Ist Weinhefe notwendig zur Weinherstellung?

Hi,

meine Oma hatte mir mal gezeigt, wie man Wein selber machen kann. Jeder, der das mitbekommt, spricht mich nun darauf an, ob ich denn auch Weinhefe hätte. … und ich sage dann, Nein, Weinhefe benutze ich nicht. Aber keiner kann mir sagen, warum ich diese benutzen sollte.
Mein Wein gärt, wie es sein muss. Also, was wäre anders mit Weinhefe?
Vielen Dank für die Antwort

Hallo, Weinhefe benutz man um eine sichere und schnellere Gärung in Gang zu setzen. Alle Früchte fangen irgend wann an zu Gären, dies ist aber meist unkontrolliert, deshalb benutzt man die Hefe. In der Kitzinger Weinfibel, ist dies gut beschrieben und auch in der Gebrauchsanleitung der Hefe.
Viel Erfolg bei Winzern :wink:
VG Ringehahn

Hallo,
danke für die Frage, weil sie mir hilft, verschüttetes Wissen als Hobbywinzer wieder aufzufrischen.

Ich wußte noch, daß an den Trauben ganz natürlich Mikroorganismen haften, die von selbst für die Gärung sorgen können, aber das nur mit kaufbaren Reinzuchthefen zuverlässige Gärprozesse und letztlich vernünftige gut schmeckende Weine hergestellt werden können, aber warum?

Gut, daß es Google gibt. Der erste Suchtreffer gibt gleich eine sehr gute und ausführliche Erklärung; - womit ich dann zum Glück auch nicht falsch gelegen habe. Ich will dem nicht vorgreifen; hier der lohnenswerte Link: http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html

Viel Erfolg weiterhin bei der Weinherstellung!

Hi,
[…]":Weinhefe benutze ich nicht. Aber keiner kann mir sagen, warum
ich diese benutzen sollte.
Mein Wein gärt, wie es sein muss. Also, was wäre anders mit Weinhefe?"

Hallo Timna,
erst mal Glückwunsch, dass Dir deine Oma dieses Wissen weitergegeben hat und ich hoffe Du machst davon regen Gebrauch und gibst dieses selbst auch wieder weiter!

Um zu der Beantwortung Deiner Frage zu kommen, normalerweise gärt der angesetzte Wein auch ohne Reinzuchthefe man spricht dann von einer spontanen oder wilden Gärung. Man kann dann aber nicht sicher sagen welche Hefekulturen für die Vergärung verantwortlich sind. Das kann, aber muss nicht zu einem Fehlgeschmack oder Bildung von Stoffen führen welche uns am nächsten Tag nach Genuss unseres Weines einen Brummschädel bescheren.

Wie der Name schon sagt "Rein"zuchthefe werden hier die gewünschten Hefezellen zur Gärung angeregt und unerwünschte Nebeneffekte weitestgehend ausgeschlossen!

Nachzulesen ist das im Kitzinger Weinbuch oder auch im Internet bei Fruchtweinkeller.de.

Ich hoffe Dir hier weitergeholfen zu haben!

Mit freundlichem Gruß
Peter

hallo timna
wenn es bei dir ohne weinhefe geht ist es ok.
die weinhefe bechleunigt den vorgang der stürmischen gährung. und mit hefe setzt die gärung auch schneller ein. es könnten immer bakterien in den weinansatz gelangen. dann ist der wein im arsch. bei 30, 40 liter ist der verlust schon ärgerlich. man sollte auch hefenährsalz einsetzen und je nach wein auch zitronensäure.
man kann auch die weinhefe nach der gährung in einer flasche aufbewahren um sie für einen neuen weinansatz wieder zu benutzen.
sinn macht es aber weinhefe zu nehmen.
mein onkel sagte das man auch backhefe nehmen könnte. habe es aber nie probiert.
bei mir ist es shon eine weile her als ich den letzten wein angesetzt habe.

