerden, wuerden wir uns sicher nicht ekeln oder? und das wissen, es kann uns toeten oder schmerzen bereiten, laesst es uns dann meiden und ekel entwickeln.
aber wie kann das festgestellt werden, wenn man von kind auf
richtiges fleisch ist? wenn wir verdorbenes fleisch oefters
essen wuerden, wuerden wir uns sicher nicht ekeln oder?
das wissen, es kann uns toeten oder schmerzen bereiten, laesst
es uns dann meiden und ekel entwickeln.
Das ist natürlich schwer zu beweisen, aber ich baue meine Theorie auch folgendes:
Einmal haben Babys von Anfang an eine Abneigung zu bestimmten Geschmäcksrichtungen, z.B. sauer.
Da das Baby zu dem Zeitpunkt aber noch nichts darüber gelernt hat, was essbar ist und was nicht, gibt es keinen Grund warum es manche Geschmäcker mögen sollte und andere nicht. Das dies aber der Fall ist, deutet darauf hin, dass es eine gewisse instinktive ‚Voreinstellung‘ gibt. Die Abneigung ist zwar mit Ekel nicht gleichzusetzen, kann sich aber zu Ekel entwickeln. Sie zeigt ( meiner Meinung nach) allerdings, dass wir nicht als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommen.
Ausserdem haben Hirnforscher herausgefunden, dass wenn wir uns Ekeln Teile des Gehirns aktiviert werden, die weit älter als der rationelle Teil des Gehirns sind. Das deutet darauf hin, dass es eine Art Ekel schon gab, bevor der Vernunftteil dazu kam. Ekel kann demnach nicht erst durch Prägung entstehen.
Frauen empfinden eher Ekel als Männer. Käme das nur aus der Prägung, wüsste ich nicht woran das liegen soll. Evolutionär macht das Sinn, weil die Frau nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das der vorhandenen,heranwachsenden oder potentiellen Kinder schützen muss.
Leute überall auf der Welt reagieren mit der gleichen Mimik auf Ekel.
Wie wir Ekel ausdrücken, müssen wir also nicht lernen sonder wissen es genauso, wie wir wissen, wie Freude ausgedrückt wird. Was für einen Sinn würde das machen, wenn wir instinktiv wüssten, wie ein Gefühl auszudrücken ist, welches wir erst erlernen müssen?
Welche Schlüsse man daraus zieht bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Aber für mich ist die Idee von einem instinktiven Ekel zusammen mit einem anerzogenen einfach am meisten logisch.
Aber wer weiß, vielleicht kannst du mich ja noch von Gegenteil überzeugen
Du kannst ja auch mal hier schauen:
http://www.channel4.com/culture/microsites/A/anatomy…
ist recht interessant.
Hi Carsten,
Die andere Person vertrat die Meinung, dass es
sowas wie natürliche Ekel gäbe, die als " Schutzmechanismus "
ihre Notwendigkeit und ihren Ursprung hätten( Krankheiten etc
). Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören.
es gibt Gerüche und Geschmäcker, die kulturübergreifend als unangenehm/ekelig empfunden werden.
Dazu gehören z.B. Erbrochenes, die Ausscheidungen, aber auch Eiter und ähnliches.
Verdorbene Nahrungsmittel haben auch meist einen Geruch, der von den meisten als unangenehm empfunden wird.
Das sind m.E. wohl Schutzmechanismen, die eine Aufnahem in dne Körper verhindern sollen.
Gandalf
Einmal haben Babys von Anfang an eine Abneigung zu bestimmten
Geschmäcksrichtungen, z.B. sauer.
Da das Baby zu dem Zeitpunkt aber noch nichts darüber gelernt
hat, was essbar ist und was nicht, gibt es keinen Grund warum
es manche Geschmäcker mögen sollte und andere nicht. Das dies
aber der Fall ist, deutet darauf hin, dass es eine gewisse
instinktive ‚Voreinstellung‘ gibt. Die Abneigung ist zwar mit
Ekel nicht gleichzusetzen, kann sich aber zu Ekel entwickeln.
genau da liegt der punkt, an dem ich mich hochziehe:smile:daraus kann sich ekel entwickeln.instinkte entwickeln sich eigentlich nicht:smile:
Sie zeigt ( meiner Meinung nach) allerdings, dass wir nicht
als unbeschriebenes Blatt auf die Welt kommen.
