sind Fälle bekannt bzw. ist es möglich, dass sich ein Mensch durch einen Verlust, in diesem Fall die Trennung vom Partner, niemals richtig erholt und ewig seelisch leiden wird und nicht darüber hinwegkommt? Eventuell mit Depressionen bis ans Lebensende?
Dass diese Person am Ende eines langen Kampfes (welcher jahrelang oder ewig andauert) mit der Vergangenheit, den Erinnerungen, den Schmerzen, aufgibt und dem Leben ein Ende setzt. Eventuell an gebrochenem Herzen stirbt?
Oder erholt sich JEDER Mensch irgendwann wieder, auch wenn es sehr lange dauert?
über „niemals“ und „ewig“ kann logischerweise nichts bekannt sein. Erst recht nicht
leiden wird
über Zukünftiges. Aber über
jahrelang
ja, natürlich.
Über „jeden“ Menschen kann kein Mensch etwas wissen. Aber: Ja, die meisten rappeln sich irgendwann auf. Sonst wären wir ja schon ausgestorben. Denn kein Mensch kommt ohne Trauer, ohne Verlust durchs Leben.
Ja, sagt man so. Aber es ist nicht die Zeit, die heilt. Es ist das über die Ereignisse wachsende Gras. Und das heißt: Das Leben füllt sich mit neuen Dingen, Erfahrungen, Erlebnissen.
Aber ist es immer so?
Über „immer“ kann niemand etwas wissen. Aber: Ja, es ist bei den meisten Menschen so. Irgendwann …
Und wenn sich die Trauer allzulange (wofür es aber ein "objektives "Zeitmaß nicht gibt) partout nicht beschwichtigen läßt, dann ist zu vermuten, daß sich irgendeine andere psychische Disposition in den Prozess mit eingemischt hat …
Gruß
Metapher
PS: Übrigens: Trauer und Depression ist nicht dasselbe
Nein. Es ist NIEMALS notgedrungen, das zu denken. Entscheidend ist die Sicht auf die Summe der Augenblicke, die nichts mit diesem Menschen zu tun haben. Die Vielzahl der Augenblicke gilt es so gut wie möglich zu erhöhen. Stunden ergeben zusammen einen Tag. Tage zusammen gezählt eine Woche, einen Monat oder zwei usw. Ob man vor dem Spiegel steht und sich durchs Haar kämmt, von einem Bein aufs andere wechselt, den Körper dehnt und streckt. Zu eigner Musik oder sonst woher tanzt und zu ausgleichender Bewegung findet. Möglich, dass man anfängt, ins Schritttempo zu wechseln und alle möglichen Schrittarten und Schrittfolgen ausprobiert. Auf Gleichgesinnte trifft und gemeinsam los zieht. All das ist wahrscheinlicher als die Möglichkeit…, nun ja, was ging mir da gerade durch den Sinn? Sieh an - vergessen.
Ich behaupte nein. Selbst resiliente Menschen können ihr Leben lang an Trennungen zu knabbern haben. Manch einer weiß ein Lied davon zu singen.
Aber Depressionen bis hin zum Selbstmord sind schon eine andere Liga, in die ein psychisch und sozial gesunder Mensch eher nicht gerät.
„Sterben an gebrochenem Herzen“ ist wohl vor allem eine Frage des Alters, und Trennung hier gleichbedeutend mit dem Tod des anderen (Partners). Je näher man dem Tod ohnehin ist, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass einen Hähnchens Schicksal ereilt.
Klar ist es das, es gibt Menschen nach denen unsere Körperchemie süchtig ist, die immer wieder, selbst wenn man sie hasst dieses Gefühl hervor rufen… das ist ein unveränderbares Naturgesetz.
Ich meinte jetzt nicht an einer Trennung “zu knabbern“ sondern psychisch fertig sind.
Wie ist das gemeint, das Menschen ihr Leben lang daran zu knabbern haben?
Ich meinte es eher so, dass diese Menschen keinen Lebenswillen mehr haben und sich aufgeben und irgendwann sterben. Oder depressiv sind bis an ihr Ende. Weil es alles keinen Sinn mehr macht.
Ich war 10 Jahre lang mit meiner Jugendliebe zusammen und dann kam eine Kollegin die einfach genau das ausgelöst hat… sie war einfach perfekt.
Nachdem meine Beziehung beendet war ging das etwa 3 Monate gut bis sie mir gestanden hat dass sie sich prostituiert. Danach war ich völlig am Ende „, Suizid gedanken usw.
Ich weis zwar das ich sie nie wieder sehen will aber sie würde immer noch genau das Auslösen was sie vorher ausgelöst hat, das ändert sich wahrscheinlich auch nie…
Aber dann irgendwann kommt jemand und man fängt von vorne an, ich habe jetzt die perfekte Frau.
Man denkt zwar ab und zu zurück und fragt sich wie es hätte sein können. Aber das ist dann auch alles „.
Fazit: wenn es wirklich eine heftige liebe war wird das auch für immer weh tun… aber irgendwann stellt man das in den Hintergrund und kann damit umgehen
Dass z.B. wichtige Fragen unbeantwortet geblieben sind, dass Umstände zur Trennung geführt haben, die der Verlassene nicht begreifen kann, dass jede neue Partnerschaft mit der alten verglichen und mitunter letztere für „besser“ befunden wird…
Ich weiß, was du meinst. Und wie gesagt: Wenn jemand psychisch „intakt“ ist, wird es dazu nicht kommen. Da muss schon eine „Veranlagung“ zur Depression oder ähnlichen Störungen gegeben sein.
