Ist monotone Ernaehrung so ungesund?

Hallo,

aus Zeitmangel, Faulheit und Gewohnheit ernaehre ich mich ziemlich monoton:

Ca. 3-4 Mal pro Woche Kartoffeln, ansonsten Nudeln, also ca. 6-10 Mal woechentlich (Vollkorn oder normale), jeweils ohne irgendwas dazu (ausser Suppenwuerfel), abends auch ab und zu nur einen Apfel, Tortilla-Chips und Honig (pur) - nicht zusammen:smile:

Frueh Kornflakes mit Milch, ab und zu Multivitaminsaefte.

Dass meine Ernaehrung monoton ist ist klar - aber ist sie auch ungesund? Und falls ja, was sollte man speziell aendern?

Oft hoere ich dass ich vielseitiger essen sollte, weil dem Koerper sonst etwas fehlt - aber leider habe ich noch nie konkrete Ratschlaege bekommen wie: „Du musst Produkte die X enthalten konsumieren denn das fehlt in Deinem Speiseplan und ist relevant fuer Y…“

Weiss jemand ob meine Ernaehrung wirklich so ungesund ist und was man speziell ergaenzen sollte?

Gruss und Dank

Desperado

Mahlzeit,

aus Zeitmangel, Faulheit und Gewohnheit ernaehre ich mich
ziemlich monoton:

monoton muß ja nicht einseitig bedeuten.
Wenn Dein Körper alles kriegt was er braucht, ist alles in Butter.

Gandalf

Hallo Gandalf,

Danke fuer die rasche Antwort. Die Frage ist nur noch ob der Koerper alles bekommt was er braucht. Mangelerscheinungen bemerke ich nicht, aber es kann ja sein dass z.B. mein Gedaechtnis oder meine Konzentrationsfaehigkeit besser funktionieren wuerden wenn ich regelmaessig Vitamin X zu mir nehmen wuerde.

Gruss

Desperado

Klare Antwort: Er bekommt NICHT alles was er braucht.

Das fängt an mit ausreichend Mikronährstoffen aus Gemüse, Salat und Obst (zzt. auch gerne „gegart“ :smile:).

http://www.medizinfo.de/ernaehrung/vitamine.htm

Außerdem fehlt dir Eiweiß - u.a. wichtig für die Muskulatur. Es gibt 8 essentielle Aminosäuren, die der Körper zu geführt bekommen muss:

http://www.medizinfo.de/ernaehrung/eiweiss.htm

Ferner kann ich keine der gesunden und essentiellen Fettsäuren finden:

http://www.medizinfo.de/ernaehrung/fett.htm

Ob du dich anschließend besser fühlst, kann ich nicht sagen. Der Körper kann eine Menge „wegstecken“ und kompensieren. Aber irgendwann kann er eben nicht mehr. Die Probleme, die dann ggf. auftreten, kommen aber nicht „plötzlich“, sondern sind durch jahrelange Fehl-/Mangelernährung entstanden.

Einer meiner Lieblingssprüche (von Sebastian Kneipp):

http://lovely-life.de/2009-04-06/71/wer-heute-keine-…

… und so wahr …

Gruß Maren

1 Like

Hallo Maren,

Danke fuer die schnelle Antwort.

Welche Mikronaehrstoffe meinst Du konkret? Alle Vitamine die ich auf der Seite entdeckt hab nehme ich durch meine Ernaehrung mehr oder weniger zu mir, zumindest hoffe ich das. (Ich hab vergessen zu erwaehnen dass ich sehr viel esse, d.h. auch wenn in einem Produkt nur wenig Naehrstoffe sind gleiche ich das durch die Menge aus - oder?)

Eiweiss muesste ich ueber die Milch mit aufnehmen (weiss nicht ob diese auch alle 8 relevanten Aminosaeueren enthaelt, bei Wiki steht nur dass sie viele von diesen beinhaltet.)

In den Tortilla-Chips befinden sich gesaettigte und ungesaettigte Fette (laut Wikipedia besitzt Sonnenblumenoel mehrfach gesaettigte Fettsaeuere, d.h. das muesste auch in den Tortilla-Chips sein, nehme mal an dass das das billigste Oel ist und deshalb auch dafuer verwendet wird).