Ausserdem haben Hirnforscher herausgefunden, dass wenn wir uns
Ekeln Teile des Gehirns aktiviert werden, die weit älter als
der rationelle Teil des Gehirns sind.
weiss nicht…gibt es einen ekelthalamus?))koennte natuerlich der gleiche teil des hirns sein, der eine ganz normale abneigung aktiviert - ohne klassifizierung zwischen ekel und unangenehm oder???
Das deutet darauf hin,
dass es eine Art Ekel schon gab, bevor der Vernunftteil
welche vernunft?*grins*
dazu
kam. Ekel kann demnach nicht erst durch Prägung entstehen.
Frauen empfinden eher Ekel als Männer. Käme das nur aus der
Prägung, wüsste ich nicht woran das liegen soll. Evolutionär
macht das Sinn, weil die Frau nicht nur ihr eigenes Leben,
sondern auch das der vorhandenen,heranwachsenden oder
potentiellen Kinder schützen muss.
Leute überall auf der Welt reagieren mit der gleichen Mimik
auf Ekel.
das ist aber eher eine abneigemimik.babys weinen, wenn sie was nicht wollen.
das „iiih“ lernen wir erst von der mama.
Wie wir Ekel ausdrücken, müssen wir also nicht lernen sonder
wissen es genauso, wie wir wissen, wie Freude ausgedrückt
wird. Was für einen Sinn würde das machen, wenn wir instinktiv
wüssten, wie ein Gefühl auszudrücken ist, welches wir erst
erlernen müssen?
lachen ist instinktiv, weinen auch.
Welche Schlüsse man daraus zieht bleibt natürlich jedem selbst
überlassen. Aber für mich ist die Idee von einem instinktiven
Ekel zusammen mit einem anerzogenen einfach am meisten
logisch.
Aber wer weiß, vielleicht kannst du mich ja noch von Gegenteil
überzeugen
also ich aeffe meine eltern oder andere nach, wenn ich grimmassen schneide…egal weswegen.
nach mir schrieb noch jemand, dass auch exkremente einen instiktiven ekel hervorrufen. nun, ich will natuerlich nicht sagen, dass ich mich nicht davor ekele, aber instinktiv ist auch das meiner meinung nach nicht.
wir sind nur in unserer gesellschaft so sauber und hygienisch, dass wir uns von jeglicher „natuerlichkeit“ in sachen koerpergerueche u.a. entfernen. ich kritisiere das auch nicht…aber ein kind spielt auch in der *sch…*, wenn die eltern nix dagegen sagen.
ich glaube, ein bauer ekelt sich z.b. nicht davor. es soll sogar menschen geben, die eine recht natuerliche sexualitaet haben…in sachen exkremente:smile:)))*michekel*
vielleicht mal von der anderen seite aufgerollt:
wann empfinden wir abneigung gegen etwas?
doch nur, wenn wir es nicht gewohnt sind.
ich ekele mich vor nem kuhstall. ein bauer nicht.
ich ekele mich vor spinnenessen.afrikaner nicht.
ich ekele mich vor schimmligen brot(meine mutter wies mich immer auf die krebserregenden stoffe im schimmel hin). mein ex-mitbewohner nicht(er hats bewusst gegessen).
ich habe mal eine doku im fernsehen gesehn, in der eine frau von suedamerikanischen familien berichtete, dass deren kinder die eltern sexuell befriedigen.nun wirst du mich vielleicht als abartig oder paedophil hinstellen, wenn ich sage, dass die kinder, denke ich, ohne psychische probleme und ohne ekel mitgemacht haben. sie waren es gewohnt(eine andere psychologiegeschichte waere die aussage, dass es schlimm fuer das kind waere, es ploetzlich mit westlichen moralvorstellungen zu fuettern und es als opfer oder so hinstellen).
ich essen fischaugen oder maegen…warum?weil ichs gewohnt bin. ich wuerde auch die maegen von menschen essen, wenn ichs gewohnt waere - siehe kanibalismus - afrika(oder nachbar*gg*)
werd mal auf den link schaun…
mfg:smile:
rene
Hallo, Chatairliner,
ich denke sehr wohl, dass Ekel anerzogen ist, Abneigungen jedoch wohl überwiegend angeboren sind. Ekel sozusagen als „sozialisierte Form der Abneigung“.
