Ist GetMyAds ein Schneeballsystem? Zumindest verstehe ich deren Geschäftsmodell nicht

Hallo,

bin letztens über getmyads.com gestolpert, habe mich angemeldet und bekam promt eine mail von jemandem, der mich (wie auch immer) dort geworben hat. Jedenfalls war er erpicht darauf mich zum Mitmachen zu bewegen, weil es so toll ist und man ohne viel zu machen viel Geld verdienen kann.

Das klang toll, allerdings verstand ich deren Geschäftsmodell nicht. Auf der Seite gibts zwar ein Video mit einer Erklärung, das sagt aber nichts darüber aus, was die da genau machen, außer Leute zum Einzahlen zu bewegen und dann muss der Einzahler neue Einzahler finden, um eine Provision+„Dividenden“ auf seine eigene Einzahlung zu bekommen. Leider war der Werber auch nicht erhellender, er wich der zentralen Frage mehrfach aus.

So wie ich das verstanden habe muss man sich da für 50$ einen „Token“ kaufen. Dann geht man hin und wirbt neue Nutzer, die sich ebenfalls so einen (oder mehrere) Token für 50$ kaufen und dann bekommt man 1) eine Provision von 6$ pro Token und 2) eine Art Dividende, bei der ich nicht verstehe, wie sie erwirtschaftet wird.

Mein Verdacht ist, das nicht nur die Provision, sondern auch die Dividende von den 50$ kommt, die ein neuer geworbener Nutzer für seinen Token ausgegeben hat, was dann so lange gutgeht, bis die 50$ überschritten sind und dann ist das Spiel tot, es sei denn es werden neue Nutzer gewonnen, die ebenfalls Token kaufen.

Irgendwas wird da noch mit Werbeeinblendungen gemacht und scheinbar bekommt man zum Token noch 500 Besucher „mit Interesse am Thema“ auf seine Internetseite (oder eine der freien Wahl), was eine Art Geschäftsmodell wäre, allerdings bekommt man bei Facebook die selbe Anzahl von Besuchern für unter 1$. Ist also Wucher und mein Eindruck ist, dass es sich dabei um eine Ablenkung vom Kern der Sache (Schneeballsystem) handelt.

Ich bin auf die Seite gestossen, weil ich ein paar Zugriffe von dort auf meinen Blog bekam. Aus Neugierde habe ich nachgesehen was es ist und bin dann „geworben“ worden. Mein Gefühl sagt mir, dass es Teil der Masche ist, dass die Nutzer auf kleine Nischenseiten gehen, deren Betreiber sich dann fragen, was hinter der Zugriffsadresse steht, surfen dann dorthin und werden neue Nutzer, die auf ihrer Seite/Blog einen Werbeartikel zu Getmyads schreiben, um weitere Nutzer zu rekrutieren. Diese Masche ist aber Spekulation.

Insgesamt fehlt mir aber ein Geschäftsmodell, das über die Neueinwerbung von zahlenden Nutzern hinausgeht und mit dem die „Dividenden“ finanziert werden - was definitionsgemäss ein Schneeballsystems wäre.

Allerdings könnte ich mich natürlich irren und mir entgeht eine tolle Einnahmequelle für meinen Blog. Daher die Frage: Wie funktioniert GetMyAds?

Und nach dieser Aussage fragst du dich immer noch ernsthaft ob es ein Schneeballsystem sein könnte?

Hallo Ingmar_Blessing,

dein Bauchgefühl

schlägt zu Recht Alarm!
Ein undurchsichtiges Geschäftsmodell ist schon ein guter Ausgangspunkt dafür…

Denn: Wer verschenkt schon Geld?

Und meinst du wirklich, dass eine Seite wie http://www.wieverdienen.online/getmyads/getmyads-erfahrungen von einem ganz normalen Nutzer erstellt wurde, damit andere einfach nur Geld bekommen?

