Ist Gott allmächtig?

Ein Link zu dem Thema (englisch): http://en.wikipedia.org/wiki/Omnipotence_paradox

Wenn du gut englisch kannst, kannst du nun auch die Frage beantworten, ob Gott allmächtig ist. (Nein, das ist gelogen. Aber damit erhältst du zumindest Antworten zum Paradoxon.)

_______________
MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hallo W.

Ein Allmächtiges Wesen würde sich weder für Deine Frage noch
für eine Welt mit Lebewesen interessieren.

Interessant, du scheinst also zu wissen, was allmächtige Wesen
interessiert! Wer bist du denn? Etwa selbst eines? Oder woher
weißt du?

Wenn ich Allmächtig wäre dann genau so.
Also brauchst Du keine Angst vor mir zu haben.

Gruß
M.

Um sich als Schöpfer zu beweisen, bedarf Gott der Welt; die Welt bedarf Gottes nicht. Sie besteht aus sich selber, ungeworden und unvergänglich, freilich auch völlig gleichgültig gegenüber dem Wohl und Wehe ihrer Geschöpfe.

Hallo Markus!

Also brauchst Du keine Angst vor mir zu haben.

Das ist beruhigend! Wenn denn nur alle Mächtigen
wenigstens ein wenig deine Einstellung hätten.

Gruß
Walden

Warum nicht auf Deutsch?

Ein Link zu dem Thema (englisch):
http://en.wikipedia.org/wiki/Omnipotence_paradox

Wenn du gut englisch kannst, kannst du nun auch die Frage
beantworten, ob Gott allmächtig ist. (Nein, das ist gelogen.
Aber damit erhältst du zumindest Antworten zum Paradoxon.)

Wenn nicht, nimmst Du halt den deutschen Artikel :smile:

http://de.wikipedia.org/wiki/Allm%C3%A4chtigkeitspar…

Gruß

Kubi

BS"D

Wie auch immer jemand antwortet, scheint doch die
Nichtallmacht Gottes bewiesen zu sein. Wo ist der Fehler?

In deinem Verständnis von Logik und von G’tt. Beides hat nichts mit deiner ironischen Frage zu tun, welche nun schon so alt ist, wie das Buch „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ publiziert ist.

Oder anders ausgedrückt, G’tt könnte dieses, nur läge hierin für mich kein erkennbarer Sinn mehr. Und wenn er es könnte und eben auch noch nicht könnte, dann würde dieses nicht mehr beweisen, als das deine zugrund gelegten Axiome anscheinend für G’tt keine weitere Bedeutung haben. Der Fehler liegt also darin, dass du G’tt mit seiner Schöpfung verwechselst.

Alles Gute.

Und wenn er es könnte und
eben auch noch nicht könnte, dann würde dieses nicht mehr
beweisen, als das deine zugrund gelegten Axiome anscheinend
für G’tt keine weitere Bedeutung haben.

Das hieße aber, dass G’tt nicht der Logik unterliegt. Somit wäre G’tt für den Menschen bedeutungslos und damit überflüssig.

Gruß
Oliver

BS"D

Das hieße aber, dass G’tt nicht der Logik unterliegt. Somit
wäre G’tt für den Menschen bedeutungslos und damit
überflüssig.

Mh, vieles unterliegt nicht der Logik bzw. können wir mit diesem Mittel nicht annähernd beschreiben und dennoch ist es für uns eben nicht bedeutungslos, wie z. B. die Liebe zu unseren Nächsten. Und überflüssig erscheint mir diese auch nicht gerde.

3 „Gefällt mir“

Kann Gott ein Gegenstand machen, der so schwer ist, dass er
ihn nicht tragen könnte?
Wie auch immer jemand antwortet, scheint doch die
Nichtallmacht Gottes bewiesen zu sein. Wo ist der Fehler?

Hallo,
vielleicht hat er diesen Gegenstand schon längst erschaffen?
Nimm mal die Menschheit mit all ihren Kriegen, Ungerechtigkeiten
und Hungersnöten. Dieser Gegenstand ist so schwer, dass Gott, der
das gesamte Universum schuf, sogar seinen Sohn geopfert hat um die
Menschheit tragbar zu machen.