Ich mache das mal an unserem Verhältnis zu Faeces klar: Der eigene Haufen ruft geringere Abneigung hervor als der eines Fremden. Der Dung eines Pflanzenfressers riecht nicht so widerlich wie der eines Fleischfressers. (Pflanzenfresser sind die bevorzugte Jadbeute, weil sie nicht so weit am Ende der Nahrungskette stehen. Fleischfresser sind in ihrem Metabolismus uns ähnlich genug um Krankheiten oder Erreger zu beherbergen, die auch uns gefährlich werden können - ganz abgesehen von ihrer allgemein größeren Gefährlichkeit.)
Geruch und Geschmack m.E. sind grundlegenden Sinneswahrnehmungen, die uns signalisieren: das kann man u.U. essen und das nicht. Diese Warnfunktion ist angeboren und muß nicht erst erlernt werden.
Durch Beispiel und Erziehung werden dann diese Grundempfindungen verstärkt, ritualisiert und evtl. auch tabuisiert. Erst jetzt können wir von Ekel sprechen.
Gruß
Eckard
gut:smile:dann sind wir einer meinung…muessen nur manuela ueberzeugen:smile:))
mfg
rene
Das sind m.E. wohl Schutzmechanismen, die eine Aufnahem in dne
Körper verhindern sollen.
Ein weiterer Schutzmechanismus ist der Ekel vor verwestem Fleisch. Ich glaube das ist der größte Ekel, den es gibt. Der Geruch löst Brechreiz und Panik aus. Da kann der Geruch von Ausscheidungen kaum mithalten. Das Gefühl von Todesangst kommt irgendwie auf. Das allerschlimmste ist natürlich eine Leiche, also ein toter Mensch (medizinisches Personal muß es sehr schwer haben, das zu überwinden!). Wahrscheinlich geht es darum, uns vor Gefahren und Krankheiten zu warnen. Wo Menschen sterben, ist es gefährlich oder verseucht. Außerdem sind Kadaver giftig.
Gruß
dataf0x
Das sind m.E. wohl Schutzmechanismen, die eine Aufnahem in dne
Körper verhindern sollen.Ein weiterer Schutzmechanismus ist der Ekel vor verwestem
Fleisch. Ich glaube das ist der größte Ekel, den es gibt. Der
Geruch löst Brechreiz und Panik aus. Da kann der Geruch von
Ausscheidungen kaum mithalten. Das Gefühl von Todesangst kommt
irgendwie auf. Das allerschlimmste ist natürlich eine Leiche,
also ein toter Mensch (medizinisches Personal muß es sehr
schwer haben, das zu überwinden!).
die haben sich daran gewoehnt…hatte mal eine mitschuelerin, die gerne leichen geschminkt hat.
manche stoert die vorstellung nicht…
hab mal was gegessen, bei dem ich mich aus ekel uebergeben musste. mein oma trank es und meinte nur, dass es so aehnlich schmecke, wie das, was sie im krieg ass.
wir sind einfach nur zu verwoehnt.
wenn du kurz vorm verhungern waerst oder es nicht wuesstest, wuerdest du fleisch auch essen, wenn es verwest waere…
wenn dir alle welt erzaehlen wuerde, dass schimmelpilz auf kaese auch eklig sei, wuerdest du dich vor stinkerkaese ekeln.
ich ekele mich vor menschenfleisch…soll das ein schutzmechanismus sein, damit ich meine nachbarn nicht esse?
nein…ist es sicher nicht:smile:
warum trinken wir alte(saure) milch? bei verwesenem fleisch haben wir im laufe der jahre eben festgestellt, dass wir davon sterben koennen bzw. haben sich die ersten menschen wohl den magen daran verrenkt…seitdem erzaehlen eltern ihren kindern, dass mal das nicht essen darf.
unsere heutige verwohnte gesellschaft ekelt sich natuerlich vor allem, was nicht gut richt…ausser stinkerkaese…
Hallo!
Sehr interessante Einwände! Hat mich zum Nachdenken gebracht.
