Japan

Hallo Ihr Lieben,

ich muss Anfang Juli geschäftlich für ein paar Tage nach Japan. Da ich noch nie in Asien war wollte ich Eurer know-how erfragen um typische Anfängerfehler zu vermeiden.

Z.B. dass ein Personalausweis nicht ausreicht und ich einen Reisepass brauche kenne ich inzwischen (http://japan-infos.de/japanreise-2 habe ich gelesen), gibt es darüber hinaus noch andere Dinge die ich beachten soll (Formalitäten, Einreisebestimmungen, Klima, Ernährung, Medizin, usw.)?

Dankeschön

Salute,
Ute

Moin,

gibt es
darüber hinaus noch andere Dinge die ich beachten soll
(Formalitäten, Einreisebestimmungen, Klima, Ernährung,
Medizin, usw.)?

vor einigen Jahren gab es vom Japanischen Kulturistitut in Köln http://www.jki.de/ eine kleine Schrift, in der alles Wissenswerte über Japan und einem Besuch dort stand.

Einfach mal anrufen, die sind sehr nett.

Gandalf

Hallo Ute

gibt es
darüber hinaus noch andere Dinge die ich beachten soll
(Formalitäten, Einreisebestimmungen, Klima, Ernährung,
Medizin, usw.)?

Hier findest du schon mal einiges dazu:
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformation…

Gruß
Manfred

Buchtipp: Die Axt im Chrysanthemenwald
Hallo Ute,

zwar hatte ich selber leider noch nicht die Gelegenheit, nach Japan zu reisen - ich kann dir aber dieses Buch empfehlen: http://www.amazon.de/Die-Axt-Chrysanthemenwald-Japan…

Sehr unterhaltsam geschrieben, und wenn an den Tipps nicht was Wahres dran wäre, dann hätte es wohl nicht so gute Bewertungen bekommen.

Schöne Grüße

Petra

gibt es

darüber hinaus noch andere Dinge die ich beachten soll
(Formalitäten, Einreisebestimmungen, Klima, Ernährung,
Medizin, usw.)?

Liebe Ute,
in Ergänzung: Visitenkarten! (gilt für ganz Asien). Weiter sehr informativ das japanische Fremdenverkehrsamt
http://www.jnto.de/

Div. Broschüren (lesenswert auch „Japan for free“) usw. zum download:
http://jnto.de/reiseinformationen/view-category.html…

Hier der Japan-Knigge (do’s and don’ts)
http://jnto.de/nach-japan/reisevorbereitungen/japan-…

Ganz spontan fällt mir hierzu auch das Klo ein. Nicht daß es dir so ergeht wie einem Engländer, der die Wasserspülung bedienen wollte, mangels Anleitung div. falsche Knöpfe drückte und letztlich bei Beethovens Neunte hintenrum gründlich durchmassiert und gut geduscht rauskam.
Speziell für die Damen ist es bewußt kein stilles Örtchen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Toiletten_in_Japan#Die_…

Multifunktionstoiletten („Washlets“):smiley:ie Funktionen, z.B. Warmluftgebläse, Sitzheizung, Massagefunktion, einstellbare Wasserstrahlen, automatischer Deckelöffner, automatische Spülung, Funkbedienelemente, Heizung und Klimaanlage etc., sind entweder in die Toilette oder in die Klobrille integriert. Die Bedienung erfolgt mittels einer separaten Steuerung, die seitlich an der Toilette oder an der Wand befestigt ist und oft per Funk mit der Toilette kommuniziert.

Mehr Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Toiletten_in_Japan#Japa…

Schadet nicht zu wissen, allgemein div. Toil.arten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Toiletten_in_Japan

http://www.japanlink.de/ll/ll_leute_toiletten.shtml

Zur Vorbereitung findest du evtl. auch hier noch den einen oder anderen Tipp:
http://wikitravel.org/de/Japan

Versuche, Zeit zu finden, dich gut zu informieren, denn besonders in Asien hängt bei Geschäftsreisen der Erfolg entscheidend davon ab daß man nicht versehentlich in ein Fettnäpfchen tritt und Formalitäten einhält. Viele Grüße, Moni

Hi Salute,

…und falls das alles nicht reichen sollte, hier eine Webseite von touris in Japan (auf Englisch):

http://www.virtualtourist.com/travel/Asia/Japan/Trav…

Ich reise nie ab, ohne vorher mich bei der entsprechenden Location auf diese Seite informiert zu haben!

Viel Spaß in Japan!

Schöne grüße,
Helena

Hi

Falls du Lebensmittelallergien oder Laktoseintoleranz o.ä. hast, nimm dir entsprechende Mittel zur Genüge mit.

