Ist Teichfolie als Dichtung für einen Balkon geeignet?

Moin,

ich habe ein Problem, das sich erst durch einen Malermeister, dann durch einen Dachdecker in einen 5-stelligen Kostenvoranschlag verwandelte.

Situation: Der über 90-jährige Hauseigentümer hat bis vor ein paar Jahren alles selbst gemacht, kann jetzt aber nicht mehr tätig werden. Ich bin sein Mieter, wohne im Erdgeschoss unter ihm und mir ist die Hausmeister-Rolle zugefallen. Ich mache den Garten gerne, wohne günstig, eine Win- Win- Situation, die wir beide schätzen.

Sein Balkon ist nicht wasserdicht. An mehreren Stellen tropft es auf meine Terrasse. Da wird der Tisch nass und der Wäschetrockner.

Vor ein paar Jahren hat er irgendwas gedichtet, aber er war kein begnadeter Dichter. Klartext: Keine Ahnung, was er gemacht hat, es tropft weiter.

Ich möchte ihm anbieten, den an der Fassade herunterlaufenden Regen und den Balkon abzudichten und das Wasser in die vorhandene Balkon-Regenrinne zu leiten. Was mich zweifeln lässt: Wieso braucht ein Dachdecker dafür einen fünfstelligen Betrag?

Was verstehe ich an diesem Problem nicht und wie würde es ein Fachmann umsetzen? Gerne auch einen Kommentar von einer Fachfrau.

hi,

baut der das Haus vorher ab, was am Balkon hängt?

Wichtig ist im Grunde nur der Hausanschluss. Eventuell noch Balkontür - je nach Bauart.

Aber was ist das für ein Balkon, dass es da hindurch (!) tropft?
Wenn das schon länger so ist, kann da schnell eine Betoninstandsetzung mit dabei sein.
Das ist nicht selten.

Was ist denn für ein Belag da drauf, wenn du mit Teichfolie arbeiten willst?

grüße
lipi

ich denke, du hast mein Thema nicht nachvollzogen. Ein altes Haus mit Problemen, die ich nicht so hoch einschätze wie die Fachleute.

Hallo,

der würde erstmal wissen wollen, wie die Situation genau ist.
Von wann ist das Haus (ca.), wo ist es undicht und wenn bekannt, warum? Welcher Belag ist derzeit auf dem Balkon? Ist ausreichend Neigung für den Abluss vorhanden? Usw.

Gruß,
Paran

ich versuche Witzchen deutlicher zu kennzeichnen. [blink]Eventuell blinkend oder so ;)[/blink]

grüße
lipi

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Du hast ja auch nur die Folgen beschrieben, nicht um was für einen Bau es sich handelt. Und die Größe.

Fachgerecht würde man wohl den Balkonbelag bis auf die Rohkonstruktion rückbauen, dann komplette neue Abdichtung mit allen Vor- und Nacharbeiten, anschließend Herstellen des Oberbelags.
Es kann erforderlich sein, ein Gefälle aufzubringen, damit es auch in die Balkonrinne läuft (die sicherlich auch erneuert werden dürfte.
5-stellig erscheint mir jetzt auf den ersten Blick zu hoch (> 10.000 €)
Aber man kennt ja nicht die Umstände vor Ort.

MfG
duck313

Balkon abdichten hat meist auch mit „Wärmebrücken“ an einer (in das Haus führenden) Betontrageplatte zu tun. Die, die das dann mit recht hohen Kosten regulieren, dichten nicht nur, sondern verkleiden auch die wärmeführenden Teile (Beton = Wärmebrücke, Stichwort Taupunkt). Teichfolie ist da nicht ganz ideal, weil sie nicht geschweißt werden kann und dann vollständig dicht zum Beton / Mauerwerk abschließt. Billiger und besser ist Dachpappe (auf Teerbasis), die kannst du auch am senkrechten Mauerwerk dann so anheften und anschweißen, dass kein Wasser dahinter laufen kann…
Wir haben das auch am Haus, verkleideter und isolierter Beton, darauf dann die Abdichtung und zum Gehen / Stehen darauf dann ein Holzgerippe zB Lärche wg Witterungsbeständigkeit.

Es ist egal, wie die Stelle am Balkon konkret aussieht oder was ein Profi kostet: Teichfolie ist auf jeden Fall ungeeignet. Der Weichmacher geht irgendwann raus und dann wird die Folie brüchig.

Danke für die bisherigen Beiträge. Das Haus wurde in den 1960er Jahren gebaut und hat einen gewaltigen Renovierungsstau.

Unter anderem ist die Überdachung meiner Terrasse zu erneuern, da sollte ich ein Angebot einholen. Würde es selbst machen, das Material (dieses Wellglas) wird wohl bezahlt. Doch dann die Schäden am Balkon, das Wasser läuft durch das Material des Balkons und tropft weiter, auch wenn das Wellglas erneuert wurde. So wurde erst ein Maler-, dann ein Dachdeckermeister gefragt, der dann irgendwas um 15.000 € schätzte.

Da die evtl. Erben keine klare Aussage machen, ist in ein paar Jahren von einem Verkauf auszugehen, vermutlich mit Abriss und mietbringendem Neubau. Also wird fast nichts mehr angerührt.

Für die paar Jahre möchte ich als Mieter hier ordentlich wohnen und bin zu Arbeiten bereit. Das Material kann ich dem Vermieter wohl noch aus der Tasche leiern.

