Jägermeister Manifest: Lohnt sich das?

Lohnt sich Jägermeister Manifest? Ich mag Jägermeister, aber 10-15€ mehr im Vergleich zum „normalen“ Jägermeister ist ein Wort… hat den schonmal jemand probiert? Geschmäcker sind verschieden, freue mich trotzdem über Erfahrungen.

Unterschiede laut Google: „Jägermeister MANIFEST unterscheidet sich vom klassischen Jägermeister durch seinen höheren Alkoholgehalt (38 % Vol. statt 35 % Vol.), die Verwendung von fünf anstatt vier Mazeraten (in 56+ Kräutern), einen zweifachen Reifungsprozess in Eichenholzfässern und einen reduzierten Zuckergehalt. Dies führt zu einem komplexeren Geschmacksprofil mit dominanten Holznoten, einer weniger süßen und herberen Kräuternote und einem vollmundigen, ausgewogenen Abgang.“

Jägermeister ist ein Industrielikör für den Massenmarkt, der durch geschicktes Marketing seine Popularität bei jungen Leuten massiv steigern konnte.

Wasser, Neutralalkohol, Zucker, ein Schuss Kräuterextrakte und etwas Farbstoff - daraus macht auch ein (fraglicher) Reifungsprozess kein Edelgetränk. Aber man erkennt ganz deutlich, dass die Marketing-Abteilung versuchen, ein vermeintliches Edel- oder Luxusprodukt zu kreieren, bei dem der höhere Preis sich ziemlich sicher nicht durch höhere Kosten oder Qualität rechtfertigen lässt.

Ich würde eine Blindverkostung empfehlen.
Da mir Zuckerwasser mit Alkohol und Zahnpasta-Aroma nicht schmeckt, stehe ich dafür aber nicht zur Verfügung.

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Äärghs, das pickerte Gschlodder…
Wenn schon Kräuterlikör, dann Unicum, und davon auch nur 1 alle heiligen Zeiten😁 !

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Servus,

nur 1 alle heiligen Zeiten

hast Du mal nach einem Aufkleber geschaut à la


?

Gruß
Ralf

ratzeputz - macht schluß mit allem!

e.c.

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@drambeldier
Zu spät, da war ich offenbar schon blind, prophylaktisch.

Das ist so ziemlich das Übelste was mir je in einem Glas serviert wurde :squinting_face_with_tongue::squinting_face_with_tongue::squinting_face_with_tongue::squinting_face_with_tongue:

Das ist ein guter Ansatz, den schon andere aufgegriffen haben. Fragen wir doch mal Leute, die sich mit so etwas auskennen:
Egal, welche Idee nun hinter steckt, das Ergebnis weiß rundherum zu begeistern. Sowohl der Geruch als auch der Geschmack können durch feine und kräftige Aromen, eine beachtliche Tiefe sowie eine beeindruckende Milde höchst punkten.

5 von 5 Sternen „exzellent“
Jägermeister Manifest im Test: Hochkomplex für Puristen

Die Meister-Destillateure haben für ihn die Vielfalt der Botanicals auf über 56 erhöht, ebenso die Anzahl der Mazerate von vier auf fünf, die sie zu einer außergewöhnlichen Komposition vereinen. Edles Weizen- Feindestillat, das rund 16 Monate in Barriquefässern ruht, gibt Manifest ein so komplexes wie ausgewogenes Geschmacksbild.
Jägermeister Manifest: Mehr Kräuter. Mehr Genuss. | mixology

Mit Jägermeister MANIFEST und seiner besonderen aromatischen Kraft werden neue Massstäbe in Geschmack, Charakter und Herstellungsprozess gesetzt.
Jägermeister MANIFEST | Blog | drinkdirect.ch

Und mein Lieblingsdealer meint dies dazu:
Was das Aroma und den Geschmack angeht, überzeugt der edle Jägermeister Manifest Kräuterlikör auf ganzer Linie. Fünf Mazerate wurden hierfür sorgsam zusammengeführt, und das kommt positiv zum Ausdruck. Mit viel Geduld und Expertise wurde an dem altbewährten Rezept gefeilt, um ein Statement zu setzen. Der anspruchsvolle Jägermeister Manifest Kräuterlikör mit der Fassreife von einem Jahr ist sich somit für Mixgetränke eigentlich zu schade. In geselliger Runde pur getrunken - am besten leicht gekühlt serviert - zaubert er ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Holznoten und ein süßer Beiklang von Vanille gesellen sich zu den Nuancen von herbaler Würze und Früchten. Der vielschichtige, gleichzeitig harmonische Kräuterlikör ehrt die Handwerkskunst und wird dem exzellenten Ruf seines Herstellers gerecht.
Jägermeister Manifest Kräuterlikör 38% 1,0l

Und so geht das durch die Bank weiter. Ich habe keine einzige Bewertung gefunden, die sich nicht zumindest sehr lobend zu dem Produkt geäußert hat. Die meisten hantieren mit Superlativen.