Im Gegensatz zu Gott nimm einmal die Erde, die auch eine Schöpfung
Gottes ist. Man könnte meinen, dass der Mensch für die Erde nicht
tragbar ist, da er seinen eigenen Lebensraum mehr und mehr vergiftet.

Die Erde wird mit uns schon fertig, rein physisch betrachtet.
Irgendwann geht der Mensch auf die Bedürfnisse der Erde ein, oder er
stirbt aus ( ist der Erde relativ egal ).

Was aber Gott betrifft, ihm sind wir nicht egal, rein psychisch
betrachtet, denn sonst hätte er wohl kaum seinen Sohn geopfert.
Nur WANN die Menschheit für Gott tragbar wird, weiss nur er allein.

In der REIN physischen Schöpfung ist für Gott alles tragbar.
In der REIN psychischen Schöpfung nicht unbedingt.

Gruß Peter

Aber natürlich

Kann Gott ein Gegenstand machen, der so schwer ist, dass er
ihn nicht tragen könnte?
Wie auch immer jemand antwortet, scheint doch die
Nichtallmacht Gottes bewiesen zu sein. Wo ist der Fehler?

Hallo Andreas,

ich glaube, in dem Gleichnis war der „Gegenstand“ ursprünglich ein Stein, aber das tut ja nichts zur Sache.

Letzten Endes möchte dieses Bild die Möglichkeit von Allmacht überhaupt in Frage stellen. Und hier zeigt sich wieder die Wichtigkeit klarer Vorabdefinitionen: Ist „Allmacht“ für uns nur das, was auch Sätzen mit logisch-unmöglichen Inhalten widersprechen kann? Dann gäbe es für uns (!) in der Tat keine Allmacht. Oder ist „Allmacht“ etwas, was nur empirisch-unmöglichen Erfahrungen widersprechen kann, solange sich alles noch im Rahmen der Logik befindet? Dann wäre Allmacht in Ordnung.

Oder anders: Wenn man gut aufpasst, entdeckt man in der scheinbar provokativen Frage einen Begriff, den sie sich unbemerkt (und unerlaubt) in zwei unterschiedlichen Bedeutungen zunutze macht: „können“. Das erste „können“ ist ein logisches, im Sinne von „möglich sein“, „denkbar sein“, „als logisch widerspruchsfreier Satz formulierbar sein“. Das zweite „können“ ist ein empirisches, im Sinne von „stark genug sein“. Ob die Winkelsumme 180 Grad beträgt, hat ja nichts mit Stärke oder Kraft zu tun, sondern ist einfach ein Resultat mathematischer Sätze. Ob ich jedoch im Armdrücken siege oder verliere, hat wiederum nicht viel mit Logik zu tun, sondern hier wird schon vorausgesetzt, dass es logisch denkbar ist. Die Realität zeigt dann, ob ich in der Vergangenheit genügend Nahrung zu mir genommen und trainiert habe oder nicht.

Man kann ähnliche sprachliche Griffe auch mit anderen Verben machen: „Laufen Ameisen weiter als Wasserhähne?“ Wenn Ameisen und Wasserhähne nicht bekannt wären, wäre dieser Frage noch schwieriger auf die Schliche zu kommen, da das „Laufen“ hier nur einmal erwähnt wird, obwohl es sich an einer zweiten Stelle, noch dazu in einer völlig anderen Bedeutung, versteckt.

Das eben genannte ausschmückende Beispiel sollte nur auf die Relevanz der Berücksichtigung von Teekesselchen-Fallen der Sprache hinweisen („laufen“ und „laufen“, „können“ und „können“ usw.). Allerdings ist die Teekesselschen-Problematik beim Wort „können“ subtiler. Ähnlich subtil ist sie aber auch bei den Wörtern „sein“ oder „müssen“. Kann man Einhörner „Seiende“ nennen? Nein, natürlich nicht. Und warum? Klar: Sie sind Phantasiegeschöpfe. Hoppla, dann muss man sie doch „Seiende“ nennen, nämlich „Phantasiegeschöpfe Seiende“.