Kann jemand anders dieses Aussage bestätigen oder widerlegen? Mit Dachpappe, Teer und Feuer möchte ich nicht gerne arbeiten. Eher mit einer geeigneten Folienbahn zum Abdecken gegen Regen. Welche Folie eignet sich sonst? Irgendwas aus der Landwirtschaft?

zieh das Kunststofffdach doch bis zur Wand weiter. Dann ist das Einheitlich.

Die Idee (Kunststoffdach bis zur Wand) habe ich schon verworfen. Im Moment kann ich die Gefahr sehen, zwei, drei Spalten aus denen das Wasser tropft und ein Zusammenbruch des Balkons droht.

Im Garten sind schon zahlreiche selbst gegossene Zaunpfähle „geplatzt“ durch rostende Armierung.

Wenn ich das nicht mehr sehen möchte, wäre eine Augenbinde die günstigste Lösung :wink: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber bitte nicht bei Bauschäden, wenn ich darunter wohne.

Es macht keinen Spaß, Dir helfen zu wollen. Du schwafelst hier von Erben und möglichem Neubau rum, beantwortest aber keine der ganz konkreten Rückfragen. Das beigefügte Bild zeigt auch nur einen kleinen Ausschnitt der Situation, bei dem insbesondere die Oberseite der Geschichte fehlt, als auch die von der Terrassenüberdachung verdeckte Vorderkante nicht zu sehen ist. Auf jeden Fall ist hier schon mal ein Riss zu sehen, der zur Kante hin vergrößert und ggf. ausgebrochen ist. Wenn hier Wasser bis zur Bewehrung durchdringt und diese angreift, dann ist das eine größere Sache, als da nur etwas „drauf zu schmieren oder zu legen“. Denn die Problematik ist dann nicht, dass ein paar Tropfen bei Dir landen, sondern dass ggf. die Statik der ganzen Geschichte geschwächt wird. Und zwar nicht nur durch den unmittelbar wahrzunehmenden Regen, sondern bereits durch jegliche (Luft-)Feuchtigkeit, die zur Bewehrung vordringt. Dann braucht es eine Betonsanierung. Und die kann je nach Schadensbild und -umfang schon recht teuer werden.

Auch fehlt der hintere Wandanschluss, der auch entscheidend für eine Bewertung der Situation wäre, und Du zeigst auch nicht auf, wo konkret Wasser zu Dir nach unten durch kommt.

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Sorry, der alte Herr wohnt schon nicht mehr hier und ich kann den Balkon nicht von von oben besichtigen. Womöglich kann ich mal mit einer Leiter schauen, würde dir das helfen für konkrete Vorschläge?

Aber ich denke. meine Frage war präzise: Eignet sich eine Teichfolie zum Abdichten? Das wurde verneint wegen Ausdünstung von Weichmachern.

Ja, wenn das Haus eine Zukunft hätte … Und weil die Kosten gescheut werden, sehe ich das nicht. Also nur Notmaßnahmen, um den Zuwachs des Schadens zu vermindern. Ein paar Jahre rausschlagen.

Gibts ja anderswo auch. Ich erinnere mich an (Holländer-) Windmühlen, deren Wiederherstellung teuer ist. Da wird dann provisorisch mit Folie auf Zeit gesetzt.

Wenn nicht, brauchst du keine Folie, sondern einen Regenschirm.

Die geeignete Dichtfolie nennt sich „EPDM“. Aber anbringen kannst du sie ja eh’ nicht -

Und einfach so was drauflegen ist ohnehin schlicht Unsinn.

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Auch wir haben eine Terasse über der Garage am Haus gebaut und haben am Anfang alle möglichen Schichten zur Abdichtung drauf gemacht: Estrich, Dichtschlämme, Schweißbahnen, Teichfolie, Fliesen. Hielt einige Jahre dicht. Dann kamen die ersten Wasserflecken, Reparatur mit einer Art Epoxidharz. Hielt wieder einige Jahre bis wieder Undichtheiten auftraten. Dann haben wir vom Dachdecker alles bis auf die Stahlbetondecke abreissen lassen, er hat alles richtig - auch an der Hauswand - abgedichtet und eine ordentliche Entwässerung angebracht. Wir haben danach mit WPC-Dielen beplankt, weil das gleichzeitig unsere Terasse ist und das Geländer (Edelstahl) seitlich an den Wänden befestigt. War `ne teure Schmiere (unter 10000,- €), aber jetzt ist Ruhe. Das Problem ist, dass auf dem Garagendach/Terasse übers Jahr sehr große Temperaturunterschiede bestehen und die Materialien dann irgendwo Haarrisse aufweisen - Wasser hat den kleinsten Kopf, passt überall durch. Deshalb nicht an der falschen Stelle sparen.

Hallo PeterSilie
ich hab mir provisorisch meinen Erker mit Teichfolie abgedeckt. Nach fünf Jahren war die Folie noch so wie neu. Die ist im Teich auch zumindest der UV Strahlung ausgesetzt und sollte doch auch länger halten.
Seit drei Jahren habe ich auch unser Doppelcarport mit Teichfolie überspannt auf OSB-Platten.
außer leichte Wellen bei Sonneneinstrahlung auch sonst kein Problem damit. Würde Jederzeit wieder machen.