Ist ne Harley nur für Fortgeschrittene?

Hallo zusammen. In 5 Monaten kann ich Lernfahrausweis für Kat. A beantragen und nun bin ich mal ein wenig auf der Suche nach einem Bike. Die Harley Davidson Serie hat mich immer schon interessiert, da ich eher so der Chopper Typ bin, als mit einem Riesenbike durch die Stadt zu touren. Wa dazu kommt, ich bin leider gerade mal 1.50m gross :frowning: was natürlich die Sportbike auswahl erschwert. Jetzt wollte ich mal bei den fortgeschrittenen Fahrer, bzw., bei den Harley Fahrer nachfragen, ist eine Harley auch für Anfänger geeignet?? Spreche da von der neuen Dyna Serie :smile: Hörte das von wegen, die Harley ist nur was für bereits langjährige erfahrene Fahrer blablabla…was denkt ihr?? Wäre eben tip top, die sitze sind niedrig, die Lenker nicht zu hoch…!! Danke und Gruss

Hi!

Stell dir vor, dein örtlicher Autohändler bietet dir einen VW Käfer zum Preis eines Porsches an. Würdest du kaufen?

So allerdings verhält es sich mit Harley. Schlechte Aussstattung, mangelnde Qualität, aber optisch ein Motorrad.

Aber eigentlich war das nicht deine Frage.

Natürlich können auch Anfänger Harley fahren, Drehmoment haben alle großvolumigen Motoren. Allerdings hast du schlechte Bremsen, das musst du berücksichtigen. Das wird leider durch das hohe Gewicht auch nicht besser, wobei dir das sehr weiche Fahrwerk auch nicht helfen wird. Dafür kannst du dir am Ende der Ausfahrt sicher sein, dass du deinen Muskelkater wenigstens nicht um ein Schnäppchen bekommen hast.

Eine günstigere Variante wäre natürlich ein Japaner, aber das ist halt nicht Kult. Dafür sind sie sehr zuverlässig, technisch wesentlich weiter als die Amis und preislich auch noch nicht so abgehoben.

fg
MT

hi,

technisch wesentlich weiter als die Amis

das war schon die gute alte 250 SGS

gruß

t.

Moin!

Hallo zusammen. In 5 Monaten kann ich Lernfahrausweis für Kat.
A beantragen und nun bin ich mal ein wenig auf der Suche nach
einem Bike. Die Harley Davidson Serie hat mich immer schon
interessiert, da ich eher so der Chopper Typ bin, als mit
einem Riesenbike durch die Stadt zu touren.

Ich fuhr 6 Jahre lang einen „echten“ Chopper, also ein vom Serienzustand stark abweichendes Cusotm-Bike. Die Basis war einen Suzuki VS 1400 Intruder. Diese Maschine ist in fast allen Belangen besser als eine Harley Dyna desselben Baujahres (hiuer: 1998). Auch bei der Bremsanlage, die ich schon bei der Suzuki als schlecht empfand. Bei den harleys ist sie original meist katastrophal.

In 2007 war ich in den USA und fuhr von der Golfküste Floriadas mit einer Miet-Dyna rüber nach Daytona zum Bikertreffen. Die Maschine war 5 Monate alt. Immer noch keine Verbesserung, einzig das Fahren zu zweit ging auf der originalen Harley besser als auf der Suzuki.

In der Stadt ist ein großer Chopper das unhandlichste, was man sich antun kann gleich nach einer Mercedes S-Klasse.
Ein Sportbike ist hier deutlich handlicher.

Wa dazu kommt, ich
bin leider gerade mal 1.50m gross :frowning: was natürlich die
Sportbike auswahl erschwert.

…und auch die Chopper-Auswahl. Es geht ja nicht nur um die Höhe der Maschine, sondern auch um die Länge.

Jetzt wollte ich mal bei den
fortgeschrittenen Fahrer, bzw., bei den Harley Fahrer
nachfragen, ist eine Harley auch für Anfänger geeignet??

Für Dich könnte eine 883 Sportster in Frage kommen.
Der Vorteil der Harleys ist, dass es unzählige Umbauten für Sitze, Lenker, Stoßdämpfer und Fußrasten gibt, so dass man für alle Körpergrößen das richtige „Setup“ finden kann.

Spreche da von der neuen Dyna Serie :smile: Hörte das von wegen,
die Harley ist nur was für bereits langjährige erfahrene
Fahrer blablabla…was denkt ihr?? Wäre eben tip top, die
sitze sind niedrig, die Lenker nicht zu hoch…!!

Die Dyna ist eine schwere Maschine. Man braucht schon etwas Kraft und/oder Technik, um mit diesem Eisenhaufen leicht zurecht zu kommen. V.a. beim Rangieren und Wenden scheiden sich schnell die Geister.
Ich denke zwar nicht, dass man 45 Jahre Erfahrung und einen grauen Rauschebart mitbringen muss, um die Berechtigung zum Kauf einer Harley zu erwerben (in der Gemeinde der Harley-Fahrer finden sich besonders viele alte Säcke, die meinen, unter den Bikern die Königsklasse darzustellen, nur weil sie einem Harleyhändler einen dicken Scheck über die fertig umgebaute Maschine ausgestellt haben), aber ich meine schon, dass man vor der Anschaffung eines derart schweren und (v.a. bei Stürzen) auch teuren Bikes vorher ein wenig Erfahrung gesammelt haben sollte.