Bist du der Meinung, daß jeder Ekel grundsätzlich anerzogen ist?
Ich werde meine Meinung revidieren und unterscheiden zwischen anerzogenem Ekel und (wahrscheinlich) angeborenem.
hab mal was gegessen, bei dem ich mich aus ekel uebergeben
musste. mein oma trank es und meinte nur, dass es so aehnlich
schmecke, wie das, was sie im krieg ass.
wir sind einfach nur zu verwoehnt.
Ich glaube, daß der Ekel vor Erbrochenem schon angeboren ist, aber in Notsituationen wie Hungersnot ißt man eben alles. Menschen tranken Urin und aßen sogar Leichen.
wenn du kurz vorm verhungern waerst oder es nicht wuesstest,
wuerdest du fleisch auch essen, wenn es verwest waere…
Richtig.
wenn dir alle welt erzaehlen wuerde, dass schimmelpilz auf
kaese auch eklig sei, wuerdest du dich vor stinkerkaese ekeln.
Ja das ist ein spannender Einwand. Jede Kultur hat ihre Ekelspeisen, und wenn man von außen kommt, ist es unbegreiflich, warum das so ist. Aber dieser Kulturekel hat eines gemeinsam: Er betrifft Dinge, die nicht schädlich sind. Verwestes und Erbrochenes ist definitiv gesundheitsgefährdend, aber Heuschrecken und Würmer zum Beispiel nicht (ißt man in Fernost, soll wie Kartoffelchips schmecken). Andere Kulturen ekeln sich dafür vor Blutwurst oder toten Kühen. DIESER Ekel ist definitiv anerzogen. Ich kenne Leute, die ekeln sich vor Fleisch in Butter, weil sie koscher aufgewachsen sind.
ich ekele mich vor menschenfleisch…soll das ein
schutzmechanismus sein, damit ich meine nachbarn nicht esse?
Das ist strittig. Ich habe gehört, daß es nicht gut ist, wenn man artverwandtes Fleisch ißt.
warum trinken wir alte(saure) milch?
Ich nicht *WÜRG*
bei verwesenem fleisch
haben wir im laufe der jahre eben festgestellt, dass wir davon
sterben koennen bzw. haben sich die ersten menschen wohl den
magen daran verrenkt…seitdem erzaehlen eltern ihren kindern,
dass mal das nicht essen darf.
Ja! Also gibt es doch einen Zusammenhang zwischen Schädigung und Ekel?
unsere heutige verwohnte gesellschaft ekelt sich natuerlich
vor allem, was nicht gut richt…ausser stinkerkaese…
Stimmt! Und gedünsteter Karfiol (Blumenkohl?), der stinkt wie Schweißfüße, schmeckt aber herrlich.
Gruß
dataf0x
Ich glaube, daß der Ekel vor Erbrochenem schon angeboren ist,
aber in Notsituationen wie Hungersnot ißt man eben alles.
Menschen tranken Urin und aßen sogar Leichen.
es gibt menschen, die tun das aus leidenschaft…
wenn du kurz vorm verhungern waerst oder es nicht wuesstest,
wuerdest du fleisch auch essen, wenn es verwest waere…Richtig.
d.h.:wir ekeln uns davor, weil es viel bessere sachen gibt. wenn ich die wahl haette zwischen einem stinkerkaese und einem hamburger, ich wuerde iiih sagen, den stinker wegschieben und den hamburger reinschlingen.
wir finden immer das eklig, was wir nicht kennen, was anders aussieht und riecht…anders, als wir es gewohnt sind.
wenn dir alle welt erzaehlen wuerde, dass schimmelpilz auf
kaese auch eklig sei, wuerdest du dich vor stinkerkaese ekeln.Ja das ist ein spannender Einwand. Jede Kultur hat ihre
Ekelspeisen, und wenn man von außen kommt, ist es
unbegreiflich, warum das so ist. Aber dieser Kulturekel hat
eines gemeinsam: Er betrifft Dinge, die nicht schädlich sind.