Oder: Hört ein Außerirdischer einen Texaner reden: „Verurteilte Mörder müssen sterben“, und hört später von dem selben Texaner den Satz „Alle Menschen müssen sterben“, wird er sich vielleicht fragen, ob jeder Mensch denn ein verurteilter Mörder sei.

Oder: „Gott muss gar nichts. Er ist ja frei. Aber er muss gewaltig sein.“ Was muss Er denn nun? „Gar nichts“ oder „gewaltig sein“?

Außerhalb der Logik gibt es keine Möglichkeiten. Also auch keine, die man einander gegenüberstellen könnte. Und das ist ein weiterer der vielen Zugänge zur Demontage des Argumentes. Schließlich tut es so, als ob etwas Unlogisches möglich sei und Gott, der Erhabene, diese Möglichkeit nicht wahrnehmen könne.

Es ist nämlich nicht Gott, der etwas nicht kann, sondern es ist die Sprache, die etwas nicht kann, wenn sie sich gleichzeitig an die Regeln der Logik halten möchte. Insofern dient der Begriff „er/sie kann XY nicht“ auch als Abkürzung für „man kann im Falle der Einhaltung dieses oder jenes Regelsystems XY nicht sagen.“ - Wir sagen beispielsweise auch: „Du kannst nicht bei Rot über die Straße gehen.“ Klar kannst Du das, aber gemeint ist, dass es sich nicht gehört.

Es ist empfohlen, sich einmal die Frage zu stellen, warum es sich der Erfinder jener Frage es sich nicht leichter gemacht hat, z.B.: „Kann Gott sich selbst vernichten?“ Die Frage ist jedoch unglücklich (darüber hinaus aus theistischer Sicht ungebührlich) formuliert und müsste eigentlich, wenn überhaupt unter Zuhilfenahme des Wörtchens „können“, lauten: „Kann man denken, dass Gott sich selbst vernichtet?“

Man merkt, man kann sprachlich vieles „beweisen“, wenn man nur geschickt genug oder der Zuhörer unaufmerksam genug ist. Die Wahrheit selbst bleibt dabei unberührt.

Die monotheistischen Religionen (zumindest nicht der Islam) behaupten nirgendwo, die Allmacht Gottes beinhalte auch die Möglichkeit logischer Widersprüche. Allmacht ist so per definitionem alles, was sich im logischen Rahmen abspielt - dem Gewicht des Steins ist nach oben hin keine Grenze gesetzt, er kann so schwer sein wie er will, also ist Gott Inhaber von Allmacht.

Hinzu kommt übrigens: Wäre Allmacht per definitionem etwas, das auch logische Widersprüche einschließt, wäre der Begriff in sich widersprüchlich und damit sinnlos und letzten Endes inhaltsleer. Genau wie „Ist Gott allmächtig?“ könntest Du dann auch sinnfreierweise fragen „Ist Gott etwas, was es sowieso nicht geben kann?“ oder „Ist Gott üzrid?“ o.ä. Mit Allmacht ist also einfach alles gemeint, was an logisch Nicht-Widerspüchlichem möglich ist. Und das ist unendlich viel. (Unendlich reicht ja wohl, oder :wink: ?)

So spielt sogar für die größten Gegner der Gottesbeweise unter den Denkern und Logikern der Menschheitsgeschichte wie beispielsweise Immanuel Kant der Kniff mit dem Stein keine Rolle, obwohl er schon sehr alt ist. Schon der islamische Theologe al-Ghazzâli im 11. Jahrhundert hatte ihn erwähnt, und sicher viele andere vor ihm.

Ich persönlich finde, dass man intuitiv ganz leicht zur Erkenntnis um die Existenz des allmächtigen Gottes kommen kann (wenn es da keine inneren Barrieren gibt). Sobald es jedoch ins Sprachliche geht, kann es ganz schön kompliziert werden, da die Sprache und die unterschiedlichen Definitionsgewohnheiten der Menschen nunmal komplex sind…

Viele Grüße,

Mohamed.

