Ist mein Vater alkoholsüchtig?

hallo ich bin 15 und wollte euch mal zu eurer Meinung über „mein“ Problem befragen: Schon seit jeher trinkt mein Vater abends 2-3 Bier (zuhause) und geht leicht angetrunken schlafen. Heute Abend jedoch stürzte er im Keller und wir mussten ihm sogar helfen, wieder herauf ins Bett zu kommen. Glücklicherweise trug er bis auf eine kleine Platzwunde am Kopf keine schlimmeren Verletzungen davon. Das war jetzt aber auch das erste Mal, dass ich das so extrem erlebt habe. Meine Mutter will ihm nun verbieten, abends im Keller Bier zu trinken, indem sie die Kellertür abschließt. Ich weiß nicht, was ich machen soll…sollten wir ihm erlauben, abends in der Wohnung 1-2 Bier zu trinken oder sollten wir es ihm ganz verbieten?

Hallo,
ich finde es von Dir sehr mutig, Deine Frage hier zu stellen. Das ist der erste Schritt für eine Heilung für Dich und Deine Familie. So wie Du die Situation schilderst, hat Dein Vater ein Alkoholproblem. Ob er abhängig ist, d.h. einen Kontrollverlust gehabt hat, kann ich hier nicht beurteilen, dennoch ist er auf einem gefährlichen Weg und Ihr als Familie auch. Alkoholismus, wie jede Suchterkrankung, ist eine Familienerkrankung und ALLE in der Familie sind betroffen, daher müssen auch ALLE in der Familie etwas dafür tun, heraus aus dieser Krankheit zu kommen. Mit Deinem Schritt an die Öffentlichkeit, machst Du den ersten Schritt in Richtung Heilung. Die Krankheit wird nicht mehr versteckt, sondern Du suchst Dir Hilfe. Um herauszukommen aus dieser Krankheit, muss Dein Vater es einsehen, dass er ein Alkoholproblem hat und kapitulieren und um Hilfe bitten. Deine Mutter muss lernen, sich mehr um sich zu kümmern und nicht nur um ihren Mann sich zu drehen. Du musst lernen, dass Du ein eigenständiger Mensch bist, der ein Recht darauf hat, sein Leben selber in die Hand zu nehmen und auch mal NEIN sagen zu dürfen. In Deutschland gibt es viele Selbsthilfevereinigungen wie AA (Anonyme Alkoholiker), Blaues Kreuz, Freundeskreis, Guttempler etc., die sich um Suchtkranke und deren Angehörige kümmern. Auch die AA hat eine Angehörigen-Gruppe (genannt Alanon) und eine Jugendlichengruppe (genannt Alateen). Erkundige Dich in Deiner Stadt, was es bei Euch gibt, auch in Beratungsstellen bekommst Du Hilfe. Sage Deinem Vater, dass er ein Alkoholproblem hat und Hilfe braucht, Du ihn magst, aber sein Trinken verabscheust und es nicht mehr willst. Gib ihm Adressen, dass er sich selbst Hilfe holen kann, gehe Du zu Menschen / Gruppen, die Dir auf diesem Weg zur Seite stehen. Du bist ein Kind eines Alkoholikers, daher besonders gefährdet, selber eine Suchtkarriere einzuschlagen, sei also besonders aufmerksam, wie Du mit Dir, Deinen Gefühlen und Deinen Problemen bzw. auch Suchtmitteln umgehst. Sprich mit Freunden und Menschen, die Dir gut zuhören können, über Dich und Deinen Probleme. Ich wünsche Dir viel Mut, Ausdauer und Erfolg auf diesem Weg. Lebe Dein Leben, nicht das Deiner Eltern. Eine Familienverstrickung bei Suchtproblematik ist normal, dennoch behandlungsbedürftig, denn sie kann später selber in eine Sucht oder psychische Erkrankung führen.

Wenn Du noch Fragen hast, dann schreibe mir wieder. Erst einmal alles Gute und denk immer dran, dass Du diesen Weg nicht alleine gehst. Viele Gleichbetroffene gehen mit Dir und auch Gott, eine höhere Macht, so wie Du sie verstehst, geht mit Dir. Sei gesegnet.
Viele Grüße
U.

Hallo Al Bundy,

ob dein Vater süchtig ist oder nicht kann nur er wissen.
Wenn er jeden Abend angetrunken ins Bett ist das auf keinen Fall normal.
Ihr werdet ihm es auch nicht verbieten können, wenn er trinken will findet er einen Weg.
Das Beste wäre wenn er mal mit seinem Arzt darüber reden würde.
Sollte dein Vater abhängig sein kann er mit ärztlicher Hilfe entgiften.

LG M.G.

tag bundy

geh in eine suchtberatung in eurer stadt und laß dir da
helfen.dort wird in solchen dingen auch angehörigen geholfen bzw. sie können sich dort informieren.
gruß herbert.

hallo ich bin 15 und wollte euch mal zu eurer Meinung über

„mein“ Problem befragen: Schon seit jeher trinkt mein Vater
abends 2-3 Bier (zuhause) und geht leicht angetrunken
schlafen. Heute Abend jedoch stürzte er im Keller und wir
mussten ihm sogar helfen, wieder herauf ins Bett zu kommen.
Glücklicherweise trug er bis auf eine kleine Platzwunde am
Kopf keine schlimmeren Verletzungen davon. Das war jetzt aber
auch das erste Mal, dass ich das so extrem erlebt habe. Meine
Mutter will ihm nun verbieten, abends im Keller Bier zu
trinken, indem sie die Kellertür abschließt. Ich weiß nicht,
was ich machen soll…sollten wir ihm erlauben, abends in der
Wohnung 1-2 Bier zu trinken oder sollten wir es ihm ganz
verbieten?

Hallo,

ich bin ein bißchen erstaunt, dass sich Dein Vater das Bier trinken verbieten lässt.
Es ist schade, dass er in den Keller muss, wenn er ein Bier trinken will.
Was habt Ihr dagegen, wenn er abends 1-2 Bier trinkt ?

So lange wie er nur 1 oder 2 Bier trinkt, würde ich ihn nicht als Alkoholiker bezeichnen, oder kann er gar nicht ohne ? Es dürfen nur nicht mehr Flaschen werden, sonst ist das was anderes. Ihr müsst da drauf achten.
Ich würde ihm seine 2 Bier im Wohnzimmer trinken lassen, dann habt Ihr einen überblick wie viel er trinkt.

Viel Glück und liebe Grüße
Viktoria