Gruß
dafy

Das Geschäftsmodell für GetMyAds

Bei GetMyAds sprechen viele direkt von einem Schneeballsystem, aber ist es das wirklich? Wird das Geld der User nur von Unten nach Oben verteilt? Aufgrund der Intransparenz des Unternehmens kann ich das nicht 100% ausschließen, aber ich kann es auch nicht bestätigen. Bevor ich weiter auf das Thema eingehe möchte ich an dieser Stelle ein paar für mich und andere Partner wichtige Hinweise eingehen. Über folgende Dinge sollten Sie jeden Partner aufklären den Sie von GetMyAds überzeugen möchten:

GetMyAds verkauft Werbung und ist kein Investment
Die 1% PayBack werden nicht garantiert und könnten morgen aufhören oder deutlich weniger werden
Im Falle eines Scheiterns des Unternehmens sind die Chancen auf Schadensersatz sehr gering
Das Unternehmen lässt sich besonders den Punkt mit dem Investment und den 1% nochmal explizit in den AGB beim Login bestätigen.

Zunächst, wie verdient das Unternehmen Geld:
Die Firma GetMyAds betreibt sogenanntes MediaBuying. Dieser Begriff ist für viele Menschen etwas völlig Neues, deshalb möchte ich nun darauf eingehen. Das Internet ist in den letzten Jahren zur mächtigsten Vertriebsmaschine und Werbeplattform geworden die es jemals gegeben hat. Täglich werden Millionen von Internetseiten veröffentlicht und Milliarden von Menschen besuchen diese täglich. Das Betreiben einer Internetseite kostet je nach Zugriffen enorme Summen hinsichtlich technischer Systeme, Mitarbeiter und Stromkosten. Es gibt für Webseitenbetreiber nun mehrere Möglichkeiten, diese Kosten zu decken:

Eigene Produkte verkaufen
Viele Webseiten sind Onlineshops und verkaufen eigene Produkte oder Produkte dritter.
Affiliate Marketing
Beim Affiliate Marketing bewerben Sie als sogenannter „Publisher“ die Produkte anderer Unternehmen. Klickt jemand auf ein Werbemittel Ihrer Webseite wird dem Besucher der Internetseite ein Cookie gesetzt. Wird dieses Cookie am Ende des Bestellprozesses im Onlineshop erkannt und ausgelesen, erhält der Publisher eine Umsatzprovision. Je nach Programm bzw. Produkt können das mehrere hunderte oder tausende Euro Provision sein. Oft gibt es zusätzlich eine sogenannte LeadProvision, hierbei wird nicht wie bei der eben beschriebenen „Sale-Provision“ der Umsatz anteilig vergütet sondern es gibt einen Festbetrag für jeden Neukunden. Diese Art von Werbung ist bei der richtigen Zielgruppe sehr lukrativ für den Webseitenbetreiber, jedoch auch sehr aufwändig. Oftmals muss sich ein Webseitenbetreiber auf den Affiliate Plattformen einzeln bei seinen Partnerunternehmen bewerben und unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen. Passen die Produkte dann nicht 100% zur Zielgruppe und es finden keine Verkäufe statt, bleibt der Webseitenbetreiber auf seinen Kosten sitzen.
Vermarkter
Eine weitere und oftmals genutzte Methode von Webseitenbetreiber sind große Vermarkter. Hierzu gehört unter anderem auch Google mit einem riesigen Netzwerk (AdSense bzw. AdWords). Google steuern schon lange nicht mehr nur Werbung auf der Suchmaschine aus sondern auf Millionen von Webseiten mit einer Anbindung an tausende andere große Vermarkter. Zusätzlich bieten die großen Vermarkter modernste Technologien wie Retargeting, „Maschine Learning“ und „Profiling“ an. Diese Technologien ermöglichen es in einer Kombination aus Erkennung von Webseiteninhalten und Benutzerprofilen eine für den Benutzer maximal passende Werbung anzuzeigen. Der Webseitenbetreiber bekommt hierbei nun jedoch keine Affiliate Provision mehr sondern wird nur noch pauschal für Klicks auf Werbemittel oder für die Einblendung von Bannern bezahlen. Die Vermarkter handeln im Grunde nur noch mit dem Angebot und der Nachfrage und verdienen an jedem Klick und jeder Bannereinblendung ihren Pflichtanteil mit. Hierbei ist es für die Vermarkter auf der einen Seite wichtig, Werbepartner zu finden die ein großes Kontingent an Werbeflächen kaufen und zum anderen, gute Webseiten um diese Werbung auszuliefern.