Hallo Mohamed

Deine Ausführungen sind exzellent. Ich hoffe und versuche, sie nicht zu verunstalten, habe aber dennoch gewisse Fragen an sie.

  1. Wenn Gott zu Abraham sagt: Nimm deinen Sohn, den einzigen, den du liebhast, führe ihn auf den Berg Morija und bringe ihn mir dort als Brandopfer dar - ist es dann nicht paradox, wenn Abraham ihm gehorcht?

  2. Wenn Gott schweigt und Isaak fragt: Woher nehmen wir ein Tier für das Brandopfer, lieber Vater? - ist es dann nicht paradox, wenn Abraham sagt, Gott werde selber ein Opfertier zur Verfügung stellen?

  3. Wenn Abraham Isaak auf dem Altar festbindet, Gott schweigt und Abraham selber das Messer zückt, ist es dann nicht paradox, noch zu glauben, Gott werde dennoch für ein solches Opfertier sorgen?

(Die Beispiele aus der bekannten biblischen Geschichte sind von Kierkegaard, aus „Furcht und Zittern“, Kopenhagen 1843, in diesem Sinne erzählt worden. Mir geht es um die Frage, ob Gott denn so „einfach“ zu erfassen sei, oder ob nicht gerade in der Schwierigkeit, auch nur schon die Existenz Gottes als wahr zu verstehen, schon die Freiheit des Menschen liegt, eben zu glauben oder nicht zu glauben, nach freiem Willen und Entschluss.)

Wie kann Gott allmächtig, allgütig und allweise sein, wenn ein Mensch in seiner Ohnmacht oder seinem Leiden einsam ist und demütig zu sein hat? Oder wie kann vom Menschen Glaube erwartet werden, wenn Gott ihm alle Indizien oder Beweise dafür wegnimmt? Und schliesslich: Wie kann Gott dem Menschen Freiheit gewähren, wenn die beiden ersten Fragen durch Gott beantwortet sind, will sagen wenn Gott das Mitsein mit dem Menschen, die Allmacht und die eigene Demut gezeigt hat?

Gruss
Mike

Weisheit
Hallo Dahinden,

Du schriebst:

  1. Wenn Gott zu Abraham sagt: Nimm deinen Sohn, den einzigen,
    den du liebhast, führe ihn auf den Berg Morija und bringe ihn
    mir dort als Brandopfer dar - ist es dann nicht paradox, wenn
    Abraham ihm gehorcht?

Nimmst Du Paradoxie an, weil es ja verboten ist, einen Menschen zu töten? Jedoch ist es ja nur verboten, weil es der Schöpfer des Menschen verboten hat, und Er als absoluter Gesetzgeber hat die Freiheit, dieses Gesetz für einen bestimmten Menschen und eine bestimmte Zeitspanne zugunsten eines anderen orts-, zeit- und personengebundenen außer Kraft zu setzen.

By the way: Die koranischer Darstellung hebt das Schlachtopfersein des Sohnes hervor und erwähnt kein Brandopfer.

  1. Wenn Gott schweigt und Isaak fragt: Woher nehmen wir ein
    Tier für das Brandopfer, lieber Vater? - ist es dann nicht
    paradox, wenn Abraham sagt, Gott werde selber ein Opfertier
    zur Verfügung stellen?

Meines Wissens (Koran) wussten die beiden nichts vom Opfertier, sondern es wurde erst im letzten Moment zur Verfügung gestellt, kurz bevor sich die Klinge ins Fleisch eingegraben hätte.

Noch ein „by the way“: Aus dem Koran scheint hervorzukommen, dass der ältere Sohn Ismael das Opfer sein sollte. Es gibt auch die Meinung, dass sich der betreffende Bibelredakteur „verschrieben“ hat oder einer irrigen Überlieferung aufgesessen sein muss - zwei Argumente:

  1. Isaak ist auch in der Bibel der zweitgeborene Sohn, bei der Opferangelegenheit ist plötzlich nur noch von einem „einzigen Sohn“ die Rede.
  2. In der damaligen Gesellschaft war meist davon auszugehen, dass der Erstgeborene der liebste Sohn ist, und darum ging es ja in der Prüfung
  1. Wenn Abraham Isaak auf dem Altar festbindet, Gott schweigt
    und Abraham selber das Messer zückt, ist es dann nicht
    paradox, noch zu glauben, Gott werde dennoch für ein solches
    Opfertier sorgen?