Für die ganzen pauschalen Urteilen, die hier bisher abgegeben wurden, habe ich Verständnis. Bis vor fast auf den Tag genau 25 Jahren dachte ich auch, Smirnoff sei so eine Art Wodka, Sierra hätte was mit Tequila zu tun und Bacardi Carta Blanca oder meinetwegen auch Carta Negra wäre typisch für einen Rum. Dem ist tatsächlich nicht so.

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stell dich nicht so mädchenhaft an.
das ist sanfte naturheilkunde, der leatherman unter den kräuterdestillaten.

e.c.

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träller …weil ich ein Meheedchen bin …träller

Geziertguck

Ne ernsthaft - mag ja sein, dass das jetzt abgeschwächt wurde, aber ich habe das 1978 kredenzt bekommen :fire::firecracker::fire::firecracker::fire::firecracker: und fühlte mich wie bei einer Kernschmelze :squinting_face_with_tongue::joy: einmal und nie wieder

Ich bin einmal in Ungarn nach 4 (4!!!) Unicum nackt im Teich schwimmen gegangen.
Ende November.
Nichts, kein Schnupfen oder Lungenentzündung, …
Nur hab ich mich im Schilf verschwommen und auch so gesehen

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Na, sei froh, dass du keine Ritterrüstung anhattest.

Aber der Jägermeister Manifest hat mich neugierig gemacht:
Ist der süß? Dann wär das nichts für mich.

Ich trinke auch mal gern sowas wie Underberg oder den erwähnten Unicum aus Transleithanien.

12 Gramm Zucker pro Liter.
Der originale Jägermeister hat 14 g/l.

Es ist halt ein Kräuterlikör - Wasser, Industriealkohol, Zucker, Pflanzenauszüge, Farbstoff.
Die Idee bei Kräuterlikören war ja, den widerlichen bitteren Geschmack mancher Kräuter mit so viel Zucker zu überdecken, dass er trinkbar für den Massenmarkt wird.

Ich kann mich ja durchaus für Alkohol mit Kräuterauszügen begeistern, aber zuerst stört mich hier, dass der Geschmack mit Zucker zugekleistert wird - und dann, dass gefühlt drölfzigmal auf die 56 geheimen Zutaten verwiesen wird. Bei einer Handvoll Zutaten (Gin) mag man von einer Komposition von Aromen sprechen, aber wer kann denn bei 56 Kräutern und Gewürzen noch Nuancen schmecken?
Ich halte das für gutes Marketing. Aber suum quique.

Alles klar, danke. Dann hat sich das für mich schon erledigt.

Zu Zeiten der Erfindung der Liköre gab es noch keinen Massenmarkt. Damals ging es darum, Medizin - oder was Mönche und Alchemisten dafür hielten - trinkbar zu machen. Heute wird das Verfahren - also das Versetzen von Frucht-, Kräuter- oder anderen Auszügen mit Zuckersirup nicht nur für „Medizin“ bzw. Kräuterliköre verwendet, sondern für die ganze Klasse der Liköre, zu der ja auch Produkte wie Bailey, Campari, Malibu, Sambuca oder Limoncello gehören.

Das kann ich Dir auch nicht beantworten, aber das ist keine untypische Anzahl. Underberg enthält 43 Kräuter, Averna um die 60, Fernet 27 und der extrem widerliche Killepitsch aus Düsseldorf sogar 98.

Rum, der in der EU verkauft werden will, darf bis zu 20g Zucker/Liter enthalten. Dass Rum so viel Zucker enthält, hat natürlich andere Gründe, aber ich wollte darauf hinaus, dass viel Zucker nicht zwingend ein Zeichen von zweifelhafter Qualität ist.

Ich habe den Manifest tatsächlich gestern probiert…

Ja, er ist besser als der normale Jägermeister was jetzt nicht so unglaublich schwierig ist und für ein Industrieprodukt ganz ordentlich, die Zutatenliste offenbart dann allerdings schlimmes mit karamellisiertem Zucker und „Botanischen Extrakten“ die standartmäßig industriell durch Mazeration hergestellt werden (was jetzt kein besonderer Arbeitsschritt ist) allein die Masse an „Botanicals“ und das fehlen jeglicher Angaben um welche es sich handelt deutet darauf hin das man hier das Wort „natürliche Aromastoffe“ einfach „fancy“ umschrieben hat .

