Was genau ist Industriealkohol und wieso ist der schlecht? Der für Getränke grundsätzlich verwendete Alkohol als Alkohol ist immer aus „industrieller“ Produktion und wird aus zuckerhaltigen Lebensmitteln(resten) hergestellt. Weil davon genug vorhanden ist, wir der so gewonnene Alkohol auch anderweitig verwendet, sei es in Kosmetika oder im Tank.
Dagegen ist grundsätzlich auch überhaupt nichts zu sagen. Wer schon mal Likör gemacht hat, verwendet üblicherweise möglichst hochprozentigen Primasprit o.ä. mit idealerweise 95 Umdrehungen, je höher desto besser ist die Extraktion der Aromen. Danach wird dann runterverdünnt auf Trinkstärke und Anpassen des Zuckers.
Das Problem bei den industriellen Kräuterlikören ist also weniger der Ausgangsstoff „Industriealkohol“, sondern wie die Aromen reinkommen, welche natürlich, und wie viel Zucker man reinpanscht. Und es ist wichtig, wie lange man den Kram reifen lässt.
Ich habe das früher mal gemacht und ganz brav auf Empfehlung zwei Flaschen hinten im Schrank „vergessen“, die dann nach 10 Jahren beim Umzug wieder aufgetaucht sind. Das war dann wirklich ein schönes Schlöckchen, wobei eine Flasche jetzt gut 5 Jahre später unangebrochen immer noch da steht, weil wir das zu selten trinken. Und wenn, dann wartet da noch selbstgemachter Limoncello, Bitterorangelikör, Bergamottcello und Espressolikör. So viel saufen wir nicht.