IT-Systemkaufmann?

Hallo,

mein Freund ist gelernter Kaufmann im Einzelhandel. Zur Zeit macht er eine Weiterbildung zum staatl. gepr. Betriebswirt (im ersten Jahr von zwei). Diese macht ihm aber keinen Spaß (die Leistungen sind ausreichend) und er überlegt sein Interesse an PC’s auch beruflich zu intensivieren.
Nun überlegt er, die Weiterbildung abzubrechen und eine zweite Ausbildung zum IT-Systemkaufmann zu machen. Viel programmieren möchte er aber nicht.

Wie findet ihr die Idee?
Sollte er sich durch die Weiterbildung durchbeißen oder nach seinem Interesse gehen?
Sind die Ausbildungen zu ähnlich, d.h. würde diese überhaupt etwas bringen?
Kennt ihr Alternativen? Er hat keine FH-Reife, daher kommt ein Studium nicht in Frage.

Gruß
Tato

Hi Tato,

ich empfehle dir das Forum von http:\www.fachinformatiker.de Dort sind auch IT-Systemkaufleute unterwegs und viele andere, die in dem Berufsfeld tätig sind.

Leider ist der IT-Arbeitsmarkt aufgrund der „neuen“ IT-Berufe derzeit sehr stark überlaufen, so dass ich persönlich nicht zu einer Ausbildung in dem Bereich raten würde.

Gruß

Phoebe

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Hi Phoebe,

Leider ist der IT-Arbeitsmarkt aufgrund der „neuen“ IT-Berufe
derzeit sehr stark überlaufen, so dass ich persönlich nicht zu
einer Ausbildung in dem Bereich raten würde.

Der Markt für BWLer sieht aber auch nicht wirklich besser aus. Zumal es genügend BWLer mit Diplom gibt, die ggf. denen mit staatl. geprüftem Abschluss vorgezogen werden.

Meiner Meinung nach sollte man sich den Job erst mal danach aussuchen, was einem Spass macht bzw. liegt. Dann kann man je nach Arbeitsmarkt(-prognosen) die Jobchancen immer noch in die Entscheidung einbeziehen.

Viele Grüße
Merlinchen

Hallo,

klar, beide Bereiche sind überlaufen. Daher ist es ja auch so schwer. Wenn IT-Systemkaufmann ehr kaufmännisch ist, dann verbessert er sich ja kaum. Dann wäre es ja gescheiter nen entsprechenden Computerkurs zu suchen. Aber das überzeugt mich auch nicht.

Eine Umschulung kostet leider zu viel Geld.

Die Aussichten als staatl. anerk. Betriebswirt sind ja auch ungeklärt. Die Dozenten sprechen von guten Prognosen. Stellenanzeigen gibt es keine. Für die Diplom-Stellen wird er sich kaum bewerben können… Was bleibt dann noch?
Wenn man nicht grad in einer Firma arbeitet, die diese Weiterbildung fördert und einen guten Job bei Beendung in Aussicht stellt, sieht das schlecht aus.
Klar, die allgemeine Lage ist nicht gerade rosig, aber in anderen Bereichen gibt es wenistens Stellen auf die man sich bewerben kann. Ob man genommen wird ist etwas anderes. Doch was macht man ohne Stellen?
Vermutlich zählt dann noch der Notendurchschnitt…

Ideen?

Gruß
Tato

Hi,

ein bekannter von mir hat Systemkaufmann gelernt und auch abgeschlosen, habe ihm damals bei der Prüfungsvorbereitung geholfen.
Der Beruf ist überwiegend kaufmännisch (ca. 65%). Ich persönlich denke das dein Bekannter bei dem staatl. gepr. BWL-Wirt bleiben sollte, bzw. sich vielleicht über den Fachinformatiker informieren sollte.

Gruss

Mike

Hallo Mike,

Der Beruf ist überwiegend kaufmännisch (ca. 65%).

Das habe ich befürchtet… Macht also wenig Sinn.

bzw. sich vielleicht über den Fachinformatiker informieren sollte.

Da wird doch recht viel programmiert - oder?
Das möchte er weniger. Zudem gehört Mathe nicht zu seinen Lieblingsfächern oder anders gesagt, Mathe ist schon ok, wenn es verständlich vermittelt wird.
Vermutlich ist dann der Schwerpunkt Systemintegration zu empfehlen - oder?

