Hallo Sylvia,
Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Mädchen!( 10 und 8)
und so wie Du schreibst, bist vor allem Du überfordert. Das meine ich nicht als Angriff, sondern als Ermunterung, Dir Hilfe von außen zu holen.
Die Große schreit nur noch
rum, hat Probleme sich unterzuordnen, schreit mich an, macht
was sie will!
Und wie äußert sich das? Bittest Du sie, etwas zu tun, und sie macht es nicht, oder erwartest Du, dass Deine Tochter von alleine weiß, was sie tun soll, und dieser Wunsch erfüllt sich nicht.
Bedenke, dass ein Kind in dem Alter noch Anleitung braucht, besonders, wenn sie vielleicht immer noch verunsichert ist, weil der Vater aus dem Leben verschwunden ist. (Kinder haben oft ein sehr viel längeres Gedächtnis, als Eltern ihnen zutrauen, besonders wenn etwas weh getan hat).
Ich habe mir jetzt viele Gedanken gemacht, suche den
Fehler bei mir! Und bin eben zu dem Ergebniss gekommen, dass
ich den Kindern vielleicht zuviel zumute! Ist sie vielleicht
überfordert mit der Situation?
Das kann gut sein. Aber da musst Du wirklich erst mal bei Dir anfangen. Ich lese hier schon eine Weile mit, und mir fällt auf, dass bei Dir jeder Satz mit einem Ausrufezeichen endet. Wenn Du auch so mit Deinen Kindern sprichst, alles im Befehlston, dann wundert mich nicht, dass die rebellieren.
Daher ist es wirklich wichtig, dass Du erst mal selber zur Ruhe kommst, bevor Du weitere Schritte versuchst. Hektisch geht gar nichts in der Kindererziehung, da drehen die sogar mit vier Jahren durch (habe ich selber bei meiner Tochter erlebt).
Und nochmal: Nein, das ist kein Vorwurf an Dich, jeder kann mal in einer Situation stehen, wo er/sie nicht mehr weiter weiß und deswegen nur noch rumhektikt.
Hast Du keine Freunde, oder wenigstens Bekannte über die Kinder, bei denen Du vielleicht mal die Kinder übers Wochenende lassen kannst, ohne dass die sich bestraft fühlen? Falls doch, dann gönn Dir mal selber ein freies Wochenende, pflege Dich selber und schau, dass Du zur Ruhe kommst. Keine Hand an irgendwelche liegengebliebene Hausarbeit! Nur Zeit für Dich selber!
Und wenn dann die Kinder, vielleicht schon am Sonntag nachmittag kommen, bzw. Du sie abholst, dann macht eine nette und fröhliche Nachmittagsvesper und redet miteinander, aber nur über euere Wochenenderlebnisse, das heißt, lass erst mal die Kinder erzählen, und dann kannst Du beisteuern, wie toll das Ausschlafen, in der Badewanne liegen, usw. (ich weiß ja nicht, was bei Dir zur Ruhe verhilft) war, und Du hast möglicherweise einen Ansatz für einen ruhigeren weiteren Weg mit Deinen Kindern.
Natürlich kann ein einziges Wochenende nicht Jahre der Überlastung wegwischen, aber eine Pause kann dazu führen, dass man den Blick aufs Wesentliche wieder kriegt.
Grüße,
Karin