Hallo RobertS,
eins vorweg: kein Mensch erwartet eine 100%ige Sicherheit. IT-Security-Experten gehen davon aus, dass man 80% der Sicherheit mit 20% der Kosten erreichen kann. Die anderen 20% der Sicherheit kosten dann im Umkehrschluss die restlichen 80% - hier stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Ähnliche Sichtweisen existieren z.B. auch im Grundschutzkatalog des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie.
Sie haben sicherlich die gängigsten Softwaremaßnahmen ergriffen, indem Sie einen Virenschutz (Avira) , einen zusätzlichen Spywareschutz (Spybot), eine Firewall (Zonealarm) und einem Schutz gegen unbefugte Änderungen am System (WinPatrol) installiert haben. Dies ist sicher ein erster Schritt. Allerdings ist es nicht so, dass das Installieren eines Security-Tools allein für Sicherheit sorgt.
Zum Einen ist es notwendig, die Tools auch entsprechend zu konfigurieren. (Bsp.: Wenn Sie eine Firewall installieren und jeden Traffic durchlassen, ist die Firewall nutzlos). Deshalb könnten Sie die Einstellungen der Tools überprüfen - je nach Fachwissen.
Dann müssten Sie darauf achten, alle Software, insbesondere die Sicherheitstools und das Betriebssystem *immer* aktuell zu halten und *zeitnah* die wichtigsten Updates einspielen. Nur so werden bekannte Lücken geschlossen und Sie minimieren die Gefahr einer Infektion.
Als weitere Maßnahme würde dann ein sicheres Verhalten am PC greifen. Dazu gehört z.B. keine unbekannten Mails zu öffnen, oder - schlimmer noch - unbekannte Anhänge öffnen. Oder sich beim Surfen nicht in bspw. Hackerforen herumtreiben oder auf den Versuch, illegale Software zu downloaden zu verzichten - dies sind immer wieder typische Angriffsvektoren, eine Infektion ist dabei vorprogrammiert.
Zudem ist es wichtig - vermutlich ist dies sogar die wichtigste Maßnahme - eine durchdachte Backupstrategie zu besitzen. Eine Infektion ist nicht immer vermeidbar, auch ein Hackangriff ist auch nicht immer vermeidbar - speziell vor dem Hintergrund, dass Virenhersteller ja immer erst auf neue Threads reagieren müssen und man deshalb bis zur Reaktion und dem Bereitstellen der Virendefinitionen schutzlos ist. Wenn Sie doch einmal einen infizierten Rechner haben, der nicht zu reinigen ist, dann müssen Sie sich auf Ihr Backup verlassen können. Wie Sie sichern, ist dabei Ihnen überlassen. Sie können z.B. auf CDs sichern oder aber auf ein Netzlaufwerk oder eine externe Festplatte. Hier sind oft Backuptools hilfreich. Achten Sie aber auf jeden Fall auf regelmäßige Backups und versuchen Sie auch - nach Möglichkeit - ab und an den Ernstfall zu testen und Ihre Daten auf einem anderen Gerät wieder herzustellen.
Einen Tipp nach geeigneter Software zu geben, ist extrem schwer - vor allem, da ich Ihre Sicherheitslage nicht einschätzen kann aus den Angaben. Als Privatnutzer haben Sie eine andere Bedrohungslage als als z.B. als Selbstständiger oder gar Mitarbeiter in einer Forschungsabteilung eines Unternehmens. Entsprechend ihrer Sicherheitslage und den gefährdeten Daten wären unterschiedliche Maßnahmen zu treffen. Die o.g. Infos sollten aber auf all diese Situationen passen.
Viele Grüße,
mifri01