Ist Weihnachten biblisch?

Hallo,

diese Frage stelle ich, da ich immer mal wieder Kritik bzgl. des Ursprungs dieses Festes zu hören bekomme. Was ist wirklich dran?

Gruß, Herbert

Da hilft im Zweifelsfall ein Blick in die Bibel, und dort findet man (im Lukasevangelium):

Jesu Geburt
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. 21 Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden musste, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.

Und wer die „Heiligen Drei Könige“ vermißt wird bei Matthäus fündig:
Die Weisen aus dem Morgenland
1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. 3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 »Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« 7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr’s findet, so sagt mir’s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

Fazit: Ja, Weihnachten ist biblisch :wink:.

Gruß, Martinus…

P.S. Oder bezog sich die Frage auf den WeihnachtsTERMIN 25. 12.?

P.S. Oder bezog sich die Frage auf den WeihnachtsTERMIN 25.12.?

Auf den Termin und auf den angeblichen heidnischen Ursprung.

Gruß, Herbert

P.S. Oder bezog sich die Frage auf den WeihnachtsTERMIN 25.12.?

Auf den Termin und auf den angeblichen heidnischen Ursprung.

Gruß, Herbert

Ein zweiter Blick in die oben abgedruckte Weihnachtsgeschichte zeigt, daß da von einem bestimmten Tag nicht die Rede ist :wink:.

Geburtsjahr: Verschiedene Versuche, aus den Angaben wie „Volkszählung“, „Kaiser Augustus“ und „König Herodes“ oder der Sternenerscheinung das Geburtsjahr zu bestimmen, kommen nicht zu einem einheitlichen Ergebnis. Jesus dürfte also grob um das Jahr 0 geboren worden sein, zuverlässige Quellen gibt es nicht.

Geburtstag: Ähnlich verhält es sich mit dem Tag an sich - wir wissen es nicht. Zunächst war der 6.Januar der Tag der „Erscheinung Gottes als Mensch“ (Epiphanias). Nachdem im im Römischen Reich im dritten Jahrhundert am 25. 12. ein heidnisches Sonnenfest als Staatsfeiertag eingeführt worden war, lag es nahe, den Weihnachtstermin auf den 25. 12. zu verlegen und dieses Fest zu christianisieren.
Da die Geburt in der Nacht stattgefunden haben soll, ist die Nacht vom 24. auf den 25. 12. die Heilige Nacht (wir feiern also quasi in den Geburtstag Jesu hinein - und das erklärt auch, warum die Christmetten nachts gefeiert werden). Das eigentliche Weihnchtsfest ist dann aber der 25. 12. und nicht der Heilige Abend (deshalb gibt es in vielen anderen Ländern die Geschenke auch erst am Morgen des 25. 12.).

Hilft das weiter?

Gruß, Martinus…

Hallo Herbert,

der Termin an dem wir Weihnachten feiern ist natürlich nicht biblisch!
Ursprünglich feierte man an Weihnachten die Wintersonnenwende.
Der Termin, ab dem die Tage wieder länger wurden und an dem eigentlich auch das neue Jahr beginnt. Ist ja auch wirklich ein Grund zum Feiern.

Unsere Vorfahren ließen sich zwar ihre Götter wegnehmen aber nicht ihre Feste. Weil auch Christen ab und zu was feiern möchten, wurde halt irgendwann beschlossen, Christi Geburt an diesen Tagen zu feiern.
Eine andere Beziehung zu diesem Datum hat Weihnachten nicht.

Noch besser sieht man diese Praktik an Ostern. Niemand wird glauben, dass Christi Auferstehung wirklich was mit dem Vollmond zu tun hat, nach dem sich der Ostertermin richtet.

Gruß, Nemo.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

geht Deine Frage in Richtung Übernahme des Festes im Allgemeinen und Besonderen aus anderen Religionen? Der Mithras-Kult wird beispielsweise immer wieder als heißer Kandidat dafür gehandelt (http://de.wikipedia.org/wiki/Mithraismus_und_Christe…).

Beste Grüße

=^…^=
Katze

Hallo Herbert,

die Frage taucht jedes Jahr auf und wird auch mal gerne in Zeitung und Fernsehen behandelt.

1.) Der genaue Geburtszeitpunkt Jesu Christi ist unbekannt und es gibt keine Hinweise in Bibel oder außerbiblichen Schriften. Aus der Beschreibung, dass sich zum Geburtszeitpunkt Hirten mit ihren Herden auf dem freien Feld übernachteten, lässt sich schließen, dass es nicht im Winter war, weil es zu diesem Zeitpunkt kalt und regnerisch ist.