alles nachzulesen im kitzinger weinbuch oder hier http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_0_18?__mk_de_D…

viel erfolg beim wein vergehren
grüße aus gronau O. Sommer

Selbstverständlich gärt der Wein auch ohne Hefe.Diese wird nur zugegeben , da Hefebakterien die Gärung beschleunigen.Auch eventuelle schädliche Bakterien, die in den Früchten enthalten sein können, werden bekämpft.Wenn sie weiterhin gesunde reife Früchte verwenden, gelingt die Herstellung des Weines.MfG Klaus

Sorry für die späte antwort
Nun im prinzip hast du schon recht es geht auch mit Hefe vom lidl ,aber wie so immer im Leben sind es die Feinheiten.In jedem Obst sind sogenannte Wildhefen, sie sind unter dem Microskop eher rundlich…
Gute Zuchthefen sind eher länglich und somit in der lage sich zu langen Ketten zusammen zu fügen, was eine höhere Alkohol ausbeute zur folge hat…Auch der Geschmack verändert sich dabei sehr…Ich empfehle dir in eine Apoteke zu gehen und dir Reinzuchthefe und Schwefel zu kaufen schon aus gesundheitlichen Gründen…das sind 3€ die sich lohnen.
Möchtest du dich noch weiter ins Thema vertiefen kannst du mich gerne anrufen:08450/925387
lg Peter

Zur Unterstützung der Gärung, und um Gärschwierigkeiten zu vermindern muß Reinzuchthefe beigesetzt werden, da sonst die Gefahr einer Infektion besteht. Es ist ratsam,die Hefe vorher in 0,25 l Traubensaft einen Tag vorher in eine teilgefüllte Flasche mit einem Wattebausch zu versehen. Ich verwende immer kitzinger Reinzuchthefe,15 Gramm für 100 liter.In Apotheken erhältlich. Sorgt für fehltonfreies Aroma. Recht hat die Oma Gruß hans-jürgen

Hi Tina, tut mir leid, dass ich erst heute antworte. Ich habe nur in meiner Anfangszeit Weinhefe benutzt. Der Unterschied ist wohl nur darin zu sehen, dass du mit Weinhefen bestimmte Geschmacksrichtungen reinbringen kannst, wie Bordoux, Portwein und wie sie alle heißen. Das, was ich selbst festgestellt habe, ist, dass die Weine schneller fertig geworden sind und es scheinbar auch eine alkoholische Obergrenze für die Weinhefen gibt. Seit ich normale Bäcker- bzw. Trockenhefe benutze, gehen die Weine bis zu einem Jahr und haben oft Portweinqualität. Das heißt, sie haben oft einen Alkoholgehalt von 18-19 Prozent. Das war vorher nicht so. Das ist leider auch schon alles, was ich dir dazu sagen kann. Vielleicht hilft es ja ein wenig. Elke

Hallo,
das Thema Weinhefe ja oder nein ist sehr vielschichtig und nicht in ein/zwei Sätzen zu beantworten.
Kurz: Für die Hausweinbereitung ist es sinnvoll Reinzuchhefe zu verwenden. Hier ist Trockenweinhefe der flüssigen vorzuziehen. Denn dein Ergebnis, was du erziehlst, ist einfach vorhersehbarer und reproduzierbarere.
Eine lange Erklärung findest du auf http://www.fruchtweinkeller.de in der Rubrik Hefe.

Liebe Grüße

Hallo Timna,
tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte. Also ich habe bisher auch immer Weinhefe gekauft. Saft gär aber auch ohne Zugabe von Hefe weil Hefwen eigentlich überall sind. Nur kann man dann nicht beeinflussen, wie die Gärung verläuft, bzw es gibt auch wilde Hefen die den Wein verderben können. Mein Vater erzählt auch immer von früher, als er auf einem Bauernhof in Schwaben war, dass dort Birnen einfach so vergoren wurden (Saft). Allerdings hatte da jeder Bauer so seine Rezepte und Vorgangsweisen. Bei einem war der Wein kaum trinkbar, beim anderen sehr lecker.
Fazit: mit Hefe klappts fast immer, ohne ist es eine Kunst, einen guten Wein herzustellen.
Gruß Dagmar