Wie gesagt, Abraham war fest überzeugt, seinen Sohn hingeben zu müssen.

Wie kann Gott allmächtig, allgütig und allweise sein, wenn ein
Mensch in seiner Ohnmacht oder seinem Leiden einsam ist und
demütig zu sein hat?

Die Allmacht Gottes besteht unter Anderem darin, für den Menschen solches ungefragt und unhinterfragbar bestimmen zu können. Das Ausmaß Seiner Weisheit offenbart sich unter Anderem darin, dass solche göttlichen Bestimmungen unser Begriffsvermögen oftmals übersteigen. Und Seine Barmherzigkeit manifestiert sich unter Anderem dann, wenn der Mensch nach durchstandener Prüfung einen Lohn erhält, den er in dessen Unermesslichkeit gar nicht verdient hat.

Und trotzdem: Der Mensch ist so einsam, wie er es sich auswählt. Man kann störrisch die Unsichtbarkeit Gottes anklagen oder sich Seiner Allgegenwart angesichts all der Zeichen um uns herum bewusst sein, sowie aus Seinem lesbaren Wort Kraft, Energie, Furcht und Liebe schöpfen.

{ Diejenigen ja, die nun gesagt haben: „Unser Herr ist Gott“, und zudem nun aufrecht sind - die Engel kommen auf sie herab: "Habt keine Angst, und seid nicht bekümmert, und habt frohe Kunde vom Paradies das euch versprochen zu werden pflegte. Wir sind eure Nahestehenden im Diesseits und im Jenseits. Und euch ist in ihm, wonach eure Seelen Lust haben, und euch ist in ihm, wonach ihr ruft. Eine Unterbringung von einem Verzeihenden, einem Barmherzigen }

Oder wie kann vom Menschen Glaube
erwartet werden, wenn Gott ihm alle Indizien oder Beweise
dafür wegnimmt?

Fast möchte ich sagen, dass sogar zu viele Indizien und Beweise da sind. Aber bei manchen Themen legt der Mensch unrealistische Kriterien für das an, was er jemals als Beweis akzeptieren würde. Übrigens gibt es Leute, die „Glauben“ durch die unbedingte Abwesenheit von Beweisen definieren. (Ich gehöre nicht dazu. Zwar erfordert das Glauben eine gewisse innere Entschlossenheit oder Energie, die aber auch darin bestehen kann, entgegen den Imperativen irdischer Neigungen und materieller Wünsche die Beweise und Gewissens- und Vernunftgründe nicht zu vergessen. Permanentes Nicht-Glauben erfordert wegen der Beweise aber auch sehr viel Energie.)

Und schliesslich: Wie kann Gott dem Menschen
Freiheit gewähren, wenn die beiden ersten Fragen durch Gott
beantwortet sind, will sagen wenn Gott das Mitsein mit dem
Menschen, die Allmacht und die eigene Demut gezeigt hat?

Ich vermute, dass Du Dich auf Abraham beziehst, was sich vielleicht durch die oberen überlieferungsbezüglichen Antworten teilweise relativiert hat. Und was die Freiheit des Menschen anbetrifft, so ist die Frage nach ihr meist eine Frage nach der Integrität der Bestimmungen Gottes. Doch die ist im Gegensatz zur Integrität der menschlichen Handlungen am Tage der Auferstehung nicht das Thema.

Herzlichen Gruß,

Mohamed.

2 „Gefällt mir“

Bravo Mohamed
Hallo Mohamed

danke, Deine Ausführungen sind in den allermeisten Teilen überzeugend.

Die Frage, die ich noch habe, betrifft eine Feinheit:
Du schriebst in der ersten Antwort, Allmacht sei an sich nichts Widersprüchliches, und man könne intuitiv sehr leicht zur Erkenntnis der Existenz Gottes kommen, sofern keine inneren Barrieren da seien.

