Hi,
ich hab vor mir liegen:Herbst, Stoll, Westermayr, Terminologie der Sprachbeschreibung. Ein Lernwörterbuch für das Anglistikstudium. Ich zitiere S. 175f., Kapitel 525: Sprechakt.
Dort wird der Sprechakt definiert als „Sprachliche Handlung (bzw. ihr Ergebnis), bei der ein Sprecher (bzw. Schreiber) gegenüber einem Hörer (bzw. LEser) eine Äußerung macht, die durch Faktoren wie die intention des Sprechers und die beabsichtigte Wirkung auf den Hörer gekenzeichnet ist.“
Das passt ja alles auf das Grüßen.Der Sprecher will die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und/oder kundtun, dass er sein Gegenüber gesehen und / oder erkannt hat, es kann auch die Reaktion darauf sein, dass man gerade gegrüßt wurde (Intention des Sprechers, beabsichtigte Wirkung). Und reden tut man ja beim Grüßen auch, er sagt zB „Guten Morgen!“ - das ist die Äußerung.
Austin (ibid.) unterschiedet dann innerhalb des Sprechakts den lokutionären, illokutionären und denb perlokutionären Akt, die alle gleichzeitig stattfinden.
„Guten Morgen!“, …
…lokutionär: das Äußern bestimmter Sätze mit Bedeutung und Referenz. Man wünscht einen guten (und keinen schlechten) Morgen (und nicht Abend)
…illokutionär: die Intention des Sprechers:Aufmerksamkeit auf sich ziehen, einen Gruß erwidern, höflich sein, einen guten Eindruck erwecken, ein Wunsch (nicht all diese Dinge müssen gleichzeitig stattfinden, manche schließen sich auch gegenseitig aus. Aber selbst wenn ich Guten Morgen! sage, ohne einen Guten Morgen! wirklich zu wünschne, tue ich meinen Mund doch aus Höflichkeit auf. Illokutionärer Akt erfüllt)
…perlokutionär: die Wirkung auf den Hörer: er freut sich, nickt, grüßt zurück, schneidet dich… auch keine Reaktion ist in diesem Falle eine Reaktion.
Der Begriffder Proposition gehört nicht in die Sprechakttheorie ud kann also hier nicht diskutiert werden i Zusammenhang mit oben genannten Begriffen. Proposition hat zwei grundsäzliche Verwendungen (ibid., S. 170f.): einmal bezeichnet sie einen Inhalt, der wahr oder falsch wsein kann. In diesem Sinne wäre Guen Morgen! tatsächlich keine Proposition, weil man sie nicht als wahr oder falsch klassifizieren kann. Daneben wird der Begriff Proposition aber auch verwendet, um das zu bezeichnen, was in anderen Theorien als Prädikation bezeichnet wird. hinweise zu weiterführenden Lektüre geben Herbst, Stoll, Westermayr a.a.O.
die Franzi