Kann vielleicht jemand etwas über die Ausbildung berichten? Klar, bei berufenet kann man Infos finden, aber mir geht es um Berichte aus der Praxis.
Bei dem von Phoebe empfohlenen Forum sind viele „Gute“ unterwegs. Notendurchschnitt 1, Fachhochschulreife, Abitur, „programmiere seit ich 12 bin“, naturwissenschaftliche Fächer mit 1 abgeschlosen usw. Die Stellenanzeigen sehen ähnlich aus…
Muss er sich jetzt mit einem Mittlere-Reife-Schnitt von 3 (Mathe und Englisch 4) eingraben?

Gruß
Tato

Hi Tato,

Hallo Mike,

Der Beruf ist überwiegend kaufmännisch (ca. 65%).

Das habe ich befürchtet… Macht also wenig Sinn.

bzw. sich vielleicht über den Fachinformatiker informieren sollte.

Da wird doch recht viel programmiert - oder?

Den Beruf Fachinformatiker gibt es in zwei verschiedene Richtungen. Einmal „Systemintegration“ und dann „Anwendungsentwickler“. Die Systemintegratoren haben - wie das Wort schon sagt - eher mit der Integration von Systemen zu tun, sprich Netzwerktechnik, Datenbankadministration, Betriebssystemadministration etc. Der Anwendungsentwickler programmiert hauptsächlich.

Du kannst die Beschreibungen der beiden Richtungen ebenfalls auf http:\www.fachinformatiker.de durchlesen.

Das möchte er weniger. Zudem gehört Mathe nicht zu seinen
Lieblingsfächern oder anders gesagt, Mathe ist schon ok, wenn
es verständlich vermittelt wird.

Mathe spielt in der Ausbildung eine eher untergeordnete Rolle. Klar sollte man IP-Adressen berechnen können und Zahlensysteme umrechnen können, sowie die Prozentrechnung und Potentialrechnung beherrschen. Das ist aber schon fast alles. Der mathematische Anspruch ist also nicht sehr groß. Viel mehr Wert wird auf logisches Denken gelegt, da man gerade als Programmierer ohne dieses nicht weit kommt. Genauso benötigt man das logische Denken aber auch als Systemintegrator.

Vermutlich ist dann der Schwerpunkt Systemintegration zu
empfehlen - oder?

Falls er nicht gerne programmiert, sich aber gerne mit der IT-Technik an sich beschäftigt, wäre eher die Richtung Systemintegration zu empfehlen.

Kann vielleicht jemand etwas über die Ausbildung berichten?
Klar, bei berufenet kann man Infos finden, aber mir geht es um
Berichte aus der Praxis.

Wie gesagt, dein Bekannter sollte sich ausführlich mit der Seite http:\www.fachinformatiker.de und dessen Forum auseinander setzen. Dort erfährt er eigentlich alles, was er wissen möchte.

Bei dem von Phoebe empfohlenen Forum sind viele „Gute“
unterwegs. Notendurchschnitt 1, Fachhochschulreife, Abitur,
„programmiere seit ich 12 bin“, naturwissenschaftliche Fächer
mit 1 abgeschlosen usw. Die Stellenanzeigen sehen ähnlich
aus…

Wie kommst du darauf, dass dort nur „Gute“ vertreten sind. Der Eindruck trügt. Man muss nicht schon seit Kleinauf Programmieren, um die Chance zu haben einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Allerdings wird - besonders bei großen Firmen - sehr großen Wert auf gute Schulnoten gewählt. Dieses könnte dein Bekannter aber mit einem „höheren“ Alter wettmachen. Es gibt ebenso viele Firmen, die lieber einen etwas reiferen Azubi einstellen, als jemand der noch junge 16 oder 17 ist und noch nicht über gereiftere soziale Kompetenzen verfügt.

Muss er sich jetzt mit einem Mittlere-Reife-Schnitt von 3
(Mathe und Englisch 4) eingraben?

Ich denke er sollte es einfach versuchen, wenn er sich vorher ausreichend über den Beruf ansich informiert hat.

Gruß
Tato

Gruß

Poebe