So funktioniert nun MediaBuying:

Als Media Händler steigen Sie quasi in den virtuellen Handel mit Webseitenbesuchern und der Vermittlung von Produkten via Affiliate Marketing ein. Wenn Sie ein bestimmtes Produkt haben, bei dem Sie beispielsweise 20% Umsatzprovision durch eine Vermittlung bekommen und Ihre Zielgruppe kennen, kaufen Sie sich bei den Vermarktern entsprechende Werbekontingente ein. Aufgrund des Interesses einer hohen Auslastung der Vermarkter sind hier natürlich auch entsprechende Rabatte bei hohem Volumen möglich. Wenn Sie also von einer 20% Umsatzbeteiligung bei einer Produktvermittlung ausgehen und statistische Erfahrungswerte zeigen Ihnen eine durchschnittliche Vermittlungsrate von 2% auf, wo liegt dann der Hebel? Sie kaufen die 1000 Klicks auf Ihr Werbemittel nicht mehr für 10 Cent je Klick sondern für 8 oder 5 Cent je Klick aufgrund des gebuchten Volumens. Hier sind mal schnell 50% der Kosten bei gleichbleibenden Ergebnis eingespart.

Was macht vermutlich GetMyAds:

GetMyAds fungiert wohl als ein solcher Media Händler und kauft mit dem Geld seiner User entsprechende Kontingente ein. Ich war am Anfang sehr skeptisch hinsichtlich der entsprechenden Verwendung des Geldes. Doch durch das Premium Programm (ab 500 Token) wurde ich eines besseren belehrt. Zum ersten mal in der Geschichte der Firma GetMyAds zeigt sich das Unternehmen transparenter hinsichtlich seines eigentlichen Geschäftsmodells. Die sogenannten Premium Tokens ermöglichen einen CashBack auf Basis ganz spezifischer Werbekampagnen die das Unternehmen vor hat zu buchen. Es gibt MMO, Financial Services und Weight Loss Produkte zu bewerben. Die entsprechenden Kampagnen starten so zwischen 700.000$ und 900.000$ gekauften Token. Die Statistiken der gekauften Token sind einsehbar und hier zeigt sich nun die Macht eines solchen Systems. Innerhalb einer Woche sammelte das Unternehmen alleine durch seine Premium Partner ein Budget in Höhe von über 600.000$ je Kampagne ein. Müsste das Unternehmen solche Vorfinanzierungen bei einer Bank machen oder gar das Risiko selbst tragen, wäre es wohl schwierig in solchen Größenordnungen zu handeln. In der Summe also ein sehr lukratives Geschäft bei dem es um mehr als ein paar Millionen Euro geht.

Warum dann diese Intransparenz?

Wenn Ihnen aufgrund meines Artikels bewusst wird, wie dieses Unternehmen sein Geld verdient, dann müsste die Frage vielmehr lauten „Warum nicht noch mehr Intransparenz?“. Nehmen wir einmal an, das Geschäftsmodell funktioniert hervorragend, also eine Mischung aus der idealen Auswahl des Vermarkters bei optimaler Zielgruppeneinstellung mit profitablen Produkten. Würden Sie als Unternehmen veröffentlichen wie Sie das genau machen? Sie würden es nicht gegenüber Banken und nicht gegenüber anderen Unternehmen transparent machen. Wenn es für Sie noch immer nicht logisch ist, dann möchte ich es nochmal anhand eines Beispiels verdeutlichen. Was passiert, wenn mehrere Media Händler wissen, dass sie z.B:. ein Abo auf Babywindeln mit einer Verkaufsrate von 5% auf einer Webseite X verkaufen können. Die Media Händler steigern sich so lange gegenseitig hoch, bis auch der letzte Händler an seiner Schmerzgrenze angekommen ist. In diesem Markt ist Informationsvorsprung der Schlüssel zum Erfolg.

Woher gewinnt GetMyAds dieses Wissen?

Ich vermute das Unternehmen kauft auch sogenannten Blind Network Kampagnen. In diesem Kampagnen wird eine bestimmte Werbung blind auf Millionen von Webseiten ausgeliefert. Am Ender der Kampagne hat sich das Investment für das Unternehmen ggf. nicht sofort gelohnt, jedoch sieht der Händler danach auf welchen Seiten Verkäufe stattgefunden haben. Auf diese Webseiten kann er danach gezielt die Werbung schalten und seine Chancen extrem erhöhen. Auch hier gilt, wenn Sie eine Blind Kampagne buchen und Budget für 1000 Webseiten haben gewinnen Sie weniger Erfahrungswerte als wenn Sie 1000.000 Webseiten ansteuern. Zusätzlich wissen Sie wenn Sie 1000 Werbeeinblendungen je Webseite buchen mehr über das Potenzial der Seite als wenn Sie nur 10 Werbeeinblendungen je Seite buchen. Dieses Konzept ist ganz im Sinne von Big Data völlig schlüssig und würde so einiges bei GetMyAds erklären.

