Ist Fußbodenaufbau durch Schüttung fachgerecht

Wir bekommen eine neue Einbauküche. Im Zuge der Baumaßnahmen soll der alte unebene und knarrende Fußboden von Grundauf erneuert werden. Ein Fußbodenleger will eine neue Schüttung und Fermacellplatten 20mm neu verlegen.
Ein anderer Hanwerker hat mir jetzt gesagt, das wäre aufgrund des Gewichtes einer Einbauküche nicht fachgerecht. Die Schüttung würde sich zusammendrücken und
der Fußboden wäre wieder uneben. Er empfiehlt mir ein einen fachgerechten Holzunterbau, was naürlich wesentlich teurer ist. Was könnt Ihr mir Raten?

Niemand weiß, wie schwer deine Küche wird und was die Tragkonstruktion der Decke ist. Hört sich jedenfalls nach Holzbalkendecke an. Ob Fermacell mit zugehöriger Schüttung da das richtige ist, weiß ich auch nicht. Weniger wegen der Tragfähigkeit oder der Zusammendrückung der Schüttung, sondern wegen der Durchbiegung der Decke nach Wiederbelastung, denn der Boden würde ja im entlasteten Zwischenzustand eingebaut. Bei einer Betondecke hätte ich da keine Schmerzen. Was der andere Handwerker unter einem „fachgerechten Holzunterbau“ versteht, wäre auch noch zu klären.

Hier mal die Fachinfos zu Fermacellböden:

http://www.fermacell.de/de/docs/FERMACELL_Bodensyste…

Gruß
smalbop

Danke für Deine Antwort. Es steht bereits eine „alte Küche“ auf einer Schüttung und Holzbalkendecke. Weil alles krumm und schief ist soll es ja erneuert werden. Habe nä. Woche nochmal zwei Handwerkerfolgetermine
und weiß jetzt schon ein wenig mehr.
Danke für die Antwort. Bernd

Beis Schuettung besteht das Problem, dass erhebliche Gewichtsableitungen zu einer Unebenheit führen …kann…, es muss nicht. Daher würde ich die Küche nicht auf die standardisierten Füße stellen, sondern zusätzliche Massnahmen einer gleichmässig und flächengrossen Lastverteilung befürworten.Z.B noch eine Bohle unterlegen.
Grs. müsste die Schüttung das aushalten, wenn sie ordentlich verdichtet ist.

Hallo Bernd,
ein Aufbau mit einer gebundenen Schüttung (die sollte bei einem Holzuntergrund immer wasserfrei sein!) ist zwecks Ausgleich von Unebenheiten oder zur Korrektur von Winkelabweichungen im Untergrund (beides in DIN 18202 aufgeführt) der richtige Weg!
Bei alten Holzdielen (als Verlegeuntergrund) sollten jedoch die knarrenden Dielen zuerst einmal mit Spax-Schrauben (durchgehendes Gewinde!!) wieder arretiert werden.
Hierauf kommt ein Rieselschutz, dann der Höhenausgleich. Dieser sollte über Lehren abgezogen werden. Ab einer Dicke von 10cm muss eine Zwischenverdichtung erfolgen, sonst drückt sich die Schüttung bei Druckbelastung tatsächlich zusammen.
Auf die abgezogene Schüttung wird Zug-um-Zug eine Lage 9mm dicker MDF- oder HDF-Platten als Lastverteilugn verlegt; erst hierauf kommen dann die Fertigteil-Estrichplatten.
20mm dicke Fermacellplatten tragen die lotrechte Last von 2kN/m² (das ist ein Wert, der für Wohngebäude als „übliche“ Flächenlast angenommen wird) problemlos! Auch durch eine Einbauküche werden größere Lasten als 2kN/m² nicht bewirkt.

Die Schüttung würde sich zusammendrücken und
der Fußboden wäre wieder uneben.

Das ist so keinesfalls richtig!
-.-.-.-.-
Gruß: Klaus

Danke für die Antwort, das leuchtet mir ein. Habe jetzt das Angebot des „fachgerechten Handwerkers“. Dieser möchte mir auf einem entsprechenden Metallsystem eine Decke aus schnelltrocknenden Estrich einbauen. Dies ist sicherlich eine gute Lösung. Ich habe aber Sorge, daß die Deckenlast zu groß wird, denn es handelt sich um ein Fachwerkhaus und neige doch zu einer Schüttung. Bernd Müller