Und im zweiten Posting kommt nun die Angabe, das Ausmass Seiner Weisheit offenbare sich unter anderem darin, dass solche göttlichen Bestimmungen unser Begriffsvermögen oftmals übersteigen.

Ist nun statt Allmacht Allweisheit etwas Widersprüchliches? Oder wie kann man Allweisheit verstehen, damit man Gott für allweise halten kann und sich dabei nicht völlig verneinen muss, wenn man auf dem Weg zu Ihm etwas neu zu erkennen hat?

Denn dass man sich verneinen müsste, wenn man etwas erkennt, was man bisher so nicht begriffen hat, ist doch an sich anzunehmen; stell Dir vor, ich nehme eines Tages an, oben sei nicht oben - dann ist doch unten auch nicht mehr unten, rechts wahrscheinlich nicht mehr rechts und links nicht mehr links. Wenn ich mich einmal von Gott verlassen fühle, woher kommt dann der Glaube, der mir sagt, Gott habe mich zwar verlassen, aber Gott sei? In welches Licht taucht der angeblich unwidersprüchliche Gott meinen Geist, wenn Er ihm etwas Unfassbares oder Unbegreifliches zu erleben gibt?

Danke für Deine Ausführungen und Gruss
Mike

Vertrauen
Hallo Dahinden,

Du schriebst:

Und im zweiten Posting kommt nun die Angabe, das Ausmass
Seiner Weisheit offenbare sich unter anderem darin, dass
solche göttlichen Bestimmungen unser Begriffsvermögen oftmals
übersteigen.

Ist nun statt Allmacht Allweisheit etwas Widersprüchliches?

Denk’ ich nicht, auch wenn die Übernatürlichkeit von Weisheit sich oft an widersprüchlich Scheinendem zeigt. Insbesondere Forscher kennen dieses Phänomen nur zu gut, denn wie oft standen sie völlig perplex vor einer Entdeckung und haben gesagt: „Normalerweise dürfte es so etwas gar nicht geben.“ Und irgendwann fallen ihnen die Zusammenhänge wie Schuppen vor den Augen.

Oder wie kann man Allweisheit verstehen, damit man Gott für
allweise halten kann und sich dabei nicht völlig verneinen
muss, wenn man auf dem Weg zu Ihm etwas neu zu erkennen hat?

Was ist so schlimm daran, sich ab und an selbst zu verneinen :wink: ? Jedenfalls, wenn ich Dich nicht missverstanden habe, lautet meine Antwort folgendermaßen: Je mehr man über die Schöpfung nachdenkt, desto mehr erkennt man und wird sich durch die Zunahme dieser Erkenntnis der Weisheit Gottes bewusst. Gleichzeitig nimmt ja auch das Bewusstsein dafür zu, wieviel man doch noch nicht umfassen kann, und hier wird man sich der Unermesslichkeit jener zuvor erkannten Weisheit bewusst. Da es aber mit der Erkenntnis immer weiter vorwärts geht, wird das Glauben an die Weisheit Gottes immer stärker, obwohl das Feld des Unbegreiflichen ebenfalls, scheinbar geradezu exponentiell, immer größer wird.

Die Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts dachten, es wäre nicht mehr lange, vielleicht ein paar Jährchen, bis sie die Welt begriffen hätten. Doch je mehr sie herausfanden, desto mehr wurde zwar „erklärt“, doch gleichzeitig wuchs die Zahl der neuen Wunder in unglaublichem Maße - man denke an die Größe des Universums, das als immer größer eingeschätzt werden musste, oder an die Vorgänge und den Aufbau der Zelle, die sich mit der Zeit als immer komplizierter darstellten, oder an die Geschichte der Genetik.

Denn dass man sich verneinen müsste, wenn man etwas erkennt,
was man bisher so nicht begriffen hat, ist doch an sich
anzunehmen; stell Dir vor, ich nehme eines Tages an, oben sei
nicht oben - dann ist doch unten auch nicht mehr unten, rechts
wahrscheinlich nicht mehr rechts und links nicht mehr links.