Gruss

Desperado

Hallo

Hallo Maren,

Welche Mikronaehrstoffe meinst Du konkret? Alle Vitamine die
ich auf der Seite entdeckt hab nehme ich durch meine
Ernaehrung mehr oder weniger zu mir, zumindest hoffe ich das.
(Ich hab vergessen zu erwaehnen dass ich sehr viel esse, d.h.
auch wenn in einem Produkt nur wenig Naehrstoffe sind gleiche
ich das durch die Menge aus - oder?)

Neben den „paar Vitaminen“ sind es Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe (davon gibt es tausende verschiedene - überwiegend in Gemüse, Salat und Obst).

Eiweiss muesste ich ueber die Milch mit aufnehmen (weiss nicht
ob diese auch alle 8 relevanten Aminosaeueren enthaelt, bei
Wiki steht nur dass sie viele von diesen beinhaltet.)

Der Eiweißgehalt von Milch ist nicht so richtig hoch - und neben den Aminosäuren geht es ja auch um ausreichend Eiweiß für die Muskulatur.

In den Tortilla-Chips befinden sich gesaettigte und
ungesaettigte Fette (laut Wikipedia besitzt Sonnenblumenoel
mehrfach gesaettigte Fettsaeuere, d.h. das muesste auch in den
Tortilla-Chips sein, nehme mal an dass das das billigste Oel
ist und deshalb auch dafuer verwendet wird).

Sonnenblumenöl enthält - wie auch Getreide - große Mengen an Omega-6 Fettsäuren. Die sind in großer Menge entzündungsfördernd. Wichtig - auch im richtigen Verhältnis zu den Omega-6 Fetten - sind besonders die Omega-3 Fettsäuren. Die sind in den Chips nicht enthalten. Dafür evtl. gehärtete Fette/Transfettsäuren, Geschmackverstärker, Glutamat etc. pp. Mit „gesund“ hat das nichts zu tun.

Nur mal so: Man hat nur eine Gesundheit.

Gruss
Desperado

Gruß Maren

Hallo Maren,

Neben den „paar Vitaminen“ sind es Mineralien, Spurenelemente
und sekundäre Pflanzenstoffe (davon gibt es tausende
verschiedene - überwiegend in Gemüse, Salat und Obst).

Bekommt man diese Stoffe auch ueber Saefte oder sollte man wirklich Obst, Gemuese… essen? Falls ja, welche Sorten sind besonders zu empfehlen, d.h. was enthaelt die meisten relevanten Stoffe? Oder falls Saefte reichen: Sollte man Direktsaefte, Saefte mit Fruchtfleisch… vorziehen?

Der Eiweißgehalt von Milch ist nicht so richtig hoch - und
neben den Aminosäuren geht es ja auch um ausreichend Eiweiß
für die Muskulatur.

Sollte man deshalb ab und zu Fleischgerichte essen oder reicht es wenn man sehr viel Milch trinkt? Reichen z.B. Ravioli (mit geringem Fleischgehalt)?

Bringen Nahrungsergaenzungsmittel (Fischoel) mit Omega 6 Abhilfe oder kann der Koerper diese Stoffe als Kapsel schlecht verarbeiten?

Gruss und Danke

Desperado

Hi,

Sollte man deshalb ab und zu Fleischgerichte essen oder reicht
es wenn man sehr viel Milch trinkt? Reichen z.B. Ravioli (mit
geringem Fleischgehalt)?

Ich würde aus dem Ganzen keine Doktorarbeit machen, sondern einfach essen, was mir schmeckt.

http://www.welt.de/gesundheit/article7858700/Omega-3…

Gruß S

1 Like

Hallo,

hier ein paar Tips für Änderungen des Speiseplans:

Ca. 3-4 Mal pro Woche Kartoffeln, ansonsten Nudeln, also ca.
6-10 Mal woechentlich (Vollkorn oder normale), jeweils ohne
irgendwas dazu (ausser Suppenwuerfel), abends auch ab und zu
nur einen Apfel, Tortilla-Chips und Honig (pur) - nicht
zusammen:smile:

ca. 1-2 Mal pro Woche Kartoffeln (gut gewaschen, aber mit Schale), ansonsten Vollkorngetreide, also z. B. Vollreis, Hirse, Buchweizen usw., auch gelegentlich Hülsenfrüchte (Linsen, gelbe, rote…

Hallo

Hi,

Sollte man deshalb ab und zu Fleischgerichte essen oder reicht
es wenn man sehr viel Milch trinkt? Reichen z.B. Ravioli (mit
geringem Fleischgehalt)?

