Hallo
Ich bin nun bald 60 Jahre und der Missbrauch fand mit knapp 15 Jahren statt. Trotz meinem jetzt doch recht hohem Alter, träume ich davon eine vollkommen „normale“ Sexualität leben zu können. Doch weit gefehlt. Trotz Therapien, ist da ein innerer Mechanismus der nach Berührungen -egal wie und wo- Gefühle auf Abwehr hervorrufen.
Hat es jemand ähnlich erlebt und einen Weg aus diesem Teufelskreislauf (Sehnsucht danach und dann diese Abwehrmechanismen) herausgefunden?
hallo veronika, ich kann leider nur mit links schreiben, entschuldigung!
meinen glückwunsch, dass du dich mit „fast 60 jahren“ hier offenbarst, aber liebe,sehnsucht und der wunsch nach geborgenheit sind sicher nicht an ein bestimmtes alter gebunden!
du hast doch sicher eine/n hausarzt/in, der/die dir eine gute psychotherapeutin vermitteln kann. ich bin fast so alt wie du und kenne das erleichternde gefühl, tiefen kummer mit jemandem zu teilen, der für alles verständnis hat und zuhört,ohne die floskeln: wird schon wieder, nur geduld!
nur mut, such professionelle hilfe, tut gut.
gruß synapse
Hallo synapse
Deine Worte tun mir gut. Es ist ja wirkich so, dass Gefühle kein Alter haben. Dennoch ist es mit Therapeuten/Therapeutinnen so eine Sache. Über Frauen für Frauen habe ich auch eine Therapeutin gefunden, doch entweder ist die Zeit noch nicht reif für eine Lösung, oder es ist eben nicht die richtige Therapeutin für mich. Das spüre ich noch nicht so genau. Therapeuten gegenüber fühle ich mich so klein. Ich muss irgendwie über eine Hürde, doch folgender Satz lähmt: Auch mit Anlauf, schaffst Du es nicht, über deinen eigenen Schatten zu springen.
Schon oft, haben mir ganz „normale“ Menschen mehr geholfen, als professionelle Hilfe. Da spüre ich mehr Wärme. Dieses Kleinheitsgefühl ist zumindest nicht da.
Auf jeden Fall danke ich Dir und wünsche Dir einen schönen Tag.
Gruss Veronika
Liebe Veronika,
vielleicht gefällt Dir dieses Bild:
Es ist nicht mein Schatten, über den ich springen will.
Ich muß auch nicht Anlauf nehmen.
Ich muß auch nicht springen.
Ich kann einfach über ihn hinwegschreiten.
Ich wünsche mir eine Hand, die ich dabei halten kann.
Ich muss irgendwie über eine Hürde, doch folgender Satz lähmt:
Auch mit Anlauf, schaffst Du es nicht, über deinen eigenen
Schatten zu springen.
Liebe Grüße,
Pipo
Hallo Pippo
Das ist ein wunderschönes Bild, und ich danke Dir für die Zeilen. Ich wer sie mir ganz gross aufschreiben und irgendwo hinkleben, bis es gelebt werden kann.
Danke
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Ich wer sie mir ganz gross aufschreiben und irgendwo
hinkleben, bis es gelebt werden kann.
Veronika,
warum warten, „bis es gelebt werden kann“? Du bist nicht ES, du bist DU, und Du lebst JETZT!
Erkundige Dich nach einer/m Therapeuten/in, denn das ist die Hand, die Dich über diesen Schatten führen kann. Nicht Du wirfst diesen Schatten, sondern derjenige, der Dich mißbraucht hat. Darum mußt Du auch nicht über Deinen eigenen Schatten springen - ein Bild, das Dich nur hemmt und stoppt, denn keiner kann das.
Je schneller Du in Aktion gehst, desto schneller und nachhaltiger wird es Dir besser gehen - weil Du für dich sorgst.
Und für sich selbst handeln ist ein Zeichen, daß man lebt.
Liebe Grüße,
Pipo
Liebe Veronika,
schön, dass wir aus dem forum dir ein wenig mut machen konnten. oft ist es ja ein enger verwandter oder auch eine verwandte, die den missbrauch verschuldet hat. kannst du nach dieser langen zeit mit ihm/ihr reden? weiss er/sie überhaupt, was er/sie dir angetan hat?
noch mal: professionelle hilfe (z.b. telefonseelsorge) tut gut!
gruß synapse (immer noch linkshändig)
Nicht Du
wirfst diesen Schatten, sondern derjenige, der Dich mißbraucht
hat. Darum mußt Du auch nicht über Deinen eigenen Schatten
springen - ein Bild, das Dich nur hemmt und stoppt, denn
keiner kann das.Und für sich selbst handeln ist ein Zeichen, daß man lebt.
Hallo Pipo
Durch deine Zeilen ist mir bewusst, dass es nicht mein Schatten ist über den ich zu springen habe. Es ist auch plötzlich nicht mehr ein unerreichbares Ziel. Du hast mir schon durch die erste Zuschrift sehr geholfen. Es ist viel in Bewegung geraten, und alles ist nur noch wirr in meinem Kopf.
Es fing ja schon damit an, dass die Erziehung so war, dass das Handeln für sich selber den Stempel „Egoismus“ hatte. Als wenn da schon Grundsteine für ein total verkehrtes Weltbild gelegt wurden. Auch ohne Groll an allem was war, sind es wirklich „nur“ Grundbotschaften und Bilder die einfach nie hinterfragt wurden.
Ich danke Dir Gruss Veronika
hallo veronika - hallo pipo
ja - in diesen worten ist so vieles gesagt und auf den punkt gebracht
nur ist der weg der erkenntnis und der weg der (er)lösung meist nicht so einfach-
und die haltgebende hand ist oft auch weit und breit nicht vorhanden oder nicht auf anhieb zu erkennen
aber es ist immer wert einen neuen weg zu beschreiten - auch wenn man schon in vielen sackgassen war
veronika - ich wünsche dir viel kraft
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hallo veronika - hallo pipo
ja - in diesen worten ist so vieles gesagt und auf den punkt
gebracht
nur ist der weg der erkenntnis und der weg der (er)lösung
meist nicht so einfach-
und die haltgebende hand ist oft auch weit und breit nicht
vorhanden oder nicht auf anhieb zu erkennenaber es ist immer wert einen neuen weg zu beschreiten - auch
wenn man schon in vielen sackgassen warveronika - ich wünsche dir viel kraft
Hallo
In deinen Zeilen ist das Wissen um innere Dinge und Wege gross. Deine Zeilen haben mich weinen lassen, und das tut unendlich gut.
Gruss Veronika
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