Ist doch kein Problem, denn dann kann man froh sein, sich der eigenen Begrenztheit bewusst geworden und besser gefeit zu sein gegen die Stimme, die einen von der wahren Gottheit ablenken möchte, hin zu einer der vielen falschen von ihr angebotenen Gottheiten, zu denen auch das menschliche Selbst zählt.

Wenn ich mich einmal von Gott verlassen fühle, woher kommt
dann der Glaube, der mir sagt, Gott habe mich zwar verlassen,
aber Gott sei?

Einmal glaubte sich Muhammad (s), in einer frühen Phase seines Prophetentums, Gott {s.w.t.} habe ihn verlassen, denn es kamen keine Offenbarungen mehr. Doch dann überraschte ihn diese mit ihrem Wiedereinsetzen:

{ Beim Vormittagslicht }
{ Und der Nacht, wenn sie düsternd nächtigt }
{ Verabschiedet hat sich von dir dein Herr nicht, und Abscheu auch gewiss nicht }
{ Und für dich besser als das Erste ist das Letzte, dies sei bestätigt }
{ Und wahrlich wird dein Herr dir geben und wirst dann du beseligt }
{ Fand Er dich denn nicht als Waise und beherbergte dann }
{ Und fand dich als Irrenden und leitete dann }
{ Und fand dich bedürftig und gab Genüge dann }
{ Die Waise also, nötige sie nicht }
{ Und den Frager, schelte ihn nicht }
{ Und die Wohltat deines Herrn, erzähle von ihr }

(Anm.: natürlich mit Übersetzungsschwächen)

In diesen Versen steckt zu viel, als dass alles besprochen werden könnte, aber es stimmt wirklich: Oft braucht man einfach zurückzublicken, aus wievielen Situationen einem Gott {s.w.t.} schon herausgeholfen hat, um das Vertrauen zurückzugewinnen, vor allem wenn man in der Lage ist, sich selbst wegen des bisherigen Mangels an Gottvertrauen aufrichtig zu kritisieren.

Was sind denn Zeichen dafür, dass Gott einen verlassen hat: Dass man sich verspekuliert hat und nun nicht mehr 20 Millionen, sondern nur noch 10 Millionen sein eigen nennt? 5 Millionen? Zehntausend? Schulden hat? Krank ist?

Nichts von alledem. Wenn man aber kaum etwas tut, was dem Willen Gottes entspricht, sondern eher das Gegenteil, Ihm Teilhabendes hinzusetzt oder Ihn verleugnet, hat man Gewissheit, dass man verlassen ist. Und trotzdem ist das Tor der Rückkehr zu Gott {s.w.t.} weit offen.

In welches Licht taucht der angeblich
unwidersprüchliche Gott meinen Geist, wenn Er ihm etwas
Unfassbares oder Unbegreifliches zu erleben gibt?

Vielleicht ist das Unfassbare oder Unbegreifliche selbst ein Licht. Doch eigentlich kann man all das Gesagte viel einfacher sagen:

{ Und wem Gott kein Licht setzt, der hat kein Licht }

Viele Grüße,

Mohamed.

1 „Gefällt mir“

Gottesbeweise
Hallo Dahinden

Es gibt einige Gottesbeweise. Hier ein Link dazu: http://www.hjp.ch/texte/index.htm

Viele dieser texte sind Gottes Beweise, zB http://www.hjp.ch/GEO/Geo.htm
http://www.hjp.ch/texte/Weltall/Sterne.htm
mit dem Beweis, dass die Erde Mittelpunkt im Weltall ist http://www.hjp.ch/texte/Weltall/Weltall.htm

Hi,

mit dem Beweis , dass die Erde Mittelpunkt im Weltall ist

Mal ohne Mist: glaubst du sowas wirklich oder meinst du das am Ende satirisch?

Viele Grüße
WoDi

Hi Wodi

Hast Du die Seite wo dies gezeigt wird angeschaut und die Quelle gelesen?

Gruss
beat

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]