Die Japaner haben zwar nicht weniger davon (v.a. LI) aber es gibt keine kulturelle Wahrnehmung dafür, das heißt, wenn du dann halt Schmerzen hast, musst du das (wörtlichst) aussitzen. Daher lieber vorsorgen.

lg
Kate

Hi,

mal spontan was mir zu dem Thema einfällt…

Also nicht sofort seine Unfähigkeit vermuten. Im Hotel nimmst Du nach dem check-in sofort eine Visitenkarte und steckst die in Dein Portemonnaie. So findest Du immer dahin zurück.

  • Japan funkt auf seinem eigenen Mobilnetz. Mein iPhone 3G meldete damals „no service“ als ich in Japan ankam - obwohl Quadband. Lass Dir von Deinen Kollegen drüben ein japanisches Telefon mit einer jap. Nummer geben. Macht vieles einfacher.

  • Meetings mit Japanern sind brutal! Für 5 Stunden wechseln sie nicht den Gesichtsausdruck. Auch die HIerarchie ist oftmals nicht ersichtlich. Nicht wundern wenn der wichtigste Mann (laut Status) 5 Stunden lang nichts sagt und statt dessen ein junger Mann/eine junge Dame das Meeting führt. Das heisst dann meist, dass der Chef kein Englisch spricht und den Inhalt nach dem Meeting bekommt.

  • Wirst Du in Asien gefragt „ob Du heute abend Zeit und Lust hättest mit zum Dinner zu kommen“ heisst die Antwort „Ja!“. Das war nämlich keine Frage, sondern ein Befehl - nur als Frage asiatisch höflich verpackt.

  • „kampai“ heisst nicht „Prost“, sondern „Glas leer“ (also „auf ex“). Und Sake ist ein Teufelszeug…

  • Wenn Du denkst dass Deine Visitenkarten reichen, nimm noch ein Pack mit. Ohne Visitenkarten existierst Du in Japan nicht.

  • Japaner kennen im Geschäft kein „casual“. Auch bei 40 Grad im Sommer ist der Japaner voll beschlipst und hat die Anzugjacke an.

  • Lerne ein paar Brocken Japanisch. Keiner nimmt Dir die falsche Aussprache übel, sondern wird Dich für den Versuch loben.

Das erstmal… den Rest auf den diversen schon empfohlenen Webseiten

Viel Spass
K

Hallo,

bzgl. Alkohol noch der Hinweis, dass man in geselliger Runde sich nie selbst einschenkt, sondern immer den anderen, auf dass die einem dann das eigene Glas wieder füllen. Dabei gehen Bier, Sake, … kreuz und quer, und die zunächst belächelten kleinen Probiergläschen werden aufgrund des ständigen Nachschenkens schnell zur tödlichen Waffe.

Niemals nicht wundern, wenn man auf Ansprache in Englisch nicht mehr als freundliches aber unverständiges Lächeln stößt. Der Japaner lernt Vokabeln und Grammatik, aber keine Sprachen. D.h. auch mit Studium, … sind die praktischen Sprachkenntnisse oft unglaublich schlecht, wenn die Leute nicht aufgrund besonderer Umstände auch die gelebte Sprache gelernt haben.

Ansonsten wird dem Ausländer nahezu alles verziehen, solange er kürzer als sechs Wochen im Land ist, danach ändert sich dies aber lt. diverser mir vorliegender Berichte recht schlagartig. Abstand nehmen sollte man von falschen Verbeugungen. Da kann man als Langnase ohne entsprechende Einführung nur alles falsch machen.

Und ansonsten sollte man sich mal mit dem Gedanken befassen, dass man außerhalb des innersten Zentrums von Tokio als Ausländer ohne Schriftkenntnisse wieder in die Vorschulphase zurückversetzt wird/aufgrund der Fremdsprachenprobleme eher sogar noch ins Babyalter zurück kommt. Du kannst nichts mehr lesen, und Dich nicht mehr verständlich machen. Das ist ein Schock, der ein paar Tage dauern kann, wenn man auch mal unbegleitet los will. Hierzu übrigens der Tipp, dass der Nahverkehr aufgrund der Vielzahl der Unternehmen ein extrem komplexes Unterfangen ist. Ich hatte damals auf einer Strecke von vielleicht zehn Kilometern täglich das Vergnügen drei Mal auf jedem Weg umsteigen zu müssen, und für jede Teilstrecke eine andere Fahrkarte zu benötigen. Und wenn man zum Umsteigen Tokio-Station vermeiden kann, sollte man das tun. Das Ding ist der blanke Wahnsinn.

Gruß vom Wiz

Hi Wiz,
Vorab: Hut ab vor deinem hochinteressanten Beitrag! Ein Sternchen kriegst du von mir!

Ich hätte aber eine Frage:
Was meinst du mit:

Abstand nehmen sollte man von falschen
Verbeugungen. Da kann man als Langnase ohne entsprechende
Einführung nur alles falsch machen.

Was wäre eine falsche Verbeugung???

Und ansonsten sollte man sich mal mit dem Gedanken befassen,
dass man außerhalb des innersten Zentrums von Tokio als
Ausländer ohne Schriftkenntnisse wieder in die Vorschulphase
zurückversetzt wird/aufgrund der Fremdsprachenprobleme eher
sogar noch ins Babyalter zurück kommt.