2.) Das der Geburtstermin unbekannt ist, liegt daran, dass ihm in der Endstehungszeit des Christentums keine Relevanz zugeordnet wurde. Geburtstagsfeiern spielten im israelischen-jüdischen Kulturkreis keine Rolle. Die beiden Geburtstagsfeier, die in der Bibel erwähnt wurden, waren die von heidnischen Herrschern. Für die Christen stand der Tod und die Wiederauferstehung Jesu im Vordergrund und nicht seine geburt.

3.) Wie die anderen Forumsteilnehmern hinwiesen, wurde der 25 Dezember im römischen Reich schon vorher außerhalb des Christentums gefeiert. Dieser Termin ist der Geburtstag von Mithras, bzw. Sol Invictus. Außerdem feierte man zu dieser Zeit die Saturnalien. Die Feier von Sonnengöttern zu diesem Zeitpunkt ist nahe liegend, weil sie mit der Wintersonnenwende zusammenfallen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachten#Innerchrist…
http://de.wikipedia.org/wiki/Epiphanias
http://de.wikipedia.org/wiki/Sol_Invictus#Sol_Invict…
http://de.wikipedia.org/wiki/Saturnalien

Die Saturnalien und die Geburtstagsfeier des Mithras waren sehr populäre Feiern im römischen Reich. Ihre Umdeutung war eine der vielen Aspekte die dem Christentum seinen Weg zur Staatsreligion erleichterte.

Gruß
Carlos

Noch besser sieht man diese Praktik an Ostern. Niemand wird
glauben, dass Christi Auferstehung wirklich was mit dem
Vollmond zu tun hat, nach dem sich der Ostertermin richtet.

Das ist so nicht richtig. Denn hier gibt es zumindest in den Evangelien eine Datumsangabe, die sich am jüdischen Passafest orientiert und damit nach dem Mond richtet(für das Passafest war Jesus ja nach Jerusalem gekommen, wo er dann festgenommen worden war). Und aus der Kombination Passabeginn + Rüsttag für den Sabbat läßt sich sowohl der Wochentag ablesen, als auch das Jahr abschätzen. (Kar-)Freitag als Tag der Kreuzigung (= 1. Tag) und (Oster-)Sonntag als Tag der Auferstehung (= 3. Tag) sind nach der biblischen Überlieferung ziemlich sicher.

Gruß, Martinus…

diese Frage stelle ich, da ich immer mal wieder Kritik bzgl.
des Ursprungs dieses Festes zu hören bekomme. Was ist wirklich
dran?

Hallo Herbert,
Der Anlass ist biblich belegt.
Der Ursprung ist unklar, nur vermutet.
Da wird kaum einer widersprechen, lange Bibelzitate, wie erfolgt,
leisten Nichts zur Aufklärung.
Was mich an Deiner Frage interessiert:
Wo wurde die von Dir erwähnte KRITIK angesetzt ?
Wer findet da Anlass zur Kritik ?
Ich würde da keinen Ansatz finden um einzuhaken es sei denn ich
bestreite den Anlass.
Du sagst in einem weiteren Beitrag von Dir, daß das Datum
(der Ursprung) kritisiert wurde. Ich könnte den anzweifeln, wenn
jemand auf tatsächlicher Geburt zum 25.12 beharrt, aber den Ursprung
als solchen kritisieren - ich weiß nicht.
Wenn Du mit Kritik Zweifel gemeint hast ist alles klar und meine
Einlassung hier überflüssig.
Aber Du siehst, daß Du bei einer eventuellen unklaren Formulierung
unendlich lange Bibeltexte um die Ohren gehauen bekommst welche nur
offene Türen einrennen oder auch meine (überflüssige ?) Einlassung
Gruß VIKTOR

Fazit: Ja, Weihnachten ist biblisch :wink:.

Hallo Martinus,
die Überlieferung des Geburt Jesu heißt nicht die Überlieferung der Weihnachtsfest. Das Geburt Jesu ist eine biblische Überleferung und die Weihnachtsfest, ist was die Leute späeter daraus gemacht haben.
Die Theorie von de Sol Invictus ist die, die „akzeptiert“ (ich kenne keinen besseren Begrif) ist.
Bei der Christianisierung wurden die heidnische Riten nicht vernichten. Das Fest, das an den Held (so hiesen die Heiligen bei der Hellenischen Zeit) so und so der heidnische Religion gewidmet war, war fortfgeführt aber unter den Namen eines christlichen Märtyrs/Heilige.
Ich hoffe, du verstehst meine Redaktion.
Gruß und froh Weinachten :wink:
A.