Ich würde aus dem Ganzen keine Doktorarbeit machen, sondern
einfach essen, was mir schmeckt.

Ja, ich kann mir kaum vorstellen, dass der vorgestellte Plan dauerhaft schmecken kann - und mit Genuss kann das nichts zu tun haben.
Einfach den normalen Menschenverstand einsetzen und so wenig verarbeitete Lebensmittel essen wie möglich. Frei nach dem Motto:

Esse nichts, was deine Oma nicht als Lebensmittel identifizert hätte.

Dieses ganze Fertigzeugs mit seinen Aromen, Chemiezusätzen etc. kommt nicht in meine Küche.

http://www.welt.de/gesundheit/article7858700/Omega-3…

Das habe ich auch nicht gesagt - vor allem sage ich ja nie, dass gesättigte Fette ungesund sind. :wink: Aber ein gutes Verhältnis von den Fettsäuren zueinander ist wichtig.

Gruß S

Gruß Maren

Hallo,

meines Wissens gibt es keinerlei gesicherte wissenschafliche Belege für die derzeit empfohlen offiziellen Ernährungsratschläge (wie z.B. 5 mal täglich frisches Obst und Gemüse).

Die Inuit sind früher praktisch völlig ohne pflanzliche Nahrung ausgekommen - ich weiß nicht, wie alt sie im Schnitt wurden, aber angesichts eines harten und oft entbehrungsreichen Lebens haben sie sich doch ganz gut gehalten.

Der norddeutsche Kohlesser oder die armen rheinischen Lachsesser (als Lachs am Rhein noch Massenware war) wurden vor hundert Jahren im Schnitt auch nicht sehr alt.

Ich würde sagen: iss nach Apetit, aber möglichst selbstgekocht. Meist macht der Appetit einem klar, was gebraucht wird. Fertigprodukte täuschen oft etwas vor (in Geschmack und Konsistenz), deshalb schmeckt selbst- und nach eigenem Geschmack Gekochtes i.d.R. besser.

Such doch, zwecks Abwechslung für den Geschmack, mal nach Gerichten, die schnell zu machen sind (mit roten Bohnen läßt sich viel machen, Brockoli ist auch ein dankbares Gemüse, Hackfleisch ist schnell verarbeitet - es gibt da viele Möglichkeiten. Neue und unterschiedliche Gewürze bringen geschmacklich neue Variationen dazu.

Und man kann viele Sachen gut am Wochenende in größerer Menge vorkochen und dann einfrieren. Wenns dann schnell gehn muß, stellt mans in die Mirkowelle oder den Minibackofen (oder auftauen im Gefrierbeutel in warmem Wasser und anschließend erhitzen).

Ich kann jetzt, nach drei Jahren Übung, locker innerhalb max. einer halben Stunde ein oder auch mal zwei Gerichte für die Kinder und ein anderes für mich zubereiten bzw. auftauen und erhitzen, so dass wir trotz unterschiedlicher Wünsche alle etwas Leckeres zu essen haben.
Es gibt schon eine Menge Möglichkeiten.
Aber ich koche Langwierigeres, wenn ich Zeit dazu habe, vor und friere ein.
So komme ich denn auch während der Woche mal zu Tafelspitz oder Braten oder gut gewürzten und abgeschmeckten roten oder grünen Bohnen etc…
Kurz: koche, wenn Du Zeit hast und taue auf, wenns knapp ist.

Gruß Hovke.

hallo Desperado,
wäre viel zu sagen zu Deiner Frage.
Erstmal aber nur basal - lese ich, was Du ißt, fällt mir auf, daß vor allem Eiweiß fehlt.
Ist enthalten in Eiern, Fleisch, Fisch, Milchprodukten, v.a. Quark, Soja, weniger (aber auch noch nennenswert) in Erbsen, Bohnen, Linsen (der Hülsenfruchtversion).
Unberücksichtigt bleiben erstmal in meinem Beitrag Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe.
Ganz und gar unberücksichtigt bleibt, daß Essen auch Aroma, Genuß, Freude ist.

Gutes Vorankommen, S.I.