Siehe „Lost in translation“ ;o))
Ich stelle es mir nicht unbedingt lustig vor…

Nochmals vielen Dank für den tollen Beitrag und einen schönen Gruß,
Helena

Hi,

"Abhängig von Rang und Geschlecht wird die Verbeugung unterschiedlich ausgeführt. Wer in der Hierarchie (Alter, gesellschaftliche Stellung, usw.) niedriger steht, sollte sich tiefer verbeugen und sich nicht aufrichten, bevor es sein ranghöherer Gegenüber getan hat. Dabei stehen in der Regel Ältere über Jüngeren, Gäste über Gastgebern, Männer über Frauen.

Ist man mit seinem Gegenüber enger befreundet genügt ein leichtes Senken des Kopfes zur Begrüßung. Das gleiche gilt wenn man einer Person im Rang überlegen ist, zum Beispiel als Kunde im Geschäft oder als Chef gegenüber Angestellten.
Zur Begrüßung unter Kollegen beispielsweise, die im Rang gleich gestellt sind, wird der Oberkörper um etwa 10° geneigt.
Personen die im Rang weitaus höher stehen als man selbst, begrüßt man mit einer tiefen Verbeugung.

Bei den meisten Gelegenheiten ist eine mitteltiefe Verbeugung (ca. 30°) die beste und sicherste Lösung.

Zu beachten gilt, dass Männer und Frauen sich auf unterschiedliche Art und Weise verbeugen. Männer legen bei der Verbeugung ihre Arme seitlich an den Körper, Frauen dagegen legen ihre Hände vor den Schoss, indem sie mit diesen ein Dreieck bilden."

http://japan-infos.de/reisehinweise-japan/japan-knig…

Also gar nicht erst versuchen das zu lernen, sondern immer lächelnd eine Verbeugung antäuschen. Nimmt einem als Ausländer keiner übel und damit macht man garantiert nichts falsch…

K

1 Like

Hallo,

das mit der Verbeugung wurde ja schon perfekt erklärt. Und man tut sich insbesondere mit deutlich zu tiefen Verbeugungen, oder nicht ausreichend ernst genommenen Verbeugungen „im Vorbeigehen“ ganz sicher keinen Gefallen. Das wird dann ggf. eher als Zeichen der Missachtung interpretiert.

Was das Thema „Kleinkind“ angeht, so ist das tatsächlich schon eine sehr spezielle Erfahrung. Man meint ja immer, dass man überall mit englisch zurecht kommt, und hat sich natürlich auch angewöhnt, dass man in einem fremden Land selbst ohne zweisprachige Beschriftungen zumindest Eigennamen und einzelne Wörter lesen kann. Und selbst auf kyrillisch oder griechisch kann man eine gewisse „Mustererkennung“ recht erfolgreich betreiben. Das fällt in Japan völlig flach. Die Zeichen sagen jemand, der sie nicht beherrscht überhaupt nichts, und man kann auch keinerlei Ableitungen herstellen. D.h. schon ein Straßenname oder eine U-Bahnstation können eine echte Herausforderung sein. Ich denke da noch an eine Fahrt alleine in einen gar nicht so weit außerhalb liegenden Stadtteil, bei der ich im Zentrum noch problemlos die richtige Bahn fand, und zum Glück auch da gleich abgezählt und mir gemerkt hatte, an der wievielten Station ich raus musste. Und zum Glück gab es da auch noch verständliche Hinweise darauf, dass auf der Strecke auch Expresszüge verkehren, die nicht überall halten. Der Rest der Truppe hatte weniger Glück, und obwohl da zumindest zwei Leute mit vier Semestern Japanisch dabei waren, stand ich später eine Stunde alleine an irgendeinem Stadtteilbahnhof (Handy für Japan hatten wir alle nicht), und wusste nicht richtig vor oder zurück, bis der Rest eintrudelte.

BTW in diesem Zusammenhang: Immer ausreichend Zeit einplanen, Pünktlichkeit zählt in Japan extrem viel! Mit Unpünktlichkeit kann man viel kaputt machen.

Noch so ein Fettnäpfchen wäre es, eine erhaltene Visitenkarte gleich wegzustecken. Die wird wie eine Kostbarkeit in Empfang genommen, gewogen, anerkennend betrachtet (auch wenn man kein Wort lesen kann, und das Ding aus dem billigsten und buntesten Papier ist, und aus dem Tintenstrahler stammt, ich habe solche Karten hier von Uni-Professoren), und bleibt dann während des Gesprächs auf dem Tisch liegen, und zwar bei mehreren Karten in Reihenfolge des Rangs der anderen Seite.

Rang spielt auch sonst eine große Rolle, z.B. steigt der Ranghöchste immer zuletzt in den Aufzug, damit er als erster wieder raus kommt, …

Gruß vom Wiz