Noch besser sieht man diese Praktik an Ostern. Niemand wird
glauben, dass Christi Auferstehung wirklich was mit dem
Vollmond zu tun hat, nach dem sich der Ostertermin richtet.

Das ist so nicht richtig. Denn hier gibt es zumindest in den
Evangelien eine Datumsangabe, die sich am jüdischen Passafest
orientiert und damit nach dem Mond richtet(für das Passafest
war Jesus ja nach Jerusalem gekommen, wo er dann festgenommen
worden war). Und aus der Kombination Passabeginn + Rüsttag für
den Sabbat läßt sich sowohl der Wochentag ablesen, als auch
das Jahr abschätzen. (Kar-)Freitag als Tag der Kreuzigung (=

  1. Tag) und (Oster-)Sonntag als Tag der Auferstehung (= 3.
    Tag) sind nach der biblischen Überlieferung ziemlich sicher.

Hallo Martinus

bekanntlich fällt Ostern auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
Der Termin schwankt somit zwischen dem 22.März und dem 25. April.
Allein durch die Tatsache, dass sich Ostern nach dem Mond richtet, lässt sich vermuten, dass Ostern ursprünglich ein jüdisches Fest war, das schon lange vor Jesus gefeiert wurde.

Dass Jesus an irgendeinem Passafest irgeneines Jahres wieder auferstanden ist, will ich ja gar nicht abstreiten.

Aber Anklänge an heidnische Fruchtbarkeitsfeste sind auch heute noch überall erkennbar. (Ostereier, Osterreiten, Osterhase usw.)

Im Prinzip wurde zur Frühlings-Tag und Nachtgleiche das Ende des Winters gefeiert.
Genau wie die Wintersonnenwende sicherlich ein guter Grund zum Feiern!

Gruß, Nemo.

Bei der Christianisierung wurden die heidnische Riten nicht
vernichten.

Und hier setzt auch die Kritik an. Kann man sagen, dass der 25.12. nicht christianisiert wurde, sondern die Christenheit es zugelassen hat, sich vom Heidentum verunreinigen zu lassen mit der Absicht mehr „Anhänger“ zu gewinnen? Wenn ja, in welchen Punkten ist dies beim Weihnachtsfest konkret geschehen?

Und: Kann dies Gottes Wille gewesen sein?

Gruß, Herbert

Hallo,

die Sache mit den „Heiligen Drei Königen“ ist heikel.
Ich stelle sie deshalb als eigenen Artikel heraus, wenn es erlaubt ist.

Gruß, Herbert

Warum die Frage von Relevanz ist
Hallo Viktor,

ich habe dazu ein Gleichnis dazu.

Ein Mann kommt nach Hause. Er hat einen Blumenstrauß und ein Geschenkpäckchen bei sich. Er umarmt seine Frau und sagt:
„Mein Schatz, alles Liebe zum Hochzeitstag.“
Sie erwidert: „Ich freue mich ja über die schönen Blumen, aber heute ist nicht unser Hochzeitstag.“.
Er sagt darauf: „Ich weiß, aber das Termin meiner ersten Ehe, ich schaffe es einfach nicht mich umzugewöhnen.“.

Wann wird sich die Frau an diesen Termin gewöhnen?

Der Gott der Bibel ist ein eifersüchtiger Gott. Die Geburtstagsfeiern von heidnischen Göttern, sei es der 6. Januar oder der 25. Dezember, zur Geburtstagsfeier seines Sohnes umzudeuten, mag zwar kirchenpolitisch ein cleverer Schachzug gewesen sein, aber mit Glauben und Liebe zu Gott hat das Nichts zu tun.
Nach 1600 Jahren christlicher Kulturgeschichte wird das Weihnachtsfest als urchristlich empfunden. Der kommerzielle Charakter des Festes wird als Abkehr vom wahren Kern des Festes. Dabei kommt das mit den Geschenken den Saturnalien schon recht nahe. Was noch fehlt, ist weniger Familienfest und mehr Saufgelagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Saturnalien

Gruß
Carlos

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