Ich würde Dir für den Anfang eine Yamaha Virago 535 empfehlen. Auch hier gibt´s endlos Custom-Teile für einen chicken und individuellen Umbau. Das Modell ist im Unterhalt extrem günstig, leicht, für kleine Fahrer geeignet und für den Einstieg in die Chopperwelt m.E. genau richtig. Die Bremen sind ähnlich schlecht wie bei Harley, aber durch das niedrige Gewicht ist die Maschine gut beherrschbar. Die Motorleistung reicht für den Anfang locker aus.

Wenn Du nach 2 Jahren fit bist für etwas größeres, kannst Du Dich auch besser mit dem Thema Harley befassen, weil Du dann weißt was Du willst und was nicht.

Gruß und viel Spaß!
M.

Der Kommentar von Matthias trifft ins Schwarze.

Klar - es ist obercool, mit einer Harley durch die Stadt zu tuckern. Aber wie uncool, an einer Ampel oder engen Abbiegung wegen mangelnder Erfahrung mit dem umgehen eines solch schweren eisenhaufens umzukippen und dann evtl. noch auf die Hilfe von Passanten angewiesen zu sein die einem helfen, das Ding wieder aufzurichten.

Das Fahren auf der Geraden und auch ggf. in Kurven stellt nicht das Problem dar. Das Problem sind enge Abbiegungen. Und da werden manche Kreuzungen schon zu sehr engen Abbiegungen.

Als Abfänger dieses Gewicht auf einem mäßigen Fahrwerk dort herrumzueiern ist schon eine Herrausforderung.

Sammle zunächst wenigstens ETWAS Erfahrung mit einem leichteren Bike und verschiebe ddeinen coolen Auftritt aufs nächste Jahr. Da wirste auf Dauer mehr davon haben.

und denk an die Peinlichkeit eines Umfallers. Mit einem Japanbike wird dir das eher verziehen - wer als junger Bengel mit der schweren Harley umfällt hat die Schadenfrohen Grinser garantiert auf seiner Seite.

Chopper haben in der Regel die niedrigsten Sitzpossitionen.

Wenn Du eine Harley kauen willst, bezahlst Du nicht das
Motorrad, sondern die Legende.
(Das Motorrad gibts umsonst dazu)!!!

Ich bin jahrelang Rennmaschinen gefahren, der Power, die
Geschwindigkeit ist Gigantisch.

Immer wieder bin ich bei Harley Händlern zu „schauen“
gewesen. Ich begeisterte mich für die BUELL XB 12.

Probesitzen, den Harley V2 blubbern hören, das Bike
war gekauft. In meine Garage kommt nur noch ein Bike
Made in USA !!!

Wenn man den Startknopf drückt: Gänsehaut.
Das hatte ich noch bei keinem anderen Motorrad.

Naja, von der Größe mal abgesehen, wenn Du im Geldverdienen oder Schrauben oder Leidensfähigkeit vorgeschritten bist: Nur zu!

Ansonsten würd ich mir mal eine XVS950 von Yamaha angucken gehn, die hat eine extremst niedrige Sitzhöhe, kostet bedeutend weniger und funzt garantiert immer.

Moin!

Naja, von der Größe mal abgesehen, wenn Du im Geldverdienen
oder Schrauben oder Leidensfähigkeit vorgeschritten bist: Nur
zu!

Ansonsten würd ich mir mal eine XVS950 von Yamaha angucken
gehn, die hat eine extremst niedrige Sitzhöhe, kostet
bedeutend weniger und funzt garantiert immer.

Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig.
Die Yamaha Werkstatt hier hat gerade neu gebaut. Mit Tiefgarage und Motorrad-Aufzug. Diese Investition kann der Händler sicherlich nicht aus seinen üppigen Verkaufsprovisionen finanziert haben, wo doch eine FZ1 neu mittlerweile für 7.500 Eur zu haben ist. Da steuert die Werkstatt schon auch noch einiges zum Unternehmenserfolg bei.

Eine Yamaha unterliegt, genau wie jedes andere Motorrad, einem mehr oder weniger hohen Verschleiß und muss gewartet werden.
Dass die Wartung günstiger ist als bei einer Harley, kann man schon annehmen. Auch dass über viele Jahre die Zuverlässigkeit einer Yamaha höher ist, darf man voraussetzen.

Trotzdem ist auch eine Yamaha nicht problemlos und von der Qualität her unterhalb Honda und Kawasaki angesiedelt.

Markenbrille hin oder her, man sollte aber doch sachlich bleiben.

Ferner sollte man bei einer Bewertung von Harley Davidson Motorrädern auch einen Blick auf die Baujahre werfen. Die Maschinen werden mit jeder Serie besser. Als ich vor 3 Jahren mit einer damals neuen Harley Dyna fuhr, war ich begeistert. Bis dato kannte ich nur Softtails aus den 70ern und 80ern. Das ist ein himmelweiter Unterschied und in der Chopperklasse mittlerweile nicht schlecht. Meine 1998er Suzuki Intruder empfand ich qualitativ als nicht so viel besser, obwohl ich sie immer upgedated und nach meinen individuellen Bedürfnissen umgerüstet hatte.

Es lohnt sich also immer, jede Marke alle paar Jahre mal unter die Lupe zu nehmen und seine Klischees zu überdenken.
Bin ja nun auch von Chopper auf Sportler umgestiegen. Mal sehen…

Gruß,
M. (Yamaha-Fahrer)