Du missverstehst Sinn und Zweck dieser Diagnosemanuale (hier: das ICD-10), in denen solche Sätze stehen.
Da es für manchen Menschen sinnvoll ist, sich ob ihrer Tabaksucht in Behandlung zu begeben (z.B. weil sie auf Grund von Vorerkrankungen dadurch ein besonders hohes Gesundheitsrisiko tragen), muss das in einem Diagnosemanual eben halt auch abgebildet sein, da unter Kollegen und mit den Kostenträgern nun mal nur mit Hilfe solcher Codes und Definitionen eindeutig kommuniziert werden kann.
Das ist zunächst° alles.
So what.
Noch ist deshalb die Raucherentwöhnung längst keine Kassenleistung (obwohl auch das schon intensiv gefordert wird) und ob einer sein Rauchverhalten als „psychische Erkrankung“ sieht oder nicht, bleibt ihm völlig selbst überlassen.
Jeder von uns würde locker ein, zwei, drei, zehn, fünfundzwanzig Diagnosen im F-Bereich des ICD-10 abbekommen, wenn er scharf drauf ist. Mit „an der Waffel haben“ hat das erstmal gar nichts zu tun.
Gruß
F.
° Bei genauerem historischen Hinsehen sieht man allerdings natürlich schon, dass die Aufnahme in solche Diagnosemanuale bzw. das Ausstreichen aus solchen Diagnosemanualen (Beispiel: Homosexualität) Schritte zur bzw. weg von der gesellschaftlichen Stigmatisierung sind. Das wollte ich mit einer prima-facie-Aussage also nicht leugnen.