Oder eben das entsprechende Alter.
Hallo,
der Post von Kannitverstan um 17.33 animiert mich, nun auf Deine Frage zu antworten.
Ich kannte einen Menschen, der es in jungen Jahren auch nicht nur einfach hatte.
Egal. Er hatte dennoch nach X-Versuchen einen festen Job und eine scheinbar liebe Freundin. Benannte Frau wurde schwanger. Leider war der Mann für sie eine Liebelei. Er freute sich auf seine zukünftige Familie und war hochgradig motiviert.
Als die Dame ihm erklärte, sie hat das Kind abgetrieben, weil es sich nicht mit ihren beruflichen Plänen vereinbaren ließe, ist der Mann förmlich zerbrochen!
Richtig glücklich ist er nie mehr geworden. Zwar war er stets in Pflegeberufen tätig, hat diese auch immer gerne und zur Befriedigung der zu Pflegenden getan, aber alle Beziehungen, die er danach aufgebaut hat, waren echt krank!
Ich kann nur vermuten, dass er sich immer noch krankere Frauen gesucht hat, um sich als Helfer gut zu fühlen.
Er hat sich das Leben genommen.
Ich will den Menschen nicht vorführen. Ich nenne dieses Beispiel, weil ich den Eindruck habe, dass du in einem Zwiespalt mit dir selber bist. Korrigiere mich, wenn ich mich täusche.
Abschliessender Satz:
Anhand meiner Erfahrung glaube ich, dass es den von erfragten Umstand durchaus gibt, aber weniger ad-hoc, sondern vielmehr, dass es eine Anreihung unglücklicher Umstände ist, die einen daran hindert, Persönlichkeit zu entwickeln und eigene Ansprüche zu stellen.
LG, Mao
P.S.:
Einen haue ich noch raus:
Ich hatte seinerzeit einen sehr wundersamen Arbeitskollegen. Jung und unbefangen wie ich war, konnte ich mir nie erklären, warum der Typie so stressig und dünnhäutig unterwegs war. Bis mich mal einer darüber aufgeklärt hat, dass er früher ganz normal war. Bis zu dem Tag, als ihm seine Frau nach einem langen Arbeitstag erklärt hat, dass er sein Kind im Backofen findet…
Ja, dieses Kind gibt es nicht mehr…
Natürlich ist das möglich. Jeder Mensch bestimmt AUCH selber über seine Reaktionen auf Unglück. Es ist möglich, ein Unglück Jahre- und jahrzehntelang aktiv zu halten, die Trauer immer wieder zu beleben und sie zu seinem Hauptlebensinhalt zu machen. Dann „erholt“ man sich nie davon. Es ist aber auch möglich, dass nicht zu tun.
Es gibt Menschen, die nach schwersten Schicksalsschlägen (Kriegserlebnisse, Folter, Verlust der Kinder) dennoch wieder Sinn im Leben finden und Lebensmut. Andererseits gibt es Menschen, die nach relativ normalen Vorkommnissen (und dazu rechne ich mal eine Trennung vom Partner) sich lebenslang eingraben oder lebenslang verbittert bleiben.
Denn: Die Schicksalsschläge stoßen uns zu, aber WIR entscheiden mit, wie wie mit ihnen umgehen.
Ich kenne bereits viele Beziehungsschicksale. Auch welche wo ich dachte: „Die erholt sich nie“. Dennoch hat es nach einer Zeit immer wieder einen neuen Partner und damit ein neues Glück gegeben. Selbst bei dem tragischsten Fall wo einer meiner Freunde seine Jugendliebe kurz nach der Hochzeit mit einem Baby im Bauch an der Krankheit Krebs verloren hat. Ich dachte der erholt sich nie, aber heute (10 Jahre später ist er wieder in einer Beziehung). Letztendlich glaube ich die Zeit heilt alle Wunden. Aber eine Narbe kann bleiben.
Nie und immer gibt es nicht - schon gar nicht auf dem weiten Feld der Beziehungen/Gefühle und der Krankheiten
Der eine Mensch schüttelt sich kurz nach einer Trennung und macht weiter - der andere suhlt sich in seinem Selbstmitleid und gefällt sich in der Rolle des Leidenden. Es ist auch so schön einfach andere verantwortlich zu machen, für das eigene Glück/Unglück - vor allem dann wenn es den/die andere/n nicht mehr gibt. Es ist ungleich schwieriger eigenverantwortlich zu leben und Trennungen als das zu nehmen was sie sind - das Ende einer Beziehung das beide zu verantworten haben.
Trauer am Ende einer Beziehung ist normal und geht auch wieder vorbei, wenn der Leidende mit der Sache abgeschlossen und es akzeptiert hat, dass es vorbei ist
Depression ist eine (bedingt behandelbare) Krankheit, die es dem Leidenden unmöglich machen kann, aus der Trauer heraus zu kommen - wenn beides zusammentrifft braucht es eine fachärztliche Behandlung und wenn in der Kombi dann noch Alkoholmissbrauch ins Spiel kommt wird es brisant.
In muss einige Ex-Frauen von jeder Verantwortung für das Ende unserer Beziehung freisprechen: Ich war wahrscheinlich zu egoistisch: Entweder waren sie fad und langweilig, waren depressiv oder sonst was. Konnte das was ich vermisste letztlich nur bei anderen finden. Hatte das ganze sinnlose endgültig Gelaber satt. SCHLUSS.