Verwestes und Erbrochenes ist definitiv gesundheitsgefährdend,
aber Heuschrecken und Würmer zum Beispiel nicht (ißt man in
Fernost, soll wie Kartoffelchips schmecken). Andere Kulturen
ekeln sich dafür vor Blutwurst oder toten Kühen. DIESER Ekel
ist definitiv anerzogen. Ich kenne Leute, die ekeln sich vor
Fleisch in Butter, weil sie koscher aufgewachsen sind.
ist erbrochenes toedlich?
warum ekelst du dich vor erbrochenem? weil du es nur siehst, wenn du krank bist, wenn es dir schlecht geht. erbrochenes ist frisches essen mit magensaure. magensaure laesst deine instinkte aufschreien:vorsicht, sauer! dein taeglicher umgang mit hyienischen dingen und dein gesunder zustand laesst dich ein ekelgefuehl dagegen entwickeln.
ich war mal betrunken und musste mich uebergeben. in dem moment hatte ich ueberhaupt kein gefuehl dafuer. es kam raus und ich schaute zu, wie es rauslaeuft, ohne jegliches gefuehl.
mein mir zuschauenden freunde(nuechterner)schrieen iiih.
aber warum?
weil es stank nach whisky und magensaeure. fuer gewoehnlich gibt es den duft nicht in unserer naehe. sie waren nicht daran gewoehnt.
ich ekele mich vor menschenfleisch…soll das ein
schutzmechanismus sein, damit ich meine nachbarn nicht esse?Das ist strittig. Ich habe gehört, daß es nicht gut ist, wenn
man artverwandtes Fleisch ißt.
du hast gehoert?..ehm…die wissenschaft von heute:smile:der sagt das, der andere das:smile:))…vieles ist nicht gut:smile:
bei verwesenem fleisch
haben wir im laufe der jahre eben festgestellt, dass wir davon
sterben koennen bzw. haben sich die ersten menschen wohl den
magen daran verrenkt…seitdem erzaehlen eltern ihren kindern,
dass mal das nicht essen darf.Ja! Also gibt es doch einen Zusammenhang zwischen Schädigung
und Ekel?
ja, na klar, aber keinen instinktiven, sondern einen erlernten. wieviele menschen sterben an lebensmittelvergiftung:smile:ganz ohne „schutzekel“
und wir haetten einen ekel vor fliegenpilzen und nicht vor spinnentieren.
das, was die natur wohl in uns eingebaut hat…instinktiv…ist, ekele dich/aengstige dich vor allem/verabschaeue alles, was du nicht kennst oder nicht gewoehnt bist oder was schlechter ist als das, was du vorher hattest.
da will ich nicht wiedersprechen.
ein schutzmechanismus ist es aber, so bin ich fest ueberzeugt, nicht, denn ich wuerde schlechte wurst essen, haette meine mutter mir nicht gesagt, dass das gefaehrlich ist.
leute essen falsches und sterben, weil sie keinen instinktiven ekel gegen die bestimmte nahrung empfinden, da der ekel(das wissen um die gefaehrlichkeit) einfach nicht vorhanden ist.
wir haben mittlerweile einen status erreicht, der uns entscheiden laesst, ob das fleisch essbar ist oder nicht. einfach, weil wir besseres gewoehnt sind und wissen, wie richtiges fleisch schmeckt.
aber mal unter uns: wenn ich wuesste, was in unserem fleisch alles drin ist, verwesung hin oder her, ich wuerde mich abgrundtief ekeln, glaube ich:smile:))
den gedanken eines instinktiven ekels kann ich mir aus dem grund nicht richtig vorstellen, weil wir in deutschland gar nicht mehr in der lage sind, was essen angeht, ueber instinkte zu reden…
ehm…und ein beispiel dafuer waren ja auch die vor kuerzlich gezeigten fleischskandale im fernsehen.
wie oft ich in meinem kurzen leben schon hoerte…ihh…is ja eklig…bi manchmal total harmlosen dingen…da faellt es mir schon schwer, zu glauben, dass haertere faelle, vor denen sich mehrere ekeln, instinktiv sein sollen.
mmmh…weiss auch nicht…
mfg
rene
Hallo,
sogar in der (ich nenne sie Kommerz-)Literatur wird/wurde dieses Thema angesprochen. In Aldous Huxleys „Brave New World“ werden Kinder von klein auf im Schlaf mit einprägsamen Sprüchen und Sätzen berieselt, wie z.B. dass sie sich für abgetragene Kleidungsstücke schämen, Mitglieder niedrigerer „Kasten“ verabscheuen, und sogar dass sie mit ihrer eigenen Lebenssituation zufrieden sind.