Das Schachbrett Problem

Viele Argumentationen gegen GetMyAds basieren auf der alten Geschichte des Bauern der vom Kaiser nichts weiter wollte als immer das doppelte Reiskorn auf dem nächsten Feld des Schachbretts. Bei GMA könnte man dieses Problem vermuten, da ab einem gewissen Punkt nur noch Pakete provisioniert werden die auf Basis des Rebuy alter Pakete erworben wurden. Es gibt also eine Payback Provision auf Geld das bereits vergütet wurde. Dieser Zeitpunkt kann aus meiner Sicht jedoch nicht auftreten, es laufen hier drei wesentliche Effekte mathematisch dagegen.

Bestehende Pakete laufen nach 600 Tagen aus, es fallen also auch wieder Provisionen weg
Es muss nicht zwangsläufig nur Pakete provisioniert werden die auf Basis von neuem Geld entstehen. Es gibt einen Großteil der User die bis auf 1000 Pakete Rebuy durchführen uns sich das Geld nie oder sehr sehr viel später auszahlen lassen. Das bedeutet, die Firma kann mit den erwirtschafteten Gewinnen der Kunden weitere Kampagnen fahren und noch mehr Geld verdienen. Einem Aktionär steht es ja auch frei, auf Basis seiner Dividenden neue Aktion zu kaufen. Auch wenn GMA hier nicht als Investment zu sehen ist, folgt dieser Vergleich zumindest der praktischen Handhabung des Konzepts mit seinem CashBack Bonus neue Pakete zu kaufen.
Die 1000 Token sind zusätzlich ein limitierender Faktor, es können nicht unendlich viele Token gekauft werden. Somit bleibt die reale Rückvergütung ohne Affiliate Provision recht überschaubar. Man mache sich bewusst, ein User der mit dem Cash Konto einen Token kauft, gibt 50$ die er eigentlich hätte auszahlen und wieder frisch einzahlen hätte können einfach ohne Transaktionskosten zurück in das System.

Fazit

Sicherlich räumt dieser Artikel nicht alle Zweifel an GetMyAds aus, diesen Anspruch sollte der Bericht auch nicht erfüllen. GetMyAds ist für Unternehmen die Werbung schalten möchten und dabei Ihr Budget zurück erwirtschaften möchten eine super Alternative zu manch anderen ForceTraffic Netzwerken. Für findige Affiliates und SEOs ist GetMyAds eine extrem lukrative Einkommensquelle. Besonders im Bereich Networkmarketing gibt es eine enorme Synergie:

Sie bewerben Produkte aus anderen Networks
Erhalten CashBack auf Ihren Kauf der über den Kauf hinaus geht
Sie können Ihr bestehendes Netzwerk für GetMyAds gewinnen und hohe Affiliate Provisionen erhalten
Sie gewinnen ggf. über den Vertrieb von GetMyAds neue Partner für Ihre anderen Network Produkte. Gute Sponsoren bringen ihre Partner auch in andere Systeme.

Aus meiner Sicht ist GetMyAds eine tolle Sache, sofern Sie offen und ehrlich Ihren Partnern die Chancen und Risiken aufzeigen. Wie bereits mehrfach erwähnt, verkaufen Sie das Produkt durch seine Synergien und nicht ausschließlich über das Konzept des Paybacks. Meine Empfehlung an meine Partner ist immer, nur mit Rebuy nachkaufen und das Geld auf dem CashKonto regelmäßig auszahlen lassen. Die Auszahlungen dauern zwischen 30 und 40 Tagen und kommen bisher zuverlässig auf mein Girokonto.

Wer es also einfach mal versuchen möchte kann sich hier anmelden.

(Quelle: networkmarketing-magazin)

Der Burrenblog Review hat hierzu einige Enthüllungen zum Thema „GetMyAds“ veröffentlicht. Einfach bei Google „Burrenblog Review“ eingeben und die Seite besuchen. Vielleicht geht dann auch dem letzten Träumer ein kleines Lichtlein auf.