Das Getränk ist nicht schlecht aber für 30 bis 40 Euro pro Liter gibt es deutlich hochwertigere und bessere Kräuterliköre zu kaufen. Dafür 5 Sterne bei Mixology zu geben ist dann doch eher ein Armutszeugnis…

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Ich kenne weder den Jägermeister Manifest (finde aber die meisten Kräuterliköre eklig) noch habe ich sonst irgendeinen Anlass, das Getränk gut zu finden. Mich störten nur die pauschalen Bewertungen (zumal in Unkenntnis des Getränks), wie sie hier in der Diskussion geäußert wurden.

Im Übrigen sind Bewertungen von Speisen, Getränken, Filmen und vielen anderen Dingen ja zwangsweise subjektiv und gute Bewertungen sind auch niemals gleichzusetzen mit „schmeckt jedem“, „ist sein Geld wert“ oder ähnlichen Allgemeinplätzen. Das gilt besonders dann, wenn es um bestimmte Geschmacksrichtungen oder Genres geht. Die Aussage „bester französischer Liebesfilm“ lässt mich genauso wenig auf den Gedanken kommen, mir den Film anzusehen, wie mich die Top-Bewertung eines Kräuterlikörs dazu bewegt, eine Flasche davon zu kaufen.

Wenn die zu der Top-Bewertung des Manifestes kommen, dann werden die dafür schon ihre Gründe haben (einige davon werden im Text ja genannt) und vielleicht gehört zu deren Konzept auch eine Bewertung innerhalb einer Produktklasse. Das Ergebnis als Armutszeugnis zu bezeichnen, geht aus meiner Sicht so ein bisschen in die Richtung wie eine Unterhaltung der folgenden Art:
„Probier mal, total lecker.“
„Ich mag keinen Dosenthunfisch.“
„Aber hier auf der Pizza schmeckt der total toll.“
„Ich mag keinen Dosenthunfisch und auf der Pizza riecht und schmeckt der genauso wie auf Brot oder in Salat.“
„Ach komm, probier mal.“
probiert „Schmeckt mir nicht.“
„Ach, Du hast ja keine Ahnung.“

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Zum einen hast du natürlich recht nur spielt nun mal der Manifesto nicht im Ansatz in der Gleichen Liga wie ein Kräuterlikör der Destillerie Bötcherhof oder der ehemaligen Stählemühle , das ist so als würde man den Aldi Whisky in die gleiche Kategorie einordnen wie einen 21 jährigen Scapa.

Deshalb halte ich von solchen Sternebewertungen absolut gar nichts, nüchtern betrachtet ist der Manifesto eine überteuerte aromatisierte Industriespirituose mit Farbstoff, außer dem hohen Preis und der hübschen Flasche kann das Ding nichts besonderes was nicht auch andere Kräuterliköre können.

Natürlich lassen sich Speisen und Getränke bewerten nach Qualität, Aroma herstellung und auch nach dem Preis etc.
Was allerdings absolut nichts darüber aussagt ob es einem Schmeckt oder nicht, wir haben zum Beispiel seit Jahren einen Kunden der regelmäßig Bruichladdich Octomore mit Cola trinkt , vom Geschmack her ist das irgendwo zwischen furchtbar und brennender Mülldeponie mit Zuckerwatte aber er liebt es und ist bereit für so einen Whisky Cola viel Geld zu bezahlen, Geschmäcker sind halt verschieden.

In der Regel ist der Hauptgrund das die entsprechende Firma den Artikel so bestellt hat, es lohgnt sich auch bei den dutzenden verschiedenen Goldmedallien und Awards mal nachzusehen wer diese Rankings bezahlt…lustigerweise schneiden z.b. Produkte von Deageo zugehörigen Firmen nie schlecht in Rankings ab die der Konzern finanziert (genau wie bei Pernot Ricard , Sierra Madre, Bacardi oder Beam Suntory )

Und da bin ich schuldig.
Ich kenne lediglich den Geschmack des originalen Jägermeisters und verabscheue ihn.
Dass das Getränk erfolgreich ist, halte ich lediglich für eine Folge einer Werbekampagne.
Ich verbinde das direkt mit dem Erfolg eines anderen Getränks, bei dem kein erkennbarer Zusammenhang zwischen den Produktionskosten und dem Verkaufspreis besteht, dafür aber ein direkter Zusammenhang mit dem Status eines „Szene“-Getränks.

Ich bin da vorurteilsbehaftet und hätte besser geschwiegen.

Ich bitte, das zu entschuldigen.

Am Ende wiederhole ich: Suum quique.

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Noch eine Richtigstellung:
2,4 g Zucker pro 2 cl steht auf der Herstellerseite.

Das sind natürlich keine 12 Gramm pro Liter, sondern 120 Gramm Zucker pro Liter.
Ich rechne sonst nicht mit Zentilitern, man mag mir den Faktor 10 verzeihen.

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