Zudem werden die Heranwachsenden „konditioniert“, d.h. der natürliche Reflex auf einen bestimmten Reiz wird durch Strafen (z.B. Stromschläge, schrille Töne, Dunkelheit) oder durch Belohnungen abgewöhnt und durch eine neue, gewünschte Reaktion ersetzt.
Die Gründe, Sinnhaftigkeit und ethischen Aspekte einer solchen Erziehung seien aber hier beiseite gestellt.
Dies führt sogar in die Medizin und in die Physiologie ein, entdecker der Möglichkeit einer solchen Konditionierung ist Iwan Pawlow. Hier kann ich Wiki’s Einträge empfehlen: http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowscher_Hund
und etwas abstrakter http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Bind#Experiment:…
Um wieder zurück zum Thema zu kommen: Reaktionen - dazu gehört auch der Ekel - sind an Reize gebunden. Diese kann man - wie wissenschaftlich bewiesen ist - durchaus ändern oder durch andere austauschen. Huxley behauptet sogar, dass man Kinder an Anblick von sterbende Menschen gewöhnen kann, ja dass sie sogar ein positives Gefühl damit assoziieren. Ob man Menschen wirklich so sehr beeinflussen kann wage ich zu bezweifeln.
Sehr wahrscheinlich ist aber (um nicht „fest steht aber“ zu sagen), dass man natürliche Reflexe ganz leicht duch von der Gesellschaft als richtig empfundene Reaktionen ersetzen kann. Das einfachste Beispiel ist wenn Eltern ihr Kind bestrafen.
Eine Person vertrat die Auffassung, dass sämtliche Ablehnung
durch die Erziehung, die Gesellschaft, also durch die Umwelt
erzeugt wird. Die andere Person vertrat die Meinung, dass es
sowas wie natürliche Ekel gäbe, die als " Schutzmechanismus "
ihre Notwendigkeit und ihren Ursprung hätten( Krankheiten etc
).
Ist also (wahrscheinlich, wenn ich nicht total von allen Medien belogen werde) beides möglich.
Ich hoffe, dass ich meine Meinung verständlich ausgedrückt habe
MfG Oli
Schaffender,
Es gibt ein Experiment mit Affen, bei dem gezeigt wird, dass das Junge eine „Schublade“ hat, mit Dingen, vor dem es Angst hat. Die Mutter muss diese Schublade füllen und ihm beibringen, dass z.B. Schlangen zu den Dingen gehören, vor denen es Angst haben soll.
Ein ähnliches Experiment wurde mit Menschen durchgeführt: Wurde dem Kind etwas vorgesetzt, was es nicht einordnen konnte, z.B. ein Spielzeug-Roboter, blickte es zur Mutter. Wenn diese Angst zeigte, hatte das Kind auch Angst, wenn nicht, dann nicht. (Wahrscheinlich wundern sich diese Kinder noch heute, als Erwachsene, warum sie ständig Angst vor Spielzeugrobotern haben)
So ähnlich stelle ich mir das auch beim Ekel vor.
mfg
Klaus
Teilweise ist Ekel sicher anerzogen. Jeder ekelt sich vor etwas anderen Dingen. Manche können z.B. keine Spinnen abhaben, aber ich finde die total lieb und freue mich, wenn ich wieder eine in meiner Wohnung entdecke. … Ein Weberknecht hat sich hier sogar vermehrt, und seinen Eikokon umsorgt und bewacht.
Es sind ganz fremde Wesen, und ich bin ehrlich froh, dass sie so klein sind. Wenn die unsere Größe und Zivilisation hätten, dann hätten wir wahrscheinlich ein Verständigungsproblem miteinander. … Aber die können uns ja nichts tun, und dann dürfen sie auch ruhig da sein.
Vor manchen Dingen ekelt sich jeder. Kann sein, dass uns das in ganz früher Kindheit anerzogen wurde, oder es gibt wirklich so etwas wie angeborenen Ekel. Aber der Ekel vor Spinnen, Schlangen, Würmern etc. ist auf alle Fälle hausgemacht.